Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Quarantäne – Der erste Schritt auf dem Weg zur Überwindung der Krise

Die globale gegenseitige Verantwortung ist das Gesetz für alle miteinander verbundenen Teile eines Systems. Dieses Gesetz verpflichtet jeden zu wissen, wie man sich dem System gegenüber verhalten soll, um es in ein Gleichgewicht zu bringen und die gegenseitigen Beziehungen zwischen allen Teilen zu vervollkommnen.

Natürlich ist keiner fähig dieses Gesetz zu begreifen, geschweige denn es zu erfüllen. Diese Verantwortung bin ich einfach nicht bereit zu tragen. Wenn ich es nämlich nicht schaffe, meine Funktion im integralen System zu erfüllen, dann gerät alles aus dem Gleichgewicht und ich werde der Schuldige sein.

Jeder wird dann spüren, dass ich die Perfektion des Systems verletzt habe. Es stellt sich heraus, dass jedes einzelne Teil dem gesamten System gleicht und das ist eine enorme Verantwortung. Jeder ist für die ganze Welt verantwortlich. Deshalb sagt man: „Es ist besser, zu sitzen und nichts zu tun.“

Also wurden jetzt die Menschen dazu aufgefordert sich selbst unter Quarantäne zu stellen, das Haus hüten, nicht zu fliegen und mit niemanden Kontakt zu haben. Was können wir hier tun?

Wir müssen lernen, dass wir uns in einem integralen und globalen System befinden. In diesem System herrscht das Gesetz der gegenseitigen Verantwortung, d.h. der gegenseitigen Abhängigkeit und wie wir diese Abhängigkeit von einer verpflichtenden in eine wünschenswerte verwandeln können. Wir wollen verbunden sein, nicht weil die Natur uns verpflichtet, sondern weil wir selbst beginnen zu enthüllen, wie gut es ist, verbunden zu sein.

Es ist einfach himmlisch, sich zu einer vollständigen Einheit zu verbinden und die Vollkommenheit der Natur zu spüren. Auf diese Weise werden wir alle Teile der Natur fühlen, von den entferntesten Sternen bis hin zu solchen Lebensformen, die wir heute noch nicht kennen. Ein Mensch kann ein erhabener Schöpfer der Vollkommenheit werden.

Und der erste Schritt zur Überwindung der Krise ist die Quarantäne, d.h. „sitzen und nichts tun“, einfach lernen. Das Problem der Menschheit ist, dass sie beginnt zu handeln, noch bevor sie versteht, was sie tut. Während der Quarantäne haben wir Zeit zum Nachdenken. In welcher Welt existieren wir? Wer sind wir? In welchem Natursystem leben wir? Wie hängen wir vom Natursystem ab und sie von uns?

Wie beeinflussen wir durch unsere Beziehungen zueinander dieses globale System der Natur, welches aus Unbelebten, Pflanzlichen, Tierischen und Sprechenden besteht? Und wie reagiert die Natur auf unsere Handlungen? Wir werden lernen, wie wir ein schönes Zuhause für alle bauen können über diesem materiellen Leben und Tod, auf einer höheren Ebene, ein Zuhause, das nicht nur bequem, sondern auch ewig und perfekt ist.

Indem wir die Verbindung zwischen uns korrigieren, steigen wir zu einem unendlichen System auf, das zeitlich unbegrenzt ist. Wir beginnen in einer Welt zu leben, in der es keinen Tod keine Begrenzungen gibt, sondern nur grenzenlose Erfüllung und Dasein. Jetzt bekommen wir die Gelegenheit dieses Leben zu erlangen.

Zuerst müssen wir das globale System der Natur und unsere Rolle darin verstehen lernen und herausfinden, wie wir uns untereinander organisieren können, um uns mit diesem System zu verbinden. Schließlich ist jeder von uns ein Egoist und das Gegenteil der Natur. Wie kann ich mich an dieses integrale System anpassen, welches nach dem Gesetz der gegenseitigen Verantwortung, der Verbindung, der Liebe und der gegenseitigen Ergänzung existiert, wenn ich mit genau den entgegengesetzten Eigenschaften erschaffen wurde?

Hier kommt uns die Weisheit der Kabbala zu Hilfe. Sie lehrt uns Egoisten, wie wir eine Verbindung zwischen uns aufbauen können, die dem integralen System der Natur ähnelt. Man nennt dies den „Zehner“. Im Zehner finden zehn Menschen zusammen, um Beziehungen aufzubauen, die mit diesem System übereinstimmen.

Das menschliche Ego versuchte schon immer, die ganze Welt an seine Bedürfnisse anzupassen. Aber diese Zeit ist vorbei. Die Epidemie revolutionierte das Bewusstsein in der Welt. Wir beginnen zu verstehen, dass wir nicht alles nur zu unserem eigenen Vorteil nutzen können, sondern dass wir nach Möglichkeiten suchen sollten, wie wir für das ganze System nützlich werden können.

Diese zehn Menschen sind wie ein kleines Labor. Hier bemühen wir uns ein Antivirus zu entwickeln, indem wir alle versuchen zwischen uns dieselben Gesetze zu etablieren wie sie in perfekter, integraler und globaler Natur vorherrschen, d.h. in gegenseitiger Bürgschaft. Jeder macht sich selbst niedriger und erhebt andere über sich selbst. Wir bauen Beziehungen auf, die größer sind als der persönliche Egoismus jedes Einzelnen. Dies wird als Impfstoff gegen das Virus dienen.

So entstehen weitere neue Gruppen, bis die gesamte Menschheit einen Impfstoff gegen das Virus erhält. Dies führt den Menschen zu einem Verhalten zurück, das einer gesunden Natur entspricht. Es wird ein neuer Mensch entstehen. Und er wird den Wunsch der neun Freunde als seinen eigenen Wunsch wahrnehmen und sich mehr um sie als um sich selbst kümmern.

In diesem Maße erhält er Unterstützung durch das integrale Gesetz der Natur, das ihn zu seinem festen Bestandteil macht. Dieses Gesetz der gegenseitigen Bürgschaft verpflichtet den Menschen, über seinen Egoismus hinaus mit dem ganzen System verbunden zu sein.

Die Natur hat den Menschen zum größten Egoisten aller Geschöpfe gemacht. Aber die globale Natur dieser Krise will uns zeigen, dass sie schon darauf wartete, uns zu ihren untrennbaren Teilen zu machen. Es ist, als ob die Natur uns das sagt: „Ich bin jetzt bereit, euch als ganzheitliche Bestandteile in mich aufzunehmen.“

Die Natur hat uns anti-integral erschaffen, um andere zu beherrschen und auszunutzen. Wir sind ihr nur entgegengesetzt, damit wir die negativen und positiven Zustände vergleichen und den „Vorteil des Lichts aus der Dunkelheit“ schätzen. Wir werden dann in der Lage sein, den ganzheitlichen, vollkommenen Zustand zu fühlen und zu erkennen und wir werden ihn erreichen wollen. Andernfalls könnten wir nicht verstehen, in welcher Lage wir uns jetzt befinden.

Die Natur installierte ursprünglich dieses egoistisches Programm in uns, das jetzt einfach nicht mehr funktioniert. Wir müssen verstehen, dass dieses Programm mit einer globalen und vernetzten Welt unvereinbar ist.

Die heutige Krise drängt auf unsere Zustimmung, uns mit anderen zu verbinden und das integrale Gesetz der Natur zu erfüllen. Wir müssen in uns selbst ein neues, verbessertes Programm der gegenseitigen Bürgschaft installieren, das einzige Programm, das in der Natur existiert.

Das Programm funktioniert überall, nur nicht beim Menschen. Und wir können es mit unserem verdorbenen, egoistischen Geist nicht wahrnehmen. Wir beurteilen die Welt aufgrund unserer Mängel und sehen sie deshalb als schlecht. Sobald wir anfangen, uns selbst zu korrigieren und ein integraler Bestandteil der Natur werden wollen, werden wir eine völlig andere Welt sehen und erkennen, dass sie schon immer so war, nur haben wir es nicht bemerkt.

Das Gesetz der gegenseitigen Bürgschaft besagt, dass wir alle zu einem System gehören und verpflichtet sind, uns wie Zahnräder eines Mechanismus zu fühlen, in dem jeder von jedem abhängig ist. Auf diese Weise werden wir uns am ewigen, vollkommenen, schönen Leben erfreuen. Mehr ist nicht nötig. Und die, durch die Coronavirus-Epidemie verursachte Krise bringt uns dem näher. Wünschen wir uns allen Erfolg bei ihrer richtigen Lösung.

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Aus KabTV “ Neues Leben # 1212 – Gegenseitige Verantwortung“, 10.03.20


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