Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wir müssen erkennen, dass der Egoismus die Ursache der Krise ist, bevor es zu spät ist

Wir müssten nicht durch die gegenwärtige Krise gehen, wenn wir uns der vorherigen Krisen bewusst gewesen wären. Das schließt die Krisen in der Familie, der Erziehung, Depression, Drogen, Terrorismus, Wirtschaft und viele andere ein, die in der Mitte des 20sten Jahrhunderts begannen. Alles, was wir hätten tun müssen, war zu erkennen, dass eine gute Verbindung untereinander uns Frieden zuhause, eine gute Erziehung für unsere Kinder und eine richtige Einstellung zur Natur und der Umwelt geben würde.

Wir haben jedoch nicht erkannt, dass die Ursache unserer Probleme in der Verbindung zwischen uns liegt und dass wir deshalb in unserem jetzigen Zustand angelangt sind – der Finanzkrise. Heute beginnen nicht nur die Politologen, Ökonomen und Psychologen zu erkennen, was die Ursache der Krise ist, sondern jeder fängt an, dies zu sehen.

Wenn die Menschen jedoch nicht in der Lage sein werden, die Gesellschaft zu beeinflussen und ihre Einstellung von „an sich selbst denken“ zu „wir alle sind eine Familie“ verändern, dann wird die Entfernung zwischen uns (der Zerbruch der Seele von Adam) noch klarer enthüllt. Das bedeutet, dass wir einander nicht nur im Bereich der Finanzen Schaden zufügen werden, sondern wir werden uns buchstäblich auffressen. Das wird so weitergehen, bis wir die Ursache für unseren Zustand finden – unseren anfänglichen Egoismus – und dann anfangen, ihn zu korrigieren und uns über ihn zu erheben.

Dieser Finanzkrise wird eine Phase folgen, in der die Verbindung zwischen den Menschen in einer noch hässlicheren Form enthüllt wird. Sie wird unsere Abhängigkeit voneinander in einem noch größeren Ausmaß zeigen und wir werden noch viel schlimmer dran sein als jetzt. Selbst unsere Vorstellung ist nicht in der Lage zu ergründen, was geschehen kann. Und all das wird geschehen, um unseren gewaltigen Egoismus zu enthüllen, der die Menschen voneinander trennt, denn genau dort geschah der Zerbruch.

Doch Korrektur ist möglich – sie kann mit der Hilfe des Lichtes geschehen, indem man sich der kabbalistischen Quellen bedient. Dieses Studium enthüllt uns unsere egoistischen Verlangen und gibt uns die Kraft, sie zu korrigieren und sich miteinander zu verbinden.

Zeit ist das subjektive Gefühl, dass etwas Fehlendes später noch kommen wird

Eine Frage, die ich erhielt: Wie erklären Kabbalisten den Parameter von Zeit, den wir durch unsere Sinne spüren und mit technischen Instrumenten dieser Welt messen können?

  • Wozu brauchen wir die Zeitvorstellung, und warum vergeht dieses Gefühl, sobald wir den Machsom überqueren?
  • Wie und warum schaffen wir Zeit in uns?
  • Welchen Einfluss kann ein Mensch auf die Zeit haben und wie beeinflusst die Zeit den Menschen?
  • Und zum Schluss, welchen Einfluss hat die Zeit auf die Natur und umgekehrt?

Meine Antwort: Die Zeit wird von unserem Egoismus erschaffen. Zeit ist ein Gefühl des Defizits, des Unterschiedes zwischen dem, was existiert und existieren wird. Wenn jemand allerdings die Zukunft als etwas wahrnimmt, das er bereits erhalten hat und das es bereits gibt, dann hat er kein Zeitgefühl mehr – er hat dann nicht mehr die Empfindung, dass ihm heute etwas fehlt, das erst in der Zukunft auftreten wird.

Wenn aber jemand ohne irgendwelche Zweifel fest daran glaubt, dass er etwas zwar noch nicht erhalten hat, aber es auf jeden Fall in der Zukunft empfängt, dann sind Gegenwart und Zukunft eins für ihn, da die Zukunft der Gegenwart nichts mehr hinzufügen kann. Wenn wir uns daher über das Ego erheben, befinden wir uns ausschließlich und nur in der Gegenwart.

Es steht geschrieben, dass jemand, der nach dem Schöpfer strebt, die Zeit komprimiert. Tatsächlich befindet sich das gesamte Bild der Welt in uns und das schließt auch den Zeitfaktor ein.

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Tausende Jahre von Leiden haben uns nun zu einer Erkenntnis geführt

Jahrtausendelang existierte die Menschheit in dieser Welt und alle Wiedergeburten waren ausschließlich dazu da, um uns zu einer einzigen Erkenntnis zu bringen – dass das egoistische Verlangen, nach dessen Erfüllung wir ständig streben, dem wir uns jeden Moment des Lebens unterwerfen und für das wir immer wieder reinkarnieren, niemals erfüllt werden kann.

Die Menschen haben sich dieser Erkenntnis über Generationen hinweg genähert und wurden immer wieder enttäuscht, weil sie feststellen mussten, dass jedes Mal, wenn sie etwas geniessen, der Genuss nach wenigen Momenten verschwindet. Diese Erfahrung macht jeder durch und in unserer Generation sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es nichts mehr gibt, dem wir nachjagen können. Darum sind die Menschen deprimiert, es gibt Terrorismus, Scheidungen und allgemeine Ernüchterung. Und all dies kommt nur aus der Unfähigkeit, sich zu erfüllen.

Und heute entdecken wir etwas Zusätzliches – dass wir nicht durch unsere Verbindungen erfüllt werden können. Die unzureichende Verbindung unter uns erlaubt uns nicht, Handel oder Geschäfte miteinander abzumachen, und noch weniger unsere grundlegendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Heute ist das Problem nicht nur der Mangel an Genuss, sondern uns fehlt das Notwendigste zum Überleben. Dazu hat uns unsere Entwicklung gebracht.

All dies zwingt uns nun festzustellen, dass es sich nicht lohnt, für den Egoismus zu arbeiten. Es führt uns nur zu Enttäuschungen und zur Frage: „Was ist der Sinn meines Lebens?“. Und wenn das nicht ausreicht, werden die Menschen durch größeres Leiden, wie Hungersnöte, zur richtigen Schlussfolgerung gelangen.

Wie dem auch sei, die Leere, die ein Mensch in seinem Verlangen nach Genuss fühlt, ist der Anfangspunkt seiner spirituellen Entwicklung.

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