Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Warum die Kabbala derart geheim gehalten wurde

Frage: Warum hielten die Kabbalisten die Weisheit der Kabbala so viele Jahre geheim, wenn jemand, der dafür nicht bereit ist, sie nicht anwenden kann?

Meine Antwort: Die Wissenschaft der Kabbala war bis zur Zerstörung des Tempels für jeden zugänglich, der sie studieren wollte. Die Zerstörung des Tempels war die Zerstörung der spirituellen Wahrnehmung im Volk Israel.

So wie es gefährlich ist, normale Wissenschaft an Egoisten zu enthüllen, denen es an der richtigen Weltsicht und ihrem Zweck fehlt, da das Offenlegen dieses Wissens sie mit Waffen austatten würde, die ihnen und anderen Schaden zufügen würden, so wurde es Menschen, die von der spirituellen Stufe der brüderlichen Liebe in unbegründeten Hass fielen, verboten, die Wissenschaft der Kabbala zu studieren. Schließlich konnten sie diese falsch anwenden und sich verwirren.

Sie waren nicht fähig, sie anzuwenden, als sie erst einmal in das egoistische Verlangen gefallen waren, das anfing, zu wachsen. Zuerst mussten sie sich in die Verlangen dieser Welt verwickeln, in der Finsternis versinken, sich mit allen Verlangen der Menschen vermischen. Tatsächlich war das der Zweck, als das Volk Israel ins Exil ging.

Die Weisheit der Kabbala zu jener Zeit weiterzugeben, wäre gegen ihre Bestimmung gewesen. Das Volk fiel von der spirituellen Stufe und verlor dieses Wissen, um genau wie alle anderen Völker auf deren Stufe zu leben. Bis zum Ende des Mittelalters führten das Volk Israel und alle anderen Völker ein sehr einfaches und primitives Leben. Es war eine Zeit für gegenseitige Einbeziehung.

Doch abgesehen von der Tatsache, dass das Volk Israel seine spirituelle Stufe verlor, blieb der höhere innere Geist in ihnen und es gab viele Weisen (Kabbalisten) und Menschen, die den Zweck der Schöpfung verstanden. Es war kein Zustand völliger Vergessenheit, in dem die Menschen den Zweck des Daseins nicht verstehen, wie wir es heute beobachten.

Der Niedergang geschah in den letzten 100-150 Jahren, doch davor gab es keinen Menschen in Israel, der nicht wusste, wozu er lebt. Das machte es ihnen möglich, all die Jahre des Exils zu ertragen und sich selbst ungeachtet aller Hetzjagd, Inquisition und Verfolgung zu bewahren. Letztendlich war es kein blinder Glaube: Sie spürten und wussten, dass es einen Zweck gab.

Doch die Weisheit der Kabbala musste vor dem Volk Israel genau deshalb geheim gehalten werden, weil sie sich mit den Verlangen anderer Nationen vermischen und die Zeit des Exils abschließen mussten. Aus diesem Grund verhüllten die Kabbalisten die Kabbala, entfremdete sie dem Volk und schüchterten es ein, um es nicht zu verwirren und ihm Zeit zu geben, zu korrigieren, was korrigiert werden musste.

Das war die Form, in der sie zu jener Zeit die Korrektur durchführten. Letztlich können wir die innere Entwicklung, die im Innern geschah, nicht erkennen. Jahrmillionen hat sich die Materie unbewusst entwickelt, doch wir können den Prozess mit unserem begrenzten Verstand nicht in seiner Gesamtheit erfassen. Wenn wir diese Sicht auf die Wirklichkeit beibehalten, können wir garnichts darin rechtfertigen. Wenn wir irgendetwas verstehen wollen, müssen wir zuerst das gesamte Bild enthüllen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 16.02.2011, „Einführung in das Buch ‘Panim Meirot uMasbirot'“

 

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Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst – Das ist Deine Belohnung!

LaitmanFrage: Was denken Sie über die Verbreitung der Kabbala unter den Massen des Christentums und des Islam? Die Anwendung der Methode der Kabbala auf das Studium des Evangeliums bringt enorme Erfolge. Der Mensch beginnt zu verstehen, dass er nicht nur Märchen über Zaubertricks liest, sondern über das Bestreben, etwas in der spirituellen Welt zu verändern. Man will das jedem erklären, der es noch nicht weiß oder versteht. Ich denke, Sie sollten das Ihren christlichen Studenten erklären, besonders da das Alte Testament einen Großteil der Bibel ausmacht. Wenn sie das erst mal verstehen, wenn sie erst mal das Glück von wahrer Erlangung spüren, ohne von ihrer Kultur und Religion losgelöst zu sein, dann werden sie es wohl noch mehr unterstützen.

Antwort: Religion steht in keinster Weise mit Kabbala in Verbindung, sondern steht ihr sogar gegenüber. Religion wurde der Menschheit vor der Enthüllung der Kabbala als Rahmenbedingung fürs Leben in der Zeit der Dunkelheit gegeben. Und deshalb stirbt Religion in unserer Zeit aus, obwohl dieser Prozess ein langer ist und es möglich ist, dass es in der Zukunft dennoch Religionskriege geben wird.

Wir sprechen keine religiösen Juden an und wir verbreiten Kabbala nur unter dem säkularen Volk. Es ist nichts Neues, dem religiösen Volk zu zeigen, dass die Tora eine tiefere Bedeutung enthält. Doch sie sind nicht daran interessiert, weil das an den Fundamenten ihres Glaubens rüttelt – dem egoistischen Prinzip unserer Welt: „Mach bestimmte Handlungen und du wirst eine Belohnung dafür bekommen“.

Die Kabbala andererseits, widerspricht dem Egoismus und sagt einem, dass man überhaupt nicht s für seine Handlungen bekommen wird (man wird nichts in seinen Egoismus bekommen, natürlich nicht). Ihre ganze Belohnung besteht darin, von dem Höheren Licht zu „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ korrigiert zu werden.

Dies ist etwas, das Sie nur zu Leuten sagen können, die schon durch alle ihre egoistischen Verlangen hindurchgegangen sind und einen „Punkt im Herzen“ haben – das Verlangen nach dem Schöpfer oder der Bedeutung des Lebens. Menschen, die immer noch durch Glauben befriedigt werden, haben noch keinen „Punkt im Herzen“ und darum können wir jetzt nicht zu ihnen sprechen. Die Kabbala enthüllt einem Menschen das Gesetz der spirituellen Entwicklung. Diese Entwicklung kann nur stattfinden, wenn sie frei und ungezwungen ist – und dies ist ein weiterer Aspekt, der fundamental entgegengesetzt zur Religion steht.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wo ist in Kabbala Jesus Christus zu finden?
Blog-post: Religion und Kabbala sind Gegensätze
 
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Wie man eine Reise in die „jenseitige Welt“ antritt

Aus den Nachrichten (Horizon Research Foundation): „Was ist eine außerkörperliche Erfahrung?“ Ein Team Schweizer Ärzte hat ein Verfahren angewendet, das oft bei Patienten ausgeführt wird, die an unheilbarer Epilepsie leiden. Dabei wurden Elektroden ins Gehirn implantiert, um verschiedene Areale des Gehirns zu stimulieren. Die Patientin berichtete, dass sie sich selbst „von oben, im Bett liegend“ und auch an der Zimmerdecke „schwebend“ gesehen hätte.

Die Schweizer Ärzte waren in der Lage bei jemandem eine Art außerkörperlicher Erfahrung herbeizuführen, was die Vermutung nahelegt, dass das Gefühl den Körper zu verlassen, von dem bei der Begegnung mit dem Tode berichtet wird, einfach auf eine Einbildung zurückzuführen sein könnte, die durch die abnorme Stimulierung eines bestimmten Bereiches der rechten Gehirn-Hälfte, Gyrus angularis genannt, entsteht. Die Schweizer Forscher schlossen daraus, dass Nahtoderfahrungen auf einen Bereich des Gehirns zurückzuführen sein könnten, der bei Stress Fehlinformationen liefert.

Mein Kommentar: Jetzt kann jeder eine Stimulierung des Gehirns buchen und auf die Reise ins Jenseits gehen; vielleicht können die Leute sich sogar aussuchen, was für Abenteuer sie erleben möchten!

Es ist an der Zeit die Theorie vom „Leben nach dem Tode“ von Raymond Moody zu verabschieden, ebenso wie alle anderen Theorien verschiedener Forscher. So sehr wir an unseren süßen Hoffnungen für die Zukunft festhalten wollen. Es ist Zeit der Wahrheit ins Auge zu sehen: wenn der Körper stirbt, bleibt vom Menschen nur der Teil von „der Welt im Jenseits“ übrig, den er während seines Lebens im physischen Körper enthüllt hat.

Ein kabbalistischer Text sagt: „Du wirst Deine Welt sehen, noch während Du am Leben bist!“ Und wenn Du die Höhere Welt nicht enthüllst (was nur durch Verwendung der Kabbala geschehen kann), dann wirst Du sterben, wie ein Tier.
Danach wirst Du ein neues (aus Proteinen geschaffenes) Leben erhalten – eine weitere Gelegenheit die Höhere Welt noch während Deines Lebens zu enthüllen. Daher heißt es:
„ Wenn ein Mensch nicht die Kabbala studiert hat, wird er wieder in diese Welt zurückkehren müssen.“ (Baal HaSulam, „Einführung zum Buch Früchte der Weisheit“)

Ein Mensch ist in jeder Hinsicht wie ein Tier, und so wie bei den Tieren, ist der eigene Tod endgültig! Es gibt nur eine Alternative: Sich die Eigenschaft des Schöpfers anzueignen, die Liebe für den Nächsten. Mit dieser Eigenschaft kann man das Höhere Leben erfahren, weil man aus sich selbst herausgeht und sich in Andere hineinbegibt.

Keines der Versprechen der Religionen im Hinblick auf „ein Leben nach dem Tode“ (von jeder Religion auf andere Weise interpretiert) wird wahr werden. Es wartet „dort“ keine Belohnung auf uns für etwas, das wir hier getan haben. Wir können die ganze Schöpfung und den Schöpfer nur „hier“ in diesem Leben erfahren.

Daher „Muss jeder Mensch die Kabbala studieren. Und selbst wenn ein Mensch all die Feinheiten der Tora gelernt hat und darin besser ist als alle Gerechten dieser Welt, muss er dennoch, wenn er nicht die Kabbala studiert hat, wieder in diese Welt zurückkehren, um die Kabbala zu studieren.“ (Baal HaSulam, „Einführung zum Buch Früchte der Weisheit“)

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Verwandtes Material:
Blog-post: Warum müssen wir immer wieder hierher zurückkommen?
Blog-post: Ein Gespräch über Liebe
 
 

Ein Eseltreiber für die ganze Menschheit

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Art. „Der Eseltreiber“, P.74: „Ein Mensch ging ihnen nach und führte ihre Esel“ – d.h. lenkte (richtete) ihre Esel.

„Rabbi Aba sagte: „Lasst uns die Tore der Tora öffnen, denn ihre Stunde und die Zeit unseren Weg zu korrigieren ist gekommen“. „Esel zu führen“ bedeutet sie zu „stechen“.

Und dieser Name wurde für den Eseltreiber genommen, denn seine Funktion besteht darin, die Esel mit der Stockspitze zu stechen, damit sie sich beim Laufen mehr beeilen.“

Die ganze Schöpfung muss zur Verschmelzung mit dem Schöpfer gebracht werden. Alles, was in der Realität geschieht, einschließlich das Drehen von jedem Atom, bewegt sich nur zu diesem Ziel. Es gibt keine anderen Handlungen auf der Welt, außer solchen, welche die Geschöpfe, mit ihrer Zustimmung oder auch ohne, zu der Verschmelzung mit dem Schöpfer bringen sollen. Und wir werden zu diesem Ziel durch eine besondere Kraft von oben geführt, die der „Eseltreiber“ genannt wird. Wenn wir uns dem Wissen angleichen, von dem uns der Sohar erzählt, werden wir gemeinsam mit dem „Eseltreiber“ gehen und er wird uns auf unserem Weg helfen.

Wenn nicht, wird der gleiche „Eseltreiber“ unsere „Esel“ bzw. unser Verlangen zu Genießen mit seinem spitzen Stock stechen. Das sind gerade all die Leiden, denen die Welt ausgeliefert wird, wenn sie zum Ziel nicht bewusst, mit einem Verständnis, gehen möchte.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 10.1.2011

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Wir steigen auf einer Rolltreppe über die Stufen der Welt auf

Heute beginnt die Welt von unten nach oben aufzusteigen. Das erste Zeichen dieses Aufstiegs ist die Enthüllung der Verbindung zwischen uns – die Globalisierung und Integration, die jetzt in unserer Welt sichtbar werden. Mit jedem weiteren Tag wird diese Verbindung noch augenscheinlicher und klarer enthüllt werden, denn dieser Prozess geschieht, ob wir ihn wollen oder nicht.

Es ist, als ob wir uns auf einer aufsteigenden Rolltreppe durch alle Stufen der Welten hinauf bewegen würden. Auf jeder neuen Stufe wird uns ein neues Bild offenbart. Die Rolltreppe bewegt sich momentan mit der Geschwindigkeit, die als „zu vorgegebener Zeit“ (Beito) bezeichnet wird. Und obwohl es uns erscheint, dass die Veränderungen in der Welt extrem schnell geschehen, ist dies in Wirklichkeit erst der Anfang.

Bis jetzt hat sich die Welt noch nicht in einem Aufstieg befunden; sie hat sich lediglich innerhalb des Rahmens des Egoismus verändert, der von einer Generation zur nächsten angewachsen ist. Aber jetzt erkennen wir, dass unser Egoismus immer mehr verbunden wird – wir sehen bereits ein System von egoistischen Verbindungen zwischen allen Menschen in der Welt. Jedoch sind wir uns dieser Verbindung noch nicht vollständig bewusst. Und tatsächlich werden wir erkennen, dass wir unfähig sind, verbunden zu sein – das ist die Wahrheit über uns. Auf diese Weise enthüllt sich die spirituelle Welt den Menschen. [Rest des Beitrags lesen →]

Die Quelle von Pessach

Wir sind in den besonderen 7 Tagen der Pessachfeiertage. In diesen Tagen müssen wir eine korrekte, ununterbrochene Absicht erhalten, da dies eine sehr spezielle Zeit ist.

Wir feiern keine religiösen Rituale oder Bräuche. Wir sind sehr weit von denjenigen entfernt, die all diese Handlungen nur durchführen, weil man es ihnen als Kindern so beigebracht hat, oder sie dies aus einem egoistischen Ziel heraus tun, um eine Belohnung in dieser oder der kommenden Welt zu erhalten.

Zuallererst wollen jene, die Kabbala studieren, die Höhere Welt und die spirituellen Handlungen enthüllen, und erst nachdem sie ihre Folgen (Zweige) sehen, sind sie darauf vorbereitet, sie auch zu respektieren und mit derselben Absicht zu beachten, wie die spirituellen Handlungen oben.

Abraham und seine Schüler waren die Ersten, die die Verbindung zwischen den Wurzeln und den Zweigen erreichten. Davor war Abraham ein Götzenbauer und Priester im alten Babylon. Doch nachdem sich ihm die spirituelle Welt offenbarte und er deren Abdrücke in unserer physischen Welt entdeckte, und somit all die Kräfte die von der spirituellen Welt zu uns herabsteigen und alles in Bewegung setzen, schuf er die Sprache der Zweige. Diese Sprache ist eine Beschreibung der Höheren Welt, der Wurzeln, in welcher Begriffe dieser Welt, der Zweige, benutzt werden,.

Dadurch enthüllte er die ganze Wirklichkeit, die physische und die spirituelle Realität, als ein Ganzes. Somit verschmolzen auch die physischen und die spirituellen Handlungen in ihm zu einem Ganzen, und dies lehrte er auch seinen Schülern.

Darüber steht geschrieben, dass unsere Vorväter (die ersten Kabbalisten) die gesamte Tora bereits befolgten, bevor sie diese am Berg Sinai empfingen. In der Tat enthüllte sich ihnen die Tora durch die Erreichung der spirituellen Welt mit ihren spirituellen Handlungen. Auf dieser Grundlage führten sie die gleichen Handlungen in unserer Welt aus und nahmen die gesamte Wirklichkeit als ein Ganzes wahr.

 

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Die Kabbalisten über die Seele und die Gebote, Teil 2

Ich habe Maschiach gefragt: „Wann wird mein Herr kommen?“ Und er hat mir geantwortet: „Wisse, wenn deine Lehre bekannt wird und sich in der Welt verbreitet, so dass auch sie (die Menschen der Welt) die Verbindungen und die Aufstiege begehen können. Dann werden alle dunklen Kräfte verschwinden, und die Zeit des Wunsches und der Befreiung kommen. (Ein Brief vom Baal Schem Tow, das Buch“ Mekor maim chaim „, Abschnitt .“Noach“)

Die menschliche Seele ist die Kerze des Schöpfers. Mit anderen Worten, ziehen wir mit den Geboten (den Korrekturen) das Licht an die Seele heran. Deshalb heißen die Gebote (Mizwot) und stammen vom Wort „Einheit“ (Zawta). (Das Buch „Sfat emet“, Dwarim, Tize). Gemeint ist, dass unsere ganze Korrektur auf die Einheit zurückgeführt wird.

 

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Übertragung von kabbalistischen Informationen.

Frage: Was ist für einen Kabbalisten eine Formel?  Sind Kabbalisten manchmal traurig?

Antwort: Formeln sind eine Art von Gefühlen. In der Kabbala haben Empfindungen immer einen bestimmten mathematischen Ausdruck.

Ich kann diesen Eindruck als Formel aufschreiben, an dich per Fax oder E-Mail versenden und wenn du das verstehst, heißt es, dass du diese Formel bereits kennst, d.h. du kannst sie in dir reproduzieren und fühlst was ich fühle. Wir haben dann die gleichen Gefühle. So geben wir kabbalistische Informationen an einander weiter.

In unserer Welt können wir uns gegenseitig sinnliche Informationen übermitteln, die unterschiedliche Gefühle in uns auslösen können. So wird z.B. eine Symphonie gespielt, die jeder anders wahrnimmt. Die Töne rufen Gefühle hervor, die man auf sich selbst projiziert, sie nach den eigenen Erfahrungen, seiner Vergangenheit usw. interpretiert.

In der Kabbala ist das nicht der Fall. Bei der Reproduktion einer kabbalistischen Information trittst du sinnlich in sie ein, du gibst dich diesen Informationen völlig hin, sie spielen in dir. Sie modellieren und formen ein Material aus dir und du wirst zu einem Teil dieses Prozesses.

Aus dem russisch sprachigen Unterricht, 11.11.2018

 

(240029)

Die verborgene Bedeutung der Rolle der Esther

Der folgende Abschnitt ist ein Auszug des Artikels von Rabash über den Feiertag von Purim, „Verhüllung und Enthüllung“:

„Dunkelheit ist das babylonische Exil, in welches sich das Volk Israel selbst gebracht hat, da der Schöpfer (Seir Anpin) schlief. Der Sünder Haman, welcher ein großer Sterndeuter war, warf das Los (Pur), um das Schicksal zu bestimmen. Haman und seine zehn Söhne sind die zehn Klipot (unreinen Kräfte), da er wusste, dass der Schöpfer schlief und somit Seine Höhere Lenkung das Volk Israel (all jene, die zum Schöpfer streben) nicht beschützte. Daher dachte Haman, dass nun die Zeit gekommen sei, um das Volk Israel zu vernichten.

Haman ist unser ganzer Wille zu empfangen, welcher im Gegensatz zum gesamten Licht von Chochma steht. Er weiß, dass das Licht sich offenbaren wird, aber was er nicht weiß, ist, dass dies nur in der mittleren Linie geschehen kann und später sogar wieder zurückgenommen wird, wenn der Übergang in den Zustand der ersten Einschränkung (Zimzum Alef) geschieht. Malchut vereinigt sich mit Seir Anpin in der mittleren Linie und sie steigen zu Bina auf, wo sie den Zustand der Endkorrektur erreichen.

Die Vernichtung des Volkes Israel bedeutet die Vernichtung der Absicht „um zu geben“, welche den Menschen daran hindert, das Licht von Chochma auf egoistische Weise zu empfangen. Mordechai ist die Absicht des Gebens, aber wenn er alleine handelt, ohne die Verlangen von Haman, so ist dies nur Geben in der Absicht um zu geben. Das heißt, dass er das Licht von Chochma zurückweist, damit dieses sich nicht enthüllt.

In anderen Worten, wenn der Mensch nicht in der mittleren Linie arbeitet, dann werden auch seine besten Handlungen des Gebens seinen Weg der Entwicklung nur blockieren. Daher braucht Mordechai die Verbindung mit Haman. Wenn sie beginnen, miteinander zu streiten (ein Streit zwischen der Absicht des Gebens und dem egoistischen Verlangen), fangen sie an zu verstehen, in welchem Ausmaß sie fähig oder nicht fähig sind, sich zu verbinden.

Die Absicht des Gebens macht es möglich, die Verlangen Hamans zu benutzen. Dennoch werden diese tatsächlichen Verlangen nicht erfüllt werden und das führt dazu, dass ein Konflikt zwischen Mordechai und Haman auftritt. Die Geschichte beschreibt, wie ein Mensch die richtige Einheit zwischen zwei streitenden Kräften oder zwei gegensätzlichen Absichten erschaffen kann. Sie beschreibt auch die Schlachten, Verwirrungen und Zweifel, welche uns auf dem Weg der Korrektur erwarten, bis wir die richtige Methode finden.

Dies ist es, worüber in „Megillat Ester“ (die Rolle der Esther) erzählt wird.

 

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Die Wurzel der Seele

Infolge der Erreichung einer neuen spirituellen Stufe, kleidet sich der Kabbalist in dieselbe Form ein, die „Abraham“ oder „Moses“ heißt und „hört“, was die beiden einander sagen.

Im Sohar trifft man die Erzählungen, in welchen sich die Menschen miteinander unterhalten, die in verschiedenen Jahrhunderten lebten. Man fragt sich deshalb, wie das möglich ist? Aber die Rede ist nur über die spirituelle Welt, und es wird nicht über die Menschen, sondern über die Wünsche und Eigenschaften gesprochen, die solche Namen tragen!

Und dein Name ist auch dort. Denn auch Deine Seele hat eine Wurzel! Aber man bezeichnet sie nicht mit deinem heutigen Namen. Wenn du dorthin aufsteigen und diesen Zustand korrigieren wirst, dann wirst du diesen Namen bekommen. Du musst die Wurzel deiner Seele enthüllen.

Und wenn du diesen Punkt, deine wichtigste und charakteristischste spirituelle Eigenschaft begreifen wirst, dann wirst du dich aus diesem Punkt in alle übrigen Kelim der Welt der Unendlichkeit einreihen. Es wird bedeuten, dass du die Seele Adams Rishon geöffnet hast, und sie zu deiner wurde, ausgehend von deinem Punkt!

Dein geistiges Gefäß mit dem Licht hat deinen Namen. Du kennst ihn nur nicht, weil dir dein geistiges Gen nicht bekannt ist, das in deinem Inneren gilt, der Funke, der Punkt im Herzen – du weißt noch nicht, woher er stammt.

Er zieht dich zu deiner Wurzel heran, die dir unbekannt ist, zu der Stufe der Leiter und dem Zustand in dem Du Dich befindest, damit du darin enthüllen kannst, dass du es bist?

Es bedeutet nicht, dass du durch diese Wurzel eingegrenzt bist. Du wirst noch höher steigen können! Aber schon an diesem Punkt wirst du alles begreifen. Deshalb ist jede Seele verpflichtet, die eigene Wurzel zu erreichen.

Es gibt „die Urväter“, die als Stufenleiter „der Generationen“ bezeichnet werden: Abraham, Isaak, Jakob … Sie sind nicht die Wurzeln der einzelnen Seelen, sondern die Haupteigenschaften, die Eigenschaften des Schöpfers.

Somit hat jeder von uns den eigenen wurzelständigen Punkt, den man erreichen und korrigieren soll, wonach die Verbindung mit allen übrigen Seelen zu korrigieren ist. Es bedeutet die volle, persönliche Korrektur eben, die jeder Mensch machen soll.

 

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