Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Wie kann man seine Persönlichkeit einsetzen?

Frage: Wie kann man die Individualität für die Gruppe und den Fortschritt nutzen?

Antwort: Wenn Sie in einem Zehner arbeiten sehen Sie, wie sich Ihre Eigenschaften eindeutig gegen die Freunde richten. Es gibt nichts in ihnen, was irgendwie mit ihnen in Verbindung gebracht werden kann.

Sie sind völlig anders, ihr seid weit auseinander, seid gegeneinander und hasst euch gegenseitig. Genau hier, habt ihr die Möglichkeit euch zu verbinden.

Frage: Wie kann ein Mensch die Wahrhaftigkeit seiner Vorstellungen über den Zehner, die Freunde, den Lehrer oder der Wissenschaft der Kabbala überprüfen, wenn er das aus seiner Verdorbenheit heraus tut?

Antwort: Das spielt keine Rolle. Sie arbeiten in einer Gruppe, daher überprüfen Sie sich in der Gruppe von Freunden. Keine Sorge, es ist eine bewährte Methode. Es kommt aus der Absicht der Schöpfung, der Verbindung zwischen uns. Es kann nicht anders, als funktionieren. In der Welt kann nur dieses Vorgehen  gelingen.

 

Aus dem russischsprachigen Unterricht 18.11.2018

[242575]

Die Lösung für unser mangelhaftes Bildungssystem liegt im Studium der Höheren Lenkung

Frage: Ein 12 Jahre altes Kind wurde gestern von einem anderen Kind erstochen. Können Sie erklären, warum so junge Kinder bereits den Wunsch haben, jemandem weh zu tun?

Antwort: Die Grausamkeit in den Beziehungen der Kinder stammt aus unserer gemeinsamen Natur – dem Verlangen zu empfangen. Dieser Wunsch wächst stetig, und man kann nichts dagegen tun. Früher waren Kinder disziplinierter und naiver, daher war es möglich, sie zu lenken. Heute geht das nicht mehr und daher versuchen die Leute es auch gar nicht erst.

Früher konnten die Lehrer sie durch Anschreien und Kommandieren unter Kontrolle halten, heute haben sie Angst, das Klassenzimmer zu betreten, da sie nicht wissen, was dort auf sie zukommt. Die Lehrer oder die Schulen sind nicht daran Schuld, sondern der Mangel an der richtigen Methode. Sie versuchen, ein Schulsystem zu schaffen, aber das egoistische Verlangen des Menschen kann sie nicht mit der richtigen Lösung versorgen, da sie genauso schlecht wie die Kinder sind.

Erziehung geschieht nur durch Beispiele, aber uns selbst fehlt das korrekte Vorbild für die Existenz, und so können wir ihnen kein Beispiel vorzeigen. Was zeigen wir ihnen im Fernsehen, im Internet und in allen Medien, wo sie ihre Informationen herbekommen? Ich denke, dass die Welt langsam anfängt zu verstehen, dass sie keine Macht über die nächste Generation hat. Alles ist bereits außer Kontrolle geraten und es ist unmöglich, etwas dagegen zu tun. Es ist jedoch gut, dass das Übel nun enthüllt wird und die Menschen nun die richtige Erklärung hören können. Wenn die Erziehungskrise ihren Höhepunkt erreicht, werden die Menschen bereit sein zu hören.

Wir müssen erklären, dass die junge Generation nicht mehr innerhalb des alten Erziehungssystems existieren kann. Ebenso gelingt es uns nicht mehr, die Wirtschaft, Familienbeziehungen, Kultur und Erziehung innerhalb der Grenzen des alten Systems richtig zu stellen. Die Menschen müssen hören, dass das Ganze nur eine einzige Lösung hat. Wie sieht nun diese Lösung aus?

Die Menschen müssen die Höhere Lenkung studieren, welche einerseits absolute Güte ist, aber andererseits auch unser Verhalten streng festlegt. Dies ist Erziehung: Sie lehrt diejenigen, die gerade ihr Leben über die Verbindung mit dem Schöpfer oder die Höhere Kraft beginnen, weil nur die Höhere Kraft uns beeinflussen kann. Dies ist, was wir brauchen und unseren Kindern geben müssen: einen Plan, ein Programm, eine Wissenschaft, ein Verstehen. Wir müssen ihnen beibringen, wie man erfolgreich in dieser Wirklichkeit leben kann.

Den Menschen muss das Wichtigste beigebracht werden: wie man gut leben kann! Und sie werden gut leben unter der Bedingung, dass sie die Absolute Güte enthüllen. Und dies ist das Wesen der Weisheit der Kabbala: die Menschen in dieser Welt zur schnelleren Enthüllung des Schöpfers zu befähigen.

(Ausschnitt aus der Lektion von Baal HaSulams Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ )

 

Kabbala Akademie

 

Die Fotos im Herzen Teil 1 (1)

Neben dem großen Kabbalisten

Neben “dem Kabbalisten” zu sein ist sehr schwer. Ich kann das nicht beschreiben, wie kompliziert das war. Wie schwer es für einen Menschen ist die Spiritualität einzuschätzen und bereit zu sein auf alles zu verzichten, damit man die Spiritualität erreicht, da sie von – dem Anderen – abhängt. Das Maß des Verzichts von Materiellem ist das Eintrittsticket, ist das Maß, der Türöffner in die Spiritualität.

So schwer es auch für den Menschen ist auf das Materielle zu verzichten, noch schwerer ist es einem selbst nahe stehenden Kabbalisten zu bewerten.

Weil das irdische Bild seine Größe verbirgt und dir scheint es, dass dies ein einfacher Mensch sei: mit unterschiedlichen Ansprüchen, Schwächen und Gewohnheiten, wie bei allen anderen Menschen. Wodurch unterscheidet er sich dann?

Dieses Bild steht vor deinen Augen, du bekommst von ihm den Eindruck, es beeinflusst dich. Du siehst alle seine Schwächen, seine Gewohnheiten. Wie kannst du ihm dann eine besondere Wichtigkeit geben? Es gibt Menschen, die viel beachtlicher wirken als er?!

Es ist sehr schwer sich von solch einem irdischen Bild abzuschalten. Dazu kommt noch, dass die Kabbalisten so einfach und offen in ihrem ganzen materiellen Leben sind, dass sie Menschen, die sich neben ihnen befinden, keine Möglichkeit lassen ihn zu ehren. Sie spielen nicht wie die Admors, die zu sich anlocken müssen und eine große Gesellschaft führen sollen, weil die Gesellschaft verpflichtet ist solche Menschen zu ehren, ihnen die Hand zu küssen, sie als großen Rav zu bezeichnen.

Die Kabbalisten benehmen sich umgekehrt. Weil ein Kabbalist sich nichtig fühlt:

“Wer bin ich denn? Was habe ich?“ Und das zeigt er auch den anderen. Er hat es sehr schwer, sich, ähnlich bedeutenden Menschen gegenüber, darzustellen, weil er sich gegenüber dem Schöpfer misst. Seine eigene Empfindung ist: „Ich bin nichts, der Staub und die Asche“. Diese Empfindung wird auch Denjenigen übermittelt, der sich neben ihm befindet. Hier ist es sehr schwer zu verbleiben und zu verstehen, da es ein lügenhaftes, äußeres Bild ist.

Die Kabbalisten machen das nicht absichtlich. Sie fühlen sich selber so. Der Mensch, der sich ständig gegenüber dem höheren Licht überprüft, dem Schöpfer, der Vollkommenheit und der Ewigkeit, die er offenbart, sieht sich ständig als der niedrigste im Vergleich zur höheren Kraft. Deshalb spürt er genau solch eine Empfindung.

Deswegen ist es sehr schwer neben einem Kabbalisten, mit seiner Erhabenheit, durchdrungen zu sein. Nur nach vielen Jahren kann man anfangen die Wichtigkeit dessen zu begreifen, worin er sich befindet, was er spürt. In dem Maß, in dem für dich die Wichtigkeit der Spiritualität wächst, beginnst du den Kabbalisten, nach seinem Niveau in der Spiritualität, zu schätzen, in dem Maß, in dem du dieses Niveau offenbarst. Weil er sich ständig verbirgt.

Aus diesem Grund ist es eine sehr schwere Arbeit. Und wenn du seinen Körper pflegst, hast du keinen Ansporn. Für wen willst du das machen? Umgekehrt, dies stößt dich ab, genauso wie die Spiritualität, die einfachen Menschen abstößt, sie ehren sie nicht, sie befinden sich in Depression, sie haben keine Stimmung dafür. Wir sehen dies bei den Schülern, in ihren ersten Jahren, bis sie die Erkenntnis der Spiritualität erreichen.

Der Mensch, der sich neben einem Kabbalisten befindet ist also nicht im Stande ihn zu betreuen. Man braucht hier wirklich die höheren Anstrengungen. Das ist sehr schwer.

Als ich Rav darüber befragte, sagte er:“ Und jetzt stell dir vor, wie schwer es für mich war neben meinem Vater…“ Weil das der Vater ist… Dir wird die letzte Möglichkeit genommen. Hier hast du wenigstens jemanden, der dir fremd ist. Mit dem Fremden kannst du dich anstrengen irgendwelche besondere Wechselwirkungen zu erbauen, der Vater aber bleibt der Vater. Du spürst, dass er dich liebt. Und diese absolute Vaterliebe nimmt dir die letzte Möglichkeit etwas zu tun. Weil du nichts machen könntest und er liebt dich trotzdem. Dabei nimmt er dir scheinbar die Verpflichtung, sich besonders ihm gegenüber zu verhalten.

Ich habe dies natürlich verstanden als ich mich neben Rav befand. Wie viele Anstrengungen hat er unternommen, die höheren Anstrengungen, über die menschlichen Kräfte, damit er bei Baal HaSulam ist und von ihm die spirituelle Erhebung bekommt, bis zur Offenbarung der Spiritualität, der Offenbarung der Shechina.

Die Menschen denken, wenn du dich neben dem Kabbalisten befindest, befindest du dich in seinem Schein, in Sicherheit und du fühlst dich so gut, dass du über nichts nachdenkst und mit ihm vorankommst. Es ist umgekehrt. Wir sprechen über einen Kabbalisten und nicht über einen einfachen Menschen, der für den kleinen Menschen als großer erscheint und deswegen fühlt sich der Kleine wohl und sicher. So wie ein Baby sich sicher und wohl in den Armen des Erwachsenen fühlt.

Hier ist es umgekehrt. Er wirft dich von seinem Schoß, er will, dass du gehen lernst. Es kommt so, dass man seine Kraft, seine Erhabenheit nicht nutzen kann. Umgekehrt, er zeigt dir ständig seine Schwäche, er erzeugt in dir die “Geringachtung”, er spielt mit dir so ein Spiel, dass du ohne jegliche Unterstützung bleibst. Und wofür das Ganze? Er wünscht sich, dich zum Schöpfer zu lenken, damit du von IHM den Aufstieg, die Kraft dich zu erheben, erlangst.

Kabbala Akademie