Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Sprache ist ein Programm der menschlichen Verbindung

Eine Frage, die ich erhielt: Warum gibt es in unserer Welt so viele Worte, während es in der spirituellen Welt keine gibt?

Meine Antwort: In unserer Welt trennt der Egoismus uns voneinander und zwingt uns dazu, allerlei Arten egoistischer Verbindungen über alle Unterschiede zwischen uns hinweg zu entwickeln. So sind die Sprachen entstanden.

Sprache ist ein Programm, das uns ermöglicht, uns zu verbinden. Sie ähnelt sehr der Software eines Computers, die eine Sprache bereitstellt, die es uns ermöglicht, zwischen verschiedenen Teilen des Systems und des Speichers Verbindungen herzustellen. Der Computer an sich ist ein leeres Gehäuse mit einem Haufen Mikrochips, doch das installierte Programm beschreibt, wie alle Mikrochips und Systeme miteinander interagieren. Sprache ist so ziemlich dasselbe, nur dass sie ein Programm der Verbindung zwischen uns ist.

Unsere gesamte Entwicklung liegt nur in der Entwicklung unserer Sprache, von den egoistischen Stufen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen zur „menschlichen“ Sprache des Gebens. Das ist alles, was wir tun. Alle Arten der Verbindung zwischen uns, wie Kultur, Religion, Bildung, Handel, Produktion und alle anderen Arten der Verbindungen, die während der Menschheitsgeschichte durch die Gesellschaft geschaffen wurden, werden durch die Entwicklung der Sprache widergespiegelt, der Verbindung zwischen uns.

Durch die unterschiedlichsten Arten der Sprache, versuchen die Menschen, die fehlende altruistische Verbindung zwischen ihnen zu kompensieren, die nach dem Zerbruch der einen Seele in eine Menge von Seelen verschwunden ist. Unsere gesamte Entwicklung hindurch strebten wir danach, egoistische Verbindungen miteinander zu erschaffen, um das Fehlen der spirituellen altruistischen Verbindungen auszugleichen.

Die Entstehung des Internet, Mobilfunk, Handel und kultureller Austausch führten zu globalen egoistischen Verbindungen. Doch die Krise, hervorgerufen durch diese Verbindungen, ist eine Krise falscher Verbindungen zwischen uns. Deshalb fühlen wir jetzt, dass es noch eine andere Art von Verbindung, eine andere Sprache geben muss, eine für alle. Diese Sprache ist eine Sprache des Gebens und der Enthüllung des Schöpfers zwischen uns.

Jeder Mensch besitzt seinen eigenen Egoismus, seine eigene Sprache, also müssen die Menschen jetzt enthüllen, dass wir jetzt in einer Zeit leben, in der alle Sprachen der Welt in eine einzige Sprache des gegenseitigen Gebens umgewandelt werden.

(Aus dem täglichen Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“ 26.10.09)

Das Wunder kabbalistischer Texte

Es ist eine bekannte Tatsache, dass ein Kind zu einem Tier heranwächst, wenn es im Wald allein zurückgelassen wird. Genauso wird ein Kind heranwachsen, wenn man es in eine bestimmte Gesellschaft gibt. Der Mensch wächst heran und entwickelt sich unter dem Einfluss seiner Umgebung. Die Gesellschaft gibt ihm spezifische Verhaltensmuster und Beispiele vor und er passt sich ihnen in allem an.

Wie nehmen wir unsere Welt war? Auf die Art und Weise, wie wir uns entwickelt haben und gemäß dessen, was man uns gesagt, worauf wir uns ausrichten sollen. Mit anderen Worten tun wir das entsprechend unserer Verlangen. Das führt dazu, dass wir ein spezifisches Weltbild bekommen haben, und auch dazu, dass wir es in uns entwickeln und darauf zu reagieren.

Wenn es jedoch um die spirituelle Welt geht, haben wir keine Verhaltensmuster, Vorstellungen, Empfindungen oder Verständnis von dem, was das ist. Wenn also das Bild der Spiritualität irgendwie vor uns erscheinen würde, wären wir nicht fähig, es wahrzunehmen. Genauso stehen die Dinge: Tatsache ist, dass sich alles schon vor uns befindet, jedoch nehmen wir nur einen kleinen Teil dessen wahr, was existiert, da wir keine passenden Muster oder Bilder haben.

Darum schrieben Kabbalisten für uns Bücher, die uns von der Höheren Welt erzählen. Sie ziehen uns in diese Welt hinauf oder um genauer zu sein, bringen sie die spirituelle Welt zu uns herunter, sodass, wenn wir von ihnen lesen und versuchen, sie zu fühlen und zu verstehen, wir mit ihren Mustern erfüllt werden, selbst, wenn wir sie nicht fühlen und verstehen.

Das geschieht kraft einer besonderen Eigenschaft, die Sgula – Wunder – genannt wird. Wir rufen diese spirituellen Bilder in uns aus der Ferne hervor, sogar wenn wir sie nicht klar fühlen können. Auf diese Weise bereiten wir uns darauf vor, sie zu fühlen.

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Frage eines Kindes, die vom Herzen kam

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn Sie unterrichten, verstehe ich gar nichts. Wie kann ich die Lektionen im Herzen fühlen?

Antwort: Ich verrate dir ein Geheimnis – keiner versteht sie und sie hören trotzdem zu. Sie lauschen und verstehen nichts. Sie lauschen wieder und verstehen wieder nichts, und hören immer wieder und wieder zu. Schritt für Schritt jedoch entwickelt sich der Verstand und ein neues Sinnesorgan entsteht in einem Menschen, mit welchem er beginnt, zu erkennen und zu fühlen.

Babies haben auch kein Verständnis am Anfang, doch wachsen sie jeden Tag, sie fangen an zu laufen und zu sprechen und dann werden sie wie du und werden älter.

Man versteht heute nicht, was man morgen wissen wird. Ein Mensch lebt, wächst und hört zu, und langsam entfaltet sich in seinem Herzen eine Möglichkeit, dass er mehr fühlen und verstehen kann. Eine ganze Reihe von Gefühlen werden in seinem Herzen enthüllt und viele Gedanken erscheinen in seinem Verstand. So erweitert sich seine Welt immer mehr.

Doch unsere Welt hat ihre Grenze und wir wollen über diese Grenze hinaus. Wir stehen an dieser Grenzlinie und wollen aus dieser „Blase“ herauskommen. Damit wir frei werden können, müssen wir zuhören und fühlen lernen. Wir müssen einen großen innerlichen Druck schaffen, der gegen eine unsichtbare Trennwand gerichtet ist. Wir drücken immer und immer wieder dagegen, bis sie bricht und wir endlich in die große, äußere Welt eindringen.

Hier gibt es nun eine kleine Abschweifung für die Erwachsenen: Unser Leben in dieser Welt beginnt mit dem Eindringen eines männlichen Samens in die weibliche Eizelle, was ein Eindringen einer kleinen Eigenschaft des Gebens in die Sphäre oder Eigenschaft des Empfangens bedeutet. Somit beginnt sich darin ein neues Leben zu entwickeln.

Heute müssen wir jedoch diese „Blase“, die sich während unserer Entwicklung aufgebläht hat, verlassen. Es wird Zeit nach außen hin zurückzukehren.

(Aus dem Unterricht für Kinder am 17.10.2009 am nordamerikanischen Kongress)

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Die Zeit ist gekommen, um geboren zu werden

Es gibt nur ein Gesetz, eine Kraft, die vom spirituellen Feld aus auf mich einwirkt, von diesem endlosen Ozean aus Licht. Es will nur Eines, mich zu seinem Zentrum anziehen, zum Guten hin.

Mein egoistisches Verlangen (meine „Last“) wächst und entwickelt sich konstant, und deshalb gerate ich immer mehr in ein Ungleichgewicht mit dem spirituellen Feld.

Ich entferne mich vom Zentrum des Guten immer weiter und weiter weg. Aber das Feld verändert sich nicht. Ich bin es, der sich verändert. Die Veränderungen zum Schlechten hin geschehen in mir unabsichtlich und automatisch. Deshalb verschlechtert sich mein Zustand immer mehr.

Ich bin in diesem Feld nicht alleine, da es sieben Milliarden Menschen in derselben Situation gibt. Wir sind kleine egoistische „Lasten“ und wir alle fühlen uns zu einem gewissen Grad „schlecht“.

Am Ende unserer egoistischen Entwicklung bewegen wir uns zu einem Maximum vom Zentrum des Guten zum entferntesten Kreis weg und beginnen damit, uns miteinander verbunden zu fühlen.

Das verschlimmert unseren ohnehin schon „schlechten“ Zustand. Jeder beginnt, sich selbst abhängig von allen anderen zu fühlen. Das zwingt ihn dazu, alle zu hassen und wegen allen zu leiden.

Unser Zustand ähnelt den Geburtswehen. Während der neun Monate der Schwangerschaft (der Evolution der Menschheit) hilft die Mutter (die Natur) dem Fötus (dem Ego) bei seiner Entwicklung bis zu seinem vollen Ausmaß.

Sobald aber die komplette (egoistische) Entwicklung (global und geschlossen) erreicht ist, zwingt Mutter Natur den Fötus, geboren zu werden.

Die globale Krise ist ein Druck auf den allgemeinen Fötus, die Menschheit, um sie zu zwingen, spirituell geboren zu werden.

Der Fötus muss sich in eine Kopf-über-Stellung bringen (die Prioritäten vom Nehmen zum Geben hin ändern) und beginnen, aus seinem egoistischen Zustand auszutreten (der Mutter helfen, ihn zu gebären).

Nur so kann er die Wehen beschleunigen und in die Welt des Lichts geboren werden.

(Aus der täglichen Lektion 19.10.2009

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