Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was ist das Höhere Licht?

LaitmanIch erhielt folgende Frage: Sie sagen, dass die Kabbala eine Wissenschaft ist. Das ist klar. Die beiden Kräfte der Natur, Geben und Empfangen. Alles in der Natur ist nichts als Geben und der Mensch ist das einzige Element in der Natur, das die Balance stört. Er schafft ein Ungleichgewicht und das ist der Grund warum wir leiden.

Alles ist gut, bis wir an diesen Punkt gelangen. Aber wenn wir letztendlich an diesem Punkt angekommen sind, an dem wir die Balance wieder herstellen wollen, sagen Sie: Or Makif. Hmmm… Ein Licht kommt aus dem Nichts und korrigiert mich. Und was mich am meisten verwirrt ist, dass dieses Licht aus einem Buch kommt. Können Sie mir bitte auf eine praktische und klare Weise erklären oder definieren, was „Licht“ ist? Ich dachte, die Kabbala ist eine Wissenschaft über Kräfte, Natur, Verlangen etc. Nach meiner Auffassung ist das Höhere Licht kein wissenschaftlicher Ausdruck und bezieht sich direkt auf etwas Esoterisches. Vielleicht können Sie diese Vorstellung vernünftiger und verständlicher machen? Was ist diese Kraft, die uns korrigiert? Ist es die Kraft des Gebens? Warum wird es dann Or Makif genannt? Wie kann dieses Licht fähig sein, auf unserem Weg der Entwicklung zu helfen, das Leiden aufzuhalten? Ist es auf irgendeine Art mit dem körperlichen Licht verbunden?

Meine Antwort: Wenn ich Sie wäre, mit Ihrer Liebe zur Wissenschaft, würde ich „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ (Pticha) studieren oder ich würde sogar anfangen, Talmud Eser Sefirot zu studieren! Diese Texte erklären einige spirituelle Vorstellungen in einer wissenschaftlichen Sprache: 1. Verlangen, 2. Korrektur der Ausrichtung von „zum eigenen Wohle“ zu „zum Wohle des Schöpfers“, 3. Erfüllung durch das Licht, Genuß, der Schöpfer, im Maße der korrigierten Ausrichtung. Es gibt nichts anderes in der Kabbala.

Or Makif ist eine Kraft, die uns aus einer korrigierteren Stufe her beeinflusst, deren Richtung wir anstreben. Es beantwortet Ihr Streben auf folgende Weise: es zieht Sie im selben Maße zu einer höheren altruistischen Stufe, indem Sie danach streben. Das ist eine Wechselwirkung von zwei Vektoren des Verlangens. Den selben gegenseitigen Einfluss von Kräften gibt es auch in unserer Welt, wenn ein Mensch nach irgendetwas Neuem strebt. Der Unterschied ist, wenn es zum spirituellen Streben kommt, wird diese Kraft, die Sie zu einer neuen Stufe zieht, als Licht bezeichnet, weil es Sie durch seinen Einfluss auf Sie nicht nur zieht, sondern Sie auch verändert, Sie zu der neuen Stufe werden lässt, eine die spirituell und altruistisch ist. Der Unterschied zwischen dieser Kraft von Licht und der die Sie in Richtung einer neuen Stufe in unserer Welt zieht ist, dass die Kraft in unserer Welt Sie nicht verändern muss, um Sie irgendwo hin zu ziehen. Prüfen Sie das für sich selbst, um alle Zweifel zu beseitigen.

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Blog-post: Wird der Schöpfer den Schöpfungsakt nochmal wiederholen?
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Ich oder der Schöpfer?

LaitmanZwei Fragen, die ich darüber erhielt, ob es der Schöpfer ist, der die Kontrolle hat, oder der Mensch

Frage: Was kommt zuerst? Mein Verlangen, auf dem Weg in Richtung des Ziels voranzuschreiten, das Verständnis, dass alles zum Wohle der Korrektur geschieht, ohne den Schöpfer und Seine Ausrichtung, die Schöpfung zu korrigieren, zu fühlen oder erwirbt man erst das Verständnis, dass der Schöpfer alles tut, um uns auf verschiedene Arten Gutes zu tun und wir Sein Verlangen füllen möchten?

Meine Antwort: Dieser Widerspruch, „Was kommt zu erst?“ oder „Wer hat die Macht?“ wird immer in Ihnen bleiben, bis zum endgültigen Ende der Korrektur. Wer bestimmt Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen – Sie oder der Schöpfer? Dieser Widerspruch wird erst verschwinden, wenn Sie sich mit Ihm zu einem Ganzen vereinigen!

Frage: Ich bin willens, die Idee zu akzeptieren, dass ich mich selbst korrigieren muss, aber es ist schwer für mich, die Idee zu akzeptieren, dass alles durch den Schöpfer geschieht. Wenn ich einen Abstieg erlebe, dann tut der Schöpfer das für meine Korrektur. Wenn ich einen Aufstieg erfahre, dann gab ihn mir der Schöpfer. Jedoch fühle ich nicht, das irgendetwas vorherbestimmt ist. Was soll ich tun?

Meine Antwort: Versuchen Sie zu fühlen, dass alles, was in Ihren Gedanken und Gefühlen und alles was um Sie herum passiert, dass dies alles vom Schöpfer kommt! Wenn Sie kabbalistisches Material studieren (Baal HaSulam) und sich bemühen, dann ziehen Sie während des Studiums das Licht der Korrektur an (Or Makif – lesen Sie den Punkt 155 in der „Einführung zu Talmud Eser Sefirot“ und allmählich, wie aus einem Nebel heraus, wird dieses Licht Ihnen den Schöpfer enthüllen!

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Es ist unmöglich für einen Kabbalisten, lustlos und melancholisch zu sein

LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Bezüglich meiner vorherigen Frage möchte ich noch etwas wissen. Falls jemand lustlos und melancholisch wird, ist es dann nicht sehr schwierig, die spirituellen Abstiege zu ertragen, die zwangsläufig mit dem spirituellen Aufstieg verbunden sind? In vielen Texten wird erwähnt, dass Kabbalisten die Korrektur mit den Qualitäten der Perfektion der Schöpfung und Angleichung der Form an den Schöpfer in Zusammenhang bringen. Bitte helfen Sie mir, dieses Rätsel zu lösen.

Meine Antwort: Eine Person, die sich im spirituellen Aufstieg befindet, rechtfertigt den Schöpfer in allen Dingen (man bezeichnet so jemanden als Gerechten). Es ist für ihn unmöglich, melancholisch und lustlos zu sein.

Die Annäherung an den Schöpfer bedeutet die Angleichung der Form an Ihn. Anstatt der Eigenschaften, mit denen man geboren wurde, erlangt man die Eigenschaften von BYA de Tumah (die unreinen Welten von BYA; BYA = Beria, Yetzira, Assiya), welche sich über dem Machsom enthüllen. Es offenbaren sich die 613 Qualitäten des wirklichen Egoismus (Pharao). Diese sind entgegengesetzt zum Schöpfer. Mit Hilfe des Lichtes der Tora von BYA de Kedusha (die heiligen Welten von BYA), welches zur Quelle zurückführt, wird die Absicht dieser Verlangen von „für sich selbst“ zu „für den Schöpfer“ transformiert. Damit erlangt man die vollständige Füllung der 613 Verlangen und Formgleichheit bzw. Verschmelzung mit dem Schöpfer. Natürlich hat das nichts mit dem Ausführen von irgendwelchen Handlungen zu tun, wie geschrieben steht: „Der Schöpfer schert sich nicht darum, wie jemand Rinder schlachtet – vom Kopf oder vom Nacken her“ (Das meint das Beachten einer rein mechanischen Handlung), sondern vielmehr sind die Gebote gegeben worden, um den Menschen zu korrigieren.

Verwandtes Material:
Kapitel 15 aus: Leben aus der Kabbala – Stufenweise spirituelle Korrektur
Chapter 18 from the Book: Interview with The Future – A Spiritual Task
Chapter 2.12 in the Book: The Path of Kabbalah – The Body at the End of Correction