Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Spirituelle Beschneidung (Brit Milah)

Frage: Was ist die Brit Milah oder Beschneidung aus spiritueller Sicht?

Antwort: Wenn ich die Korrektur meiner inneren Zustände erreiche, erreiche ich den Zustand der „Haut“. Dies ist der äußerste Teil des Körpers. Der Körper besteht aus Knochen, Fleisch, Sehnen und Haut. Wenn ich also meine Wünsche korrigiere, wie wir sagen, von innen nach außen, erreiche ich allmählich den Zustand der Korrektur der Haut.

Im menschlichen Körper gibt es die äußere Vorhaut, d.h. das extreme egoistische Verlangen, das ich nicht selbst korrigieren kann. Das was ich mit ihr machen kann, ist, sie abzuschneiden.

Dann kann alles was in mir bleibt, korrigiert, geheiligt werden und ich werfe die Vorhaut in den Sand, ins Nichts. Das ist der Teil des Egoismus, den ich nicht korrigieren kann. Aus diesem Grund, wird die Beschneidung (Brit Milah) durchgeführt.

Da wir über innere Wünsche sprechen, handle ich durch meinen eigenen Willen, aber mit Hilfe der höheren Kraft. Das nennt man einen Vertrag (Bund).

Frage: Wir verwenden die letzte Sefira Malchut nicht. Die Beschneidung der Vorhaut findet in der Sefira Yesod statt. Warum eigentlich? Bedeutet das, dass es neben Malchut noch andere Wünsche gibt, die wir nicht benutzen?

Antwort: Nein. Wir schneiden die letzte Phase des Verlangens ab, die sich auf Yesod befindet und bereits nach außen geht, deshalb haben wir keine anderen Verlangen mehr.

Frage: Warum muss Brit nur an einem Mann durchgeführt werden? In der Spiritualität gibt es doch keinen Unterschied. Sollte es dann auch eine Frau tun?

Antwort: Nein, denn der Mann ist der gebende Teil der Menschheit und die Frau ist der empfangende Teil.

Frage: Wenn eine Frau den Schöpfer erlangt, kann sie es dann tun?

Antwort: Ja. Die spirituelle Beschneidung findet für jeden statt, unabhängig vom Geschlecht in unserer Welt. Im Prinzip kann nur ein Mensch der nach dem Geben strebt, diese Handlung durchführen.

Aus Fernsehsendung – “ Spirituelle Zustände „, 28.12.21

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Das Bündnis der Augen

Frage: Gibt es in der Kabbala so etwas wie einen „Bund der Augen“? Was bedeutet es?

Antwort: Der Bund der Augen ist eine hohe Verbindung, die bereits im Licht des höheren Verständnisses im Licht von Chochma stattfindet.

In unserer Welt gibt es Menschen, die sagen: „Ich habe gehört“, und es gibt solche, die sagen: „Ich habe gesehen“. In der Kabbala symbolisiert das Sehen das Licht von Chochma und das Hören das Licht von Chassadim.

Was das Licht von Chassadim betrifft, so können wir nicht sagen, was wir fühlen. Wir hören, aber es ist keine vollständige Erkenntnis. Volle Erkenntnis ist Sehen.

Dementsprechend gibt es Propheten, die sagen: „Ich habe gesehen“ oder „Ich habe gehört“. „Ich sah“ ist eine absolut vollständige Erkenntnis des Schöpfers, und wir betrachten eine solche Prophezeiung als die Höchste.

Die Unterteilung in „gesehen“ und „gehört“ findet sich in allem, was uns wiederfährt. Was immer jedem von uns im Leben zu Teil wird, kommt vom Schöpfer.

Er allein erfüllt und bewegt uns die ganze Zeit. Das Wichtigste was wir uns wünschen ist absolutes Verstehen und das kann nur im Licht von Chochma, also in der Vision geschehen.

Aus der Fernsehsendung “ Spirituelle Zustände“, 28.12.21

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Der Bund der Zunge

Frage: Was bedeutet der Bund der Zunge? Ist es das, worüber wir nicht sprechen dürfen?

Antwort: In unserer Welt sind die vier spirituellen Bündnisse sehr komplexe und spezielle Gesetze.

Der Bund der Zunge bedeutet, dass der Mensch auf seine Worte achten soll. Er soll mit seinen Worten, nicht wie in den ersten drei Gesetzen mit seinen Gedanken, sondern gerade mit Worten, mit seiner Ausdrucksweise, kein Geschöpf verletzen.

Wenn ein Mensch für das Geben und für die Verbindung arbeitet, dann muss er die ganze Welt als vollkommen wahrnehmen, nicht nur in Bezug auf seine Freunde, sondern auch in Hinsicht zu anderen Menschen und sogar zu Tieren.

Man soll deshalb keine kritischen Bemerkungen über irgendjemanden machen. Man nimmt die Welt als ein Werk des Schöpfers wahr und unterlässt es, einem seiner Geschöpfe verbalen oder mentalen Schaden zuzufügen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“ 28.12.21

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