Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Spiritualität und die Herzlichkeit

Nowossibirischer Kongress, Lektion 2

Frage: Worin unterscheiden sich die Spiritualität und die Herzlichkeit? Es gibt Menschen, die herzlich und angenehm sind, wobei der spirituelle Mensch nicht sehr angenehm für die anderen sein kein. Worin besteht der Unterschied zwischen ihnen?

Meine Antwort: Mit dem herzlichen Menschen, ist der gute Mensch im alltäglichen Leben gemeint, der für eine schnelle Anteilnahme bereit ist. Solch ein Mensch versteht dich, steht dir nahe, zeigt sein Mitgefühl, kann dir helfen usw..

Der spirituelle Mensch ist derjenige, der infolge harter innerer Arbeit, „sich die Zähne ausbeißt“ und trotz dem eigenen Verlangen mittels der riesigen Anstrengungen, sich in etwas absolut anderes verwandelt, was dem Menschen unserer Welt nicht eigen ist – in die Eigenschaft des Gebens, die es in unserer Welt nicht gibt.

Wobei diese Eigenschaft mittels der riesigen Bestrebung, der riesigen Absicht, der riesigen Konzentration der Bemühungen, der Aufmerksamkeit, der harten Arbeit und der stärksten Selbstkontrolle produziert wird.

Wenn der Mensch einen solchen Zustand erreicht, dann entwickelt er eine besondere Beziehung zu den anderen Menschen – die nicht herzlich, nicht zärtlich, nicht gütig in unseren Augen ist, weil er daran denkt, aus uns die spirituellen Menschen zu machen, das heißt die Menschen mit der Seele. Eine solche Aufgabe ist mit der ernsten Absicht, mit dem Druck, und mit der gespannten Arbeit verbunden. Deshalb sind solche Menschen nicht gerade angenehm. Ihre Mission verpflichtet sie die ganze Zeit, zu uns, wie zu den kleinen schwachen Menschen, sich zielstrebig zu verhalten.

Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Mein Lehrer sah mich an, als ob ich aus dem Ton geschaffen wäre, aus dem er etwas modellieren muss, und bewertete, in welchem Maß dieser Ton stöhnen, aber dennoch zulassen wird, ihn zu modellieren. Ich fühlte mich so. Einerseits, ist es eine riesige Liebe, innere Teilnahme und Verständnis. Aber in Wirklichkeit sind die äußerlichen Erscheinungsformen immerhin sehr eigenartig. Das kann nur derjenige bewerten, der das gesetzte Ziel, die Eigenschaft des Schülers und die Arbeit des Lehrers versteht.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Nowosibirsk, 07.12.2012

Man kann uns die Willensfreiheit nicht stehlen

Frage: Was bedeutet „die vorigen Fehler und die Sünden zu korrigieren“, wonach man zum „vollkommenen Gerechten“ wird?

Meine Antwort: Wir korrigieren die zerbrochenen Verlangen. Dem Menschen wird sein Böse offenbart, und er nimmt es wie das Böse in sich wahr, das heißt er meint, dass er selbst daran schuldig ist. Er assoziiert sich noch nicht mit dem Punk im Herzen und kann seine Verlangen nicht von der Seite betrachten, d.h wie das Material, das ihm für die Korrektur gegeben wurde. Er verbindet sich nicht mit dem Schöpfer, der diesen bösen Anfang geschaffen hat, sondern setzt sich mit diesem bösen Anfang gleich.

Das Licht hat sein Verlangen noch nicht aufgeklärt, um es folglich von dem Menschen abzutrennen, wodurch der Mensch auf die Seite des Schöpfers gebracht wird. Deshalb scheint es dem Menschen so zu sein, dass er selbst, und nicht der böse Anfang, schlecht ist.

Das Licht hat noch nicht genug an dem Menschen gearbeitet, hat sein Verlangen noch nicht beleuchtet, und deshalb sieht der Mensch die Quelle des ganzen Übels und später die Quelle des ganzen Guten noch nicht. Das heißt, er assoziiert sich nicht mit der einzigen Macht, außer Welcher es nichts gibt; er versteht nicht, dass auf ihn immer nur eine Quelle einwirkt, von der sowohl die schlechten Verlangen, als auch ihre Korrektur abhängen.

Er versteht noch nicht, dass er um die Enthüllung der egoistischen Verlangen, sowie um ihre Korrektur zu bitten hat. Denn alles geschieht mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, und welches zuerst die linke Linie offenbart. In dem Maß des Strebens des Menschen und seiner Bemühungen die allgemeine Korrektur, das Geben, zu erreichen, kommt das Licht und offenbart ihm das Böse.

Er soll beten, dass der Schöpfer ihm die Eigenschaften vorführt, an denen es ihm für die Vollkommenheit mangelt. Ein Gebet ist die Offenbarung solcher Verlangen, wie ein „Mensch” zu werden, vollkommen und gebend zu werden, dem Schöpfer näher zu kommen“. Und die Offenbarung der Eigenschaften, an denen es mir für die Vollkommenheit fehlt, bedeutet die Enthüllung der Mängel, die ich korrigieren soll, um das Gute zu erreichen.

Aber ich bitte niemals um die Offenbarung dieser Mängel, weil der Mensch dies alleine nicht tun kann. Von der Natur aus, sind wir nur fähig, um die guten Zustände zu bitten.

Unsere Arbeit besteht darin, ein solches Verständnis zu erlangen, dass sich alle Verlangen: Die Korrigierten und nicht korrigierten – in den Händen des Schöpfers befinden. Und der Mensch ist jenes kleine, kluge Kind, welches versteht, wie er den Schöpfer richtig zu bitten hat. Folglich wird ihm “dieses Untier” offenbart: der böse Anfang, die Selbstsucht, der Pharao, der sich später verändern und in den guten Anfang verwandeln wird, und zwar dank der Beschränkung, dem Schirm und dem widergespiegelten Licht.

Das alles kommt von oben an, wie es gesagt ist: „Ich habe den bösen Anfang, und die Tora für seine Korrektur geschaffen, da das Licht in ihr, zur Quelle zurückführt“. Wo ist dann hier überhaupt der Mensch, wenn der Schöpfer sofort sagt, das alles von Ihm kommt? Seitens des Menschen wird das Begreifen, die Bitte um den guten Zustand gefordert.

Aber er will um das Gute nicht bitten, weil seine Natur der böse Anfang ist. Deshalb ist er verpflichtet, den Einfluss der Umgebung zu verwenden, die ihm diese guten Werte einflössen wird, obwohl sie selbst diese möglicherweise noch nicht empfindet. Es erweist sich, dass sie irgendein Spiel spielt, sie spielt den besseren Zustand vor, und wirkt dadurch auf mich ein. So erreicht der Mensch immer mehr und mehr wahrhafte Verlangen, bis das Licht ihn endgültig korrigiert.

Das alles ist so geschaffen, um dem Menschen seine Freiheit des Willens nicht zu stehlen. Er soll wissen, dass er ein Spiel spielt, welches er in Wirklichkeit nicht zu spielen wünscht, weil er darin dem wahrhaften, richtigen Zustand entgegengesetzt ist. Und je näher er dem wahrhaften Zustand kommt, desto größere Freiheit der Wahl bekommt er, desto größere Sünder in ihm und die Zweifel an der Notwendigkeit dieses Weges offenbaren sich in ihm. Das alles soll er aufklären, indem er sich mit der entgegengesetzten Seite gleichsetzt, das Böse mit dem Guten vergleichend.

Deshalb basiert unsere ganze Arbeit in unserer Wahlfreiheit und besteht nur darin, uns unter den Einfluss der Umgebung zu bringen, den wir selbst entsprechend unserem Verständnis für die spirituelle Welt aufgebaut haben. Man muss so spielen, dass die Umgebung jeden beeinflusst, als ob das alles die Wahrheit wäre. Dann wird jeder das wahrhafte Gebet erlangen.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum TES“, 06.11.2012

Man kann nicht mit dem Intellekt lernen

Durch die Enthüllung der Höheren Welt beginnen wir zu verstehen, worüber die Kabbalisten schrieben. Alle Texte, die wir studieren, werden dann absolut klar. Sie werden von uns als eine Art unglaublicher Roman über erhabene Gefühle und großartige Errungenschaften, als eine grandiose Enthüllung einer unendlichen Welt aufgefasst. Wir erwerben Empfindungen und Verstand, die milliardenfach tiefer sind als jene, welche wir heute haben. So beginnen wir die Höhere Welt zu fühlen. Und überhaupt gilt unsere Welt in Bezug auf alle höheren Zustände als nicht existent.

Einerseits gibt es keine andere Möglichkeit zur Erreichung des Schöpfungsziels als das Studium der Wissenschaft der Kabbala.

Andererseits sind keine Vorbedingungen erforderlich, um diese Wissenschaft zu studieren. Daher kann sie jeder studieren, unabhängig von seinem Bildungsstand, Charakter oder seiner Herkunft. Nichts davon hat Bedeutung, auch nicht die Kenntnis der hebräischen Sprache.

Im Prinzip erreicht diese Wissenschaft einen Menschen von solch einem Level, dass er lediglich ihre Einwirkung auf sich hervorrufen muss. Das bedeutet, dass die Wissenschaft selbst im höheren Licht besteht. Es erreicht dich auf einer bestimmten Frequenz. Es beeinflusst dich.  Du musst dich selbst auf seinen Einfluss einlassen. Dann wird das Licht in dir die notwendigen Leerräume schaffen, die es dann mit Empfindungen und Verstand zu füllen anfängt.

So haben alle deine heutigen irdischen Eigenschaften nichts zu bedeuten. Du kannst klug oder begabt sein, in der Kabbala wird es dir nichts nützen. In der Kabbala hilft nur eins – und das ist eine gewisse Naivität, mit der du direkt zum Ziel gehst und keine weiteren Berechnungen machst. Das ist das Wichtigste für mich, und alles andere ist zweitrangig. Wenn du auf diese Weise ausgerichtet bist, dann wirst du das Ziel erreichen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 25.11.2012

Die Welt mit dem Schöpfer verbinden

Das Hauptprinzip, das wir immer als innerstes Ziel in uns präsent haben sollen, ist der Satz: „ Es gibt nichts außer Ihm“. Der Schöpfer ist der Grund für jeden Zustand, jeden Gedanken, jede Wahrnehmung, einfach für alles, was uns geschieht. Es gibt nur eine Kraft, die mich und die ganze Welt leitet, und es gibt nichts darüber hinaus.

Das bedeutet, dass ich mittels meiner Verbindung mit der Welt in jedem Moment, in jedem Ereignis und in jeder Handlung sowohl innerlich als auch äußerlich das wichtigste Verständnis erlangen muss, dass es „Niemanden außer Ihm“ gibt, im gesamten Weltkreis. Das nennt man Verschmelzen zum gemeinsamen Gefäß.  Dies ist unsere Arbeit, und es ist das, worauf wir uns konzentrieren.

Weil die Welt jedoch groß ist, beginnen wir in der Gruppe (1) und gehen dann zum Rest der Welt über (2). Ich muss mich mit der Gruppe bei verschiedenen Vorfällen und Problemen verbinden, und das sollte jetzt die wichtigste Sache für mich sein. Und wenn ich mich an die Gruppe wende, sollte ich dabei auch an die Welt als an die Fortsetzung meiner Arbeit denken.

 Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die Rolle der Nation Israel“, 23.11.2012