Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Bestandteile eines korrekten Gebets

Frage: Was sollte die Gruppe tun, um sich auf richtige Weise an den Schöpfer zu wenden?

Antwort: Die Gruppe muss jedes ihrer Mitglieder beeinflussen und die notwendigen Bedingungen zur Enthüllung des MAN (Gebet) bereitstellen. Das heißt, es muss folgendes geklärt werden:

  • Was ist der Schöpfer? Wer ist der Schöpfer?
  • Wie genau wende ich mich an Ihn; mit welcher Bitte? Das bedeutet, dass es ein Gebet von vielen für viele sein muss.
  • Wie genau sollte man innerhalb eines sehr engen Bereiches fragen? Wenn ich mich an den Schöpfer wenden möchte, muss ich dies in einem extrem schmalen Bereich entsprechend der Bitte tun.

Zuerst muss ich mich selbst darauf vorbereiten, mich an jemanden mit sehr hohen Qualitäten zu wenden. Meine Furcht ist keine tierische Angst vor Ihm, sondern eine Verehrung seiner spirituellen Erhabenheit.

Mein Gebet muss durch die Gruppe gehen, für die ich bete, so wie es ein Vater für seine geliebten Kinder tut. Dadurch werde ich dem Schöpfer ähnlich, indem ich mich der Form Seiner Eigenschaften angleiche und Anhaftung an Ihn erlange.

Er ist der Gebende, und ich möchte ebenfalls geben. Wir haben ein gemeinsames Feld, in dem wir für unser Geben arbeiten.

Mein Einsatz für das Geben ist der Mangel, eine Bitte an Ihn, den anderen zu geben. Und Er ist glücklich, ihnen wegen meiner Bitte zu geben, denn meine Bitte eröffnet Ihm die Möglichkeit zu schenken. Die ganze Welt ist in Aufruhr mit Problemen und Krisen: wir sehen also, was für ein weites Arbeitsfeld wir haben.

 

Aus der täglichen Kabbalalektion, Schriften von Rabash 7.4.14

[131985]

Eine neue Seite aufschlagen

Frage: Die Eigenschaft der Barmherzigkeit, die Demonstration von Freundlichkeit und Fürsorge, sind dies Zustände, die man mit der Anwesenheit oder Abwesenheit einer Seele verbindet?

Antwort: Weder Barmherzigkeit noch Grausamkeit haben irgendeine Verbindung mit der Seele. Es ist einfach gewöhnlicher irdischer Egoismus.

Kommentar: Dies kann der Mensch nicht so einfach verstehen …

Antwort: Wenn wir etwas herausfinden wollen, müssen wir alle bestehenden Vorstellungen verwerfen und eine neue Seite aufschlagen.

So geschieht es in allen Wissenschaften, in allem. Wenn ich eine vorgefasste Meinung habe, mehr noch, wenn sie sich auf einen Bereich bezieht, in dem ich keine Kompetenz habe und in eine Verwirrung geraten könnte, die mein ganzes Leben andauern kann, dann muss ich mich zuerst annullieren und erst dann kann ich anfangen zu lernen und zu verstehen.

 

Aus der Kabbalalektion in Russisch 1/14/18

[225455]

Die Gleichheit im Kreis

Frage: Im Kreis befindet sich jeder in zwei unterschiedlichen Phasen: er gibt und empfängt; er hört und spricht. Worin unterscheiden sich diese beiden Phasen? In welcher Phase sind wir gleich? Wenn wir schweigen?

Meine Antwort: Wir sind auf keinen Fall gleich, außer in unserem Streben alle einander anzunähern, damit sich zwischen uns die integralen Eigenschaften des Gebens und der Liebe offenbaren, die „der Schöpfer“ heißen.

Wenn wir uns nicht auf diese Weise annähern, werden wir auf keinen Fall gleich sein. Die Gleichheit zwischen uns ist die Anstrengung für die Annäherung an den Schöpfer, in Dem wir uns verbinden.

 

[#221679]

Wie löst man Konflikte in der Familie?

Frage: Sie sagen, Glück bedeutet die Lösung von Konflikten. Wie können Familien diese lösen, um Streit zu vermeiden?

Antwort: Dies ist ein sehr interessantes System: wenn Sie zusammen mit ihrem Ehepartner Fehler entdecken, nicht in Ihnen, sondern in Ihrer Beziehung, kommen Sie zusammen, um sie zu lösen.

Es ist immer „zwischen uns“ und „wir sind zusammen“: sowohl in negativen als auch in positiven Zuständen. Zuerst halten wir zusammen und dann fangen wir an zu entdecken, wie wir unsere Beziehung noch effektiver führen können. Wir arbeiten daran, indem wir herausfinden, was uns zu einer noch größeren Verbindung fehlt. Solche Handlungen müssen ständig durchgeführt werden, weil wir auf diese Weise permanent spirituell wachsen werden. Geistig! Es geht nicht um den Kontakt der Körper oder der Herzen.

Frage: Nehmen wir an, ich habe einen Konflikt in meiner Familie. Was soll ich tun?

Antwort: Umarmen Sie zuerst Ihren Ehepartner und erreichen so eine Art Kontakt, gegenseitiges Verständnis. Wenn Sie das erreichen, initiieren  Sie den Konflikt zusammen, um noch größeres, gegenseitiges Verständnis zu erlangen.

Das heißt, man muss zuerst den Kontakt aufbauen und dann langsam die Konfliktsituationen herbeiführen, so dass sie  einen noch größeren Kontakt erlangen.

Frage: Wann ist der Moment wahren Glücks?

Antwort: Wenn man daran arbeitet. Wenn man zusammen daran arbeitet, sowohl im Guten als auch im Schlechten, werden Sie ein Gefühl dauerhaften Glücks fühlen. Der Prozess selbst bringt Freude.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 17.12.17

[224227]

Was ist die spirituelle Wurzel des Holocaust?

What Is the Spiritual Root of the Holocaust?Frage: Was ist die spirituelle Wurzel des Holocaust?

Antwort: Wenn die Diskrepanz zwischen dem Volk Israel und seiner spirituellen Wurzel einen kritischen Punkt erreicht, erzeugt dies in Folge einen „Aufprall“ der korrigierenden, verbessernden Kraft des Lichtes. Baal HaSulam schreibt, dass wir selbst in unserer Zeit den nächsten „Schlag“ auf uns heranziehen, wenn wir unsere Aufgabe, uns selbst und die Welt zu korrigieren, nicht erfüllen wollen.

Kabbala Akademie

hl

Im Maß der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer

Frage: Kann ich hinter den Handlungen des Schöpfers Seine Einstellung uns gegenüber und Seine Eigenschaften erkennen? (nach dem Prinzip: „Ich werde Dich an Deinen Taten erkennen“).

Meine Antwort: Die Handlungen des Schöpfers kann man nur im Maß der Gleichheit mit Ihm erkennen. In dem Maß, in dem ich bereit sein werde zu geben, indem ich mich über meinen Egoismus auf allen 125 Stufen erheben werde, in diesem Maß werde ich Ihn mehr und mehr wahrnehmen, bis ich Ihn vollständig offenbaren werde.

Frage: Wieso ist alles so verwirrend?

Meine Antwort: Im Gegenteil! Alles ist sehr einfach! Das Problem liegt darin, dass sich dies außerhalb von unserem Egoismus befindet und deswegen können wir es nicht erfassen.

 

[#223002]

Wie erlernen wir die Sprache der Kabbala?

Frage: Wie können wir die Sprache der Kabbala erlernen? Wovon hängt es ab?

Meine Antwort: Alles was du tun musst, ist regelmäßig Kabbala Unterrichte zu hören, so wirst du die Sprache der Kabbala lernen. Es ist wie bei einem Kind, das von seiner Mutter das Sprechen erlernt, oder einem Menschen, der sich in einer fremden Umgebung befindet und dabei schrittweise die Fremdsprache eher durch sein Gefühl als durch seinen Verstand lernt.

Genauso beginnen wir die Sprache der Kabbala zu lernen, die Beschreibung der höheren Welt, die wir momentan noch nicht fühlen können. Während des Studiums der Weisheit der Kabbala und durch unsere Verbindung eignen wir uns allmählich die Eigenschaften und die Namen der Höheren Welt an, da wir sie mit den neuen Empfindungen in Verbindung bringen, die wir erleben.

(182351)

Kabbala Akademie

Die gute Absicht entscheidet alles

Es ist so wie bei dem reichen Mann, der seinen alten Vater nicht unterstützen wollte. Er wurde vor Gericht gebracht und ein Urteil wurde erlassen, dass er seinen Vater mit Respekt an seinem Tisch zu versorgen hat, in keinem geringeren Maß als er seine Hausangehörigen versorgt. Andernfalls wird er streng bestraft.
Selbstverständlich nahm er seinen Vater in sein Haus auf und musste ihn bestmöglichst versorgen. Aber sein Herz füllte sich mit Kummer. Sein Vater sagte zu ihm: „So oder so, du gibst mir alle Köstlichkeiten der Welt von deinem Tisch. Was für einen Unterschied macht es für dich und was wirst du verlieren, wenn du dabei auch eine gute Absicht hast, eine die  für jeden anständigen Menschen annehmbar ist, nämlich glücklich darüber zu sein, dass du die Gelegenheit hast, deinem Vater gegenüber Respekt zu zeigen, der seine ganze Kraft in dich investiert und dich zu einem angesehenen Menschen gemacht hat?
Warum plagst du dich damit so hartnäckig? Kannst du dich irgendwie davon befreien? „
So ist der Stand der Dinge. Letztendlich führen wir Handlungen des Gebens an die Gesellschaft durch, und nur die Gesellschaft profitiert von unserem Leben, denn jeder Mensch, von klein bis groß, stockt  das gesellschaftliche Lager auf und bereichert die öffentliche Kasse.
Wenn der Mensch Leid und Genuss, die er erhält, selbst abwägt, wird das Ergebnis ein großes Defizit sein. Folglich führst du Handlungen des Gebens an den Nächsten durch – aber mit Schmerz im Herzen, mit großen und bitteren Leiden. Welchen Unterschied macht es also für dich, wenn du dabei eine gute Absicht haben wirst? (Baal HaSulam, „Die Letzte Generation“)

In der Parabel geht es darum, dass wir die Einstellung von Verachtung, Hass, Distanz und Ablehnung  gegenüber allen Menschen auf der Welt in Liebe umwandeln müssen. Unter der Fürsorge für den Vater ist die Fürsorge für die ganze Welt gemeint, für den Menschen, der dir am nächsten steht.

Jeder weiß, dass die Tora verlangt, „deinen Nächsten wie dich selbst zu lieben“, aber bis heute reißt sich niemand  darum, diesem einen Gebot nachzukommen, weder in einer Religion, noch in irgendeiner Zivilisation. Alle sprechen flammende Worte über die Liebe, und dann stechen sie ein Messer in den Rücken des Nachbarn. Daher gibt es keinen Nächsten für den Menschen. Der einzige Nächste für jedermann ist er selbst.

Frage: In der Parabel sagt der Vater: „Du kannst dich darüber freuen, eine Möglichkeit zu haben, deinem Vater Respekt zu zeigen.“ – Wie kann man plötzlich zur Freude kommen?

Antwort: Es ist notwendig, die Tiefe dieser Geschichte zu verstehen. Man macht eine Berechnung: „Wenn ich, um den Garten Eden zu betreten, gegenüber meinem Vater Respekt zeigen muss, dann lohnt sich die Sache, denn wie lange hat mein Vater noch zu leben … Ich werde formell ihm gegenüber Respekt zeigen – über das Herz hat man aber keine Macht.

Möglicherweise kann man diese Macht doch gewinnen, denn wenn ich beginne, mir jeden Tag vorzustellen, welche „Paradiespaläste“ mich im Jenseits erwarten, dann werden sich sicherlich bei mir bestimmte Gefühle zum Schöpfer einstellen, weil ich diese Paläste durch Ihn verdiene.

Aber in jedem Fall ist dies keine einfache Übereinkunft, selbst im egoistischen Sinn – denn all dies wartet auf mich in der zukünftigen Welt, mich einsetzen, mich opfern, muss ich aber in dieser Welt. Dazu sind wirklich nur wenige fähig. Wo sind sie, diese Menschen, die anderen Gutes tun würden, um das Paradies zu erreichen? Ich möchte sie sehen, mich unter ihnen befinden, mögen sie durch mich das Paradies verdienen.“

Der Mensch wurde so erschaffen, dass keine Tricks, keine Überredungskünste auf seinen Egoismus einwirken können. Es ist für ihn sehr schwierig seine Einstellung zu ändern, sogar gegenüber den eigenen Eltern, Verwandten und Nächsten, geschweige denn gegenüber der Gesellschaft  – gegenüber den unterschiedlichen Fremden, ihm entgegengesetzten Menschen, einschließlich seiner Feinde. Eine Veränderung der Absicht wird ausschließlich mit Hilfe der Wissenschaft der Kabbala erreicht.

Baal HaSulam schreibt: „Welchen Unterschied macht es also für dich, wenn du eine gute Absicht haben wirst?“ Wenn ein Mensch dahin kommt zu verstehen, was es bedeutet, seine Absicht zu ändern, sieht er, wie schwer das ist, weil Handlungen keine Bedeutung haben, die Absicht entscheidet alles.

Die richtige Absicht ist nämlich der Übergang von unserer Welt in die spirituelle Welt, dies ist die Offenbarung der Höheren Welt.

 

Aus dem Fernsehprogramm „Die Letzte Generation“, 10/09/2017

[#224231]

Das Spiel mit dem Schöpfer

Das Ego wächst ständig und nur dadurch wird der Mensch angetrieben, bis er schließlich den Machsom, die Grenze zur spirituellen Welt überschritten hat. Die Evolution schreitet jedoch immer vorwärts: durch Versuch und Irrtum.

Durch Milliarden solcher Versuche läuft die Entwicklung in einer Zickzacklinie, in der einzig momentan möglichen Richtung, wie Wasser, das einen Gang durch den Felsen bohrt.

Es ist das Spiel mit dem Schöpfer, das Spiel mit dem Licht, wenn man jede Möglichkeit ausprobiert und plötzlich feststellt, dass es nicht geht – hier wächst mein Ego. Und wenn man etwas die Richtung wechselt, gelingt es, eine gewisse Vereinigung zu erreichen… Wir machen viele Versuche und werden klüger davon.

Immer Erfolg zu haben bedeutet wie ein Roboter zu handeln. Der Mensch schließt dagegen alle möglichen Zustände in sich ein.

 

Aus dem Unterricht nach dem Buch „Sohar“, 24.05.2018

[#227249]

Die Verbindung mit dem Lehrer

Die Verbindung mit dem Lehrer kann so aussehen:

durch den Verstand: wenn du das studierst, was er sagt, das annimmst, was du für real und nötig hältst und das, was du für unrealistisch und unnötig hälst, siebst du aus.

durch das Herz: wenn du mit abgeschaltetem Verstand wahrnimmst. Du schaltest deinen gesunden Menschenverstand aus und nimmst das, was der Lehrer gesagt hat als absolute Wahrheit an.

Dies hängt mit zwei Arten der Verbindung zusammen. „Vom Mund ins Ohr“ und „von Mund zu Mund“. „Von Mund zu Mund“ bedeutet mit einem Schirm. Das hängt davon ab, wie sehr sich der Schüler annullieren kann. Man gibt ihm alle möglichen Probleme und er muss sich soweit annullieren, als ob er ein Teil des Lehrers wäre. Dieser Zustand heißt „Ibur“ (Fötus).

Dies ist nur dann möglich, wenn er versteht, dass er sich in der Welt des Schöpfers befindet und der Schöpfer ihn lenkt und ihm in der Gestalt des Lehrers erscheint. So nimmt er alles als Eins wahr.

Und „vom Mund ins Ohr“ meint das, was der Verstand wahrnimmt. 

 

[#227233]