Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Herz spricht zum Herz

Wenn ich dem Freund zuhöre, während er beim Seminar spricht, dann verbinde ich mich mit seinen Worten und habe nicht den geringsten Zweifel oder Kritik daran. Ich nehme diese Worte, als die wichtigste Meinung wahr und ich will in sie durchdringen – mich damit so verbinden, dass sie zu meiner eigenen Meinung wird. Ich will, dass seine Worte mein Herz berühren und sich darin einleben.

Und genauso verhalte ich mich zu jedem Sprechenden. Ich bewerte nie kritisch, was er sagt, sondern will mich einfach mit seinem Gedanken verbinden. Wir öffnen einander vollständig – das Herz spricht zum Herz.

Jeder hebt all seine Zweifeln auf, damit keine Hindernisse vor den Worten des Freundes entstehen, damit sie direkt in das Herz durchdringen, als hätte ich sie selbst in voller Überzeugung ausgesprochen. [125487]

Auszug aus dem Seminar der Einheit, 14/01/14

Qualität und Quantität

Kongress in Moskau. Lektion 2

Frage: Wenn der Mensch seine spirituelle Entwicklung beginnt, benötigt er eine gewisse Motivation, irgendwas, das ihn antreibt – ­Brennstoff. Mit seiner Entwicklung verändert sich sich die Art dieses Brennstoffes oder bleibt sie gleich? In welchem Moment wird der Schenkende wichtiger sein als das Geschenk selbst? Oder ist diese Wichtigkeit auch nur egoistisch?

Antwort: Jener „Brennstoff“, mit dem wir arbeiten (der Grund, warum ich arbeite, warum ich existiere, lebe, mich vorwärts bewege), ändert sich qualitativ und quantitativ. Diese Ursache verbessert sich die ganze Zeit, sie wird präziser.

Wenn für euch früher nur das eigene „ich“ wichtig war, wird langsam, auch wenn notgedrungen, die Gruppe wichtiger werden. Doch dies geschieht nicht, weil die Gruppe für euch für das Erreichen des höheren Ziels notwendig ist; es ist einfach so, wie das Kind den Eltern wichtig ist.

So entsteht allmählich der Zustand, wdass die Gruppe wichtig ist, und später sogar wichtiger als ihr selbst.

Allmählich enthüllt sich in der Gruppe wirklich die höhere Komponente, die Höhere Kraft. Ihr werdet sehen, dass es eigentlich nicht die Gruppe ist, sondern die Schöpfung, die wir Malchut nennen; und darin offenbart sich der Schöpfer. Aber es wird erst dann geschehen, wenn ihr euch zu ihr ebenso verhalten werdet, wie der Schöpfer sich zu euch verhält. Auch wenn dies anfangs in der minimalsten Form erfolgt. [124727]

Das Leben im Geben und der Tod im Empfangen

Um Existenz und Wachstum der Schöpfung zu gewährleisten, muss sie sich zwischen zwei Systemen aufhalten: zwischen Sünde (Klipa) und Heiligkeit (Kedusha). Folglich gibt es fünf unreine und fünf heilige Welten АBYА. Es wird darüber gesagt: „Das Eine gegenüber dem Anderen hat der Schöpfer geschaffen“. Die Seelen befinden sich in der Mitte und gehen die Etappen der Entwicklung durch, wobei sie ständig dem wechselnden Einfluss der beiden Systeme unterliegen.

Derjenige, der sich „von Sünden ernährt“, heißt „Toter“, und der sich „von der Heiligkeit ernährt“, heißt „Lebender“. So entwickelt die Einwirkung der spirituellen Welten die Seelen in der ständigen Veränderung zwischen dem Leben und dem Tod.

 Allmählich gehen wir vom einfachen Verlangen des materiellen, körperlichen Lebens zum spirituellen Niveau über. Dort gibt es weder Leben noch Tod im gewöhnlichen Sinne. Dort sind wir mit dem Körper nicht verbunden – wir steigen über ihn auf und empfinden eine andere Stufe des Daseins.

Folglich gilt unsere Existenz unter der Kraft des Gebens als „Leben“ und die Existenz unter der Kraft des Empfangens als „Tod“. Dies unterrichtet uns darin, wie wir allen Kräften der egoistischen Absicht den bösen Trieb zu entziehen haben, um sie ins Gute umzuwandeln. So bauen wir unser spirituelles Leben auf.

Somit bedeutet das Prinzip des Widerstands, dass, wenn in uns ein Wert hervorgehoben wird, der andere fällt. Zwei Systeme können nicht gleichzeitig wirken. Die Einwirkung eines Systems kommt aufgrund der Abwesenheit der Einwirkung des anderen Systems. So wechseln sie sich entsprechend dem höheren Programm ab, das sich in der Welt Azilut befindet, um uns voranzubringen.

Wenn wir uns dabei unter der Einwirkung des unreinen Systems BYА bewegen, dann entwickeln wir uns „fristgerecht“. Wenn uns aber das reine System BYА bewegt, so beschleunigen wir unsere Entwicklung. [124583]

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zu Buch Sohar“, 01/01/14