Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Ergebnis spiritueller Arbeit ist nie das, was man erwartet

Unsere Arbeit ist es, mit unserer Korrektur zu beginnen, doch sollten wir uns nicht um ihre Vollendung sorgen. Das heißt nicht, dass man die Arbeit mittendrin liegen lassen soll, sondern man muss das Ergebnis immer als das Richtige betrachten, weil es vom Schöpfer kommt.

Wir denken nur, dass wir wissen, wie sich alles entwickeln muss. Doch in Wirklichkeit geschieht auf einmal etwas Gegenteiliges. Wir werden vom Höheren Licht und der Umgebung beeinflusst und ändern uns demnach. Daher sehen wir, dass die Arbeit, mit der wir angefangen haben, ganz falsch war. Und dann fangen wir noch einmal von vorne an.

Dies ist die Arbeit unserer Korrktur, „die Korrektur unserer Fehler“, die der Schöpfer für uns vervollständigt. Wir müssen immer wieder, ohne zu verzagen, von vorne anfangen und versuchen, zu Ihm durchzubrechen, zur Eigenschaft es Gebens in uns.

Wir müssen jede Anstrengung unternehmen, um diese Handlung zu vollenden, auch wenn das Ergebnis völlig anders als das Erwartete sein wird. Dies geschieht, weil das Licht uns ins Gegenteil verwandelt. Aus diesem Grund machen wir so viele Veränderungen bei der spirituellen Arbeit durch.

Tatsache ist, dass wir nicht wissen, wie das Ergebnis sein soll. Wir wissen nicht, was die Eigenschaft des Gebens ist, und darum haben wir keine Ahnung, welches Ergebnis jeder Schritt bringen wird. Wenn unsere Anstrengungen in etwas Gegensätzlichem resultieren, als wir gedacht haben, dann kann das sogar ein gutes Zeichen sein, dass wir der Wahrheit näher kommen.

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Durch einen Punkt im Herzen den Schöpfer berühren

Eine, Frage die ich erhielt: Wie kann ich Gefühle des Hasses und der Verwirrung auf dem spirituellen Pfad überwinden?

Meine Antwort: Während unserer spirituellen Entwicklung empfinden wir sehr viel Hass und Neid, sowie das Verlangen zu herrschen und alles, was wir nicht mögen, zu zerstören. Das spirituelle Kli wird über diesen materiellen Leidenschaften gebildet, einschließlich des Verlangens nach Macht und Neid.

Der einzige Weg, um dies zu erreichen, liegt darin, dem Schöpfer und der Verbindung mit Ihm mehr Wichtigkeit einzuräumen, auch wenn diese Verbindung einseitig ist (von Ihrer Seite aus), und es scheint, als würde Er nicht einmal wissen, dass Sie existieren. Das muss genügen, damit Sie alle Vergnügen an Macht und Ruhm übersteigen können.

Dieser Verbindungspunkt nennt sich der Punkt im Herzen. Der Mensch braucht nichts außer diesem Kontakt mit dem Gebenden, welchen er mit Hilfe der anderen Verlangen, die er hat, erlangt.

Vielen Leuten wurde die Gelegenheit gegeben, diesen Berührungspunkt mit dem Schöpfer zu haben, aber sie haben sich nicht darum gekümmert und sich diese Verbindung nicht angeeignet. Falls Sie sich auf den spirituellen Pfad aufmachen, sollten Sie Sorge tragen und vorsichtig sein, dass Ihnen nicht dasselbe geschieht.

Obwohl die gesamte Welt global wurde und der spirituelle Pfad heute jedem offen steht, gibt es keine Kompromisse, wenn es um spirituelle Erkenntnis und Enthüllung geht. Sie wird durch das Gesetz der Gleichheit der Form zwischen dem Verlangen und dem Licht gesteuert, und deshalb ist es unmöglich, irgendeine Bedingung zu vernachlässigen, um auf die Stufe der Enthüllung aufzusteigen.

Es ist wahr, dass die Zeit „dichter“ wird, aber jeder Mensch wird dennoch durch die Korrektur gehen müssen, die ansteht.

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Habe keine Angst, Fehler zu machen

Wenn ein Mensch korrekt Fortschritte macht, dann ist er auf dem spirituellen Weg nicht voller Zuversicht oder Selbstvertrauen. Er glaubt nicht überheblich, dass er alles weiß, was mit ihm oder seinem Leben geschehen soll, sondern stattdessen vertraut er dem Einen, der ihn lenkt und alle Geschehnisse hervorbringt. Er weiß, dass er sich nur mit dem Einen verbinden muss, der lenkt und gibt, dem Oberen Herrscher. Das ist der Schlüssel, um korrekt voranzukommen.

Wenn hingegen ein Mensch von sich selbst überzeugt und stolz ist, und der Ansicht ist, dass er alles weiß, dann wird er überhaupt nicht verstehen, dass er auf dem Weg der Engstirnigkeit ist und dass er nicht davon gekostet hat, was Spiritualität in Wirklichkeit ist.

Sie sollten sich nicht schämen, Ihre Fehler einzugestehen. Der wahre Weg ist, wenn Sie ihre Fehler offenbaren und sie korrigieren, nur um noch mehr Fehler zu entdecken, und so weiter.

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Warum haben wir nichts aus der Krise gelernt?

Eine Frage, die ich erhielt: Die gegenwärtige globale Krise hat viele Menschen getroffen. Als die Schläge jedoch vorbei waren, hörten die Menschen nicht auf die Wissenschaft der Kabbala. Stattdessen entschieden sie, dass die schlechten Zeiten nun vorbei seien und nun wieder gute Zeiten beginnen, wodurch alles wieder in Ordnung kommt.

Meine Antwort: Dies ist verständlich. Die Krise wird immer schlimmer, aber da noch keiner die Lösung gefunden hat, ignorieren die Menschen sie einfach. Es ist überall so.

Wir empfangen viele Schläge für unsere unredlichen Handlungen, aber wir können nicht damit aufhören. Was bedeutet, dass die Schläge noch nicht stark genug waren, um uns das richtige Verhalten zu lehren.

Warum lernen wir nicht aus unseren Fehlern? Man sollte denken, es wäre so einfach wie das Einmaleins. Wenn bloß schwächere Schläge uns sofort zur Korrektur führen könnten! Unser Egoismus jedoch entwickelt sich immer weiter und wird größer. Und da wir immer egoistischer werden, können auch die vorherigen Schläge uns nicht dazu bringen, korrekt zu handeln.

Nehmen wir an, ich stehle 10$ und werde bestraft. Wenn ich jetzt 10$ sehe, dann denke ich an die Strafe und das hält mich zurück. Was mache ich aber, wenn ich plötzlich 100$ vor mir sehe? Ich wurde noch nie wegen 100$ bestraft, und daher besteht in meinem Verstand für 100$ keine Verbindung zur Strafe. Somit klaue ich sie und werde bestraft.

Was passiert nun aber bei 1000$? Es ist das Gleiche, so sind wir eben gemacht – wie die Tiere, die nur Dinge kennen, die sie gefühlt haben. Darum steht geschrieben: „Ein Mensch kann kein Gebot ausführen (eine Handlung des Gebens und Liebe für den Nächsten) es sei denn, er bricht es zuerst (findet die gegensätzliche Handlung in ihm).“
Erst muss man stolpern und fallen, man muss „stehlen“, und dann bereuen und berichtigen, was man gemacht hat. Das geschieht nur, wenn man Schläge erhalten hat, und ohne solche kann sich ein Mensch nicht verändern.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt, dass jedes Verlangen sich in vier Phasen entwickelt, von dem Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seiner endgültigen Form. Wir bestehen aus einem Verlangen und einer Absicht. Daher gibt es vier mögliche Kombinationen des Verlangens und der Absicht, weil es im Ganzen vier Kombinationen aus zwei Größen gibt: „Man begehrt etwas und beabsichtigt es, man begehrt nichts und hat keine Absicht dafür“ usw. (siehe „Innere Reflexion“ im Talmud Esser HaSfirot).

Man muss vier Phasen von Schlägen und Klärungen durchlaufen, um die letzte Stufe zu erreichen, wo man den Egoismus nur des selbstlosen Gebens und der Liebe willen verwendet. Darum kann man nicht von einem kleinen Schlag lernen, da zwischen dem Verlangen und dem Licht ein Gesetz herrscht.

Das Licht schafft ein Verlangen und das Verlangen handelt genau nach dem Programm, welches in ihm vom Licht eingebracht wird. Wenn es das Verlangen nach Freude ist, dann will es nur Genuss empfangen. Damit es ihm das Geben beibringen kann, muss das Licht das Verlangen durch vier Phasen beinflussen.

Erst in der letzten Phase merkt das Verlangen, dass es empfängt. Als Resultat fühlt es Scham und schränkt sich ein. Dies geschieht mit jeder spirituellen Handlung.

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