Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wird man nach dem Tod wirklich zu einem Engel und kommt man in den Himmel? (Quora)

Nein. Die unzähligen Phänomene, von denen die Menschen glauben, dass sie nach dem Tod stattfinden, sind lediglich Theorien über den Tod, und selbst die Phänomene, die Menschen in Nahtoderfahrungen erlebt haben, sind psychologische Reaktionen innerhalb des vorübergehenden Zustands des klinischen Todes, in den sie eintreten.

Erlangen wir in unserem gegenwärtigen Leben keine klare Wahrnehmung und Empfindung unserer Seele, dann stirbt und verrottet unser Körper, und die Ebene des Verlangens, die wir in unserem gegenwärtigen Leben erreichen, nimmt einen neuen Körper an. Ein solcher Prozess setzt sich fort, bis wir schließlich unsere Seele erlangen, während wir in unserer Welt, in unserem Körper leben.

Wenn wir daher, während wir in unserem gegenwärtigen Körper leben, von einer Gelegenheit hören, unsere Seele zu erreichen, die spirituelle Welt zu betreten, dann sollten wir diese Gelegenheit mit beiden Händen ergreifen und unseren spirituellen Aufstieg beginnen.

Wir müssen aufhören, an alle Arten von Engeln und andere Phänomene zu glauben, von denen wir denken, dass sie mit uns geschehen, wenn wir sterben. Wenn wir in unserem jetzigen Leben keine Offenbarung der spirituellen Welt erlangen, dann haben wir keine Seele, und wir inkarnieren einfach immer wieder in neuen Körpern, sammeln Erfahrungen und Leiden an, bis schließlich unser Verlangen reift, den Prozess des spirituellen Aufstiegs in Angriff zu nehmen. Es ist so, wie es in den kabbalistischen Texten steht: „Du sollst deine Welt in deinem Leben sehen.“

Basierend auf „Frag den Kabbalisten, Folge 4“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman und Joseph (Asaf) Ohayon. Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman. 

Wie sind die Seelen miteinander verbunden? (Quora)

Gemäß der Weisheit der Kabbala gibt es eine höhere Kraft, die „der Schöpfer“ genannt wird, die die Schöpfung erschuf und ein Verlangen nach Genuss ist.

Das Vergnügen, mit dem der Schöpfer das Verlangen zu genießen füllt, wird „Licht“ genannt.

Der Zustand, in dem der Schöpfer das Verlangen vollständig erfüllt, nennt man die „Welt der Unendlichkeit“.

Im Laufe seiner Entwicklung erreicht das Verlangen ein Stadium, wo es in eine Vielzahl von individuellen Verlangen zerfällt, was in der Weisheit der Kabbala als Zerfall in „600.000 Seelen“ bezeichnet wird. Da alle diese Wünsche zerbrochen sind, enthält jeder von ihnen nur einen winzigen Teil des Lichts, und jeder dieser Wünsche wird eine „individuelle Seele“ genannt.

Allerdings sind solche Seelen unvollständig. Sie sind jeweils nur ein winziger Punkt innerhalb der gesamten Seele. Zudem spüren sie die vollständige Seele nicht, sondern nur den winzigen Punkt, der die Sehnsucht hervorruft, zu ihrer Wurzel zurückzukehren. Dort ist sie mit allen anderen Punkten zu einer großen Einzelseele vollständig vereint, in einem harmonisch vollendeten Zustand, in dem alle Teile vollkommen als eine einzige Seele miteinander verbunden sind.

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Wozu sind Probleme da?

Frage: In einem Ihrer  Vorträge sagten Sie, dass der Mensch die Höhere Welt braucht- nicht um Probleme dieser Welt, mitsamt der Familie zu lösen, sondern im Gegenteil man braucht Probleme in der Welt und der Familie, um in die Höhere Welt aufsteigen zu können.

Stellt sich also heraus, dass nicht alle Probleme unserer Welt dazu bestimmt sind, gelöst zu werden?

Antwort: Ja, natürlich. Man braucht sie, um das Bedürfnis zu verspüren, dass der Schöpfer sie löst. Auf diese Weise offenbaren wir Ihn.

Wenn wir die Höhere Kraft, die uns regiert, begreifen und sie zu beherrschen beginnen, dann beginnen wir selbst unsere Welt, unser Leben, unser Schicksal, alles zu regieren. Wir werden Ihm gleich, wir sehen das gesamte Universum von Anfang bis Ende, wir erheben uns über diese Existenz, über unseren Körper. Das nennt man Offenbarung des Schöpfers.

Alle Probleme unserer Welt sind dazu da, uns das Bedürfnis nach Seinem Verständnis zu vermitteln. Damit wir uns auf seine Stufe erheben, wird unser Leben immer unerträglicher. Es geht nicht darum, Ihn in unsere Welt zu ziehen und unser materielles Dasein angenehmer zu machen.

In der Familie funktioniert es auch so. Unsere Ablehnung zwischen uns sollte unser Bedürfnis nach dem Schöpfer offenbaren, um gemeinsam zu Ihm aufzusteigen – nicht um Ihn zu uns zu ziehen.

Frage: Was geschieht, wenn ein Partner dieses Bedürfnis bereits hat und versteht, dass die Familie nur auf einer spirituellen Ebene aufgebaut werden kann und der andere dieses Bedürfnis noch nicht hat?

Antwort: Dann wird nichts funktionieren. Wir müssen einen Zustand erreichen, in dem sich beide Partner dessen bewusst sind und es umsetzen.

Aus dem Fernsehprogramm „Nahaufnahme. Emanzipation“.

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Das Bild der Welt ist das Resultat der Einstellung zu ihr

Frage: Baal HaSulam schreibt in seinen Artikeln, dass der Egoismus nicht für alle gleich ist. So gibt es einen groben Egoismus, wenn jemand ihn ohne Scheu anwendet, und es gibt einen versteckten, entwickelteren Egoismus, wenn jemand erkennt, dass dieser schlecht ist und ihn eher heimlich einsetzt. Worin besteht der hauptsächliche Unterschied? 

Antwort: Wenn ein Mensch seinen Egoismus wahrnimmt, dann ist das gut, man kann mit ihm reden, darüber diskutieren; er kann zu einer Art Entscheidung kommen: ist es richtig oder nicht, sollte er in dieser Eigenschaft sein oder nicht? 

Er kann feststellen, dass diese Eigenschaft schädlich ist und sich bemühen, sie auf irgendeine Weise loszuwerden. Er erkennt, wie diese Eigenschaft ihm schadet und wie er sich über andere stellt. Und das betrifft sein ganzes Leben. 

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Kabbalistisches Haiku „Was tun mit den hinterlistigen Gedanken?“

Bemerkung: Es gibt ein solches Haiku von Ihnen: „Hinterlistige Gedanken haben sich in das Gehirn geschlichen, um zu sehen, was sie in die Finger bekommen können; ganz leise…“

Was meinen Sie damit? Was sind das für Gedanken, die in meinem Gehirn auftauchen, um zu sehen welchen Vorteil sie haben können, und trotzdem so leise sind?

Antwort: Ja, das fühle ich manchmal auch. Spüren sie nicht, dass etwas in ihnen zu entstehen beginnt – gewisse Gedanken, die in ihnen nach etwas suchen, aus dem sie einen Vorteil ziehen können, etwas das für sie spannend ist und an dem sie sich gütlich tun können?

Frage: Können Sie ein Beispiel geben? Welche Gedanken keimen in mir auf, um sich an mir gütlich zu tun?

Antwort: Wir haben viele solcher Gedanken in unserer spirituellen Arbeit! Es sind Gedanken gegen meine Freunde. Ich lebe ganz normal, und plötzlich tauchen solche Gedanken auf.

Frage: Habe ich etwas, von dem sie sich „ernähren“ können?

Antwort: Ja! Das hat jeder in sich! In mir entstehen auch solche Gedanken und finden ein großes Betätigungsfeld.

Frage: Entstehen bei gewöhnlichen Menschen auch diese Hassgedanken gegen andere?

Antwort: Ja, es ist unser großer egoistischer Wunsch. Er kann leicht erregt werden und ist sehr leicht auf andere zu übertragen und wirkt dort.

Frage: Gehört meine Kritik und mein Hass gegen andere zu diesen Gedanken, die in mir einen Boden gefunden haben und Wurzeln schlagen?

Antwort: Genau.

Frage: Wie kann ich sie davon abhalten, in mir Wurzeln zu schlagen?

Antwort: Sie müssen sie als ihre Feinde betrachten. Installieren sie in sich ein Gefühl der Ablehnung gegenüber dieser Empfindungen, so dass sie Angst davor bekommen, dass sie in ihnen auftauchen.

Frage: All diese Auseinandersetzungen, all dieser Hass sind Gedanken, die in uns auf fruchtbaren Boden fallen?

Antwort: Natürlich! Sie kommen in Form eines Embryos, wir nähren sie in uns und ziehen sie groß. Dann beginnen sie aufzuflammen und verbrennen alles in uns!

Frage: Wie kann man verhindern, dass sie kommen und reifen?

Antwort: Zerstöre jede schlechte Meinung, jeden Gedanken, jedes Verlangen, jeden egoistischen Impuls zu anderen. Dann wird es nichts geben, worauf sie fallen und aufgehen können.

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 29.07.2021

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Drei Vektoren der Evolution

Die Kabbala erforscht zwei parallele Wege zum Verständnis der höchsten lenkenden Kraft. Sie sind gleichwertig wie zwei Tropfen Wasser und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Der eine Weg führt von oben nach unten bis zu dieser Welt und der zweite Weg beginnt in dieser Welt und steigt von unten nach oben auf. Es ist wie beim ersten Weg der während seines Abstieges, seine Wurzeln von oben nach unten gebildet hat. (Baal HaSulam „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Wir untersuchen drei Achsen, drei Linien, drei Vektoren: absteigend von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, dann die Entwicklung in unserer Welt, und schließlich der Aufstieg von unten nach oben in die Welt der Unendlichkeit, d.h. die Korrektur.

Frage: Die Evolution ist also vorbei?

Antwort: Die Evolution ist nicht nur beendet, sondern wird gerade neu geboren. Wenn wir uns nicht nach oben bewegen, sehen wir ihre Miasmen, wie eine Frucht, die verdirbt, wenn sie nicht rechtzeitig verzehrt wird.

Wir sehen, dass die Menschheit praktisch verdorben ist. Wenn man die Zeitachse betrachtet, haben wir im 16. Jahrhundert einen richtigen, guten Zustand erreicht. Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir schon längst hätten aufsteigen sollen. Leider sind wir immer noch dabei, uns darauf vorzubereiten.

Vor uns liegt ein ziemlich ernster Weg von unten nach oben, alles ist dafür längst vorbereitet: die Kabbala, Lehrbücher, Handbücher, die erklären, wie man sich entwickelt, wie man eine Gruppe bildet, sich verbindet und schrittweise den Schöpfer offenbart.

Frage: Was aus der Welt der Unendlichkeit ausgeht, führt zu Bruch und Verderben. Was hingegen aus unserer niederen Welt kommt, sollte zur Vollkommenheit führen. Welche Logik wendet der Schöpfer an?

Antwort: Der Punkt ist, dass dieser ganze Kreislauf von Anfang an so geplant war. Die höhere Kraft dringt zwischen uns ein und zerbricht uns.

Deshalb entsteht der Egoismus. Danach findet die Evolution fast 15 Milliarden Jahre lang statt. Erst dann beginnt ihre Korrektur, auch mit Hilfe der höheren Kraft.

Die Korrektur erfolgt, wenn man diese höhere Kraft auf eine intelligente Weise zu sich heranzieht – indem man MAN erhebt. Wenn wir unser Verlangen nach Korrektur, nach Verbindung erheben, kommt das Licht der Korrektur auf uns herab.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Werden wir unsere Individualität behalten?

Frage: Werden wir unsere Individualität behalten, wenn wir uns untereinander annullieren?

Antwort: Wir behalten nichts. Ich möchte einfach dem Schöpfer ähneln. Was auch immer sich dabei in mir verändert, macht keinen Unterschied. Das ist das einzige, was ich anstrebe.

Frage: Dabei verliert der Mensch aber seine Individualität.

Antwort: Ja: Wir haben keine Individualität. Welche Individualität steckt in mir? In welcher Hinsicht bin ich was besonderes? In den Enthüllungen meines Egos?! Daran gibt es nichts Besonderes.

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Aus der Sendung „Grundlagen der Kabbala“ 15.09.2019

Rettende Finsternis über Ägypten


Und sie schrien zum Schöpfer, und Er stellte Finsternis zwischen euch und die Ägypter und brachte das Meer über sie, und es bedeckte sie, und eure Augen sahen, was Ich den Ägyptern angetan habe; und ihr wart viele Tage in der Wüste. [Propheten, Buch Jeschua, 24:7]

Die Finsternis ist in der Tat eine große Rettung, denn das Volk Israel hatte keine Kraft, aus Ägypten zu fliehen. Und nur die Finsternis, die der Schöpfer in Ägypten geschaffen hat, gab ihnen die Möglichkeit, still und leise fortzugehen. 

Und jetzt treibt sie den  Menschen mit aller Macht an, aus dem Egoismus (aus Ägypten) auszubrechen, damit er sich anstrengt, und mit allen Mitteln versucht herauszukommen.

Frage: Wofür ist es notwendig, uns die Macht des Schöpfers zu zeigen, indem Er das Meer über die Ägypter bringt, so dass sie darin ertrinken?

Antwort: Die Tora spricht von einem Menschen, der dafür kämpft, sich über seinen Egoismus zu erheben. Dadurch, dass die Ägypter (die egoistischen Verlangen) im Meer untergehen, wird ihm gezeigt, dass dies möglich ist.

Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des ewigen Buches“, 6.9.2021

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Mit dem Virus „Der Sinn des Lebens“ infiziert

Frage: Was kann ein Mensch als Erstes tun, wenn er das Gefühl hat, in ein Leben hineingeworfen zu werden, das ihm plötzlich sinnlos erscheint? Er weiß nicht, wofür er arbeitet und hat das Gefühl, das Leben zieht einfach an ihm vorbei. Was muss ein Mensch tun, um Sinn und Selbstbestimmung zu finden?

Antwort: Er muss sich fragen, wofür er lebt. Denn es werden noch weitere Viren auftauchen, die uns in diese Richtung verhelfen. Sie helfen uns sehr dabei, da sie uns aufrütteln und uns von unseren bisherigen Verpflichtungen lösen. Im Grunde genommen bewirken sie innere Veränderungen in jedem von uns.

Wir wissen es auch nicht, wie es passiert, aber es geschieht, und wir sind dabei, uns zu verändern. Das Coronavirus ist ein biologisches Phänomen mit spiritueller Ladung, das auf uns alle einwirkt.

Aus der Sendung „Gespräch mit Journalisten“ 04.11.2021

Aus der Sklaverei ausbrechen


Und ich sandte Moses und Aaron, und ich schlug Ägypten mit allem, was ich unter ihnen getan hatte, und führte euch danach heraus. [Propheten, Buch Jeschua, 24:5]

Jeshua ben Nun, der die Worte des Schöpfers übermittelt, spricht vom spirituellen Weg eines jeden Menschen und vom Weg der Gesellschaft als Ganzes.

Wenn ein Mensch fühlt, dass er sich in Ägypten befindet, dann bedeutet dies, dass er erkennt, wie er vom Egoismus versklavt wird, und dass der Pharao über ihn herrscht. Da kann man nichts machen, außer den Moment zu nutzen, um sich aus der Sklaverei zu befreien.

Wenn in einem Menschen solche Wünsche entstehen, sodass er nicht mehr unter der Kontrolle des Egoismus bleiben kann, erhebt er ein Gebet und bittet den Schöpfer: „Gib mir Kraft! Führe mich fort von hier!“ Dann schickt ihm der Schöpfer zwei Kräfte, Aaron und Moses, zu Hilfe.

Frage: Muss der Mensch erst nach Ägypten hinabsteigen, um zu einem Aufschrei zu gelangen?

Antwort: Letztendlich ja, aber nicht nur das. Er muss hinabsteigen, und während er 400 Jahre in Ägypten bleibt, muss er vom Pharao vier Stufen des egoistischen Verlangens empfangen. Dann wird er den Unterschied zwischen sich und dem Pharao als zwei gegensätzliche Pole, die in der Natur existieren, wahrnehmen. In diesem Fall bleibt ihm nichts anderes übrig, als aus Ägypten zu fliehen. „Und die Kinder Israels schrien auf.“

Ein Mensch muss sich aus unserer Welt auf die Ebene des „Glaubens über dem Verstand“ erheben, auf die Ebene der „Eigenschaft des Gebens“ gelangen. Und dann wird der Schöpfer ihn erhören.

Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des ewigen Buches“, v. 6.9.2021

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