Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Den Augenblick schätzen

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet, dass wir Persönliches tun, zum Allgemeinen aber nicht kommen?

Meine Antwort: Wir können alle die Korrektur begleitenden Handlungen ausführen (Freundesversammlungen organisieren, studieren, der Gruppe und den Freunden helfen), wir können wie Ameisen in einem Ameisenhaufen geschäftig hin und her laufen, doch das Wichtigste ist: Was wollen wir dadurch erreichen?

Wollen wir Einheit, Bürgschaft, Liebe – eine solche Verbindung zwischen uns, in der wir den Schöpfer enthüllen werden?

Das vergessen wir. Der Mensch müht sich ab und fragt anschließend: „Und wo ist die Bezahlung?! Wo ist die Spiritualität? Wo ist die Kraft des Gebens?“ – Er versteht nicht, dass er noch nichts dafür getan hat.

Er hat viel Kraft aufgewendet, viel in der Verbreitung mitgewirkt, d.h. die Welt wirklich in Richtung Korrektur bewegt und ist in allgemeiner Hinsicht vorangekommen.

Er ist nicht von diesem Weg abgekommen und akkumuliert eine richtige Forderung in sich. Das heißt, in einigen Jahren kommt er zur Wahrheit – er wird verstehen, dass ihm die richtige Absicht gefehlt hat.

Doch heute vergisst er, dass diese Absicht jede Handlung begleiten soll! Und aus diesem Grund hat er die spirituelle Enthüllung noch nicht erreicht…

Und so verlängert er die Zeit! Es heißt, dass man für den Eintritt in die spirituelle Welt drei bis fünf Jahre für die Vorbereitung der Absicht braucht – und in der heutigen Zeit noch weniger! Alles hängt jedoch von der Vereinigung und der richtigen Absicht ab.

Wir haben heute Bedingungen, von denen man früher nur träumen konnte. Noch nie gab es in der Welt dermaßen günstige Bedingungen für die Enthüllung des Schöpfers – es gibt Bücher, Kommunikationsmittel, gleichgesinnte Freunde überall auf der Welt.

Doch das Wichtigste fehlt – die Absicht zu geben – und das ist das Schwierigste, darin liegt die Ursache dessen, dass die Welt uns noch nicht als eine Quelle des Lichts wahrnimmt.

Alles hängt allein von unserer Absicht bei jeder, selbst der kleinsten Handlung ab. Hier kann es keine Kompromisse geben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 06.10.2010

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Die Kinder nicht der Wahl berauben

Unser Erziehungssystem muss in der gleichen Weise funktionieren, in der auch wir selbst handeln.

Man darf den Kindern keinen Unsinn und keine Unwahrheiten erzählen, man darf keine falsche Welt für sie errichten. Jedes Spielzeug muss das Kind an das reale Leben, an die richtige Analyse heranführen.

Jedes Detail muss ein kleines Modell von richtigen Realien der großen Welt darstellen. Wir öffnen sie schrittweise für die Kinder, doch das ist eine echte Welt und keine Fiktion.

Zum Schutz lege ich für das Kind einen begrenzten Rahmen fest, doch innerhalb dieses Rahmens lasse ich ihm die Freiheit.

Es lernt durch seine Handlungen, unter begrenzten, sicheren Bedingungen ein Mensch zu sein. Nach und nach werden die Grenzen erweitert, nach und nach wird ein Mensch in ihm geformt.

Dabei biete ich ihm keine im Voraus vorbereiteten Lösungen an, sondern nur ein begrenztes Vorbild.

Ich baue kein Lego an seiner Stelle zusammen, sondern gebe ihm ein Beispiel zur Nachahmung und lasse ihm die Freiheit zum Phantasieren und Kreativsein, bereite mitunter Aufgaben, Streiche und Fallen vor – denn man lernt aus seinen Fehlern. Nur so kann ich es auf das Leben vorbereiten.

Darf man etwa alle Antworten vorgeben? Wir lernen im Gegenteil durch Aufgaben und Übungen, durch Versuche und Fehler.

Die Erfahrungen formen die richtige Herangehensweise bei dem Kind, und es weiß bereits, wie es sich an die Sache machen und das Problem lösen soll.

Wenn es sich letztendlich irrt, dann nur, weil es überrascht wurde, weil es eine solche Wendung nicht erwartet hat.

Jede nachfolgende Stufe beginnt genau so: sie ist neu und unvorhersehbar, darum macht das Kind Fehler, doch dabei lernt es aus seinen Fehlern, und das bekommt ihm gut.

Aus dem Gespräch über die Erziehung vom 29.09.2010

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Das Ziel des Studiums ist den Schöpfer zu enthüllen!

Eine Frage, die ich erhielt: Was muss ein Student als Ergebnis vom Studium an ihrer Akademie erreichen: das Wissen, ein richtiges Herangehen zum Studium?

Meine Antwort: Das Wichtigste ist es, sich die Methode anzueignen. Denn die Methode der Kabbala unterscheidet sich von allen anderen Lernmethoden.

In jeder anderen Methode existieren deutliche materielle Kriterien, nach welchen du deine Fortschritte einschätzen kannst. Im Sport, im Studium, in der Wissenschaft – nach deinen Noten kannst du sehen wie gut du vorankommst.

Die Methode des Kabbalastudiums ist anders, denn wir bereiten uns vor in die Wahrnehmung einer anderer Welt einzutreten. Wie kann man überprüfen, wie nah wir der vor uns verborgenen Welt gekommen sind?

Das Abmessen findet durch die Gruppe statt. Inwieweit sind wir in der Lage unsere Verbindung zueinander zu spüren, inwieweit erwarte ich die Enthüllung des Schöpfers gerade durch unsere Verbindung und wünsche, dass sich die ganze Welt verbindet.

Also in dem Maß, in welchem ich mit den Erwartungen des Schöpfers solidarisch bin, nah zu Seinen Gedanken und Seinen Plänen, so nah bin ich zu der eigenen Realisierung.

Und die Verhüllung wirkt bis zu dem Zeitpunkt, wo meine Gedanken, Absichten, Wünsche nicht dem Schöpfer auf 1/125 ähnlich sind. Dann spüre ich Ihn auf der ersten Enthüllungssufe.

Aus dem Unterricht zum Thema „Das Herangehen zum Kabbalastudium“, 01.10.2010

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Die Stufe des Zitterns

„Es gibt in der Schatzkammer des Schöpfers keinen anderen Reichtum, außer dem Zittern vor dem Schöpfer“ (Schamati 38).

Es gibt vier Stufen der Entwicklung:

Die erste Stufe – ist diese Welt, die Welt, wo wir uns befinden.

Die zweite Stufe – ist die Periode (das Niveau) der Vorbereitung. Darin befinden sich die Menschen mit dem Punkt im Herzen, die seine Wichtigkeit über diese Welt, über die Selbstsucht stellen.

Die dritte Stufe – ist die Rückkehr (die Korrektur) aufgrund des Zitterns, die Stufe Bina, Chafez Chessed, wo der Mensch zum Gerechten wird. Hier geschieht die reale Korrektur der 613 Wünsche der Seele im „Geben für das Geben“.

Die vierte Stufe – ist die Rückkehr (die Korrektur) aufgrund der Liebe, die Stufe des vollkommenen Gerechten. Hier werden 613 Wünsche auf „das Empfangen um zu geben“ – für die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer korrigiert.

Dabei ist die Stufe des Zitterns sehr wichtig, weil sie die Einführung für die Erreichung der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ist. Das Licht vergrößert stufenweise die egoistischen Wünsche, und der Mensch steigt über sie hinauf, weil er ständig seine Verbindung mit dem Punkt im Herzen bevorzugt. Danach beginnt er auf der Stufe der Liebe, seine Wünsche mit der Absicht „des Empfangens um zu geben“ zu verwenden.

So stellt die Stufe des Zitterns ein Gefäß dar, worin der Mensch in der folgenden Etappe, auf der Stufe der Liebe, die Offenbarung des Schöpfers, das Licht der Unendlichkeit bekommt.

Die Etappen der Entwicklung ändern sich ununterbrochen, und wir sollen uns nur um das Zittern kümmern. Denn „das Zittern“ ist eine unermüdliche Arbeit an dem Schirm und dem widergespiegelten Licht, um die ganze Zeit über dem Wunsch zu bleiben.

Natürlich, wird die ganze Arbeit vom Licht erledigt, aber von uns soll die Bitte darum ausgehen. In der Gruppe muss man dieses Ziel unaufhörlich erhöhen, die Einheit und die Verbindung, woraus das allgemeine Gefäß, die Absicht des Gebens entsteht, die den Aufstieg über der Selbstsucht unterstützt.

Dadurch helfen wir einander, vereinigen unsere Punkten in den Herzen und schaffen unser Gefäß für den Empfang des Reichtums. Und wenn unsere Einheit realisiert wird, dann wird darin sofort das Licht offenbart.

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Die Vorbereitung – das Pfand des erfolgreichen Studiums

Eine Frage, die ich erhielt: Wie soll sich der Student auf jede Unterrichtsstunde vorbereiten?

Meine Antwort: Er muss verstehen, warum wir solche große Aufmerksamkeit der Vorbereitung widmen – denn damit fängt jedes Studium an. Sich für das Studium vorzubereiten bedeutet aufzuklären, was ich mit seiner Hilfe erreichen möchte.

Dann wird das Studium zum Mittel der Zielerreichung und insbesondere die Vorbereitung bestimmt die Richtung des Vorankommens und Lernens. Deshalb ist die Vorbereitung wichtiger als das Studium und gerade darin müssen die Studenten unterrichtet werden.

Darin unterscheidet sich die Wissenschaft der Kabbala von den anderen Wissenschaften. In der Kabbala ist die Richtung und die Aneignung des Wissens von vornherein klar. In der Kabbala geht es nicht um das Wissen, sondern um die Veränderung und um die Verbindung. Und das ganze Studium ist ein Mittel für die Erreichung der Verbindung mit den Anderen, und durch sie, mit dem Schöpfer.

Wenn ich studierte, aber keinen einzigen Schritt in der inneren Korrektur gemacht habe, dann war das Studium erfolglos. Ich hatte also keine richtige Vorbereitung, keine Absicht, kein Ziel. Nur so können wir die Richtigkeit der Absicht bewerten. Und das Wissen – hat dabei keine Bedeutung.

Es gibt Menschen, die sich für die Struktur der höheren Welten und für ihre Handlungen interessieren. Und die Anderen interessieren sich eher für die psychologischen Aspekte, für die Geschichte oder Tendenzen der Entwicklung.

Aber die Kabbalisten ziehen das Wissen niemals in Betracht, denn „man lernt nicht mit dem Verstand“ („lo achacham lomed“). Alles hängt vom Nutzen der Wissenschaft für die Korrektur der Seele ab.

Aus dem Unterricht zum Thema „Das Herangehen an das Studium der Kabbala“, 01.10.2010

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Wie hilft man einem Freund?!

Eine Frage die ich erhielt: Wie hilft man einem Freund, die richtige Absicht zu finden?

Meine Antwort: Wenn ein Anfänger in die Kabbala kommt, dann sieht er nichts, hört nichts, empfindet nichts, worüber dort gesprochen wird, weil er in seinen Gedanken und Wünschen vertieft ist.

Er setzt sich hin, um mit allen zusammen wie ein Kleinkind, ein Neugeborenes, das noch nicht wahrnimmt, nicht versteht, in welcher Welt es sich befindet, zu lernen. Oder, wie der kranke Mensch, der sein Bewusstsein verloren hat.

Ich erinnere mich an meinen Zustand nach dem Unfall, wo ich ohne Bewusstsein lag, und mich manchmal ein wenig besann, als ich irgendwelche Stimmen von außen hörte und ihnen sogar antworten konnte, aber nichts sah und auf keine Weise reagierte.

Das ist dem Menschen ähnlich, der zum Studium kommt, als ob er anwesend wäre und doch gedanklich wo anders ist. Er braucht die Zeit und unsere Sorge, wie die Sorge um den kranken Menschen oder um das Kleinkind, die ihm helfen wird, voran zu kommen.

Wenn es aber nicht hilft, dann muss man den Menschen in Ruhe lassen und ihm die Zeit geben, sich selbst zu erkennen – manchmal beansprucht es Monate oder sogar Jahre  bis er beginnt auf die Kabbala und nicht auf sich selbst zu hören.

Wann beginnt der Mensch zum ersten Mal wirklich zu hören? Wenn er fühlt, dass die Vereinigung mit anderen ihm die geistigen Empfindungen öffnet, dass sich dort der Eingang zur spirituellen Welt  befindet.

Je größer und stärker die Umgebung ist, desto stärker beschleunigt sie die Entwicklung und beeinflusst den Menschen, zwingt ihn, sich zu beeilen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 31.08.2010



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Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu Geschöpfen

Der Schöpfer ist vor uns verborgen, wir können Ihn nur in der Gruppe enthüllen, die zwischen mir und Ihm steht, wie geschrieben steht: „Von der Liebe zu den Geschöpfen – zur Liebe des Schöpfers“.

Wenn ich mich auf die Gruppe ausrichte und alle Fragen bezüglich unserer Vereinigung und Bürgschaft darin kläre, kann ich folglich meine Wünsche in die Gruppe verlegen und dort begreifen, ob sie auf das Geben oder auf das Empfangen gerichtet sind.

Und als Ersatz bekomme ich von der Gruppe die Empfindung der Wichtigkeit des Schöpfers, was auch für mich wichtig wird.

Ich beginne daran zu denken, dass der Schöpfer groß ist, dass es sich lohnt, ihm ähnlich zu sein, was für mich zur größten Belohnung wird. Das heißt die Gruppe verwandelt  mein Wertesystem, stellt das Geben und den Schöpfer auf den ersten und mein egoistisches Empfangen auf den letzten Platz.

Danach beginne ich zu arbeiten, um die Wichtigkeit des Gebens so lange zu vergrößern, bis sie sich in die vollkommene gegenseitige Bürgschaft verwandelt und wir alle ein Ganzes werden.

Wenn wir also die Empfindung dieses „einen Menschen“ erreichen, wenn auch in kleinem Ausmaß, dann bedeutet es, dass wir die Grenze (Machsom) überqueren, die uns von der höheren Welt trennt.

Da die Gruppe zum Ganzen wird, so beginnt sie entsprechend dem Gesetz der Übereinstimmung der Eigenschaften, in sich jene Eigenschaft zu empfinden, die das ganze Universum, den Schöpfer ausmacht.

Ich habe keine andere Möglichkeit, als in der Gruppe, die spirituellen Definitionen von Licht, Dunkelheit, Nacht und Tag zu finden.

Denn ich komme in die Gruppe in einem durchs Leben verwirrten Zustand und verstehe nicht, was für mich wichtig ist, wie ich den Aufstieg bewerkstelligen kann, was ich von diesem Leben will und was der Schöpfer von mir will.

Ich habe keine konkrete Richtung, ich verzettle mich in alle Richtungen, und verstehe nicht, wohin ich mich im nächsten Moment begeben soll.

Und nur die Gruppe hilft uns, eine Ausrichtung zu finden, und nicht das Studium, das uns verwirren kann. Obwohl ich denke, dass ich aufgrund des Wissens in der Spiritualität voranschreiten kann, d.h. nachdem ich mir das Lehrmaterial angeeignet habe, ich sofort ins Spirituelle gehe.

Je besser der Mensch versteht, dass die Bewegung zum Schöpfer in der Gruppe stattfindet, die ihm anstelle des Schöpfers gegeben wird, wie ein Abbild der spirituellen Welt – desto schneller wird er vorankommen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 01.09.2010

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Der Sohar – eine Quelle der Kraft

Eine Frage, die ich erhielt: Je mehr ich den Sohar lese, desto mehr verstehe ich seine Kraft. Ist der Sohar wirklich dermaßen tief?

Meine Antwort: Ich werde nur eins sagen: ohne den Sohar ist es schwer. Ihr werdet sehen, dass ihr mehrmals am Tag das Bedürfnis verspüren werdet, zu ihm zurückzukehren. Es ist nun mal so, das ist eine Quelle der Kraft.

Anfangs, wenn der Mensch den Sohar erst entdeckt, weiß er nicht, warum dieses Buch ihn so anzieht und fasziniert, warum es ohne den Sohar so schwer ist.

Der Eine spürt es früher, der Andere später, und er braucht viel Zeit, um die Kraft, die in diesem Buch verborgen ist, einzuschätzen.

Doch später fangen alle an, zu spüren, dass ihnen der Sohar fehlt. Er ist mit Wasser zu vergleichen, das mehr als Nahrung gebraucht wird.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 30.08.2010

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Die mittlere Linie ist die Seele

Der Sohar, Abschnitt „WaJechi“, Punkt 119: „Nur eure Väter hat der Herr begehrt“. „Eure Väter“, wahrlich drei – Abraham, Isaak und Jakob.

Es steht geschrieben „nur“, wirklich nur, da es nicht mehr gibt als diese drei, und von ihnen zweigen sich alle anderen ab und finden Halt, das heißt alle Stufen von BYA. Sie erheben MaN zu SoN, um den Namen zu krönen, d.h. neue Mochin an Nukwa heranzuziehen, welche „Name“ genannt wird.

Der Sohar bringt uns immer zur mittleren Linie, in jedem Zustand. Es ist seine Mission, uns ständig zu zeigen, wie wir diese zwei Linien, die wir von oben, von dem Schöpfer, erhalten – die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens – in die gehörige Lage bringen und aus ihnen unsere Realität aufbauen können, wie wir uns über der Kraft des Gebens und über der Kraft des Empfangens befinden, uns über sie beide erheben und sie in dem Maße, in dem wir sie ineinander einzuschließen im Stande sind, empfangen können. Ihre gegenseitige Verflechtung baut in uns die mittlere Linie auf.

Die mittlere Linie wird aus der Summe von zwei Linien aufgebaut, indem das Beste aus ihnen beiden verwendet wird. Die mittlere Linie wird folgendermaßen gebildet: die linke Linie schließt sich in die rechte mit ein und die rechte in die linke, anschließend nimmst du das Gemeinsame zwischen ihnen – ihre gemeinsamen Verflechtungen von beiden Seiten (Malchut in Bina und Bina in Malchut) – und machst daraus die mittlere Linie.

Das ist das grundlegende Prinzip. Das Gleiche geschieht mit der Seele. Die Seele existiert nicht, wenn wir sie nicht aufbauen. Und obwohl sie als ein „Teil des Schöpfers von oben“ bezeichnet wird, kommt dieser Teil nicht vom Schöpfer, wenn ich ihn nicht in der Verbindung zwischen uns aufbaue. Dieses spirituelle Gefäß (Kli) existiert nicht, wir bauen es in Form eines Verbindungsnetzes zwischen uns auf.

Das Gleiche geschieht mit der mittleren Linie, weil genau das auch die Seele ist. Es kommen zu uns die rechte und die linke Linie, das Geben und das Empfangen. Alle beide sind Naturkräfte. Wenn ich sie auf die richtige Art und Weise kombiniere, entsteht aus ihnen beiden die mittlere Linie – die Seele.

In den Beziehungen zwischen uns haben wir es mit den Kräften des Empfangens und des Gebens zu tun. Auf der Grundlage unseres Empfangens bauen wir die Form des Gebens auf und erreichen somit die Seele, indem wir zwischen uns die mittlere Linie erschaffen. Es gibt keine Realität außer der, die wir selbst zwischen uns aufbauen. Und dort, in dieser Realität, enthüllt sich alles.

Der Sohar bringt uns die mittlere Linie von oben. Und wir müssen beim Lesen des Sohar versuchen, uns in sie einzuordnen. Dann sind wir auf die gleiche Welle eingestellt, durch die das Licht kommt und uns zur Quelle, zum Schöpfer, zurückführt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 30.08.2010
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Ein Hilfeschrei

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kommt man zum inneren Schrei? Gibt es ein Vorankommen ohne den Schrei?

Meine Antwort: Natürlich gibt es kein Vorankommen ohne den Schrei. Und zum Schrei kann man nur mit Hilfe der Umgebung gelangen. Der Mensch ist nicht in der Lage, ein solches Verlangen allein zu erreichen.

Denn der Schrei soll auf das Geben gerichtet sein, ich muss mich über meinen Egoismus erheben, und dieses Sich-Erheben ist nur möglich, wenn ich meine Freunde beneide.

Worüber soll ich mich sonst erheben? Wie und wohin soll ich aus meinem Ego herausspringen? Es ist unmöglich, sich selbst aus dem Sumpf an den Haaren herauszuziehen, oder wie die Kabbalisten sagten: „Ein Gefangener kann sich nicht selbst aus dem Gefängnis befreien“.

Nur wenn ich an der Vereinigung arbeite, führe ich meinen Punkt im Herzen aus dem Egoismus heraus, indem ich mich mit den anderen verbinden will. Ich verstärke ständig die Anstrengungen, lasse mich immer mehr von der Gruppe begeistern und bekomme durch sie das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Das Licht dringt durch das spirituelle System von Arich Anpin (A“A) über Aba we Ima (Aw“I) und Seir Anpin (S“A) zu Malchut (M) durch. Malchut bedeutet die Shechina, die Gesamtheit aller Seelen.

Da die Seelen sich unter Parssa in einem zerbrochenen Zustand befinden, gibt es dort keine Möglichkeit, das Licht zu empfangen. Aus diesem Grund steigen wir zu Shechina auf, zur Versammlung der Seelen, die nach der Einheit und dem Geben streben, und bekommen dort die Einwirkung des höheren Lichts. Dort ist unser Treffpunkt.

Eine Frage, die ich erhielt: Ist der Schrei ebenfalls eine Gruppenhandlung?

Meine Antwort: Der Schrei ist ein Ergebnis der Ansammlung von gemeinsamen Anstrengungen der Gruppe. Der Mensch bedarf einer äußeren Einwirkung, um zum persönlichen Schrei zu kommen. Es ist eine Kombination von beidem nötig.

Dabei spürt der Mensch, dass er aus der Gemeinschaft heraus schreit. Denn er verlangt nicht nach irgendetwas, sondern nach der Vereinigung, er betet nicht um die Errettung vor dem Unglück, sondern um die Eigenschaft des Gebens.

Sein Schrei ist individuell, jedoch auf die Einheit, auf die Verbindung mit den anderen und dem Schöpfer gerichtet. So sind die Gesetze der spirituellen Welt, des Ortes der Verbindung über dem Egoismus.

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 01.10.2010

Kabbala Akademie



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