Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Kabbala'

Wie sind die Seelen miteinander verbunden? (Quora)

Gemäß der Weisheit der Kabbala gibt es eine höhere Kraft, die „der Schöpfer“ genannt wird, die die Schöpfung erschuf und ein Verlangen nach Genuss ist.

Das Vergnügen, mit dem der Schöpfer das Verlangen zu genießen füllt, wird „Licht“ genannt.

Der Zustand, in dem der Schöpfer das Verlangen vollständig erfüllt, nennt man die „Welt der Unendlichkeit“.

Im Laufe seiner Entwicklung erreicht das Verlangen ein Stadium, wo es in eine Vielzahl von individuellen Verlangen zerfällt, was in der Weisheit der Kabbala als Zerfall in „600.000 Seelen“ bezeichnet wird. Da alle diese Wünsche zerbrochen sind, enthält jeder von ihnen nur einen winzigen Teil des Lichts, und jeder dieser Wünsche wird eine „individuelle Seele“ genannt.

Allerdings sind solche Seelen unvollständig. Sie sind jeweils nur ein winziger Punkt innerhalb der gesamten Seele. Zudem spüren sie die vollständige Seele nicht, sondern nur den winzigen Punkt, der die Sehnsucht hervorruft, zu ihrer Wurzel zurückzukehren. Dort ist sie mit allen anderen Punkten zu einer großen Einzelseele vollständig vereint, in einem harmonisch vollendeten Zustand, in dem alle Teile vollkommen als eine einzige Seele miteinander verbunden sind.

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Das Bild der Welt ist das Resultat der Einstellung zu ihr

Frage: Baal HaSulam schreibt in seinen Artikeln, dass der Egoismus nicht für alle gleich ist. So gibt es einen groben Egoismus, wenn jemand ihn ohne Scheu anwendet, und es gibt einen versteckten, entwickelteren Egoismus, wenn jemand erkennt, dass dieser schlecht ist und ihn eher heimlich einsetzt. Worin besteht der hauptsächliche Unterschied? 

Antwort: Wenn ein Mensch seinen Egoismus wahrnimmt, dann ist das gut, man kann mit ihm reden, darüber diskutieren; er kann zu einer Art Entscheidung kommen: ist es richtig oder nicht, sollte er in dieser Eigenschaft sein oder nicht? 

Er kann feststellen, dass diese Eigenschaft schädlich ist und sich bemühen, sie auf irgendeine Weise loszuwerden. Er erkennt, wie diese Eigenschaft ihm schadet und wie er sich über andere stellt. Und das betrifft sein ganzes Leben. 

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Drei Vektoren der Evolution

Die Kabbala erforscht zwei parallele Wege zum Verständnis der höchsten lenkenden Kraft. Sie sind gleichwertig wie zwei Tropfen Wasser und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Der eine Weg führt von oben nach unten bis zu dieser Welt und der zweite Weg beginnt in dieser Welt und steigt von unten nach oben auf. Es ist wie beim ersten Weg der während seines Abstieges, seine Wurzeln von oben nach unten gebildet hat. (Baal HaSulam „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Wir untersuchen drei Achsen, drei Linien, drei Vektoren: absteigend von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, dann die Entwicklung in unserer Welt, und schließlich der Aufstieg von unten nach oben in die Welt der Unendlichkeit, d.h. die Korrektur.

Frage: Die Evolution ist also vorbei?

Antwort: Die Evolution ist nicht nur beendet, sondern wird gerade neu geboren. Wenn wir uns nicht nach oben bewegen, sehen wir ihre Miasmen, wie eine Frucht, die verdirbt, wenn sie nicht rechtzeitig verzehrt wird.

Wir sehen, dass die Menschheit praktisch verdorben ist. Wenn man die Zeitachse betrachtet, haben wir im 16. Jahrhundert einen richtigen, guten Zustand erreicht. Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir schon längst hätten aufsteigen sollen. Leider sind wir immer noch dabei, uns darauf vorzubereiten.

Vor uns liegt ein ziemlich ernster Weg von unten nach oben, alles ist dafür längst vorbereitet: die Kabbala, Lehrbücher, Handbücher, die erklären, wie man sich entwickelt, wie man eine Gruppe bildet, sich verbindet und schrittweise den Schöpfer offenbart.

Frage: Was aus der Welt der Unendlichkeit ausgeht, führt zu Bruch und Verderben. Was hingegen aus unserer niederen Welt kommt, sollte zur Vollkommenheit führen. Welche Logik wendet der Schöpfer an?

Antwort: Der Punkt ist, dass dieser ganze Kreislauf von Anfang an so geplant war. Die höhere Kraft dringt zwischen uns ein und zerbricht uns.

Deshalb entsteht der Egoismus. Danach findet die Evolution fast 15 Milliarden Jahre lang statt. Erst dann beginnt ihre Korrektur, auch mit Hilfe der höheren Kraft.

Die Korrektur erfolgt, wenn man diese höhere Kraft auf eine intelligente Weise zu sich heranzieht – indem man MAN erhebt. Wenn wir unser Verlangen nach Korrektur, nach Verbindung erheben, kommt das Licht der Korrektur auf uns herab.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Die Eigenschaft der Liebe zurückgewinnen

Frage: Ist die Ablehnung notwendig, die jetzt in den Familien zutage tritt, um uns klar zu machen, dass Ehe und Beziehungen nur auf spiritueller Basis möglich sind?

Antwort: Ja, genauso ist es! Sie ist in dem Zustand, wie vor dem Zerbruch, vor der Aufteilung in männlich und weiblich.

Am Anfang der Schöpfung gab es einen Aufbau der gemeinsamen Seele, bestehend aus einem männlichen und einem weiblichen Teil. Sie befanden sich in absoluter Einheit miteinander, im gegenseitigen Entgegenkommen, der gegenseitigen Verschmelzung, der gegenseitigen Liebe, der gegenseitigen Hingabe.

Dann verschwand diese Eigenschaft der Gegenseitigkeit und es entstanden völlig gleichwertige Konstrukte, die sich in ihrem Verlangen, ihrer gegenseitigen tierischen Anziehung und anderen Gegensätzen gegenüberstanden. Jetzt sind wir aufeinander abgestimmt, nur um uns selbst auf Kosten der anderen zu befriedigen.

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Worunter leidet der Kabbalist?

Ich werde oft gefragt: Worunter leidet der Kabbalist, hat er Leiden? Natürlich leidet der Kabbalist wie alle Menschen. Er macht sich Sorgen darum, dass er nicht in der Lage ist, alle Leiden in den spirituellen Raum zu übertragen. Der Wunsch zu genießen bringt ihm materielles Leid und er muss es auf die spirituelle Stufe bringen und natürlich sorgt er sich um alle seine Schüler.

Das Hauptleiden des Kabbalisten besteht darin, dass er alle Menschen zur Korrektur drängen will und nicht fühlt, dass es ihm gelingen könnte die Erwartungen es Schöpfers zu erfüllen.

Der Kabbalist sieht, dass sich die Welt auf das Leiden zubewegt und die Probleme jeden Tag größer werden. Er verfolgt alle Nachrichten und sieht, welche Krisen und Katastrophen der Menschheit wiederfahren und er weiß, wie sie hätten vermieden oder gemildert werden können. Es hängt nicht von ihm ab, sondern von den Menschen, ihre Einstellung gegenüber der Welt zu ändern.

Deshalb leidet der Kabbalist. Er sieht wie sich ein Unglück oder eine andere Umweltkatastrophe anbahnt und wie ein Vulkan kurz vor der Explosion steht und er nichts tun kann.

Stellen Sie sich vor, wie eine Mutter sieht, dass ihr Kind in Gefahr ist und kurz vor einem Unfall steht und sie nicht eingreifen kann. Die einzige Möglichkeit, dem Kind zu helfen, besteht darin, Fremde in seiner Umgebung zu wecken, die sich um es kümmern und es vor dem Unglück bewahren. Nur in dieser Form kann das Kind gerettet werden.

Deshalb ist das Leiden eines Kabbalisten viel größer als das eines gewöhnlichen Menschen. Von der Verbreitung der Kabbala hängt es ab, ob es gelingen wird, das Schicksal dieses gefährdeten Kindes, d.h. der gesamten Menschheit, zu ändern. Wir wissen, wie schwer es ist, die Herzen der Menschen zu erreichen, als wären sie von einem undurchdringlichen Panzer umhüllt.

Da bleibt nur eine Möglichkeit: den Schöpfer um Hilfe bitten, diesen Panzer um unsere Herzen zu durchbrechen, in unsere Herzen einzudringen und den Menschen unsere Wärme und Fürsorge, unser Bedürfnis nach Verbindung zu geben. Hoffen wir, durch alle diese Bemühungen, durch die Funken, die wir zu entflammen und aneinander weiterzugeben versuchen, ein großes Feuer entfachen.

Aus der Lektion zum Artikel Nr. 16 aus dem Buch „Shamati“, 09.10.2021

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Yom Kippur-Symbole

Bemerkung: Am Vorabend des Jom Kippur wird das Ritual „Kaparot“- „Sühne“ durchgeführt. Es sieht wie ein heidnisches Ritual aus, bei dem man einen Hahn nimmt, ihn auf den Kopf dreht und ihn dann tötet.

Antwort: Der Punkt ist, dass uns heute die Bräuche vieler Religionen als wild erscheinen. Auf der irdischen Stufe opfert ein Mensch im Namen der Erlösung einen Hahn anstelle seiner selbst, indem er sich selbst in Form dieses Hahns präsentiert.

In der Realität sollte das natürlich nicht so sein, denn aus Sicht der Kabbala geschieht alles auf einer spirituellen Ebene.

Bemerkung: Es gibt auch den Brauch, sich zu wünschen, dass wir in das Buch des Lebens – „Gmar hatima tova“ („Ein guter Eintrag in das Buch des Lebens“) eingetragen werden. 

Antwort: Das Buch des Lebens ist eine Allegorie, ein Symbol des Höheren Lichts, das alle Taten des Menschen aufschreibt. In dem Maß, in dem er dieses Licht für seine Korrektur, seine Ähnlichkeit mit dem Schöpfer nutzen will, werden seine guten Taten aufgezeichnet.

Es stellt sich heraus, dass der Mensch nicht nur im Laufe eines Jahres, sondern im Laufe seines ganzen Lebens seine Taten aufschreibt: Er zieht das Höhere Licht der Korrektur an-  seine guten Taten, er zieht es nicht an- seine schlechten Taten.

Frage: Es gibt eine Meinung, die besagt, so wie man Jom Kippur verbringt, so wird man nächstes Jahr leben. Beeinflusst das irgendwie unser normales Leben?

Antwort: In der Tat hat nichts in unserer Welt Auswirkungen auf die spirituelle Welt, außer unsere Beziehung zueinander. Deshalb heißt es, dass Jom Kippur sie nicht korrigiert. Ein Mensch muss sie selbst korrigieren.

Der Schöpfer kann an diesem Tag sozusagen alle Sünden vergeben, nur nicht das böse Verhalten zu anderen. Das steht höher, als unsere Welt, das Universum, das geschaffen wurde. Je näher wir uns sinnlich und spirituell sind, desto näher sind wir dem Schöpfer.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände. Rosh Hashana und Jom Kippur“  14.09.21

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Der Mensch in der Lenkung des Schöpfers


Frage: Es gibt große Bösewichte in der Welt, wie z.B. Hitler und Stalin. Man hat das Gefühl, dass eine starke Kraft hinter ihnen stand, als wäre es der Schöpfer. Dann verloren sie diese Macht. Warum ist das so?

Antwort: Wenn man nicht dazu gebracht wird, sich mit dem Schöpfer zu verbinden, wird man von einer höheren Macht gelenkt. Besonders so große, negative Persönlichkeiten wie Hitler und Stalin, aber auch einige große positive Persönlichkeiten.

Darin liegt keine menschliche Macht. Aus der Sicht der Kabbala sind die übrigen Menschen mit Ausnahme derer, die Kontakt mit dem Schöpfer haben oder zumindest in diese Richtung gehen, unterwürfig und es spricht der tierische Egoismus aus ihnen. Deshalb kann man nichts von ihnen verlangen. Woher wissen sie, wie sie sich verhalten sollen, wie sie von einer höheren Macht gelenkt werden, warum sie auf diese oder jene Weise reagieren sollen.

Natürlich müssen wir das Böse, das sie in die Welt bringen können, einschränken, wir können es ihnen aber nicht zum Vorwurf machen. Wir müssen ihnen erklären und zeigen, wie sie die wahre Naturkraft, die uns lenkt, bemerken, damit wir sie offenbaren können.

Wir können sie nicht anders behandeln. Ich verstehe, dass man sie vielleicht auf weltlicher Ebene hasst, bereit ist, sie zu vernichten, und ihnen nichts Gutes wünschen kann. Anderseits sollte man verstehen, dass der Mensch ein Diener ist. In ihm wirken lediglich die Kräfte, die ihm vom Schöpfer gegeben wurden. Der Mensch ist ein Geschöpf des Schöpfers.

Nur wenn er bereits mit dem, was er vom Schöpfer erhalten hat- die Methode der Korrektur erworben hat d.h. die Möglichkeit sich selbst zu korrigieren, dann kann man ihn fragen: „Was hast du mit dem gemacht, was du erhalten hast? Wendest du die Methode der Korrektur an? Wendest du es unter den dir gegebenen Bedingungen richtig an?“

Wenn ihm keine Bedingungen für eine Korrektur gegeben werden, wie kann man dann von ihm etwas verlangen?

Wenn man die Welt aus der Perspektive der Kabbala betrachtet, muss man sie anders sehen. Man muss die Menschen als Geschöpfe des Schöpfers betrachten. Es gibt in jedem von uns ursprüngliche Eigenschaften, die man sich nicht ausgesucht hat. Wir haben uns nicht ausgesucht, wo wir geboren werden, wie wir erzogen werden, usw.

Vielleicht wäre ich gerne in einer anderen Familie, in einer anderen Gesellschaft, in einem anderen Land, in einer anderen Zeit geboren und aufgewachsen. Das hat sich niemand ausgesucht.

Warum sollte jemand zu mir kommen und fragen: „Warum verhalten Sie sich so und nicht anders?“ Ich verhalte mich so, weil ich so aufgewachsen bin, so haben sich die Eigenschaften entwickelt, die der Schöpfer in mich hineingelegt hat – das ist alles.

Deshalb bereitet uns die Kabbala auf eine völlig andere Wahrnehmung der Realität vor, damit wir keine Ansprüche an irgendjemanden haben, sondern nur an uns selbst. Wollen Sie die Welt in Ordnung bringen? Um die Welt zu verbessern, stimmen Sie sich auf den Schöpfer ein, versuchen Sie durch ihn, zu fordern, zu bitten und zu handeln.

Aus dem Unterricht, 21.02.2019

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Widersprüchliche Haltung gegenüber der Kabbala


Frage: Warum suchen die Juden, selbst wenn sie den Sinn des Lebens nachgehen, diesen woanders als in der Kabbala?

Antwort: Vor langer Zeit, benutzten die Juden die kabbalistische Methode, um sich selbst zu lenken. Sie erhoben sich über diese Welt und empfanden die ewige, vollkommene Schöpfung und verweilten sinnlich und geistig in ihr.

Dann fielen sie in das Gegenteil des ursprünglichen Zustands. Deshalb lehnen sie die Kabbala so sehr ab und sind nicht bereit, zu diesem Zustand zurückzukehren. Die Eigenschaften, die heute in ihnen überwiegen, sind das Gegenteil der höheren Eigenschaften, die sie zu Zeiten der Tempel hatten, da sie von Plus auf Minus gefallen sind.

Die anderen Völker, die aus Babylon kamen und sich spirituell nicht erhoben haben, haben weder Plus noch Minus. Jetzt hat die geschichtliche Entwicklung sie so weit gebracht, dass sie wissen wollen, was der Sinn des Lebens ist, deshalb sind sie der Kabbala gegenüber loyal geworden. Wenn ihre Religionen nicht gegen das Judentum gerichtet sind (schließlich betrachten viele die Kabbala als Teil des Judentums), dann sind sie interessiert und empfinden sie als etwas Wahres, zumindest nicht als abstoßend.

Doch auch hier gibt es allerlei Hindernisse. Manche glauben, die Kabbala sei Mystizismus, eine unheimliche Wissenschaft, die schwarze Mächte auf den Menschen heraufbeschwören kann.

Wie dem auch sei, all diese Ängste lassen allmählich nach, und die Menschheit beginnt zu spüren, dass in dieser Methode vielleicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Rettung, der Wahrheitsfindung liegt.

Aus dem Fernsehprogramm „Nahaufnahme. Exil“.

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Was sieht ein Kabbalist?


Frage: Sie sagen, dass ein Mensch nur durch die Kabbala zur Offenbarung der Höheren Welt kommen kann. Was ist mit den anderen Methoden, die behaupten, die Öffnung des menschlichen Bewusstseins erreicht zu haben?

Antwort: Vertraue niemandem. Warum um alles in der Welt sollten Sie mir oder jemand anderem glauben? Einer wird einen längeren Bart haben, ein anderer wird schöner sprechen, der dritte wird etwas anderes manipulieren. Sie müssen alles überprüfen.

Zunächst einmal müssen Sie sicherstellen, dass Sie es richtig prüfen. Das heißt, richten Sie Ihre Sinne, Ihre Gedanken, Ihren Apparat, mit dem Sie überprüfen, wie ein Wissenschaftler aus.

Wie könnte es sonst sein? Angenommen, Sie fangen jetzt an, jemandem zu glauben, dann wird Ihr ganzes Leben so verlaufen. Am Ende werden Sie feststellen, dass Sie an das Falsche geglaubt haben. Das nächste Mal, wenn Sie sich in unserer Welt befinden, werden Sie einem anderen glauben und ihm mit geschlossenen Augen folgen.

Die Kabbala sagt: „Nein, wir müssen zuerst das untersuchen, was wir überhaupt prüfen, nämlich die Erfahrung, die richtige Einstellung dazu, die Analyse, und erst danach den richtigen Umgang mit diesem System.

Als ich als ein Neuling zur Kabbala kam, war das meine Einstellung ihr gegenüber. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass ich an etwas glauben könnte. Woran? Daran, dass man mir sagt, dass Gott existiert? Ich will es nicht glauben! Ich will es wissen!

Die Kabbala beschäftigt sich damit, dir Wissen zu vermitteln. Du offenbarst die Höhere Welt. Dies ist ein zusätzliches System, das hinter unserer Welt steht und sie steuert. Wenn man sie offenbart, beginnt man sie zu sehen. Sie schimmert durch die Materie hindurch. Man sieht, wie diese Materie funktioniert, wie alle ihre Teile miteinander verbunden sind. Alle Methoden sprechen nur darüber, der Kabbalist hingegen, sieht es. Er arbeitet damit.

Jeder Mensch, der sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, muss das alles selbst durchmachen. Keiner kann das übernehmen.

Wenn er aber Trost in einer anderen Methode findet, dann soll er dort bleiben. Die Kabbala bindet niemanden fest und macht keine Werbung. Viele Jahrtausende lang war sie verborgen, da die Menschheit sie nicht brauchte. Es stellte sich nicht die dringende Frage nach dem Sinn des Lebens. Damals war die Menschheit noch nicht so vernetzt wie heute.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden“

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Eine höhere Existenz erleben

„Und wenn eine Panne auftritt, wird sie nicht als Panne dieses einen Rädchens angesehen. Sie wird im Hinblick auf ihre Rolle und ihren Zweck innerhalb des gesamten Mechanismus bewertet.“ (Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“)

Wenn jemand von uns eine ungebührliche Handlung begangen hat, bzw. der Gesellschaft oder der Natur Schaden zugefügt hat, dann bedeutet das, dass er einen Zusammenbruch im Gesamtsystem verursacht hat.

Wir müssen die ganze Natur spüren. Angenommen, ich schneide einen Strauch in meinem Garten um, dann habe ich der Umwelt und der Welt einen Schaden zugefügt. Demnach kann man mich zu einer Antwort auffordern: „Warum hast du das getan? Muss ich mich selbst fragen?

Das heißt, jeder von uns sollte spüren, welchen Nutzen oder Schaden er der umgebenden Gesellschaft, der Welt, dem Universum, allen Welten zufügt. Dies entwickelt sich allmählich in einer Person.

Denn wenn wir beginnen, die Welt um uns herum und unsere Interaktion mit ihr zu spüren, dann erhebt sich der Mensch über dieses tierische Leben und den Tod. In ihm entwickelt sich ein Gefühl für eine höhere, ewige Existenz. Dann ist sein natürliches „tierisches Leben“ nicht mehr wichtig für ihn, er erhebt sich darüber.

Wir müssen uns auf diese Stufe begeben. Was die Kabbala sagt, verlangt von uns eine sehr ernsthafte Einstellung zur gesamten Realität.

Aus dem Unterricht, 21.07.2019

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