Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Diese Welt – ist nur der Ausgangspunkt

Der Schöpfer hat diese materielle Welt nicht geschaffen! Sie existiert nur in deiner Einbildung, weil du dich in deinem Egoismus befindest.

In dem Moment, wo du zum Wunsch des Gebens übergehen wirst und die gebenden Wünsche zu erwerben beginnst, wird dir die Höhere Realität offenbart, in der du dann lebst und dich entwickelst.
Und deine untere Schicht des materiellen Wunsches bleibt weiterhin bestehen, denn sie soll dir die Freiheit des Willens bezüglich des Spirituellen gewährleisten.
Wie auch in dieser Welt, wenn ich einkaufen oder arbeiten gehe, aber immer wieder nach Hause, zur Familie zurückkomme.

Ebenso gibt es in der spirituellen Welt einen konstanten Ort, worin wir existieren. Und daraus steigen wir nach den geistigen Stufen hinauf und hinunter – aber diese untere Schicht der Existenz bleibt uns ständig erhalten.

Sie ist illusorisch und existiert in der Wirklichkeit nicht – sie besteht nur in unserer Einbildung, um aus diesem Basispunkt heraus selbständig eine Handlung des Gebens zu begehen.

Es ergibt sich, dass der Schöpfer uns allen denselben Film zeigt, damit wir in dieser Realität existieren können.

Deshalb sieht sowohl der größte Kabbalist als auch der dümmste Mensch, nach wie vor, ein und dieselbe materielle Welt.

Es ist klar, dass der Kluge sie ein wenig anders sieht, weil er darin mehr versteht – aber im Allgemeinen sehen alle das gleiche Bild.

Und wenn es doch einen Unterschied gibt (wenn ein Mensch bspw. die besonderen Eigenschaften hat), hat es nichts mit der Spiritualität zu tun.

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Die schmutzige Brille ist an allem Schuld

Wir befinden uns innerhalb eines Systems, das als die einzige Schöpfung, die Seele, Adam bezeichnet wird.

Dieses System wurde vom Schöpfer geschaffen. Wir sind darin mittels der konstanten Beziehungen verbunden, wie die Organe eines menschlichen Körpers.

Unsere gemeinsame Verbindung ist mit dem Leben dieses Systems – mit dem Licht ausgefüllt. Das System heißt die Welt der Unendlichkeit, weil dort alles grenzenlos und vollkommen ist.

Auf diese Welt der Unendlichkeit, worin alle Teile in Liebe verbunden und mit dem grenzenlosen Licht ausgefüllt sind, legt der Schöpfer einen herabsetzenden Filter auf, und dann noch einen usw….

Als ob man anfangs ein schönes Bild zeichnete und später darauf eine Folie mit den schmutzigen, ungeordneten Flecken auflegte.

Folglich legte man noch eine und noch eine weitere Folie darauf, wodurch das Originalbild immer schmutziger wurde – und somit ergaben sich später 125 Schichten. Es sind 125 Schichten der Senkung der Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die uns im System der Welt der Unendlichkeit vereinten.

Wir befinden uns in der äussersten Schicht und können überhaupt nicht die vorhergehenden Schichten fühlen. Und hier, in dieser Welt, ist das System der Beziehungen ganz verdorben.

Anstelle der Empfindung der Liebe, die uns in der Welt der Unendlichkeit verbunden hat – hassen wir einander, fühlen keine allgemeine Verbindung, sind abgekapselt, abgesondert und zerrissen.

Folglich wünscht sich der Schöpfer, uns aus diesem letzten Zustand ins Licht zurückzuführen, damit wir durch diese Schichten, alle Filter und alle Welten (die Welt/Olam – kommt vom Wort Olama/die Verhüllung) in die Unendlichkeit zurückkehren. Deshalb ruft Er uns und weckt uns auf. Früher entwickelte Er uns egoistisch, damit wir lernten, mehr zu verstehen, mehr zu fühlen und das Leben zu lenken.

Und wenn wir eine bestimmte Reife erreichen, dann beginnt Er uns qualitativ zu entwickeln.

Denn es genügt Ihm nicht mehr, weiterhin unseren Egoismus zu vergrößern.

Wir sollen uns jetzt Seine Eigenschaften aneignen, den gleichen Wunsch aus demselben Material bekommen und nicht bloß einen größeren, wie es im Laufe unserer ganzen Geschichte geschah. Deshalb ist unsere gegenwärtige Etappe der Entwicklung so eigenartig.

Wenn wir versuchen, uns an die innere Schicht anzugleichen, worin wir miteinander stärker verbunden sind, dann regen wir dadurch Sein Licht an – das uns aus der Ferne leuchtet, genannt das umgebende Licht oder Or Makif – und darin werden wir korrigiert, um das Licht der Liebe und des Gebens zwischen uns zu enthüllen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel, aus dem Buch „Shamati“, 28.05.201

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Bittet den Schöpfer um Vollkommenheit!

Der Sohar, Abschnitt „BeChukotai“, Punkt 24: Das ist so, weil Gerechtigkeit weder korrigiert noch vollendet ist, außer in Barmherzigkeit, wie es geschrieben steht, „in Barmherzigkeit wirst du gegründet werden.“ Das wird über die Versammlung von Israel, Malchut, gesagt, welche nur in Barmherzigkeit vollendet wird, wie es geschrieben steht, „Und sie werden tun“, was durch das Erwachen des Unteren getan wird.

Was bedeutet MaN, Bitte, Tränen, Barmherzigkeit, „Tore der Tränen“, Gebet?

Das bedeutet, dass ich mich dem Schöpfer angleichen will. Nur unter der Bedingung, dass meine Bitte ausschließlich darauf gerichtet ist, erwecke ich Seir Anpin, und Er wirkt auf Malchut ein. Nur wenn der Untere sich dem Höheren angleichen will, kann der Höhere auf ihn einwirken, ihn auf die nächste Stufe hochziehen, ihm Kraft und Verständnis geben, was es bedeutet, der Höhere zu sein. Was kann der Höhere sonst noch geben? Der Schöpfer besitzt nur Vollkommenheit, und nur die Stufen dieser Vollkommenheit kann Er an uns weitergeben – schrittweise, unseren Zuständen entsprechend.

Darum haben wir nichts, worum wir den Schöpfer bitten könnten, außer um die Möglichkeit, Ihm allmählich ähnlich zu werden, indem wir uns Ihm jedes Mal immer mehr in den Eigenschaften angleichen. Er hat nichts, was Er uns geben könnte, außer unserer Korrektur, damit wir Ihm wirklich ähnlich werden. So sieht unsere Verbindung mit dem Schöpfer aus. Deshalb führen alle anderen Schreie und Tränen, die wir in dieser Welt vergießen, zu nichts. Wir sehen auch, dass es im Laufe der Geschichte nichts gebracht hat.

Nur wenn ich den „Schaltpunkt“ erreiche, ab dem ich dem Schöpfer ähnlich werden will, wenn ich genau bestimme, wer Er ist, was Er ist, was mir fehlt, wonach ich wirklich streben muss, wenn ich mein Verlangen Seinem Verlangen angleiche, dann funktioniert das sofort.

Genau das bedeutet Gebet eines Armen, Tränen, Tore der Tränen und Barmherzigkeit.

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Das Zauberfernglas

Eine Frage, die ich erhielt: Wie gelingt es Ihnen das zu verstehen, was im Buch Sohar geschrieben ist? Verraten Sie uns ihr Geheimnis …

Meine Antwort: Ich verstehe es nicht, sondern sehe es. Ich sehe es einfach.

Angenommen, wir stehen neben einander, und ich halte in meinen Händen das Fernglas, und ihr habt keins oder habt sogar eine schlechte Sehkraft.

Dann fragt ihr mich: „Und was -siehst du dort, und was – siehst du hier?“. Ich sehe mit eigener Sehkraft und wenn sie nicht ausreicht, benutze ich das Fernglas, das Teleskop oder das Mikroskop.

Das heißt, ich habe ein Instrument, um zu sehen, und ich erzähle euch, was ich sehe. Ihr seht es aber nicht, und für euch ist das alles ganz neu, seltsam, wisst nicht, ob es existiert oder nicht. Alles ist für euch unverständlich, irreführend und ungewöhnlich.

Deshalb, müsst ihr diese Instrumente erwerben: „die Ferngläser“, „die Teleskope“, „die Mikroskope“. Und, um sie zu finden, benötigt man das Höhere Licht.

Diese Instrumente sind nichts anderes als der Schirm, der uns hilft, die neue Welt, die Höhere Welt zu sehen.

Wir müssen nur an uns das Höhere Licht heranziehen und als wirksamste Mittel hierfür – gilt das gemeinsame Studium der kabbalistischen Quellen in der Gruppe.

Aus dem Unterricht nach Buch Sohar 23.05.2010

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Wozu brauchen Engel Flügel?

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 135: Die sieben Firmamente sind oben, und in jedem gibt es Sterne, Zeichen und Sonnen, die in jedem einzelnen Firmament dienen. In allen Firmamenten gibt es Merkawot [Streitwagen], eine auf der anderen, um die Bürde des Königreichs ihres Herrn anzunehmen. Und in all den Firmamenten gibt es Merkawot und Sonnen, die sich voneinander unterscheiden, eine auf der anderen stehend. Manche haben sechs Flügel und manche haben vier Flügel; manche haben vier Gesichter, manche haben zwei Gesichter und manche haben ein Gesicht; manche sind brennendes Feuer, manche sind Wasser, und manche sind Wind, wie geschrieben steht: „Er macht die Winde zu Seinen Botschaftern, flammendes Feuer zu Seinen Dienern.“

Engel bedeuten Kräfte – unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe bezüglich des Menschen. In dieser Welt existiert der Mensch innerhalb der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, die für ihn die erforderliche Umgebung schafft.

Genauso gibt es auch in der spirituellen Welt, unter den Kräften unserer Seele, verschiedene Kräfte auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe (ausgenommen die menschliche Stufe), die sich „Engel“ nennen.

Mit Hilfe dieser Kräfte baue ich meine Beziehung zum Schöpfer auf, indem ich mich auf Ihn ausrichten und die Verbindung zu Ihm finden will. Dank ihnen existiert meine Seele, das ist ihre Umgebung. So komme ich voran.

Engel sind Kräfte der Seele eines Menschen, die er genauso wie in dieser Welt anordnet, um in seiner Seele existieren zu können. Er richtet all diese Kräfte auf den Schöpfer aus und kommt mit Ihm in Berührung.

Sie haben weder freien Willen noch ihre eigene Realität. Sie sind den Kräften unserer Natur ähnlich – den Anziehungskräften, den Wechselwirkungskräften zwischen Molekülen und Atomen, zwischen kleinen und großen Körpern. Das sind alles Engel.

Stellt euch keine durch die Lüfte flatternden Engel mit Flügeln vor! Flügel, von denen der Sohar erzählt, sind Bedeckungen, Schirme, die sie dem Menschen bringen. Mit Hilfe dieser Kräfte verwirklicht der Mensch sich selbst und bekommt dadurch die Kraft des Schirms – das nennt sich „Engel mit Flügeln“.

Doch unsere Einstellung ihnen gegenüber muss genauso sein wie gegenüber der Natur dieser Welt. Alles, was mich in unserer Welt umgibt (außer Menschen), alle anderen Kräfte sind Engel. Im Grunde genommen will ich sie immer so anordnen, dass ich mich wohlfühlen kann. Das Gleiche geschieht in der Spiritualität.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar 21.05.2010

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Wir alle sehen den gleichen Film!

Eine Frage, die ich erhielt: Warum sind 90 % der entstehenden Hindernisse mit unserem physischen Körper verbunden? (Ich bin hungrig, ich bin müde usw.)

Das Materielle ist doch nicht so wichtig wie das Spirituelle, und es gibt darin nur den kleinen Lebensfunken?

Meine Antwort: Du fragst, warum uns nicht gegeben wurde, anstelle der materiellen Wünsche mit den spirituellen Wünschen, Lichtern und Schirmen zu arbeiten?

Aber in dem Maß, in welchem du beginnst, die Welt auf der Wellenlänge des Gebens zu betrachten, hörst du gleichzeitig auf, diese Welt zu bemerken. Sie hört auf, für dich maßgebend zu sein.

Du existierst weiterhin in ihr, verbindest dich weiterhin mit den Menschen – gleichzeitig verliert diese Welt ihren eigenen Sinn, weil sie losgelöst vom Höheren existiert.

Denn sie ist nur die Folgerung, das Spiegelbild der Höheren Welten, die dir auf diese Weise die Realität projizieren.

Es gibt beispielsweise eine spezielle Technik, um die mehrdimensionalen Bilder in der Luft mittels Laserstrahlen zu projizieren. Plötzlich entstehen im leeren Raum unterschiedliche Figuren.

Auf die gleiche, illusorische Weise nimmst du diese Welt wahr – denn sie stellt nur den Abdruck der Höheren Welt dar.

Folglich projiziert uns unser egoistischer Wunsch diese Welt, die zunächst nur in dieser Form existieren kann. Und diese Form bleibt sogar bis zum Ende der Korrektur bestehen.

Rashbi kann hier mit uns sitzen und wird unsere materielle Welt sehen, obwohl er selbst vollständig korrigiert ist.

Denn diese Welt wird aus unseren Empfindungen nur nach der allgemeinen, endgültigen Korrektur verschwinden.

Sie existiert aufgrund des allgemeinen Wunsches zu genießen. Und obwohl dieser Wunsch egoistisch ist, ist er dennoch nicht gegen den Schöpfer! Er gleicht sich einfach dem Wunsch eines Tieres an, das leben und genießen möchte.

Deshalb wird er nicht als Verbrechen wahrgenommen, und hier gibt’s nichts zu korrigieren. Man muss diesen Wunsch einfach in seiner tierischen Form nutzen, um daraus den Wunsch des Gebens – die Seele -zu modellieren.

Aus dem Abendunterricht nach dem Buch Sohar, 26.05.2010

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Grundsätzlicher Unterschied der heutigen Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Heute leiden sehr viele Menschen an Depressionen, sie verlassen monatelang nicht ihre Wohnung und brauchen psychologische Hilfe. Was kann ihnen helfen?

Meine Antwort: Heutzutage ist Depression die meist verbreitete Krankheit weltweit. Dagegen kann man nur eine Medizin empfehlen: das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Da hilft aber kein Psychologe. Denn der Schöpfer enthüllt sich uns von Seiner Kehrseite.

Jeder von uns sah sich einst als einen kleinen Menschen, um den herum sich die Welt in verschiedenen Schichten unseres Egoismus enthüllt: 1, 2, 3.

Unser Ego wuchs immer weiter und dementsprechend entwickelten wir uns und erschufen eine neue Umgebung – die Welt der neuen Technik, der neuen Technologie, der neuen gesellschaftlichen Beziehungen.

So entwickelten wir uns schrittweise 1 – 2 – 3 im Laufe unserer ganzen Geschichte zum Reichtum, zur Macht, zum Wissen hin.

Doch heute sind wir an der vierten – besonderen – Ebene angelangt! Hier entwickelt sich nicht mehr unser Ego, nicht die Eigenschaft des „Empfangens“ enthüllt sich immer mehr in uns, sondern der Schöpfer, die Eigenschaft des „Gebens“. Das ist der grundsätzliche Unterschied zu unserer Zeit – der Zeit der Enthüllung des Schöpfers.

Früher hat mich die Natur (der Schöpfer) verpflichtet, zu wachsen und immer schlauer, klüger, erfahrener, herrschsüchtiger zu werden, d.h. mich zu entwickeln.

Doch jetzt hat der Mensch seine Entwicklung in dieser Welt abgeschlossen. Die Menschen erkennen die Sinnlosigkeit von Neuentdeckungen – alles erlischt allmählich: die Entwicklung der Wissenschaft, die Weltraumforschung. Wir haben uns totgelaufen.

Als Gegenteil dazu enthüllt sich jetzt der Schöpfer – die neue Natur. Und hier müssen wir bereits anders vorgehen. Wir können nicht mit unserem Egoismus an die neue Etappe herantreten, wir werden nur uns selbst schaden.

Wir müssen verstehen, dass eine vollkommen neue Vorgangsweise begonnen hat, und uns weder unsere Kraft, noch die hochentwickelte Technik oder unsere ganze Wissenschaft helfen kann.

Wir werden plötzlich feststellen, dass alle von uns in dieser Welt erschaffenen Systeme aufgehört haben, zu funktionieren. Alle früheren Ziele haben ihren Wert verloren: Geld, Macht, Wissen, Familie, Bildung, Kultur.

Finsternis und Verzweiflung machen sich in der Welt breit – doch das geschieht, weil sich der Schöpfer, die Kraft des Gebens, in ihr enthüllt. Wir wollen sie jedoch nicht, denn sie annulliert unseren Egoismus, unsere Natur, unsere ganzen Verlangen!

Wie ein Kind, das von einer Ecke in die andere gerannt ist und spielen wollte, plötzlich zu hören bekommt: „Das reicht, jetzt musst du geben und lieb sein – geh mit deiner kleinen Schwester spielen“. Das ist gegen seine Natur, das Leben färbt sich schwarz , es verliert sofort seine ganze Energie.

Das macht verständlich, warum Menschen depressiv werden und monatelang ihre Wohnung nicht verlassen können. Antidepressiva sind die meist verbreiteten Medikamente heutzutage. Doch ich kann nur das umgebende Licht als Medizin empfehlen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch „Schamati“

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Licht statt Leiden

Vor langer Zeit mussten diejenigen, die Spiritualität erlangen wollten, ihre Körper zu Einschränkungen und Leiden verdammen, um ihr egoistisches Verlangen zu zerstören und eine neue – gebende – Natur anzunehmen. Das war zu Zeiten der Stammväter und der Weisen der Mischna.

Doch dann kam die Zeit des Talmud, und seine Weisen, die Kabbalisten von damals, haben die Bedingungen für den Wechsel von unserer zu der spirituellen Natur, vom Empfangen zum Geben, verändert.

Jede Epoche hat ihren korrigierten Teil zum Gesamtsystem der Seelen hinzugefügt. Es ist also teilweise korrigiert worden, und alle anderen noch nicht korrigierten Seelen können vom korrigierten Teil Unterstützung erhalten.

Wir werden nicht mehr unsere Körper quälen und einschränken müssen, dazu sind wir mit unserem gewaltigen Egoismus auch nicht mehr in der Lage.

Die Weisen des Talmud haben für uns den Weg geebnet. Den Teil des egoistischen Verlangens, den wir zerstören müssten, indem wir dem Körper durch schweres Leben Qualen zufügen, können wir jetzt auch durch das Licht, das zur Quelle zurückführt, korrigieren.

Die Stammväter und die Weisen der Mischna korrigierten sich mittels zwei Handlungen: durch körperliche Leiden und Anziehung von Licht der Tora.

Die Weisen des Talmud haben aber das System so korrigiert, dass wir unseren Körper, anstatt ihn leiden zu lassen, auch durch das Licht der Tora korrigieren können.

Für die heutige Zeit ist es sehr wichtig, denn wer kann heute auf alle Errungenschaften der modernen Zivilisation verzichten?

Die Kabbalisten des Talmud haben sich und ihre Einordnung in das Gesamtsystem korrigiert, dadurch ist sein korrigierter Teil groß geworden.

Selbst wenn ich unkorrigiert und als Sünder auf die Welt komme, befinde ich mich in einem System, das eine Vielzahl von korrigierten Teilen, die es stützen, enthält, und wenn ich mich korrigieren will, habe ich etwas, auf dessen Unterstützung ich zurückgreifen und woran ich mich anschließen kann!

Jetzt liegt es nur an mir!

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Hoch und runter – von einem Gipfel zum anderen

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ein spiritueller Abstieg kommt, kann ich gleich erkennen, dass ich ihn durchlaufen muss, und mich in ihn vertiefen?

Meine Antwort: Du strebst nach einem korrigierten Zustand – erst dann steigst du ab…

Sonst, wenn du nicht mit aller Kraft einen guten Zustand angestrebt hast, kannst du nicht deinen egoistischen Abstieg erkennen.

Denn ein Abstieg ist kein Fehler auf dem Weg, sondern Enthüllung eines zusätzlichen, neuen Egoismus in dir.

Zum Beispiel hast du mit aller Kraft eine Hantel von 100 Kilo nach oben gestemmt. Und plötzlich fällt die Hantel! Was ist passiert?! Du stellst plötzlich fest, dass an die Hantel noch zwei Gewichtsscheiben von je zehn Kilo angehängt wurden.

Deshalb bist du gescheitert, hast die Last gespürt – doch jetzt weißt du, wofür du um die Kraft der Korrektur bitten musst! Denn du bist mit diesen um 20 Kilo gewachsenen Verlangen gescheitert.

Jetzt hast du diese Verlangen (Kelim, Gefäße, Werkzeuge), sie haben sich dir gegen deinen Willen offenbart, du hast diese ganze Last gespürt.

Wenn du jetzt um zusätzliche Kraft bittest, wirst du die 120 Kilo stemmen können.

Das heißt, dein Herz kann nicht belastet werden, solange du nicht erfolgreich warst! Und nur wenn du einen Erfolg erzielt hast, bekommst du zusätzliches, gewachsenes egoistisches Verlangen und erleidest einen Abstieg!

Und das ist ein Zeichen deines Erfolgs! Du hast es geschafft, zusätzliche Kraft für deine Korrektur zu bekommen.

Du kannst natürlich fragen: Wann bin ich denn erfolgreich, wenn jedes Mal, wenn ich es geschafft habe aufzusteigen, ich sofort wieder zurückgeworfen werde?!

Lasst mich ein Weilchen oben bleiben, meinen Erfolg genießen, die verdiente Medaille bekommen! Danach kann es weitergehen.

Aber nein, das geht nicht. Das geschieht mit Absicht, damit du lernst, die Arbeit selbst zu genießen, und als Belohnung empfindest, dass dir die Möglichkeit gegeben wird, noch ein bisschen mehr zu geben.

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Was nützt uns die Nächstenliebe?

Als „Nächster“ wird nicht ein beliebiger Mensch bezeichnet, sondern ein Freuend, der sich mir gegenüber befindet, zu dem ich allmählich beginne, die Liebe zu empfinden, woraus später die Liebe zum Schöpfer entstehen wird.

Es ist eine exakte Formel: zuerst wende ich mich an den Schöpfer, und dann, um mich mit Ihm zu verbinden, vereinige ich mich mit den Freunden, dem „Nächsten“.weiter…

Ich arbeite an der Nächstenliebe, da sie die Bedingung zur Erreichung der Liebe zum Schöpfer ist!

Der Nächste und der Schöpfer sind miteinander verbunden, weil sie sich bezüglich meines Wunsches „zu genießen“ in der gleichen Lage befinden. Sie sind beide gleichermaßen von mir entfernt, und ich verhalte mich ihnen gegenüber identisch!

Der Schöpfer ist der Gebende, und meinen Nächsten hasse ich genauso, wie ich die Eigenschaft des Gebens hasse… Deshalb stoße ich sie beide zurück. Sollte ich eine solche Einstellung nicht erreichen, wenn ich mich zum Schöpfer und zum Nächsten identisch verhalte, dann kann ich nicht richtig arbeiten. Dies ähnelt dem Ziel – wenn man den Blick und das Ziel zu vereinen versucht. Wenn ich mich jedoch entweder mehr zur Seite des Schöpfers oder des Nächsten drehe, dann habe ich nicht mehr die richtige Ausrichtung.Ich muss mich gerade auf das Ziel richten, damit ich mich als zum Schöpfer (Isra-El) Strebender mit dem Licht der Korrektur und dem Schöpfer in einem Ganzen verbinden kann.

Der „Nächste“ (die kabbalistische Gruppe) – ist ein geistiges Gefäß, das System der Seelen, und der Schöpfer füllt dieses System aus. Aber später verstehe ich, dass sie identisch sind, weil sich das Gefäß dem Licht angleicht. Es gibt kein Licht ohne Gefäß, ohne Kli! Und in meinen Augen verbindet sich alles zusammen. Die Gruppe ist für mich wie ein Beispiel des Schöpfers. Aus der Beziehung zu ihr erkenne ich, wie ich mich Ihm gegenüber verhalten muss: entweder zu lieben oder zu hassen.

Denn nur das Geben gilt als Beziehung zum Schöpfer – also bitte schön, die Gruppe existiert doch dafür, um zu prüfen, inwiefern ich mich in der Absicht zu geben befinde. Was schafft dann die Distanz, den Unterschied zwischen dem Schöpfer und der Gruppe? Nur mein eigenee Egoismus! Wenn da nicht mein Ego wäre, gäbe es dazwischen keinen einzigen Unterschied. Warum fühle ich aber immer noch den Unterschied? Weil ich vom Schöpfer irgendeinen Genuss empfange, und keinen von der Gruppe. Genau darin liegt eben der gesamte Unterschied!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch „Was uns Gebot der Nächstenliebe nützt“, 26.05.2010



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