Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Eigenschaft'

Brot und Land

Frage: Jede Mahlzeit, auch eine mit Fleisch, gilt nicht als Mahlzeit ohne Brot. Warum ist Brot so wichtig?

Antwort: Das Brot ist die Grundlage der Nahrung, die Grundlage des Menschen. Der Mensch wurde zum Menschen als er begann das Land zu bebauen und sich die Natur untertan zu machen.

Er hörte auf, in den Wald zu gehen, um Wurzeln oder Früchte zu sammeln oder ein Tier für das Abendessen zu jagen. Er begann, sich auf dem Land niederzulassen. Das war nicht zufällig. Er hatte einen Überschuss an Arbeit. Er begann es gegen etwas anderes einzutauschen und so entstand die Fähigkeit zur Spezialisierung.

Brot ist die Grundlage der Ernährung. Zum ersten Mal wurde in Israel Weizen gezüchtet und angebaut.

In Babylon aßen die Menschen hauptsächlich Gerstenbrot, Zwiebeln, Knoblauch, getrockneten Fisch und tranken Wasser. Doch als sie sich in Israel niederließen, begannen sie Vieh zu züchten, Kühe, Schafe, Hühner zu halten und Pferde, Hunde und Esel zu zähmen.

Vor der Zerstörung des Tempels gab es viele Wälder und sehr fruchtbares Land. Es ist auch jetzt noch fruchtbar; man muss ihm nur Wasser geben und alles wächst. Wir sehen, wie alles wächst, und wissen nicht, was wir mit dem Überschuss anfangen sollen.

Seitdem ist Brot die Grundlage der Ernährung in der Welt. Der Mensch ist so veranlagt, dass Brot für ihn das befriedigendste, akzeptabelste und vor allem bequemste Nahrungsmittel ist. Es ist nicht so verderblich wie Fleisch. Getreide und Mehl lassen sich lange lagern und das ist sehr praktisch und wichtig.

Frage: Warum segnen wir das Brot?

Antwort: Aus dem genannten Grund.

Aus der Sicht der Kabbala repräsentiert das Brot die Eigenschaft von Bina, sie ist die Hingabe und der Glaube. Die Eigenschaft von Bina ist das, was das Land gibt. Das Tier gibt Milch, die Bäume geben Früchte, und das Land gibt Brot. Für all das gibt es einen besonderen Segen.

Land ist eine empfangende Eigenschaft. Es zieht alles an, nimmt es auf und verdaut es in sich. Wenn es mit Wasser verbunden ist und du einen Teil des Lebens hineinlegst, den Keim des Lebens, ein Korn, dann ist es in der Lage, es so zu beeinflussen, dass alles aus ihm herauswächst, das heißt, die Eigenschaft von Bina entsteht.

Aus der Sendung,  Brot und Gesundheit“ 24.4.14

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Erhaben ist der Schöpfer und die Niedrigen werden Ihn sehen

Es heißt: «Erhaben ist der Schöpfer und die Niedrigen werden Ihn sehen». Das bedeutet, dass das Wichtigste in unserer Arbeit darin besteht, unseren Egoismus zu reduzieren, so dass wir jeden in einer Form des Gebens behandeln, so werden wir die Eigenschaft des Schöpfers erlangen.

Die Eigenschaft des Schöpfers ist nicht seine Eigenschaft selbst, sondern die Art und Weise, wie Er sich uns in seinem Ausdruck zeigt. Wenn es zwei Menschen gibt, kann die Beziehung zwischen ihnen in der Form des Gebens sein.

Wenn es nur einen gibt, kann man nicht sagen, dass er die Eigenschaft des Gebens hat. Diese Eigenschaft kommt nur zum Vorschein, wenn er seine Beziehung zu seinem Nächsten zeigt. Wir können nicht sagen, dass wir geben wollen. Es wird gefragt: «Wem willst du geben, wie, in welcher Menge und Qualität?»

Also zerbricht der Schöpfer unser Kli, um uns den eigentlichen «Puzzlestein» zu geben, der die egoistischen Fragmente zusammensetzen muss. Diese Teile sind wie ein Magnet, der es unmöglich macht, die Teile miteinander zu verbinden. Nur wenn man auf eine besondere Art und Weise, mit einer besonderen Einstellung auf sie einwirkt, kommen diese Puzzlesteine zusammen und haften sich aneinander. Wenn man es nicht richtig macht, kann man sie nicht zusammenfügen.

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Alles zum Wohle des Nächsten tun

Frage: In vielen Originalquellen steht geschrieben, dass der Schöpfer die Eigenschaft des Gebens ist. Kann ich davon ausgehen, dass den Schöpfer zu lieben bedeutet, die Eigenschaft des Gebens zu lieben?

Antwort: Ja: Bis zu einem gewissen Grad, ja. Diese Eigenschaft kann nur in Bezug auf andere Menschen gezeigt werden. Deswegen heißt es auch: „Von der Liebe zum Nächsten zur Liebe zum Schöpfer“.

Im Prinzip gibt es keinen Unterschied, ob man den Schöpfer, einen Menschen oder die gesamte Menschheit liebt. Aber es ist viel anschaulicher, wenn man eine große Menge von Menschen nimmt und sich selbst so verändert, dass man sie mit absoluter Güte behandelt. Den Nächsten zu lieben bedeutet, das zu tun, was für ihn gut ist.

Frage: Und wer entscheidet, was für ihn gut ist?

Antwort: Um das zu verstehen, muss man sich ein wenig über sich selbst erheben. Dafür muss man anfangen, die Weisheit der Kabbala zu studieren und daraus Wissen zu schöpfen, was man braucht, um wirklich voranzukommen: wie man gütiger und besser wird und wie man den anderen helfen kann, der Offenbarung des Schöpfers anzunähern. Dies alles ist deine Aufgabe.

Frage: Sie sagen oft, dass man seinen Nächsten lieben muss, um den Schöpfer lieben zu können. Bedeutet es, seinen Nächsten zu lieben, ihm zu helfen, den Schöpfer zu offenbaren, und nicht, dass ich Hunderte von seinen Wünschen erfüllen muss?

Antwort: Natürlich nicht. Man muss nur einen Wunsch befriedigen – den Schöpfer zu offenbaren, und man muss alles tun, um dies zu erreichen. Das schließt alles ein.

Es macht keinen Sinn, andere Wünsche des Menschen zu erfüllen außer denen, die für die Existenz notwendig sind, denn unsere Hauptaufgabe ist es, den Schöpfer zu offenbaren.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“ von 14.12.21.

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Das Bild der Welt ist das Resultat der Einstellung zu ihr

Frage: Baal HaSulam schreibt in seinen Artikeln, dass der Egoismus nicht für alle gleich ist. So gibt es einen groben Egoismus, wenn jemand ihn ohne Scheu anwendet, und es gibt einen versteckten, entwickelteren Egoismus, wenn jemand erkennt, dass dieser schlecht ist und ihn eher heimlich einsetzt. Worin besteht der hauptsächliche Unterschied? 

Antwort: Wenn ein Mensch seinen Egoismus wahrnimmt, dann ist das gut, man kann mit ihm reden, darüber diskutieren; er kann zu einer Art Entscheidung kommen: ist es richtig oder nicht, sollte er in dieser Eigenschaft sein oder nicht? 

Er kann feststellen, dass diese Eigenschaft schädlich ist und sich bemühen, sie auf irgendeine Weise loszuwerden. Er erkennt, wie diese Eigenschaft ihm schadet und wie er sich über andere stellt. Und das betrifft sein ganzes Leben. 

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Die Eigenschaft der Liebe zurückgewinnen

Frage: Ist die Ablehnung notwendig, die jetzt in den Familien zutage tritt, um uns klar zu machen, dass Ehe und Beziehungen nur auf spiritueller Basis möglich sind?

Antwort: Ja, genauso ist es! Sie ist in dem Zustand, wie vor dem Zerbruch, vor der Aufteilung in männlich und weiblich.

Am Anfang der Schöpfung gab es einen Aufbau der gemeinsamen Seele, bestehend aus einem männlichen und einem weiblichen Teil. Sie befanden sich in absoluter Einheit miteinander, im gegenseitigen Entgegenkommen, der gegenseitigen Verschmelzung, der gegenseitigen Liebe, der gegenseitigen Hingabe.

Dann verschwand diese Eigenschaft der Gegenseitigkeit und es entstanden völlig gleichwertige Konstrukte, die sich in ihrem Verlangen, ihrer gegenseitigen tierischen Anziehung und anderen Gegensätzen gegenüberstanden. Jetzt sind wir aufeinander abgestimmt, nur um uns selbst auf Kosten der anderen zu befriedigen.

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Die höhere Welt enthüllen


Frage: Haben Sie bei Ihren Begegnungen mit verschiedenen spirituellen Lehrern Gemeinsamkeiten mit ihnen gefunden?

Antwort: Nein, ganz und gar nicht, denn ihre Lehren sind auf der Unterdrückung des Egoismus aufgebaut.

Alle Methoden, außer der Kabbala, beruhen auf die Unterdrückung des Egoismus – weniger wollen, weniger denken, weniger essen, weniger bewegen, d.h. sich ständig in seinen irdischen Handlungen zu reduzieren. Die Kabbala sagt hingegen: „Lassen Sie alle irdischen Äußerlichkeiten wie sie sind. Sie müssen Ihre spirituelle Seite entwickeln“.

Der irdische Teil ist alles, worin wir existieren, d.h. die Sorge um unseren Körper. Solange er lebt, denken wir an ihn, und darum dreht sich unser ganzes Leben. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Haustier und Ihr ganzes Leben ist nur der Pflege dieses Tieres gewidmet. Es lebt eine bestimmte Zeit, vielleicht 70 Jahre lang und man lebt mit ihm. Wenn es stirbt, sterben Sie.

Die Kabbala sagt: „Erhebe dich über dieses Haustier. Es soll nicht das Einzige sein, was dein Dasein ausfüllt, denn es gibt noch ein anderes Leben neben ihm. Sieh dir die Welt an.“ Wenn du anfängst, die Welt nicht durch dieses Tier zu betrachten – dann gibst du ihm, was es zum Leben braucht, schaust darüber hinaus und entdeckst die Höhere Welt.

Frage: Kann sich ein normaler Mensch über dieses Tier erheben?

Antwort: Er kann es nicht. Er kann nicht einmal versuchen, sich daraus zu befreien, er versteht nicht, was das bedeutet.

Das bedeutet, sich eine ganz andere Eigenschaft anzueignen – das Geben. Die Eigenschaft, mit der ich mich in diesem Tier befinde, ist die Eigenschaft des Empfangens und das hält mich einfach darin fest.

In mir gibt es jedoch das erste Element meines nächsten, spirituellen Zustands. Es zerrt mich aus diesem Tier heraus, es bringt mich dazu herauszufinden: “ Wofür existiere ich? Geht es um dieses Leben? Geht es alleine um diese Jahre, die ich in meinem Körper verbringe, um dann zu sterben?“ Wenn ich diese dringenden Fragen habe, die mir keine Ruhe lassen, die ich beantworten muss, dann bin ich in einem Zustand, in dem ich die Kabbala brauche.

Zum ersten Mal werden diese Zustände in unserer Generation sichtbar. Aus diesem Grund wird die Kabbala erst jetzt der Menschheit offenbart. Dabei ist es gleichgültig wer es will und wer nicht, es wird niemand überredet. Der Eintritt ist frei, der Ausgang ist noch freier.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden“

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Die Wahrnehmung von Handlungen und Güte des Schöpfers


Eine Frage, die ich erhielt: Was sind Handlungen des Schöpfers und Seine Güte?

Meine Antwort: Das ist die Güte, welche die Welt erfüllt und in meinen korrigierten Verlangen vorgefunden wird. Sogar in diesem Augenblick bin ich von der Welt der Unendlichkeit umgeben, die von absoluter Güte erfüllt ist, doch ich habe keine Befähigung, sie zu spüren.

Die Güte Schöpfers ist das, was ich anstelle des Übels, das ich jetzt spüre, erkennen werde. Mein Egoismus wächst ständig und dadurch zeigt er mir, dass alles schlecht ist. Er zeigt mir zwei Gegensätze: das Licht und das gleiche Licht in der Form von Dunkelheit. Auf diese Weise spürt jemand das Licht in dieser Welt, da er entgegengesetzt zur Eigenschaft des Gebens ist.

Je stärker das Licht an mir arbeitet, umso härter und dunkler erscheint mir das Leben, weil ich mich im Gegensatz zum Licht befinde. Das Licht, das in Bezug auf alle Seelen und nicht nur in Bezug auf mich enthüllt wird, zeigt mir, dass alles, was mir geschieht, von der gesamten Welt abhängt.

Daher versteht die Welt nicht, warum sie plötzlich Flauten und Trägheit durchmacht. Unterbewusst spürt ein Mensch, dass er von jedem abhängig ist. Wie also soll er handeln? Er muss fähig sein, zu prüfen, wann er gibt und wann er empfängt. Jedoch die Enthüllung unserer globalen Verbindung trübt unser Verlangen zu empfangen und macht uns hilflos. Wenn mir gesagt wird, dass ich eine Arbeit beenden soll und bekomme Geld dafür, verstehe ich das. Doch ich kann nicht ohne eine Belohnung arbeiten!

Die Problematik hier ist, dass das Licht sich selbst zunehmend enthüllen wird, während sich die Verbindung zwischen uns zeigt. Wir werden ihren Einfluss als verstärkte Dunkelheit und Krise spüren. Doch wenn wir anfangen, miteinander das Spiel des Gebens zu spielen, werden wir korrigiert. Die Wissenschaft der Kabbala, selbst als ein Spiel, wird die Menschheit im gegenseitigen Geben mit der Quelle, die uns korrigiert, vereinen. Als Ergebnis werden wir uns gewiss in einem korrigierten Zustand wiederfinden.

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Die Geschichte von Adam und Eva


Frage: Warum sagt in der Geschichte von Adam und Eva die Tora nicht aus, dass der Schöpfer hinter allem steht? Dann würden wir sofort verstehen, dass Er in Seiner ersten Gestalt sagt: „Iss nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. In der zweiten Erscheinung als Schlange sagt er: „Iss!“, dann wieder als Gestalt Gottes: „Warum hast du gegessen?“ – Warum wird das nicht so geschrieben?

Antwort: Damit man als Ergebnis ihrer jahrtausendlangen Entwicklung begreift, was es ist. Man versteht es nicht durch diese Geschichten, sondern aus der Tatsache heraus, dass man sich ändern muss.

Wenn es nur um ein Buch ging, würde man es lediglich lesen: „Ja, so funktioniert die Natur“. Es würde nichts bringen. Wenn man aber selbst leiden und alles enthüllen muss, wobei diese Enthüllung aus einem selbst kommen muss und nicht, weil man es von jemand anderem gehört hat – dann gehört einem dieses Wissen.

Man muss diese Geschichte in sich selbst offenbaren, das ist alles! Es ist auf keinen Fall eine Geschichte, die man von außen hört.

Selbst wenn man sie vorgelesen bekommt, wird man nichts hören. In dem Maße, in dem man beginnt, sich innerlich zu verändern, die eigene Schlange in sich zu entdecken, ihren Widerspruch mit dem Zweck der Schöpfung, mit dem Schöpfer und die verschiedenen Eigenschaften in sich erfasst: die Eigenschaft des Schöpfers, die Eigenschaft der Schöpfung, der Schlange, des Menschen, die Eigenschaften von Adam und Eva (Hava) – wenn man all diese Definitionen in sich zu erkennen beginnt, dann verbindet sich diese Geschichte in einem, jedoch nicht vorher.

Alles muss von innen heraus geboren werden.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr. 16

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Himmel und Hölle – wo sind sie?

„Stell dir vor, es gibt keinen Himmel“, sang John Lennon. „Keine Hölle unter uns, über uns nur der Himmel“, fuhr er fort. In gewisser Weise hatte er recht.

Die Weisheit der Kabbala lehrt, dass Himmel und Hölle keine Orte sind, sondern Zustände in unseren Beziehungen zueinander. Die Hölle ist, wenn wir uns nicht ausstehen können, ein bisschen wie heute, nur dass wir uns unseres Hasses bewusster sind, und der Himmel ist, wenn wir einander so lieben, wie wir uns selbst lieben, rein und unkompliziert.

In der Weisheit der Kabbala gibt es keine Menschen, Tiere, Pflanzen oder Mineralien, keine Orte, Zeiten oder Bewegungen. Wenn in den Büchern der Kabbala Beziehungen zwischen Menschen besprochen werden oder Reisen von einem Ort zum anderen beschrieben werden, werden sie tatsächlich als Symbole verwendet, um die Beziehungen der Menschen untereinander zu beschreiben, und wie groß die Liebe zwischen ihnen ist.

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Die Zehn Gebote und der Schöpfungsakt


Aussage: Das Buch Zohar sagt, dass die Zehn Gebote den Zehn Schöpfungsakten entsprechen.

Antwort: Die Zehn Gebote sind die zehn grundlegenden Kriterien, nach denen wir unser inneres Abbild modellieren, das wir „Adam“ nennen (hebr. „dome“ – „dem Schöpfer ähnlich“).

Wir müssen also verstehen, was die Zehn Gebote sind. „Du sollst nicht stehlen“ – wo, auf der Straße? Oder „Du sollst nicht töten“ – wo, in einem Hinterhof? Und was ist mit „Du sollst nicht ehebrechen“? Handelt es sich möglicherweise um eine besondere innere Veränderung des Menschen, durch die er dem Schöpfer wirklich gleich wird? [Rest des Beitrags lesen →]