Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

„Coronavirus und Notfallwirtschaft“

Mein Artikel in Newsmax: „Coronavirus und Notfallwirtschaft“

Gegenwärtig versuchen Regierungen, Unternehmen und Geschäftsleute mit finanziellem Sauerstoff zu versorgen, bis die Pandemie vorüber ist. Aber sie wird nicht so schnell vorübergehen. Meiner Einschätzung nach werden ca. 12-18 Monate vergehen, bevor sie abklingt. Noch bedeutender ist jedoch, dass sich die Menschen dramatisch verändert haben werden, wenn die Pandemie vorbei ist; sie werden nicht zur alten Lebensweise zurückkehren wollen.

Auf Graffitis in Hongkong ist folgendes zu lesen: „Wir können nicht zur Normalität zurückkehren, weil sie das hauptsächliche Problem darstellt.“ Wie zutreffend. Einige Unternehmen werden zurückkehren, doch eine große Vielzahl von ihnen auch nicht, weil sie von Anfang an überflüssig waren, so dass ihre Wiederbelebung nichts anderes als eine Verschwendung von Steuergeldern ist. Anstatt zu verschwenden, sollten die Regierungen eine „Notfall Wirtschaft“ ausrufen und alles einfrieren, bis sich der ganze Wirbel gelegt hat. Nach einigen Monaten wird es leichter sein zu erkennen, was wir behalten und wovon wir uns verabschieden sollten.

Das erste, was die Regierungen daher tun müssen, ist sicherzustellen, dass alle Menschen Nahrung und Unterkunft haben. Jede Familie sollte pro Kopf das gleiche bekommen, was den Bedarf an Bargeld mindern wird. Die Gewährleistung von Nahrung und Unterkunft für jeden ist viel kostensparender, als die Überweisung von Geld auf die Konten der Menschen und garantiert, dass sie es nicht für überflüssige Ausgaben verschwenden.

In der Zwischenzeit sollten die Geschäfts- und Finanzsektoren auf Eis gelegt werden: Alle Transaktionen, die Aufnahme und Auszahlung von Darlehen – alles und jeder sollte einfach eine Pause einlegen.

Je hartnäckiger wir den Einstieg in eine neue Phase der Menschheit ablehnen, desto schmerzhafter wird sich diese Phase für uns auswirken. Stellt man sich soziale Veränderungen wie eine Bahnfahrt vor, dann ist der Zug auf dem Weg zu einer neuen Station vom Bahnsteig abgefahren, und wird nicht anhalten, bis wir dort angelangt sind.

Erleichterung des Übergangs

Mit dem Verfassen dieses Artikels möchte ich niemanden einschüchtern. Im Gegenteil, ich möchte, dass der notwendige Übergang, den wir alle durchmachen müssen, so reibungslos, schnell und angenehm wie möglich verläuft. Die Menschheit hat genug gelitten; es gibt keinen Grund, unnötige Qualen hinzuzufügen.

Um uns zu helfen, den Wandel zu erleichtern, sollten wir zusätzlich zur Bereitstellung von Nahrung und Unterkunft Informationen über den Prozess, der sich auf der ganzen Welt abspielt, bereitstellen. Viele Menschen spüren bereits, dass sich die Natur schnell regeneriert, seit man uns aufgetragen hat, zu Hause zu bleiben. Sie begreifen, dass wir zu viel Schaden angerichtet haben und dass wir nicht auf diesem Weg weitermachen können.

Nun sollten wir diese Erkenntnis auf die Beziehungen zwischen uns ausdehnen. Unsere gegenseitige Feindseligkeit hat uns weit mehr Leid und Krankheiten gebracht als das Coronavirus. Schlimmer noch, es hat uns nicht nur ebenso rücksichtslos füreinander gemacht, wie wir auch der Natur gegenüber sind. Wenn wir die Menschen in einer Ellenbogenmentalität aufziehen, ist es dann ein Wunder, dass sie auch mit der Natur so umgehen?

Deshalb muss die Heilung bei uns beginnen. Sobald wir lernen, wie abhängig wir voneinander sind, werden wir aufhören, einander wie Feinde zu behandeln. Wir werden erkennen, dass, wenn wir uns um unser gegenseitiges Wohlergehen kümmern, sorgen wir auch für unser eigenes Wohlergehen, und nichts lehrt uns diese Erfahrung besser als COVID-19.

Unsere zwangsweise Verlangsamung ist nicht zwecklos; es liegt an uns, über unser Leben und seinen Sinn nachzudenken. Jetzt, da der Massenkonsum durch höhere Gewalt gestoppt wurde, haben wir Zeit, uns zu fragen, warum wir ihn überhaupt gebraucht haben, was wir durch ihn gewonnen haben und wer davon profitiert hat. Sicherlich nicht wir.

Wir leben in der Dämmerung einer Ära und im Anbruch einer neuen. Sie ist noch nicht angebrochen, aber wenn wir uns selbst darüber in die Lage versetzen, Schulter an Schulter zu arbeiten, um sie zu umarmen, wird sie sich erheben und auf eine neue Menschheit scheinen: bereit, die neue Epoche mit offenen Armen, die miteinander verbunden sind, zu begrüßen.

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