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Lag ba-Omer – Feiertag der Kabbalisten

Lag ba-Omer ist in erster Linie ein kabbalistischer Feiertag, ein Feiertag des Lichtes. Lag ba-Omer bedeutet 33. Tag (lamed-gimel) nach Pessach, d.h. nach dem Auszug aus dem egoistischen Wunsch, zum Geben um zu  Geben, zu den gebenden Wünschen. Deswegen beginnt danach die Periode der Säuberung der Wünsche: 33 Tage von Pessach bis Lag ba-Omer und von da bis zu Shawuot. In diesen 50 Tagen beenden wir alle Korrekturen und sind für den Empfang der Tora bereit, d.h. des Lichtes, das die Wünsche zu empfangen korrigiert um zu geben.

Bis zum Tag Lag ba-Omer werden wir noch nicht als die angesehen, die vollständig aus Ägypten ausgezogen sind. Denn wir müssen die Wünsche mit den ägyptischen (egoistischen) Eigenschaften korrigieren. Aber am 33.Tag werden die Korrekturen  erreicht, und uns bleibt nur, den unteren Teil der Stufe, die empfangenden Wünsche, zu korrigieren. Deswegen können wir dann sicher sein, dass wir zweifellos zum Empfang der Tora kommen. Ab dem Tag Lag ba-Omer beginnt das Licht der Gabe der Tora bereits zu leuchten, wenn auch zunächst aus der Entfernung.

Deswegen ist der Tag Lag ba-Omer aus Sicht der Korrektur so wichtig. Vor dem Lag ba-Omer korrigieren und vollenden wir immer noch den Auszug aus Ägypten, und nach diesem Tag beginnen wir, uns für den Empfang der Tora in Shawuot vorzubereiten. Daraus folgt, dass Lag ba-Omer ein ganz besonderer „Tag“ ist, das heißt, ein Zustand, den ein Mensch auf dem Weg zur Korrektur durchläuft.

Der Auszug aus Ägypten passiert unter dem Einfluss des Höheren Lichts, dem großen Licht Chochma, das sich dank dem Erwachen des Menschen offenbart. Als Ergebnis erhebt er (der Mensch) sich über seinen Egoismus und trennt sich von ihm. Allerdings passiert das alles dank dem Licht, das von oben kommt. Die Wünsche bleiben noch egoistisch, aber das Licht ermöglicht es jenen, sich über den Egoismus zu erheben und geben zu wollen. Das alles ist nur dank dem Höheren Licht möglich, das uns wie ein Magnet zusammenhält. [Rest des Beitrags lesen →]

Die einzige Quelle aller Gedanken und Gefühle

Frage: Was ist mit denken und überlegen gemeint? Soll ich mich einfach zurücklehnen und denken, dass ich die Spiritualität erreichen möchte? Oder sollen damit meine Handlungen gegenüber den Freunden gemeint sein?

Antwort: Die Handlung ist sehr einfach: Alle meine Gedanken und Gefühle müssen eine Basis haben – den Schöpfer. Alles, was ich denke und fühle, wird vom Schöpfer hervorgerufen, belebt und in mich hineingelegt. Was auch immer mit mir passiert, oder sich in mir offenbart – alles kommt vom Schöpfer.

Deswegen ist es wünschenswert, sich ständig im Gedanken, dass „es niemanden außer Ihm gibt“, zu befinden. Wenn ich die gleichen Gedanken und Gefühle wie meine Freunde anstrebe, versuche alle unsere Herzen und unseren Verstand zu vereinen, dann vereinen wir unsere gesamten Bemühungen miteinander. Dadurch erreichen wir ein riesiges gemeinsames Verlangen, ein gewaltiges Herz und einen großen Kopf, in denen wir den Schöpfer als Quelle und Ursache von unseren Gefühlen und unserem Verstandes spüren.

Wenn wir so nachdrücklich darauf bestehen, dass Er sich uns als die Ursache unserer Gedanken und Gefühle offenbart, dann gelangen wir sehr schnell zu einem Zustand, in dem sich der Schöpfer uns mit Hilfe des höheren Lichtes zu offenbaren beginnt. 

Aus dem Unterricht vom 11.02.2019

[242802]

Die beste Ausbildung ist jene, die einen Studenten zu einem Menschen macht

Frage: Was ist das Licht, welches in der Ausbildung von Kindern Veränderungen hervorbringt?

Antwort: Das Licht, welches verbessert, ist eine Höhere Kraft, die Kraft der Weisheit, die vom Lehrer kommt und den Studenten beeinflusst, der dann fragt: „Was ist es ?“

Das Licht, welches verbessert, ist die Wirkung der Höheren Stufe auf das Niedere, eine Wirkung mit Kraft und Rang, nicht mit Wissen. Wenn der Niedere seine Eigenschaften denen des Höheren anpasst, dann enthüllt er, was sich im Höheren befindet. Darum besteht eine echte Ausbildung darin, den Kindern immer neue Herausforderungen zu geben. Durch Diskussion, Problemlösungen und das eigene Überwinden von Hindernissen, werden sie irgendwann das Wissen von selbst erlangen.

Es stellt sich heraus, dass die reinste Form des Lehrens durch Diskussion erfolgt. Alte Schulen benutzten genau diese Methode. Rabbi Akiva saß umringt von seinen Studenten unter einem Baum und diskutierte verschiedene Themen.

Andere Länder hatten einen besonderen Platz eingerichtet, wo sich die Leute treffen konnten und Verschiedenes diskutieren. Sie kamen und gingen, wann sie wollten, hörten anderen zu und drückten ihre Meinung aus. Dank ihrer Diskussionen und des freien Meinungsaustausches wurden diese Menschen in die Gesellschaft einbezogen. Diese Art der Ausbildung war für viele Kulturen charakteristisch, sogar das Wort „Schule“, übersetzt aus dem alten Griechenland, bedeutet „Freizeit“ – gut genutzte Zeit.

Darin liegt das Wesen einer Schule: Ein Mensch geht dort hin, um in einer freundlichen Athmosphäre, die gut für seine Entwicklung ist, teilzuhaben. Wir hingegen stopfen unsere Kinder zu ihrem Schaden mit Wissen voll. Solche Art von Ausbildung können sie nicht ausstehen. Erstens studiert der Mensch nicht von selbst, sondern er wird wie ein Roboter mit Daten vollgestopft. Zweitens wird er dadurch nicht zu einem „Menschen“ geformt. Und das bringt laut Aristoteles und Plato großen Schaden.

Kabbala Akademie

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