Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Hat jeder Mensch eine Seele?

LaitmanZwei Fragen, die ich über die Seele erhielt:

Frage: Sie sagen, es gibt nur 600.000 Seelen oder mit anderen Worten, 600.000 Bruchstücke der Seele von Adam. Aber heute gibt es 6,7 Milliarden Menschen auf der Welt. Bedeutet dies, dass über 6 Milliarden Menschen keine Seele haben? Ich hoffe, dass Sie das für mich aufklären können.

Meine Antwort: 600.000 ist die Zahl der anfänglichen Bruchstücke, doch danach wurden sie abermals, in welche Anzahl auch immer, die für die optimale Korrektur in jeder Generation nötig ist, geteilt – so dass jedes Bruchstück soviel Egoismus haben wird, wie es in der Lage ist zu korrigieren. Daher wächst die Weltbevölkerung ebenso in dem Maß in dem der Egoismus wächst.

Frage: Wie ich es verstehe, ist eine Seele umso tiefer nach dem Zerbrechen gefallen, je höher sie in der spirituellen Welt gewesen ist. Also was auch immer uns als das Niedrigste erscheint, wird nach der Korrektur das Höchste sein. Wenn diese Annahme richtig ist, bedeutet das, dass Menschen, die jetzt Kabbala hassen, die höchsten Seelen nach der Korrektur werden?

Meine Antwort: Nein, weil dies nicht zeigt, dass ihre Seelen auf eine sehr niedrige Ebene gefallen sind, sondern es zeigt nur die Überzeugungen der Menschen, die sie seit ihrer Kindheit gelehrt wurden (Girsa de Yankuta). Diese Menschen haben überhaupt noch keine Seele. Die Seele entsteht aus dem Punkt im Herzen (das Verlangen nach Spiritualität) und entwickelt sich daraus nur unter dem Einfluss des Höheren Lichts, das nur während des Kabbala-Studiums auf einen Menschen scheint und in unserer Generation nur während des Studierens der Werke von Baal HaSulam und Rabash. Man kann nichts über die Seele eines Menschen sagen, indem man auf äußerliche Ausdrucksweisen, Verlangen und Handlungen desjenigen schaut. Solche Menschen haben noch keine Seele. Das ist vor Ihnen verborgen, weil Sie – der Beobachter – nicht in der Lage sind, die spirituellen Strukturen zu „sehen“. Sie sollten deshalb jedermann gleich zuordnen, sie als Menschen betrachten, die kontrolliert werden und die Hilfe nötig haben, spirituell unabhängig zu werden.

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Himmel und Hölle in der Kabbala

LaitmanFragen, die ich über das Leben in den Höheren Welten erhielt

Frage: Was bedeutet „Himmel“ aus der Sicht der Kabbala?

Meine Antwort: Himmel ist das Licht von Chochma. Der „Garten“ ist Malchut. Malchut gefüllt mit dem Licht von Chochma wird Garten Eden genannt. In diesem Zustand ist Malchut für die Seelen die Malchut der Welt Atzilut.

Mit anderen Worten, der Garten Eden bezieht sich auf einen Ort (oder ein Zustand), wo die Seelen mit dem Licht von Chochma gefüllt sind. Einfach ausgedrückt: der Garten Eden ist Malchut der Welt Atzilut. Der Höhere Garten Eden ist Bina der Welt Beria und der Niedere Garten Eden ist Yesod de Malchut von der Welt Assiya. Natürlich bezieht sich das nicht auf die üblichen Vorstellungen der Leute über den Himmel und seine Bewohner. In der Spiritualität gibt es keinen Raum, kein Abbild, Geräusche etc., sondern nur Kräfte ohne Materie. Die Seele ist ein Verlangen. In dem Maße, in dem sie dem Schöpfer gleicht, der Eigenschaft von Geben und Liebe, wird sie mit der Empfindung des Schöpfers erfüllt, der Empfindung dieser Eigenschaft innerhalb sich selbst. Diese Empfindung wird „Himmel“ genannt und es gibt keinen Himmel außer diesem.

Frage: Gebraucht eine Person das System von ABYA de Kedusha schon vor dem Machsom?

Meine Antwort: Dieses System beginnt erst über dem Machsom. Schauen Sie sich das „Vorwort zum Buch Sohar“ an, wo von der Erreichung der Malchut de Assiya gesprochen wird.

Frage: Wie hat sich der Parssa nach dem Zerbrechen der Gefäße (Shwirat ha Kelim) in der Welt von Nekudim wieder verstärkt, um zu vermeiden, noch einmal zu zerbrechen?

Meine Antwort: Um das Licht zu empfangen ist es nötig, von BYA zu Atzilut aufzusteigen – dies ist eine der Verstärkungen des Parssas.

Frage: Warum ist Ejn Sof (Unendlichkeit) umgeben von Igulim (Kreise)?

Meine Antwort: Weil jeder gleich ist und es keine Begrenzungen gibt.

Frage: Gibt es in der Kabbala Dinge wie den Teufel oder andere böse Kräfte oder sind dies nur Metaphern für den Egoismus?

Meine Antwort: Das Einzige, das geschaffen wurde, ist das Verlangen. Es ist verschiedenartig, bestimmte Arten haben verschiedene Namen. Meine Wahrnehmungen von mir selbst und von meiner Umgebung sind ebenfalls Verlangen oder Kräfte, aber wir empfangen sie als Überträger auf einem Fernsehschirm, als Bilder. In Wirklichkeit sind die einzigen Dinge, die existieren, die Kraft des Empfangs (Schöpfung) und die Kraft des Gebens (der Schöpfer). Sie stellen das gesamte Bild dar, das wir sehen. Wenn wir diese Kräfte erlangen, sind wir sofort von der Illusion des sichtbaren Bildes der Welt frei und daher beschreibt Kabbala unsere Welt als unwirklich und geträumt.

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Der Schöpfer ist Ihr korrigiertes Selbst

LaitmanZwei Fragen, die ich über den Schöpfer erhielt:

Frage: Ich verstehe das nicht. Wir versuchen, uns mit einem spirituellen Wesen zu verbinden, das wir nicht wahrnehmen können, das Schöpfer genannt wird – der eigentlich für jedermanns Schicksal verantwortlich ist und möchte, dass wir zu ihm streben und nur zu ihm – indem wir Bücher studieren und Sie sagen mir, da ist nichts Magisches oder Mystisches daran?

Meine Antwort: Der Schöpfer ist Ihr korrigiertes Selbst, denn Sie wurden idealerweise entgegengesetzt zu Ihm geschaffen. Wir schreiben „Ihm“ mit einem Großbuchstaben einzig als Zeichen des Respekts für diese Eigenschaft der „selbstlosen Liebe und des Gebens“. Das heißt, Sie erforschen sich selbst, um sich ins Gegenteil zu verändern. Das ist Kabbala – die Entdeckung der Eigenschaft des Gebens in sich selbst.

Frage: Wie kann sich die Verbindung mit dem Schöpfer, der gut ist und Gutes tut, durch negative Gefühle äußern?

Meine Antwort: Solange ein Mensch seine Verlangen noch nicht korrigiert hat, kann er in ihnen negative Empfindungen wahrnehmen. Gleichzeitig kann er sich aber über die Tatsache freuen, dass er diese Empfindungen hat, denn sie sind Teil des Prozesses, diese Verlangen zu korrigieren. Sobald sie korrigiert werden, erhebt er sich über sie und trotz jeglicher Empfindungen, die er in ihnen wahrnimmt (sogar mangelnde Erfüllung), wird er in der Lage sein, nur das Glück und die Güte, die diese Welt ausfüllen, zu empfinden! Denn er erlangt Glauben über dem Verstand – er ist mit der Eigenschaft des Gebens erfüllt, obwohl seine Verlangen, gefüllt zu werden, leer sind.

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