Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ist das menschliche Leben wichtiger?

Frage: Haben wir das Recht, das menschliche Leben für wichtiger als andere Lebensformen zu halten?

Antwort: Zunächst müssen wir erkennen, dass das ganze Natursystem pyramidal aufgebaut ist. Es basiert auf einer unbelebten Ebene: dem gesamten Universum, der gesamten unbelebten Materie, den Sternen und Planeten, die darin existieren. Dies ist der untere Teil der Pyramide.

Dann kommt auf der Erde der höhere, pflanzliche Teil. Der belebte (tierische) Teil liegt noch höher und die menschliche Stufe krönt die Pyramide. Unter Mensch versteht man nicht den tierischen Teil, nicht den Körper, sondern die sprechende, menschliche Stufe in uns.

Daher ist das menschliche Leben natürlich wichtiger als alle anderen Formen und Stufen der Natur- nicht weil es unser egoistischer Wunsch ist, sondern weil wir alle anderen Formen der Natur in uns einschließen. Wenn wir die Natur richtig behandeln, korrigieren wir uns selbst und die Natur insgesamt, deshalb ist das menschliche Leben und seine Rolle in der Natur am wichtigsten.

Alle globalen Naturkatastrophen und -probleme, wie Tsunamis, Dürren, Umweltkatastrophen, sind letztlich nichts anderes als ein Phänomen, welches vom Mensch auf die Natur projiziert wird.

Wir werden feststellen, dass wir durch unsere eigene egoistische Haltung gegenüber uns selbst und der Natur alle Katastrophen und alles Unglück sowohl in der menschlichen Gesellschaft als auch auf anderen Stufen der Natur verursachen: belebt, pflanzlich und sogar unbelebt. Wenn wir uns selbst verändern, wird das die Natur als Ganzes verändern.

Wir müssen verstehen, dass die Umweltkatastrophen die heute in der Welt ausbrechen und die Neuen, die uns noch bevorstehen, nur von der Einstellung des Menschen zur Welt abhängen. Sie kommen nicht, weil die Natur plötzlich aus dem Gleichgewicht ist. Wir verursachen durch unsere Gedanken ein Ungleichgewicht in der Natur.

Der runde Tisch der unabhängigen Meinungen. Berlin 09/09/06

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Die Kabbala und der Glaube

Folglich müssen wir fest daran glauben, dass wir das Ziel erreichen und nicht auf halbem Weg der Verzweiflung nachgeben und vom Weg abkommen.

Wir müssen überzeugt sein, dass der Schöpfer auch einem niedrigen und unwürdigen Menschen wie mir helfen wird.  Dies bedeutet, dass der Schöpfer mich näher an Sich heranbringt und es mir gelingen wird, Anheftung an Ihn zu erlangen. (Rabash, „Liebe zu Freunden- 2“)

Es ist nicht einfach das Ziel zu erreichen. Es ist eine Tatsache, dass wir die Gruppe und die Umgebung als Hilfsmittel bekommen haben. Wir müssen eine Umgebung schaffen, die uns in den Momenten eines Abstieges unterstützt. Wenn wir das schaffen, wird der Abstieg weich und verständlich sein, es wird einen Lichtblick geben.

Frage: Gibt es einen Begriff für Glauben in der Kabbala?

Antwort: Glaube ist die Eigenschaft des Gebens.

Frage: Warum wird gesagt: „ Glaube an die Weisen?“ Was ist das?

Antwort: Der Glaube an die Weisen ist ein Zustand, indem ich bereits begriffen habe, wie sehr sie den Vorgang verstehen, deshalb bin ich bereit, ihnen wie ein kleines Kind zu folgen. Obwohl ich nicht verstehe worüber sie sprechen, sie aber sagen, dass es notwendig ist es zu tun – so tue ich es auch.

Mein Glaube an sie basiert darauf, dass ich ihre Größe begreife. Ich unterwerfe  mich dem Höheren als der Niedere. Der Glaube ist eine Empfindung der Größe des höheren Parzuf, des höheren Zustandes, der höheren Seele. Dieses Gefühl kommt, wenn ich es verdiene. Dafür muss ich mich anstrengen.

Frage: Das entspricht nicht dem, dass jemand etwas gesagt hat und ich es glaube?

Antwort: Nein. Dieses Herangehen wird mich nicht retten. Der Mensch fängt entweder in einem Zustand der Verzweiflung, wenn er keinen anderen Ausweg hat, zu glauben an, oder wenn er sich durch alle Untersuchungen davon überzeugt hat, dass dies so ist.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Religion und Kabbala?

Antwort: Religion sagt: „Du musst deine Augen schließen und daran glauben, was dir gesagt wird.“ Und die Kabbala stellt fest: „Der Mensch hat nicht mehr, als seine Augen sehen.“

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Aus der Fernsehsendung „Die letzte Generation“, 22.3.18