Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Eine psychologische Veränderung, die die Welt auf den Kopf stellt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum schreibt Baal HaSulam, dass der Übergang zur Natur des Gebens nicht mehr als ein psychologisches Problem ist? Was ist so schwer daran?

Meine Antwort: Das psychologische Problem besteht darin, anzufangen, alles als ein beabsichtigtes äußeres Einwirken auf uns wahrzunehmen.

Später werden sich alle Welten für uns vereinen, doch noch ist das für uns eine Frage der Psychologie.

Wir müssen versuchen, uns ein wenig von uns selbst zu lösen, als ob wir uns von der Seite betrachten und einschätzen würden (Betrunkene haben manchmal ein ähnliches Gefühl der Spaltung).

Das Wichtigste ist, sich selbst einer Analyse zu unterziehen und zu erkennen, dass alles, was mit mir geschieht – sowohl im Herzen als auch im Verstand, und überhaupt in meinem ganzen Leben – der Schöpfer mit mir macht, Er erfüllt mich, steuert mich und spielt mit mir. Ich bin nicht ich, sondern Sein Spiel, und ich selbst beobachte es.

Was kann ich tun? Ich werde gänzlich von der inneren Erfüllung beherrscht, die Er mir gibt. Doch Er gab mir noch einen weiteren Punkt, den „archimedischen“ Punkt, damit ich von diesem Punkt aus mich selbst betrachten und sagen könnte: „Alles, was du denkst und was du spürst, kommt von Ihm“.

Frage: Und wie kann ich mich über diesen Zustand erheben?

Meine Antwort: Ich muss von Ihm verlangen, meine Natur zu verändern. Jedes Mal schafft er besondere äußere Bedingungen für mich, und jedes Mal muss ich Ihn darum bitten, dass Er die Bedingungen in mir drin (meine Eigenschaften) verändert und sie in Einklang mit den äußeren (Eigenschaften des Schöpfers) bringt.

Es ist so, als ob wir an einen Ort mit besonderen äußeren Bedingungen, die wir nicht aushalten können, gelangen würden. Für gewöhnlich wollen wir in solchen Fällen die Umgebung zu unseren Gunsten verändern.

Die „psychologische Veränderung“ besteht darin, zu verstehen, dass wir nicht die äußeren Bedingungen verändern, sondern uns selbst an die äußeren Bedingungen anpassen müssen, weil es unmöglich ist, sie zu verändern.

Wir können uns selbst an die neue Umgebung anpassen, dann werden wir uns in ihr wohlfühlen! Diese psychologische Veränderung bedeutet eine neue Einstellung gegenüber den Veränderungen, die die Menschheit heutzutage durchmacht.

Wir aber wollen immer noch, wie auch im Laufe unserer ganzen Geschichte, die Umgebung verändern und die Welt nach unseren Vorstellungen gestalten.

Doch wir befinden uns bereits in einem anderen Programm, und diese Welt (d.h. der Schöpfer, der das alles inszeniert) verlangt jetzt von uns, dass wir selbst anfangen uns ihr entsprechend zu verändern.

Um mich herum entstehen neue Bedingungen: es kommt Finsternis in die Welt, alles gerät durcheinander, zieht sich zusammen, wird kompliziert und beängstigend – doch ich muss darum bitten, nicht die Welt um mich herum, sondern mich selbst zu verändern.

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