Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Volk Israel: die Chanukka-Menora soll die Welt erhellen

Es gibt keinen besseren Zeitpunkt für das Feiern von Chanukka, dem Lichterfest, als die aktuelle Zeit, in der die Welt von Zwietracht geprägt ist und Licht so sehr gebraucht wird. Die Menschheit sieht sich heute mit den Auswirkungen eines globalen Virus konfrontiert, der im Grunde in jeden Winkel des Planeten eingedrungen ist, während sich die Pandemie des Hasses und der Trennung weltweit weiter ausbreitet. Gerade die jüdische Nation hat die Kraft, die Liebe über den Hass und das Licht über die Dunkelheit zu entzünden.

Das Wort „Chanukka“, von hebräisch „Hanu-Koh“, oder „Park hier“, bezieht sich eigentlich auf einen spirituellen Prozess. Es repräsentiert die erste Stufe der spirituellen Entwicklung, in der wir beginnen, das Verlangen nach selbstsüchtigen Genuss zu korrigieren und es in ein Verlangen umzuwandeln, anderen etwas zu schenken – ein Zustand, der uns von der Dunkelheit der Trennung, von Konflikten, Streitereien, rücksichtslosem Konkurrenzdenken und dem Drang, andere auszubeuten und zu dominieren, befreit.

Der Feiertag symbolisiert unseren inneren Kampf zur Überwindung unserer egoistischen Natur, genannt „der Krieg der Makkabäer gegen die Griechen.“ Die „Griechen“ verkörpern die hedonistischen Eigenschaften, die sich danach sehnen, alles um uns herum zu kontrollieren, mit anderen Worten, unsere egoistischen Eigenschaften der Selbstverliebtheit zu dominieren. Es ist nichts falsch daran, genießen zu wollen. In der Tat liegt es in unserer Natur, dass wir Vergnügen empfangen wollen. Problematisch ist, dass wir unsere Fähigkeiten und Talente auf egozentrische Weise einsetzen, für unsere Selbstverherrlichung und nicht für das Gemeinwohl.

Wir sehen das an der Art und Weise, wie die Griechen den Wettbewerb verehrten und Gewinner bewunderten. Die Juden hingegen kultivierten „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ als höchstes Ideal. Dieses Prinzip ist in unserem endlosen Streben nach Erfolg auf Kosten anderer verloren gegangen, dabei ist es genau das, was wir zurückfordern und umsetzen müssen, um die ganze Welt in einen positiven Zustand zu versetzen.

Daher bezieht sich der in der Chanukka-Geschichte beschriebene Krieg auf einen inneren Kampf, den wir über Generationen hinweg ausgefochten haben. Auch wenn wir keinen offensichtlichen Feind haben, rebelliert unser innerer Feind immer in uns und zieht uns immer wieder in Richtung der Anbetung verschiedener Götzen wie Macht, Ruhm und Kontrolle. Wir werden immer noch von ihnen angezogen, aber wir verstehen, dass sie vorübergehend und schädlich sind und keine guten Ergebnisse bringen.

Der Sieg über die Griechen ist der erste Schritt eines jeden Menschen auf der geistigen Leiter nach oben. Wenn wir uns an den Erfolgen der anderen freuen und unsere Sorgen in gegenseitiger Verbundenheit teilen können, werden wir erkennen, was die Natur uns zu lehren versucht: dass wir zu einem einzigen Körper gehören. Aber heute ist das Gegenteil der Fall und die jüdische Nation ist mehr denn je getrennt. Daher sind diese herausfordernden Zeiten eine Gelegenheit zu erkennen, dass unser dringendster Aufruf zum Handeln darin besteht, uns zu vereinen und ein positives Beispiel für Verbindung zu werden, wie die Makkabäer der Neuzeit, die den Krieg gegen unsere egoistischen Neigungen gewinnen. Wenn wir auch nur den kleinsten Schritt in diese Richtung tun, werden wir auf dem Weg Wunder sehen. Wir werden sehen, wie eine kleine Lampe, der kleinste Krug Öl, ein starkes und warmes Feuer entfachen wird, dass das Leben eines jeden Menschen erhellt.

Der Feiertag Chanukka bedeutet den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, der Einheit über die Spaltung. In der Tat, ein solcher Sieg erfordert nicht weniger als ein Wunder, aber es ist eines in unserer Reichweite. Wir müssen nur wissen, wie wir die Kerze anzünden, um ihn zu verwirklichen. Durch unsere Verbindung zünden wir ein Streichholz gegen die Dunkelheit an und entzünden das Licht in unserem Leben. Das ist die Brillanz von Chanukka. Wie bei einem Streichholz verwandelt sich eine kleine Reibung in eine helle Flamme.

Frohes Chanukka!


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