Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Offenbarung des Schöpfers ist eine gemeinsame „Religion“ für alle

Frage: Die Kabbala sagt, dass es keine Rolle spielt, welcher Religion man angehört. Wir wissen aber, dass es niemanden außer Ihm gibt. Wenn ich die Kabbala studiere und weiß, dass es niemanden außer Ihm gibt, wie kann ich dann einer anderen Religion angehören?

Antwort: Ich denke, das Problem liegt darin, dass ihr die Kabbala für eine Religion haltet. Die Kabbala ist keine Religion, sondern eine Wissenschaft. Es ist eine Wissenschaft über den Aufbau der Welt, über die Kräfte, die auf die Menschen wirken und darüber, was der Mensch damit machen kann.

Wir erzählen der ganzen Menschheit davon und verbreiten ein einziges Prinzip – die Verbindung zwischen den Menschen. In dieser Verbindung zwischen allen ist die Offenbarung der einzigen höheren Kraft der Natur, die der Schöpfer genannt wird, möglich. Das ist alles.

Es hat nichts mit dem Christentum, dem Islam oder dem Judentum zu tun.

Aus einem Gespräch zwischen M. Laitman und der georgischen Gruppe, 15.09.2022

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Warum existiert alles?

Unsere gesamte Realität ist in zwei Teile geteilt: den enthüllten, der uns bewusst ist, und den verborgenen, von dem wir nichts wissen. Durch den Fortschritt der konventionellen Wissenschaft können wir sicherlich unser Wissen über den offenen Teil der Realität erweitern, aber nur durch die Verfeinerung der gleichen fünf Sinnesorgane, die wir schon immer hatten, und nicht mehr. Dies wird uns jedoch nicht erlauben, einen Quantensprung zu machen und eine neue Dimension zu entdecken.

Die Kabbala sagt, dass wir einen zusätzlichen Sinn entwickeln können, der es uns ermöglicht, die höhere Wirklichkeit wahrzunehmen. Wir sollten uns jedoch darüber im Klaren sein, dass wir sie der heutigen Wirklichkeit entgegengesetzt sehen werden. Heute hängt unsere Wahrnehmung der Realität von unserer Fähigkeit ab, sie mit Hilfe unserer fünf physischen Sinnesorgane zu erfassen: Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten. Die von diesen Sinnesorganen vermittelten Empfindungen werden als unsere Welt bezeichnet.

Doch wir haben die Fähigkeit, zusätzliche Wahrnehmungen zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass wir zusätzliche Arme, Beine, Geschmacksnerven oder ähnliches bekommen, sondern dass wir durch die Entwicklung von fünf weiteren Wahrnehmungsorganen über uns selbst hinaustreten können: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut. In diesen zusätzlichen Wahrnehmungsorganen, die den physischen völlig entgegengesetzt sind, fangen wir an, alles wahrzunehmen, was sich außerhalb von uns befindet.

Das bedeutet, dass unsere Wahrnehmung grenzenlos wird und wir in einen unendlichen offenen Raum eintreten. Wir können dann alle Welten sehen. Unsere Fähigkeit, sie wahrzunehmen, hängt allein davon ab, wie entwickelt unsere spirituellen Wahrnehmungsorgane sind. Wir sind nicht mehr auf unseren Körper beschränkt, der daran gebunden ist, wie viel er aufnehmen kann, bis er satt ist. Alles ist dann davon abhängig, wie sehr wir uns ausdehnen können.

In diesem Zustand beginnen wir alle Kräfte, Gedanken, Wünsche, Aufgaben und den Sinn der Schöpfung zu erfassen: die ganze Wirklichkeit um uns herum. Wir verstehen aber auch, was sich in unserem Inneren bewegt. Denn ohne dieses Wissen würden wir niemals verstehen, was um uns herum geschieht und wie es sich auf uns auswirkt[…].

Die Wissenschaft, die lehrt, wie man aus sich selbst heraustritt und das Leben auf der Höheren Ebene enthüllt, wird “Weisheit der Kabbala“ genannt. Wenn wir endlich aus unserem Ego heraustreten und beginnen, das, was außerhalb von uns ist, zu erforschen, entdecken wir den Sinn der Schöpfung, warum alles existiert. So befreien wir uns von den Beschränkungen unseres winzigen Körpers und erheben uns über Zeit, Bewegung und Raum; das heißt, wir erheben uns über die physische Wahrnehmung der Realität in ihren drei Dimensionen. Wir hören auf, die Zeit zu erleben, denn in der neuen Realität gibt es keine Zeit. Wir sehen andere Ursachen und Wirkungen, das heißt, wir erhalten völlig neue Eigenschaften und Fähigkeiten, außerhalb der Verbindung zu unserem tierischen Körper.

Genauso wie jeder von uns in der Lage ist, andere Menschen zu sehen, zu spüren und zu verstehen, ist das Ziel, dass der Mensch die gesamte höhere Realität, “den Schöpfer“ oder “die Höhere Kraft“, kennen und begreifen soll. Daher werden wir uns in unserer jetzigen Realität immer schlechter und eingeschränkter fühlen und dadurch angetrieben, einen Weg zu finden, aus ihr heraus in die unendliche Welt zu treten!

Aus der täglichen Kabbala Lektion „Die Weisheit der Kabbala und ihr Wesen“

Handlung-Gedanke-Verlangen

Der anti-egoistische Schirm ist die Kraft der Verbindung zwischen den Freunden im Zehner und dann zwischen uns und dem Schöpfer. Er beruht darauf, dass wir uns über unseren Egoismus erheben und verbinden wollen. Wenn wir uns um die Verbindung bemühen, beginnen wir auf diese Weise, einen Schirm aufzubauen.

Diese Verbindung besteht nicht nur in den Gedanken, sondern in den Herzen, in der Herzensverbindung des einen mit dem anderen. Wir wollen uns mit unseren Herzen verbinden, denn der Schöpfer ist einer für alle und er offenbart sich in der Verbindung zwischen uns allen.

Ich unternehme eine Anstrengung in meinem Herzen, indem ich es auf eine bestimmte Eigenschaft ausrichte und mich ihm nähere. Die Hauptsache ist die Anstrengung des Herzens, denn in einer körperlichen Handlung gibt es nichts Spirituelles. Ich strebe mit meinem Herzen zu dem, den ich liebe, ich möchte ihm nah sein, damit er diese Herzensnähe spürt. Das nennt man Annäherung der Herzen.

Wir wollen uns im gegenseitigen Geben befinden. Natürlich kann sich das Geben in einer äußeren Form ausdrücken, in Form eines materiellen Geschenks, damit drücke ich meine Gefühle des Herzens aus.

Wie kann man sein Herz in die richtige Richtung lenken? Mit Hilfe eines Gedankens. Das Herz ist ein Verlangen und ich lenke dieses Verlangen mit meinen Gedanken. Durch den Gedanken kann ich mein Verlangen wie ein Ruder steuern, wenn ich mich in Gedanken zum Gebet erhebe, in dem ich mein Verlangen mit meinem Gedanken und mit meinem Ziel verbinde. So komme ich mir vor, als würde ich ein Boot steuern.

Die Gedanken kommen vom Schöpfer zu uns aber ich kann meine Gedanken mit Hilfe von Handlungen der Verbindung beeinflussen und verändern. Wir verbinden uns mit unserem Herzen, unter dem Einfluss der Gedanken.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel aus „Shamati“, 22.09.2022.
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Raum für den Schöpfer schaffen

„Lehre der Zehn Sefirot, Teil 2, Absatz 1: Im Buch Tikunei Sohar steht geschrieben, dass man das Wort „Rohr“ (Zinor) erhält, wenn man die Buchstaben des Wortes „Verlangen“ (Razon) neu anordnet. Der Begriff „Rohr“ entspricht demnach einem Kanal und stellt das Gegenteil vom „Verlangen“ dar, da man sich zwingt, das Gegenteil von dem zu tun, was man eigentlich tun wollte. Wenn wir also von dem spirituellen Gefäß als Ganzes sprechen – vom Verlangen und Schirm zusammen -, nennen wir es „das Rohr“ (Zinor). Und wenn wir vom Licht, Verlangen und Schirm zusammen sprechen, d.h. von Licht, das sich durch ein „Rohr“ (Zinor) ausbreitet, nennen wir es eine „Linie“ (Kav). Und wenn wir von einem Gefäß sprechen, das keinen Schirm hat, nennen wir es „Kreis“ (Igul).

Malchut, die Schöpfung, das Verlangen nach Genuss, erlangt durch alle Arten von Bitten, Gebeten und Forderungen die Eigenschaften des Gebens in sich selbst. Diese neuen Eigenschaften des Gebens verbinden sich mit seiner natürlichen Eigenschaft des Empfangens. Aus dieser Vereinigung der beiden Gegensätze, dem Verlangen zu genießen und der Absicht zu geben, entsteht ein neues Gefäß (Kli). Das Verlangen zu empfangen nimmt die Form des Gebens an, und in der Form dieses Gebens offenbart sich die Verbindung zwischen der vierten Stufe und der Wurzel, der Schöpfung und dem Schöpfer.

Alles geschieht innerhalb der Schöpfung. In der kreisförmigen Kugel (Igul), die vorher existierte, erstreckt sich nun eine Linie (Kav). Wir sehen also, wie die Schöpfung in sich selbst Platz macht, damit der Schöpfer eintreten kann. Sie schafft diesen Ort aus ihrem neuen, leeren Verlangen heraus, das sie entwickelt.

Es ist nicht das Verlangen, das es von oben, vom Schöpfer, erhalten hat, denn dann wäre es ein Verlangen nach Genuss, die vierte Stufe selbst, die sich füllen will. Doch das Geschöpf fügt allen Verlangen, die von Natur aus in ihm vorhanden sind, neue Verlangen hinzu, um die Eigenschaft des Gebens zu offenbaren. Und wenn diese Eigenschaft des Gebens zu ihm kommt, dann gibt es bereits einen Ort, an dem sie sich einkleiden und existieren kann.

So kleidet sich der Schöpfer in das Innere der Schöpfung, und wir offenbaren Ihn. Und so wird der Schöpfer (Bore) genannt, was „komm und sieh“ bedeutet.

In dieser Manifestation des Schöpfers offenbaren wir eine bestimmte Ordnung, eine Verbindung zwischen uns, die als “10 Sefirot“ bezeichnet wird. Die erste Sefira Keter ist der Schöpfer, die letzte ist das Geschöpf, Malchut, und die dazwischen liegenden Sefirot sind die Beziehungen zwischen ihnen, in beide Richtungen: von Keter zu Malchut und von Malchut zu Keter.

Diese Sefirot sind „Die Gerade Linie“ (Yosher), sie sind die Hauptkanäle der Kommunikation zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Andere sind „runde“ Sefirot (Igulim), sie sind die Verbindung, die die Schöpfung selbst noch nicht verwirklichen kann. Sie fühlt sie nur in eine Richtung, vom Schöpfer zu sich selbst. Der Gast spürt, dass der Gastgeber ihm fast die ganze Welt des Unendlichen noch schenken will. Zusätzlich zu dem, was er im engen Rohr als dünnen Lichtstrahl (Linie) erhalten hat. Der Gast ist jedoch noch nicht in der Lage, diese Unendlichkeit aufzunehmen, und empfindet sie daher als „das umgebende Licht“.

Es gibt also eine „Linie“, d.h. ein mit Licht gefülltes „Rohr“ – wie ein Bohrloch, das, wenn es mit Wasser (dem Licht der Chassadim) gefüllt ist, als „Brunnen“ bezeichnet wird. Das ganze Licht entfaltet sich innerhalb dieses Rohrs, das „Linie“ genannt wird.

Und alles andere bleibt vorerst bestehen, wie „runde“ Gefäße (Kelim) und runde Lichter.

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Aus einer Lektion über die Lehren der Zehn Sefirot“, 27.07.2011

Der Zustand in dem sich der Schöpfer offenbart

Frage: Wie können wir den Schöpfer mehr lieben lernen und wie können wir auf ihn reagieren?

Antwort: Ich kann nur eines mit absoluter Sicherheit sagen, nämlich dass ein Mensch nicht in der Lage ist, etwas zu tun. Er muss mit mindestens einem weiteren, besser mit einem Zehner zusammen sein. Wenn man so an der Verbindung arbeitet, dann wird man definitiv den Schöpfer darin offenbaren.

Der Schöpfer offenbart sich in der Verbindung, in der Liebe zwischen den Menschen. Die Kabbala sagt dies schon seit Tausenden von Jahren. Erst in unserer Zeit nähern wir uns der Möglichkeit, es den Menschen zu erklären. Schließlich haben die Menschen schon alle möglichen Veränderungen durchgemacht und sehen, dass die Verbindung, wenn sie erreicht wird, tatsächlich in der Liebe liegt. Nur die Verbindung wird die Menschheit vor allem Unglück, Kriegen und Problemen bewahren und sie zur spirituellen Stufe führen.

Deshalb brauchen wir eine Gruppe, wir brauchen Freunde, wir brauchen das Bewusstsein, die Freunde zu unterstützen: Du unterstützt sie, sie unterstützen dich – bis wir den Egoismus aus unserer Gruppenbeziehung so weit getilgt haben, dass wir in dieser Verbindung den Schöpfer offenbaren können. Wir machen Ihn, wir erschaffen Ihn.

Deshalb heißt es: „Ihr erschafft mich“. Durch unsere Verbindung schaffen wir die Bedingungen, unter denen sich der Schöpfer offenbart.

Aus einem Vortrag von M. Laitman, 15.09.2022

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Was muss sich ändern, damit es keine Kriege gibt?

Wie müssen sich die Menschen verändern, damit es keine Kriege mehr gibt?

Zunächst einmal müssen sie erkennen, dass es keine Lösungen durch Kriege geben kann. Man muss erklären, dass das Programm, das Ziel der Schöpfung, die Struktur der Welt und die in ihr herrschende Naturkraft, gegen alle Kriege sind.

Obwohl der Schöpfer diese Welt aus gegensätzlichen Kräften geschaffen hat, ist es gerade deshalb so, dass sich diese entgegengesetzten Kräfte gegenseitig ergänzen. Es gibt zwar zwei Kräfte: Verbindung -Trennung, Minus -Plus, aber wenn sie gemeinsam an der Differenz der Potenziale arbeiten, können sie die ganze Höhere Kraft empfangen, die sich offen in ihnen manifestiert.

Es ist, als ob sich die gesamte Energie der verfügbaren Atombomben, aller Sterne, des gesamten Universums addiert und zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden kann. Dies eröffnet ungeheure Möglichkeiten- wenn sich alle guten und bösen Kräfte durch den Widerstand gegen den egoistischen Verlangen zu empfangen- durch die Verbindung im Wunsch um zu geben, miteinander verbunden werden.

Das ist das wahre „Plus“ und „Minus“, welches wir in der Verbindung zwischen uns schaffen können, dadurch erheben wir uns auf die Höhe des Endes der Korrektur. Es ist unmöglich, sich eine solche Macht vorzustellen, wenn alle Sterne, alle Welten, alle Kräfte, die in der Höheren Dimension zur Verfügung stehen, in eine einzige Richtung wirken, um uns die Kraft und Energie zu geben, das enorme Verlangen zu verstehen, zu verwirklichen zu beherrschen und zu empfangen.

Alle Wünsche des Menschen bleiben, die Positiven wie auch die Negativen. Sie werden alle eine positive Form annehmen, wenn man sein Verlangen zu genießen so weit beherrscht, dass man seinem Nächten dienen will. Genau das wird jeder tun. Dann werden sich alle in das System einfügen, jeder auf seine Art und Weise in seine Richtung, als wären sie Elemente eines Radios, aber alle machen zusammen die Arbeit, die das Radio zum Klingen bringt.

Wir müssen Formen der Verbindung finden, damit jeder dem anderen geben kann. Obwohl jeder einen anderen Charakter hat und anders arbeitet- wie ein Kondensator, ein Transistor, einen anderen Widerstand hat, werden alle in einem Stromkreis verbunden. So organisieren wir die zusammenarbeitenden Systeme in der Gesellschaft.

Die Gesellschaft muss so strukturiert sein, dass jeder trotz seiner Andersartigkeit seinen Platz im Gesamtsystem findet und mit allen daran teilhaben kann. So wird es am Ende auch sein. Der letzte Krieg hat gezeigt, wie wenig die Menschen miteinander verbunden sind und wie sehr sie versuchen dies zu kompensieren. Es werden große Unterschiede zwischen zwei eng verwandten Völkern deutlich, die uns zeigen, wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen.

Aus einer Lektion zum Thema „Die Vereinigung der Welt in der letzten Generation“

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Der Sohar ist das Allheilmittel für alle Krankheiten

Kommentar: Im Sohar, genau wie in der Tora, muss man nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen – man kann das Buch aufschlagen, wo man will!

Es ist wie bei den Psalmen – man schlägt sie irgendwo auf und liest sie, sogar von der Mitte an.

Die Hauptsache beim Lesen heiliger Bücher (geschrieben von denen, die den Schöpfer erlangt haben, aus der Eigenschaft der Heiligkeit – dem Geben, der Eigenschaft Bina), ist nicht, was man liest, worüber man liest – die Hauptsache ist die Absicht: was man durch das Lesen erreichen will.

Denn man liest immer noch von einer Höheren Welt, die man weder fühlt noch versteht.

Der Sohar ist die höchste Quelle aller heiligen Bücher. Es ist die stärkste Quelle des höchsten Lichts, des Lichts der Korrektur – es ist wie eine Infusion für eine kranke Person, es ist die Medizin, die man nimmt.

Was will man also mit der Einnahme dieses Arzneimittels erreichen? Was bedeutet es für einen Menschen, gesund zu sein? Je nachdem kann die Kraft des Buches Sohar zu einem lebenspendenden Lebenselixier oder zum tödlichen Gift werden – eines von beiden!

Deshalb sollte man, bevor man das Buch aufschlägt, nachdenken und fühlen, sich darauf einstellen, sich vorbereiten und herausfinden: was hat man jetzt davon!

Man bekommt eine Medizin, deren Symbol eine Schlange ist. Ihr Gift kann Gift sein, oder es kann das Heilmittel für alle Krankheiten sein.

So müssen wir uns, bevor wir das Buch Sohar aufschlagen, mit der richtigen Absicht eindecken – um nicht das tödliche Gift, sondern das rettende Lebenselixier zu nehmen.

Wenn Menschen die Tora ohne die richtige Absicht studieren, ist sie trocken und leblos. Dies ist besonders gefährlich, wenn wir uns vor einer so großen Kraftquelle wie dem Buch des Sohar befinden.

Es ist kein Zufall, dass es so lange vor den Menschen verborgen blieb und lediglich den Kabbalisten offenbart wurde.

Ein Kabbalist (d.h. eine Person, die das richtige Verlangen erlangt hat) war irgendwie gezwungen, dieses Buch zu finden – von jemandem, durch jemanden, auf irgendeine Weise wurde es ihm von oben geschickt, brachte ihn an einen Ort, an dem er es finden konnte…

Dem Rest des Volkes wurde es nicht offenbart, da sie noch nicht in der Lage waren, sich mit der richtigen Absicht zu wappnen. Der Sohar hätte so nur Schaden gebracht.

Heute schlagen wir das Buch Sohar mit der Absicht auf, dass es uns Gutes bringt, eine Quelle des Lebens wird und sich, Gott bewahre, nicht in ein tödliches Gift verwandelt.

Der Sohar enthält eine so mächtige Kraft, dass wir darauf achten müssen, ihn nur gemeinsam, nur mit der richtigen Einstellung zu öffnen.

So hat es sich in unserer Zeit offenbart und uns wunderbare Möglichkeiten gegeben. Wir wollen es allen Menschen anbieten.

Jeder sollte wissen, dass nur die richtige Absicht beim Studium des Sohar ihn zum Lebenselixier macht.

Aus einer Lektion über das Buch Sohar.

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Wie kann man die Güte des Schöpfers spüren?

Kommentar: Es steht geschrieben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut. Das ist es, was die Kabbalisten offenbart haben. Das heißt, sie wissen nicht, wer Er im Verhältnis zu anderen Schöpfungen ist. Nur sein Handeln ist in Bezug auf uns so definiert.

Antwort: Die Kabbalisten, die den Schöpfer bereits offenbart haben, beschreiben ihn als gut, der Gutes tut. Das sind die Kabbalisten. Menschen, die das zu erforschen beginnen, fühlen natürlich noch nichts und kommen allmählich in diesen Zustand auf der entgegengesetzten Seite.

Kommentar: Wir können also sagen, dass Er das Endziel, die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu bringen, gut und Gutes tuend ist. Es gibt verschiedene Situationen auf dem Weg dorthin.

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Zustände auf dem Weg, die entgegengesetzt und manchmal unangenehm sind. Die Schöpfung muss sich zum Einen verändern, um in ihren Veränderungen zu spüren wer der Schöpfer ist. Zum Anderen, Ihn in all seinen Veränderungen und Metamorphosen zu spüren. All dies wird in der Kabbala erforscht und macht einen großen Teil der Kabbala aus.

Frage: Können wir sagen, dass der Schöpfer verborgen ist und wir ihn deshalb nicht als gut und Gutes tuend erleben können?

Antwort: Ja. Wenn wir Ihn wahrnehmen wollen – bitte – korrigiere dich von einem bösen Wesen zu einem guten Wesen. In dem Maß, wie man dem Schöpfer ähnelt, wenn man so gut wird wie Er, wird man Ihn wahrnehmen. Die Ähnlichkeit der Eigenschaften ist das Grundgesetz der Kabbala.

Kommentar: Natürlich ist es schwer, all das zu rechtfertigen, wenn man sich die Welt ansieht.

Antwort: Unmöglich! Man kann das nur in dem Maße rechtfertigen, wie man die Eigenschaft des Gebens erwirbt. Dann wird man in dieser Eigenschaft allmählich erkennen, dass der Schöpfer gut ist.

Aus einer Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“

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Energie des Höheren Lichts

Wisse, dass, bevor die ausgeströmten Wesen ausgeströmt und die Geschöpfe erschaffen wurden, ein einfaches Höheres Licht die ganze Wirklichkeit erfüllte. Es ist das Licht, welches sich aus der Essenz (Azmut) des Schöpfers ausdehnt. Wisse, dass alle Namen und Bezeichnungen, die in der Weisheit der Kabbala auftauchen, sich nicht im Geringsten auf das Wesen des Schöpfers beziehen, sondern nur auf das Licht, das aus Seinem Wesen austritt.  (Baal HaSulam, Talmud Esser HaSfirot, Band. 1, Teil 1, Kapitel 1, „Einschränkung und Linie“).

Der Schöpfer ist die Quelle aller Dinge. Was von Ihm ausgeht, wird als Licht bezeichnet.

Es geht nicht um unser physisches Licht, sondern um die Emanation, die vom Schöpfer ausgeht. Wenn ein Mensch beginnt, den Einfluss des Lichts an sich zu spüren, wird er durch das auf ihn wirkende Licht nach und nach dem Schöpfer angeglichen. Das heißt, das Licht trägt eine besondere Energie, eine besondere Eigenschaft in sich und denjenigen, den es beeinflusst, verwandelt sich in eine Art Abbild des Schöpfers.

Das drückt sich in den Eigenschaften aus, die ein Mensch plötzlich zu erleben beginnt: wie er sich verändert, wie er sich seine Umgebung, unsere Welt, die Höhere Welt usw. vorstellt.

Dies sind die Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die er durch den Einfluss des Höheren Lichts erhält.

Frage: Bedeutet das, dass er langsam beginnt, alle zu lieben?

Antwort: Ja. Er beginnt das ganze Universum um sich herum im vollen Umfang wahrzunehmen und fühlt, dass er dazugehört, da all dies von einem Licht geschaffen wurde. Ein Mensch, der das Höhere Licht erlangt, offenbart alles als ein einziges Werk des Lichts.

Seine Liebe richtet sich in erster Linie auf die Quelle des Lichts, den Schöpfer.

Frage: Wird sich in einem Mensch die Eigenschaft der Liebe zum Schöpfer offenbaren wenn er TES studiert?

Antwort: Möglicherweise. So sollte es sein, aber nicht sofort.

Aus der Fernsehsendung  „Das Studium der Zehn Sefirot“ (TES), 14.08.2022

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Sich helfen um spirituell geboren zu werden

Frage: Wenn man den Vorhang öffnet und den ganzen Glitzer auf dem die Menschen stehen wegnimmt, was bleibt dann in ihrem Leben übrig? Wenn man all die Dinge entfernt, denen wir unser ganzes Leben lang hinterherjagen? Man muss doch den Menschen ein Ziel geben.

Antwort: Dann müsste man die ganze Welt aufräumen. Man belässt nur die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen. Man gibt den Menschen die Möglichkeit in Frieden zu leben, eine Existenz in ihrem Körper aufrechtzuerhalten und alles andere auf die Verbindung zwischen den Menschen zu richten, damit man beginnt, die Höhere Welt wahrzunehmen – die wahre Natur, die wahren Kräfte.

Nachdem man die Wahrnehmung der Höheren Welt erlangt hat, verliert man die Wahrnehmung der niederen Stufen: unbelebt, pflanzlich und tierisch. Diese Welt, dieser Kosmos wird verschwinden, denn all das ist nur in dem noch unreifen Bewusstsein.

Der Mensch wird sich auf die Stufe der Kraft erheben – das Einzige was existiert, nicht das, was ihm in Form von Bildern gezeigt wird: hier ist eine Wand, hier ist ein Tisch und so weiter. Er wird sehen, dass all dies nicht existiert, da es in der Welt der Kräfte nicht existiert.

Es ist alles ein Zusammenspiel von Kräften im Verhältnis zu unseren tierischen Sinnen. Wenn man sich auf die Stufe anderer, mächtiger Sinnesorgane erhebt, verschwindet das alles. Deshalb kommt „olam“ (Welt) von dem Wort „neelam“ (verschwinden).

Warum sollten wir auf dieser Stufe stagnieren, wenn wir bereits auf die nächste Stufe aufsteigen können? Es gibt schließlich keine schlechtere Welt als diese! Warum bleiben?

Wenn man über die Zeit hinaus bleibt, die man braucht um zu reifen und aufzusteigen, wird man eine schreckliche Zeit haben. Die Frucht wird überreif, wie bei einem Baby das über seinen Geburtstermin hinaus im Mutterleib bleibt. Das ist sehr gefährlich für alle.

Wir werden uns festhalten müssen, denn schon jetzt beginnen wir solche Kräfte zu erleben. Der Druck auf uns wird so groß sein, dass er uns hinausdrängt, um uns auf der nächsten  Stufe zu gebären. Wir müssen den Kräften unserseits nachhelfen!

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Aus einem Vortrag „Mein Telefon klingelte“