Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Absicht, den Schöpfer zu erreichen, steht in keinerlei Widerspruch zur Karriere

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich über das Ego erhielt:

Frage: Was bedeutet es, das Ego zu hassen? Bevor wir den Machsom überschreiten, ist unsere gesamte Natur das Ego. Bedeutet das somit nicht, dass ich eigentlich mich selbst hassen müsste?

Meine Antwort: Kabbala spricht zu solchen Menschen, die begonnen haben, in ihrem Inneren eine Dualität zu spüren: das Ego, das nach dieser Welt verlangt, und der Punkt im Herzen, der zur Höheren Welt strebt. Kabbala hilft einem, diesen Punkt in ein Gefäß des Empfangens und der Wahrnehmung der Höheren Welt umzuwandeln.

Frage: Während der Morgenunterrichte sprechen Sie oft über die Bedeutung der Schwierigkeiten (den „Wächtern“), die wir erhalten. Doch was ist die Zielsetzung des Schöpfers, wenn er uns in körperlichen Dingen, wie eine Beförderung an der Arbeitsstelle, ein perfekter Abschluss eines Examens usw., Erfolg gibt? Das Ego bläht sich auf, wenn so etwas geschieht. Soll ich versuchen, es zu unterdrücken oder „im Fluss des Erfolges mitzuschwimmen“?

Meine Antwort: Du solltest es kontrollieren: Deine Handlungen sollten durch die Wichtigkeit der Bedeutung des Lebens bestimmt sein. Und Du solltest beruflichen oder schulischen Erfolg nicht ablehnen. Die Absicht, den Schöpfer zu erreichen, steht nicht im Widerspruch zur Karriere.

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Wie man einen einfachen Ramadan hat

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich studiere jetzt seit 2 Monaten Kabbala. Zuerst fühlte ich mich von etwas Gutem erfüllt bis zum Rand. Doch dann begann der Monat des Ramadan. Ich würde mich selbst nicht als religiös bezeichnen, doch für die letzten sechs Jahre war das einzige islamische Ritual, welches ich befolgte, der Ramadan, wobei man einen Monat lang fastet.

Dieses Jahr fing ich an, auch am ersten Tag des Ramadan zu fasten, doch mir sind schreckliche Dinge passiert. Mein Egoismus fing an, mir zu widerstehen. Mein Hass gegen alle, Wut und Schmerz wurden so unausstehlich, dass ich nur fünf Tage durchgehalten habe, obwohl ich in vorigen Jahren kein Problem damit hatte, die Fastenzeit des Ramadan von Anfang bis Ende einzuhalten. Dieses Mal hörte ich nicht nur auf, am fünften Tag das Fasten einzuhalten, sondern fühlte mich auch von allen möglichen „unguten Verhaltensweisen“ angezogen, wie z.B. Alkohol, Sex etc. Ich studiere noch immer Kabbala, doch fühle ich mich nicht mehr so inspiriert wie zuvor. Was geschieht mit mir?

Meine Antwort: Kabbala ist nicht gegen die Religion als eine kulturelle Tradition einer Nation. Baal HaSulam schreibt, dass sogar nachdem alle Korrekturen abgeschlossen sind, jeder Mensch seine Religion, d.h. Traditionen beibehalten kann. Ich beachte auch die Traditionen meiner Kultur, aber nur als Traditionen.

Ein religiöser Mensch beachtet andererseits religiöse Rituale, da er glaubt, dass er dafür belohnt werden wird. Doch wenn ein Mensch Kabbala studiert, fängt er an zu verstehen, dass er nur in dem Ausmaße belohnt werden wird, wie er seine Verlangen korrigiert und die Belohnung kommt als Licht der Erfüllung, als die Enthüllung des Schöpfers dem Menschen gegenüber. Folglich birgt die Spiritualität oder der Schöpfer in sich keine Beziehung zu irgendeiner physischen Handlung in unserer Welt.

Die Religionen wurden von Menschen erfunden, welche sich in ihrem Egoismus befinden und folglich haben sie nichts von der Wahrheit der Höheren Welt. Wenn sie nichtsdestotrotz die Verantwortung für die Beachtung der Bräuche Ihrer Nation übernehmen und diese als Traditionen betrachten, welche Sie respektieren wollen, dann wird es für Sie nicht schwierig sein, den Ramadan als einen Brauch zu befolgen. Wie wir in Israel sagen: Tzom Kal – haben Sie eine einfache Fastenzeit!

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