Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Beziehung des Menschen mit dem Schöpfer ist wie eine dramatische Liebesgeschichte

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich zum Thema Liebe erhielt:

Frage: Sie sagen oft, unsere Beziehung mit dem Schöpfer sollte dem ähneln, wie ein Bräutigam seine Braut umwirbt, wie sie sich verhüllt usw. Zusätzlich haben Sie gesagt, dass in der Vergangenheit Frauen für Geld gekauft wurden, und es ausreichte, jemanden nur einmal zu treffen, bevor man ihn heiratete. Aber wo sind darin Leidenschaft und Spannung?

Meine Antwort: Auf der körperlichen Stufe gibt es keinen Bedarf an Liebe, denn dieser wird später durch gegenseitigen Kompromiss und Gewohnheit erzeugt. Indessen sind Leidenschaft und Spannung in unserer Beziehung mit dem Schöpfer notwendig, weil diese Gefühle höher sind – entgegengesetzt zum Egoismus. Das kann beispielsweise mit einer dramatischen Liebesgeschichte verglichen werden, in der die Liebenden (Mensch und der Schöpfer) zueinander streben (durch Schenken), gegen die Verlangen der gesamten Welt (gegen all ihre egoistischen Verlangen) – und das erzeugt Leidenschaft und Spannung.

Frage: In einer TV-Show wurden Sie gefragt: „Was ist Liebe?“ – und Sie sagten: „Sie ist die grundlegende Eigenschaft des Universums, gegenseitiges Schenken, das alle Stufen der Natur durchdringt, außer den Menschen. Wir sind uns selbst überlassen, und wir tun alles in dieser Welt, nur nicht das. Allerdings sagen Sie auch, dass der Mensch keine Handlungsfreiheit hat und alles vom Schöpfer bestimmt ist.

Meine Antwort: So wurden die Dinge anfangs vom Schöpfer festgelegt: Die gesamte Natur in unserer Welt ist egoistisch, infolge des egoistischen Niedergangs des Menschen, und die Korrektur der gesamten Natur hängt vom Menschen ab. Bis zum Abschluss korrigiert der Mensch seine unbelebten, pflanzlichen und tierischen Verlangen, er korrigiert auch die äußeren unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen der Natur.

 

Unsere imaginäre Wirklichkeit wird durch zwei Mechanismen erschaffen

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich habe Ihre Unterrichte für Kinder angeschaut, worin Sie erklärten, dass alles um uns herum eine imaginäre Welt (Olam Dimioni) ist. In diesem Unterricht und anderen Vorträgen, die Sie zu diesem Thema gaben, gelangen die Menschen irgendwann immer an einen Punkt der Verwirrung und bringen die Frage auf: „Bedeutet dies also, dass ich mir was auch immer vorstellen kann? Warum erscheint dann diese Welt noch immer körperlich und warum bleiben meine Fantasien immer nur Fantasien?“

Meine Antwort: Der Mensch hat zwei Mechanismen, um die imaginäre Wirklichkeit zu erschaffen. Einen, der sich jenseits unseres Bewusstseins befindet. Er ist tiefer und verantwortlich für die Erschaffung des Bildes der Welt, das wir „Wirklichkeit“ nennen. Der zweite Mechanismus zur Erschaffung von Bildern befindet sich innerhalb unseres Bewusstseins und ist vordergründiger. Das ist der, den wir alle kennen und wir benutzen ihn, wenn wir unsere Fantasien erschaffen.

Wir sind nur fähig, den zweiten Mechanismus zu kontrollieren, den ersten grundlegenden jedoch nicht. Das ist so, weil er schon in uns zu formen und zu arbeiten beginnt, bevor wir ein Ich-Bewusstsein erreicht haben. Daher wird die Arbeit dieses Mechanismus nicht von unserem Bewusstsein registriert und erscheint uns einfach als das normale gewohnte Bild der Wirklichkeit.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Wirklichkeit befindet sich in unserer Vorstellung
Blog-post: Woher kommen Gedanken, Ideen und Träume?
Blog-post: Die Wirklichkeit ist imaginär
Baal HaSulam Artikel: Das Wesen der Wissenschaft Kabbala

Wonach sucht ein Mann bei einer Frau?

Michael LaitmanFragen, die ich über Beziehungen erhielt:

Frage: Wonach sucht ein Mann bei einer Frau?

Meine Antwort: „Trost“ (Erfüllung), so wie es in der Tora (Bereschit 2:23) heißt : „…denn vom Manne ist diese genommen.“

Frage: Sollte sie nett und still sein oder einfach nur sie selbst?

Meine Antwort: Sie sollte alles Notwendige haben, um „Adam“ zu vervollständigen.

Frage: In einem Ihrer Artikel empfehlen Sie Ihren regelmäßigen Studenten, fünfzehn Minuten pro Tag ihren Frauen zu widmen. Stimmt das? Und wenn ja, was ist der Grund dafür?

Meine Antwort: Kabbala verpflichtet die Menschen, einen bestimmten Teil ihrer Zeit und Aufmerksamkeit ihren Ehegatten zu widmen. Die Menschen sind heute beschäftigter als jemals zuvor. Daher haben wir in der Gruppe die Regel festgelegt, dass Ehepartner – zusätzlich zur Fürsorge um das Zuhause und die Kinder – sich für mindestens fünfzehn Minuten am Tag zusammen hinsetzen und in aller Ruhe miteinander reden müssen.

Wie steht’s mit Ihnen, können sie sich mit Ihrem Mann seelenruhig und täglich unterhalten? Geschieht das jemals?

Frage: Ich wurde vor zwei Monaten geschieden. In einer TV-Show sagten Sie, dass Sie gegen die Scheidung sind. Ich tat alles, um es zu verhindern, aber ich habe einige Bücher gelesen und weiß, dass lt. Kabbala Menschen manchmal heiraten und Kinder haben, ihre Vereinigung aber nicht „dazu bestimmt ist“. Die Menschen werden geschieden und finden dann ihr passendes Gegenstück – jemanden, der für sie geschaffen ist. Ist das wahr?

Meine Antwort: Kabbala verbietet keine Scheidung, vor allem dann nicht, wenn man durch sein Eheleben davon abgehalten wird, den Zweck seines Lebens in dieser Welt zu erlangen – das Schöpfungsziel. In anderen Fällen ist es allerdings besser, eine Scheidung zu vermeiden.

Verwandtes Material:
Blog-post: Frau = Verlangen
Blog-post: Das Einzige, das eine Scheidung rechtfertigen kann!