Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Mit erhobenem Haupte

Aus dem Artikel von Rabash „Dies sind die Nachkommen Noahs“: Ein Mensch, der sich in einem Zustand von Verlangen und Gedanken eines Sünders befindet, muss eine große Anstrengung unternehmen, um die Argumente von Sündern zu bezwingen, die sein Gehirn mit den bekannten Fragen „Wer?“ und „Was?“ durchbohren. („Wer ist der Schöpfer, auf dessen Stimme ich hören soll?“ und „Was bringt dir diese Arbeit?“) Und der Mensch hat keine andere Möglichkeit, sie zu bezwingen, als mit der Kraft des Glaubens über dem Verstand…

Das heißt, der Mensch arbeitet nicht nach seinem egoistischen Verstand, der von seinen heutigen Verlangen bestimmt wird, sondern handelt entsprechend dem Verstand einer höheren Stufe, dem größeren Geben.

Denn wenn ich meinem Verlangen – und dem Verstand, der es bedient – unterliege, dann bin ich ein Tier, dessen Kopf (Verstand) und Körper (Verlangen) sich auf einer „Höhe“ befinden.

Wenn ich ein „Mensch“ sein will, muss mein Kopf höher als der Körper, d.h. höher als das Verlangen, sein. Das bedeutet, dass mein Verstand nicht jenes Verlangen, welches ich momentan in mir habe, bedienen muss, sondern ein höheres, sprich das Geben, welches sich außerhalb von mir befindet.

Heute befindet sich das Verlangen zu geben noch außerhalb von mir („heute“ heißt meine jetzige Stufe), und „morgen“, auf der nächsten Stufe, wird es sich bereits in mir befinden.

Aus diesem Grund versuche ich mit meinem Kopf dem Nächsten zu dienen, auf diese Weise arbeite ich für die nächste Stufe, wodurch ich Mensch heiße, dessen Kopf höher als der Körper ist.

So ist der Aufbau von spirituellen Objekten: GE (der obere Teil) des unteren Parzuf umhüllen ACHaP (den unteren Teil) des Höheren und führen eine Berechnung in Übereinstimmung mit dem Höheren durch, indem sie sich an ihn anschließen und versuchen, genauso wie der Höhere zu werden, sich ihm anzugleichen.

Das heißt, ich schließe mich der Gruppe an, die mir als ACHaP des Höheren dient, und benutze meinen Verstand, um ihr zu dienen, anstatt meine egoistischen Verlangen (ACHaP) zu bedienen, die sich eine Stufe tiefer befinden.

Das höhere spirituelle Objekt wird in zwei Teile unterteilt: sein Verlangen und das Licht in ihm. Das Verlangen des Höheren ist die Gruppe, die Umgebung, alle jene Teile der Gesamtseele, die ich noch nicht an mich angeschlossen habe, deshalb empfinde ich sie als die äußeren.

Später wird sich das alles zu einem Verlangen und dem Licht in ihm vereinen, worüber geschrieben steht: „Er und Sein Name sind Eins“.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wenn die Fragen des Pharao keine Ruhe geben

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich mir selbst antworten, wenn die Fragen des Pharao keine Ruhe geben?

Meine Antwort: Ein religiöser Mensch wird von diesen Fragen nicht gequält, er gibt sich damit zufrieden, dass er beim Studium der Tora Wissen erwirbt.

Derjenige aber, der Kabbala studiert, überprüft ständig: Wozu mache ich das, wo befinde ich mich, wann erreiche ich das Schöpfungsziel? – Das heißt, er befindet sich ständig in einer inneren Analyse.

Auch die Umgebung, die neben ihm existiert, befindet sich in den gleichen Klärungen und beeinflusst ihn.

Und zwar nicht nur Menschen, die ihn unmittelbar umgeben, sondern die gesamte Weltgemeinschaft, Tausende von Menschen, die weltweit Kabbala studieren und in eine Richtung denken.

Sie bewegen sich alle synchron, als ob sie von einem starken Wind oder von Tsunami-Wellen, die eine nach der anderen kommen, getragen würden.

Deshalb entstehen in jedem diese Fragen: „Wer?“ – „Wer ist der Schöpfer, auf dessen Stimme ich hören soll?“ Für wen tue ich das alles?

Und „Was?“ – „Was bringt mir diese Arbeit?“ – d.h., wozu tue ich das alles? Um das Geben zu erlangen? Doch was bringt mir das?

Das sind Fragen des Pharao, unseres Egos, und sie sind sehr richtig und berechtigt. Im Buch Sohar steht geschrieben, dass der Pharao der Klügste unter allen war, dass in Ägypten die größte Weisheit konzentriert war.

Der Pharao verkörpert das ganze spirituelle Gefäß, das ganze vom Schöpfer erschaffene Verlangen. Deshalb, wenn der Schöpfer den Menschen (Moshe und das Volk Israel) Sich näherbringen will, sagt Er: „Lass uns zum Pharao gehen!“

Woher sonst erhältst du Verlangen, wie enthüllst du, wer du bist? – Nur wenn du zum Pharao kommst! Der Schöpfer sagt: „Ich selbst gehe mit dir“.

Als ob du keine Wahl hättest, mußt du dich an den Pharao wenden und von ihm die Kräfte des egoistischen Verlangens erhalten, ohne welches es unmöglich ist, voranzukommen.

Woher sonst erhält man die Weisheit? – Nur von dem Pharao, dem Licht der Weisheit, dem Licht Chochma, welches in diesen Verlangen enthalten ist.

Deshalb ist es gut, wenn in uns die Fragen des Pharao aufkommen, wir müssen nur mit ihnen arbeiten.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die höhere Musik erhören

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 211: Der Schöpfer erschuf sieben Firmamente oben, welche die SaT (sieben Sefirot) von Azilut, ChaGaT NeHJM sind.

Alle existieren aus dem Grund, damit die Herrlichkeit des Schöpfers erkannt werden kann und durch sie die Bedeutung des hohen Glaubens bekannt wird.

Warum heißen Sefirot Firmamente? – Firmament bedeutet Schirm. Doch es existieren viele Arten von Schirmen. Wenn es sich um einen Schirm handelt, der die Stufen voneinander trennt, dann heißt er „Firmament“.

Die Rede ist nur von dem Verlangen, über dem ein Schirm aufgebaut ist, welcher das Licht reflektiert. Das Verlangen befindet sich in der Einschränkung, es verfügt über Awiut (Grobheit, Größe des Verlangens) und dementsprechend auch über die Kraft deren Überwindung – enthalten in dem Schirm.

Das sind alles technische Begriffe. Doch wenn wir mit Verlangen arbeiten und damit wie man diesen widersteht, enthüllen wir darin sinnliche Eindrücke.

Es gibt das Verlangen zu genießen, in dem diese oder jene Erscheinung enthüllt wird. Wir reden über die Erscheinung und nicht über das Verlangen an sich, das diese Erscheinung hervorruft.

Ich kann zum Beispiel die genaueste Erklärung über eine Geige, deren Aufbau und Material abliefern und erzählen, wie genau, mit welchem Druck und mit welcher Geschwindigkeit usw., ich den Geigenbogen über die Saiten führe. Ich kann aber auch den sinnlichen Eindruck der Melodie weitergeben.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Lasst uns den Empfänger auf die Frequenz des Gebens einstellen

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ein paar Menschen eine Gruppe gründen und sich untereinander verbinden, wie können sie dieses Gefühl der Verbindung später in der ganzen Welt verbreiten?

Meine Antwort: Mir genügt es, durch meine kleine Gruppe die Eigenschaft der Verbindung, des Gebens und der Liebe zu erlangen. Und wenn ich über diese Eigenschaft verfüge, wende ich mich an die große Welt, ich sehe sie vereint.

Denn wenn ich aus mir zu einem Menschen herauskommen kann, werde ich aus mir zu allen und zum Schöpfer herauskommen können. In mir entsteht ein Organ der Wahrnehmung der äußeren Welt (der Schirm und O“CH), durch welches die Welt in meinen Blickwinkel gerät.

Deshalb, wenn ich jetzt über einen bestimmten Egoismus verfüge, merke ich nur das, was meinem Ego entspricht. Und das, was meinem Egoismus nicht gefällt oder uninteressant für ihn ist, sehe ich einfach nicht.

Es gibt sehr viele Sachen auf der Welt, die ich nicht erkenne. Es gibt ein ganzes Universum, riesig und hoch, die spirituelle Welt, doch ich erkenne sie nicht.

Ich habe einfach nicht dieses Wahrnehmungsorgan, ich spüre die spirituelle Welt nicht, sie fließt an mir vorbei! Sie ist hier und jetzt, doch ich sehe sie nicht.

Ich muss ein neues Wahrnehmungsorgan – das Gefühl der Liebe und des Gebens – erlangen, dann werde ich das Geben und die Liebe, die die Welt ausfüllen, spüren. Genau das nennt sich Schöpfer.

Wenn ich eine solche – wenn auch die kleinste – Empfindung bekomme, werde ich im gleichen Maße einen Teil der spirituellen Realität spüren.

Das bedeutet, dass ich auf die erste spirituelle Stufe aufgestiegen bin. Später werde ich meine Wahrnehmung ausdehnen, die Fähigkeit des größeren Gebens und der größeren Liebe erlangen und mehr spüren.

Je größer mein spirituelles Gefäß, mein Wahrnehmungswerkzeug, ist, desto mehr spüre ich die spirituelle Welt. Auf diese Weise durchlaufe ich 125 Stufen und erreiche nach und nach die volle Wahrnehmung der Eigenschaft des Gebens.

Das bedeutet, dass ich die Gesamtkorrektur meines spirituellen Gefäßes erreicht habe und die ganze Realität, den ganzen Schöpfer, die ganze Kraft des Gebens und der Liebe, die es nur gibt, darin wahrnehme.

Ich spüre diese Kraft, und sie erfüllt mich. Wir, Er und ich, sind jetzt zusammen. Und mit dieser neu erlangten Eigenschaft, mit diesem Sinnesorgan, nehme ich die jetzt erweiterte Realtität wahr.

Deshalb können wir uns jetzt, solange wir über diese Eigenschaften des Gebens und der Liebe nicht verfügen, nicht beklagen, dass wir die spirituelle Realität nicht wahrnehmen.

Diese Realität befindet sich hier und jetzt! Sie verbirgt sich nicht irgendwo weit weg, an einem anderen Ort ich nehme sie einfach nicht wahr, enthülle sie nicht, sehe sie so, als ob ich die Brille abgenommen und dadurch die Fähigkeit verloren hätte, Bilder zu erkennen. Die ganze Welt ist für mich verschwunden, sie existiert in Bezug auf mich nicht.

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 25.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Willst du mit allen anderen zusammen sein?

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 237: Als der Schöpfer, Bina, die Welt erschaffen wollte, welche SA ist, löste Er eine Flamme aus dem starken Funken heraus und blies Wind hinein, und die Flamme wurde dunkler und auch verbrannt.

Er löste einen einzelnen Tropfen von den Seiten der Tiefe und brachte sie zusammen – den Tropfen und die Flamme – und erschuf mit ihnen die Welt, SA.

Die höhere Lenkung kommt zu uns aus einem System, welches GaR der Welt von Azilut heißt. Darunter befindet sich Seir Anpin, den wir Schöpfer nennen, weil er für Malchut der Welt von Azilut, den Versammlungsort aller Seelen, der Höhere ist.

Heute aber sind unsere Seelen zerbrochen und befinden sich unter dieser Malchut. Wenn die zerbrochenen Seelen korrigiert werden wollen, erheben sie ihre Bitte zu ihr.

Doch woher wissen sie, wie sie sich zu korrigieren haben? – Sie wollen zusammen sein! Sie sagen: „Wir sind bereit, Bürgschaft füreinander zu übernehmen und uns zu verbinden!“

Denn Malchut bedeutet Versammlung aller Seelen, die nach dem Schöpfer streben (Isra-el). Derjenige, der mit allen anderen zusammen sein will, ohne jegliche Unterschiede, wird dort eintreten können. Und derjenige, der das nicht will, wird auch nicht eintreten!

Das ist eine sehr einfache Bedingung, und der Eintritt ist für alle frei. Wenn du willst, trete ein! Doch am Eingang greift diese Bedingung, diese Eigenschaft. Wenn du sie erfüllst, kommst du herein, und wenn nicht, dann nicht. Willst du es, dann bereite dich vor.

Alle Seelen, die in Malchut eintreten, verbinden sich und erheben sich zum Schöpfer, zu Seir Anpin, ihre Bitte, genauso wie Er zu werden.

Zuerst erheben wir unsere erste Bitte zu Malchut mit Hilfe der Gruppe. Von dort erheben wir die Bitte mit Hilfe von MaN, dem Gebet, weiter, zu Seir Anpin.

SA nimmt unsere Bitte an und steigt mit ihr zu Bina, Ima Ilaa, auf, erhält dort die Kraft, das Licht, die anti-egoistischen Schirme für uns, steigt ab, übergibt diese Kraft an Malchut und sie gibt sie an die in ihr enthaltenen Seelen weiter. Auf diese Weise wird jeder, der in Malchut eintritt, des ganzen Lichtes, welches ihm bereitet wurde, würdig.

Darüber erzählt das gesamte Buch Sohar, und das ist das einzige System, das im Universum existiert.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 30.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Darum wirst du Mensch heißen…

Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf die Tora als Mittel zu dessen Korrektur, denn das Licht, das in ihr enthalten ist, führt zu seiner Quelle zurück“.

Von der Seite der Schöpfung nehme ich meinen Egoismus, mein Übel, und von der anderen Seite, vom Schöpfer, die Kraft des Gebens, das Licht, und aus diesen beiden Komponenten baue ich eine neue Konstruktion auf, die „Mensch“, Adam, d.h. dem Schöpfer „ähnlich“ (dome), genannt wird.

Dort im Inneren sitzt mein Egoismus, doch von außen ist er dem Geben ähnlich, d.h., innen ist das Empfangen und außen das Geben. Deshalb wird diese Handlung als „Empfangen um zu geben“ und eine solche Arbeit als Arbeit in drei Linien, der rechten, der linken und der mittleren, bezeichnet.

Die Rechte und die Linke steigen von oben, vom Schöpfer, ab, und die Mittlere steigt von unten nach oben, vom Menschen, auf.

Über die linke Linie steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb“, über die Rechte: „Und ich erschuf die Tora als Mittel zu dessen Korrektur“, und über die Mittlere: „Denn das Licht, das in ihr enthalten ist, führt zur Quelle, zum Guten, zurück“ – und du wirst genauso gut wie Ich sein.

Ich bin gut und tue Gutes, darum wirst auch du Mensch heißen – dem Schöpfer ähnlich!

Aus dem Sohar-Unterricht vom 30.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Wahrheit befindet sich zwischen zwei Welten

Der Mensch handelt entsprechend seinen Gewohnheiten und nimmt nur das wahr und an, woran er gewohnt ist. Alles Ungewohnte geht aber an uns vorbei und bleibt unbemerkt. Unbewusst verschmähen wir alles Neue, bereits bevor wir beginnen, es wahrzunehmen, es zu erkennen. Aus diesem Grund fällt es uns so schwer, auf die Spiritualität zu treffen!

Wir leben in einer Welt, die wir aus der uns umgebenden Welt der Unendlichkeit wählen, indem wir das uns Gewohnte, Vertraute aussuchen. Um unsere Welt durch die Welt des Gebens auszudehnen, müssen wir die Zustände des Gebens, die Eigenschaften, die Verlangen, die Gedanken und die Handlungen der „Anti-Welt“ nicht wegstoßen, sondern sie in dem „Glauben über den Verstand“ annehmen.

Dafür müssen wir zwei entgegengesetzte Stufen in uns vereinen: unseren momentanen egoistischen Zustand, die niedere Stufe aus der Eigenschaft des Gebens, der höheren Stufe, heraus erkennen. Und uns zwischen diesen Stufen aufhalten, uns auf das Gefühl der Leere der niederen Stufe und die Möglichkeit freuen, Kraft zu finden, um uns darüber zu erheben.

Diese Kräfte gelangen von dem höheren Licht durch die Gruppe zu mir und halten mich wie ein Magnet über der Erde. Die Wahrheit und der Glaube (das Geben) müssen mich stärker nach oben ziehen, als wie die Wahrnehmung des tierischen Egoismus mich nach unten, zur „Erde“, zieht.

Doch die Wahrheit befindet sich in der gleichzeitigen Wahrnehmung der beiden Stufen, und jede für sich alleine bedeutet Lüge. Der wahre Zustand befindet sich immer zwischen zwei Stufen, die gleichzeitig sowohl das Empfinden der Vollkommenheit als auch des Mangels, sowohl das Gefühl der Dankbarkeit als auch des Gebets mit sich bringen.

Ich muss mich freuen, dass ich diese beiden Empfindungen gleichzeitig wahrnehme und mich ständig in einem Übergangszustand befinde, indem ich Hindernisse erkenne und mich mit Gewalt über diesen aufhalte, vergleichbar mit einem Menschen, der einen Berg hinaufsteigt und spürt, dass er, wenn er nur die Spannung lockert, sofort hinunterfällt. Nur dieser Zustand ist wirklich wahr, und wir müssen lernen, uns ständig darin zu befinden und uns darauf zu freuen. Auf diese Weise können wir uns selbst überprüfen, ob wir in der Lage sind, uns trotz unserer ganzen Unzufriedenheit und des ewigen Kampfes, ständig schwankend zwischen der Begeisterung und der völligen Verzweiflung, gerade bei so etwas an der Freude festzuhalten!

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Opferung ist eine Annäherung an den Schöpfer

Aus dem Artikel von Rabasch „Vom Zweig und der spirituellen Wurzel“: Wir müssen das Innere und das Äußere trennen. Der äußere Zweig muss seiner spirituellen Wurzel entsprechen, aber der innere wird nicht unbedingt von der äußeren Wurzel begleitet.

Um im Herzen des Menschens „das Land Israel“, das aus der spirituellen Wurzel Malchut, der Macht des Schöpfers, entspringt, herrschen zu lassen, muss man sich nicht unbedingt physisch im Land Israel befinden.

In seinem Inneren kann der Mensch mit der Anwesenheit des Schöpfers (Schechina) und großen Erkenntnissen gewürdigt werden, auch wenn er sich außerhalb von Israel befindet, so wie alle großen Kabbalisten, die einst im Ausland  gelebt hatten.

Das Innere ist die Arbeit im Herzen des Menschen, die keine Verbindung zu dem Äußeren hat. Gleichzeitig ist das Äußere aber auch wichtig.

Zum Beispiel existiert ein Gesetz , dass man in einem Minjan (Gruppe die aus zehn Männern besteht) beten soll. Man überprüft nicht, wie hoch ihre spirituelle Stufe sein mag, sondern es koennen beliebige zehn Männer sein,die das Buch der Tora lesen.

Aber wenn sich neun vollkommenen Gerechte versammelt haben, ist es ihnen verboten, das Gebet zu verrichten.

Verwechselt nicht die irdischen Handlungen, „Zweige“, mit den ihnen entsprechenden spirituellen Handlungen, „Wurzeln“. Irdische Handlungen, jüdische „Bräuche“ in unserem Leben, stehen in keinerlei  Verbindung mit der spirituellen Stufe eines Menschen und bestimmen sie nicht.

Jeder Mensch kann ein Opfer in den Tempel bringen, aber „spirituelle Opferung“ ausführen können nur wenige, das ist die Korrektur eigener egoistischer Wünsche durch das höhere Licht.

Der Mensch sortiert in sich die Wünsche aus, die er um des Gebens willen oder „heilig“ (kadosh) machen kann und erhebt sie auf die Stufe des Gebens, des „Tempels“, erhebt sie aus Malchut, „das Haus“, in Bina, „die Heiligkeit“.  Malchut erhebt sich in Bina und baut in Bina das „Haus der Heiligkeit“, denTempel.

Und alle Handlungen, die der Mensch „innen“, in der Eigenschaft Bina, ausfuehrt, nennt man „Opferungen“. Aus seinen Wünschen der Stufe „unbelebt“, „pflanzlich“, „tierisch“,  schafft er durch  Korrektur mit dem Licht altruistische Wünsche der Stufe „Mensch“.

Die Korrektur eines jeden Wunsches wird konsequent durch drei Auswirkungen des Lichtes „Kohen“, „Levi“, „Israel“ ausgeführt ,und so wird der Wunsch zur Ähnlichkeit und Verschmelzung mit dem Schöpfer gebracht.

Das nennt man, eine Opferung (Korban) bringen, also näher zum Schöpfer zu gelangen. Solche Korrekturen bestimmen die spirituelle Stufe eines Menschens.

Das physische Ausführen von solchen, in unserer Welt, irrationalen Handlungen, die man Gebote nennt, sind eine Tradition. Ein Brauch, der nicht davon abhängt, ob sich der Mensch in der spirituellen Welt befindet und ob er vor hat, irgendwelche Korrekturen in den spirituellen Wurzeln durchzuführen.

In unserer Welt können wir Handlungen, die die spirituelle Welt wiederspiegeln, ausführen, aber das ist nicht viel mehr, als volkstümliche Bräuche. Sie korrigieren uns und unsere Wünsche nicht, was wir auch anhand der Ausführenden sehen können.

Um den Wunsch zu korrigieren, muss man sich mit dem höheren Licht verbinden, das ihn mit der Absicht „um des Gebens willen“ korrigiert.

Aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 01.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Verstärker der spirituellen Signale

Eine Frage, die ich erhielt: Bei der Arbeit in den drei Linien scheint es so zu sein, dass die linke Linie groß, schwer und dick ist, da sie unseren gesamten bösen Anfang einschließt. Und rechts befindet sich dagegen etwas leichtes, eine Art „Gewürz“. Ist das nur meine persönliche Empfindung?

Meine Antwort: Natürlich, fühlt der Mensch seine Wichtigkeit, seine Existenz, als ob ihm die ganze Welt, das Materielle, mit seinem gesamten Egoismus gehören würde. Es ist eben eine riesige Schwere. Und auf der anderen Seite befindet sich die Spiritualität, ein schwereloser und nicht spürbarer „Geist“ (Ruach). Wir fragen uns: welche Kraft kann sich dort aufhalten – denn sie ist für uns völlig unauffindbar?!

Wie wir in der Quantenphysik, wenn wir die Elementarteilchen untersuchen, die wir nicht fangen können, nur ihre Einwirkung anhand der Abweichung des Zeigers bemerken. Aber wir wissen aus unserer Welt, dass die am unsichtbarsten Kräfte die mächtigsten sind.

Die geistige Realität bestimmt alles und hält alles mittels ihrer Kraft fest! Alles Geschehen stammt aus den inneren Kräften, deren Ergebnis sich in der Handlung materialisiert, sodass wir im Endeffekt die Elementarteilchen und unser Universum sehen. Die geistige Energie gebärt die ganze materielle Welt. Deshalb ist es unmöglich, die Kraft des Lichtes mit der Kraft der Materie zu messen. Das Licht hat nur einen schwarzen Punkt „esh mi аjin“ (etwas aus dem nichts) geschaffen. Und dieser Punkt verändert sich nicht – er bleibt beständig.

Folglich kommt innerhalb dieses Punktes das Begreifen: „Ich bin – schwarz! Ich unterscheide mich vom Licht! Und inwieweit unterscheide? ich mich- Um so vieles!…“.

Und dann wird dieser schwarze Punkt ausgedehnt, da die riesigen Maßstäbe dieses Unterschiedes, sowie das Begreifen des Übels alle Welten bewirken. Aber eigentlich, ist es derselbe Punkt, dessen gesamte Kraft vom Licht kommt.

Infolge des Lichtes und seines kleinen Wunsches ist er fähig, das gespiegelte Licht zu bewirken. Es ist einem Verstärker ähnlich, worin er beim Eingang ein schwaches Signal gabibt, aber infolge der großen Macht der Verstärkung erhält man am Ausgang das mächtige Signal, weil dabei die zusätzliche Energie verwendet wird, um die kleine, anfängliche schwache Einwirkung zu verstärken.

Auf die gleiche Art und Weise benutzt du die Energie des Lichtes, um aus dem winzigen Wunsch zur Spiritualität die riesigen Veränderungen zu bewirken.

Deshalb gibst du aufgrund deines Wunsches dem Schöpfer das Licht zurück, die ganze Kraft des Lichtes, des Schöpfers tritt zum Vorschein, folglich kommt aus dem kleinen Wunsch das riesige Licht heraus, das die gleiche Kraft aufweist, wie die direkte Einwirkung des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Der Sohar, 30.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Wahrheit befindet sich zwischen zwei Welten

Der Mensch handelt entsprechend seinen Gewohnheiten und nimmt nur das wahr und an, woran er gewohnt ist. Alles Ungewohnte geht aber an uns vorbei und bleibt unbemerkt. Unbewusst verschmähen wir alles Neue, bereits bevor wir beginnen, es wahrzunehmen, es zu erkennen. Aus diesem Grund fällt es uns so schwer, auf die Spiritualität zu treffen!

Wir leben in einer Welt, die wir aus der uns umgebenden Welt der Unendlichkeit wählen, indem wir das uns Gewohnte, Vertraute aussuchen. Um unsere Welt durch die Welt des Gebens auszudehnen, müssen wir die Zustände des Gebens, die Eigenschaften, die Verlangen, die Gedanken und die Handlungen der „Anti-Welt“ nicht wegstoßen, sondern sie in dem „Glauben über den Verstand“ annehmen.

Dafür müssen wir zwei entgegengesetzte Stufen in uns vereinen: unseren momentanen egoistischen Zustand, die niedere Stufe aus der Eigenschaft des Gebens, der höheren Stufe, heraus erkennen. Und uns zwischen diesen Stufen aufhalten, uns auf das Gefühl der Leere der niederen Stufe und die Möglichkeit freuen, Kraft zu finden, um uns darüber zu erheben.

Diese Kräfte gelangen von dem höheren Licht durch die Gruppe zu mir und halten mich wie ein Magnet über der Erde. Die Wahrheit und der Glaube (das Geben) müssen mich stärker nach oben ziehen, als wie die Wahrnehmung des tierischen Egoismus mich nach unten, zur „Erde“, zieht.

Doch die Wahrheit befindet sich in der gleichzeitigen Wahrnehmung der beiden Stufen, und jede für sich alleine bedeutet Lüge. Der wahre Zustand befindet sich immer zwischen zwei Stufen, die gleichzeitig sowohl das Empfinden der Vollkommenheit als auch des Mangels, sowohl das Gefühl der Dankbarkeit als auch des Gebets mit sich bringen.

Ich muss mich freuen, dass ich diese beiden Empfindungen gleichzeitig wahrnehme und mich ständig in einem Übergangszustand befinde, indem ich Hindernisse erkenne und mich mit Gewalt über diesen aufhalte, vergleichbar mit einem Menschen, der einen Berg hinaufsteigt und spürt, dass er, wenn er nur die Spannung lockert, sofort hinunterfällt. Nur dieser Zustand ist wirklich wahr, und wir müssen lernen, uns ständig darin zu befinden und uns darauf zu freuen. Auf diese Weise können wir uns selbst überprüfen, ob wir in der Lage sind, uns trotz unserer ganzen Unzufriedenheit und des ewigen Kampfes, ständig schwankend zwischen der Begeisterung und der völligen Verzweiflung, gerade bei so etwas an der Freude festzuhalten!

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 719 720 721 722 723 ... 972 973 974 Weiter