Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Endloses Licht oder endlose Finsternis?

Wenn wir Kabbala studieren, kommen wir mit dem Licht in Berührung.

Denn indem wir uns mit denen verbinden, die das gleiche Ziel anstreben, und gemeinsam studieren, schließen wir uns aktiv der Malchut der Welt der Unendlichkeit an, wo alle Menschen in ihrem Inneren zu einem Ganzen vereint sind.
Weil wir aber in diesem Zustand aktiv existieren wollen, ziehen wir aus diesem vollkommenen Zustand das verhüllte Licht an und beschleunigen so unsere spirituelle Entwicklung.

Das bedeutet, Isra-El zu werden – derjenige, der „direkt zum Schöpfer“ strebt, die Zeit beschleunigt, selbst durch sein Studium das Licht anzieht und es zwingt, sich zu enthüllen. Außerdem „heiligt er die Zeiten“, d.h., er will, dass das Licht ihn auf das Geben ausrichtet (Heiligkeit bedeutet Eigenschaft des Gebens).

Also stellt sich heraus, dass das Studium in einer kabbalistischen Gruppe uns „die Zügel“ bzw. „das Lenkrad“ in die Hand gibt, mit deren Hilfe wir uns selbst – unsere Formen der Entwicklung und ihre Geschwindigkeit – lenken können, indem wir die Unabhängigkeit vom Licht erlangen.

Andererseits ist das Licht sehr stark, es hat ein Entwicklungsprogramm, sowohl für jeden von uns, als auch für uns alle zusammen.

Deshalb, gerade indem wir versuchen, unsere Entwicklung zu beschleunigen, fangen wir an, zu spüren, wie abhängig wir von diesem Licht, von seinem Erwecken sind. Nur mit seiner Hilfe kommen wir voran.

Das Licht zieht mich hoch und runter und weckt so in mir das Verlangen, mich zu entwickeln, damit ich aus mir einen Menschen, „dem Schöpfer ähnlich“, mache und mich von der tierischen Stufe, von all diesem materiellen Leben, erhebe.
Ich warte selbst darauf, dass das Licht anfängt, auf mich einzuwirken, und bereite mich darauf vor, mich ihm völlig hinzugeben, mich so stark wie möglich in das Studium, die Gruppe, die Verbreitung einzubringen, alle Fragen zu lösen, die sich während der Finsternis und der Verhüllung angesammelt haben.

Ich bin also „der Hahn“ aus dem Gleichnis von dem Hahn und der Fledermaus, der auf die Morgendämmerung wartet. Ich warte darauf, dass das Licht kommt und mir den Weg ausleuchtet, und freue mich, dass das Licht kommt.

Doch „die Fledermaus“- derjenige, der sich nicht auf das Kommen des Lichts vorbereitet hat – nimmt das Erwecken von oben im Gegenteil als Finsternis wahr.

Wir, alle sieben Milliarden Menschen, befinden uns in ein und derselben Welt. Doch derjenige, der sich auf das Kommen des Lichts, das Enthüllen des Schöpfers, vorbereitet, spürt, dass alles, was in der Welt geschieht, zum Enthüllen des Lichtes bestimmt ist.

Derjenige aber, der sich nicht vorbereitet, nimmt das gleiche Licht, das sich uns nähert, als Finsternis wahr.
Und obwohl wir uns alle in einem gemeinsamen System befinden, empfinden nur diejenigen, die das Kommen des Lichtes erwarten, es auch als erwünscht, für sie ist das tatsächlich Licht.

Und diejenigen, die sich dem Licht, der Nächstenliebe, dem Geben nicht annähern wollen, werden in dieser Welt immer größere Krisen und Probleme wahrnehmen.

Wir alle befinden uns in der Welt der Unendlichkeit, doch alles hängt von unserer Vorbereitung ab – wir können in ihr sowohl endloses Licht als auch endlose Finsternis spüren, oder sogar gar nichts, als ob wir uns in einem bewusstlosen Zustand befinden und nur ein tierisches Dasein führen würden.

Alles hängt von unserem Verlangen ab, Mensch – d.h. dem Schöpfer in Seiner Liebe und Seinem Geben „ähnlich“ – zu werden.

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