Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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An meine Leser

Liebe Leser des Blogs,

Bitte fühlen Sie sich nicht verletzt, wenn es scheint, als ob Ihre Fragen „unbeachtet“ blieben. Die Sache ist die, dass die Fragen sich oft wiederholen. Es tut mir leid, aber ich beantworte nicht immer wieder die gleichen Fragen. Wenn es allerdings neue substantielle Fragen gibt, beantworte ich sie immer! Daher empfehle ich Ihnen, dass Sie den Blog rückwirkend durchlesen – Sie werden dort alle Antworten finden!

Ich danke Ihnen,
Herzliche Grüße
Michael

Die Geschichte von Jakob und Esau lehrt uns, unser Ego zu überlisten

Eine Frage, die ich erhielt: Warum rechtfertigt die Tora Jakob, wenn er Esau belügt? Esau kommt zu Jakob mit offenen Armen, doch Jakob wendet sich von ihm ab und versucht sich mit Geschenken freizukaufen.

Meine Antwort: Die Tora spricht über die Korrektur einer Person, wodurch diese dem Schöpfer ähnlich wird. Jakob verkörpert die Absicht des Gebens und Esau verkörpert den Willen zu empfangen, unseren Egoismus. Esau versteht nicht, dass er immer leer bleibt, weil seine Absicht „eigennützig“ ist, und dass er nur durch die Veränderung zur Absicht „für andere“ sofort von der höheren, ewigen Erfüllung – dem Licht – gefüllt werden wird. Das ist etwas, was das Ego nicht versteht, und deshalb muss eine Person ihren Egoismus überlisten. Sie muss das Ego verleiten, an der spirituellen Entwicklung zu arbeiten, indem sie ihm sagt, dass dies Leiden vermeiden wird und einen mit spiritueller Erfüllung und Offenbarung füllt.

Auf diese Weise hilft uns der Egoismus, Kabbala zu studieren, weil er Erfüllung davon erwartet. Er studiert lo liShma für sich selbst. Im Prozess des Studierens und in Verbindung mit Freunden kommt es zum Empfang des Lichtes der Korrektur. Dadurch hört die Person auf, die Absicht „für sich selbst“ zu schätzen, und fängt stattdessen an, die Absicht „zu geben“ zu schätzen – um der anderen und des Schöpfers willen.

Das geschieht auf Grund des Einflusses des Lichtes. Und wenn sich jemandes Absicht ändert, kann er beginnen, seinen Egoismus (Esau) zu verwenden, um zu empfangen, um des Gebens willen. So erreicht man ewige, vollkommene Erfüllung. Dieses Manöver ist ähnlich, wie wir ein Kind überlisten oder verleiten, damit es lernt, und schließlich versteht es, dass es zu seinem eigenen Nutzen getan wurde. Auf diese Weise spielt der Schöpfer mit allen und jedem von uns.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Der einzige Punkt, an dem Freiheit möglich ist, ist Ihre Reaktion gegenüber dem Schöpfer
Blog-Post: Das Ziel der Schöpfung ist vollkommene Erfüllung

Im freien Fall solltest du einen Fallschirm mit der Aufschrift „Kabbala“ haben

News Report: Der Wirtschaftsexperte Reinhard Göweil schreibt in der österreichischen Zeitung Kurier: In den USA fielen die Umsätze der Weihnachtseinkäufe um 8 %. Die japanische Industrie verzeichnete im Jahr 2008 Einbußen von 16 %. Wirtschafter nennen diese Situation „Freier Fall“. In vielen europäischen Ländern versuchten die Politiker zunächst, die Situation zu beschwichtigen. Doch nun ist es Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen: die Welt befindet sich in einer Finanzkrise, die sich so negativ auf Eigentum und Arbeitsplätze auswirkt, dass es einer Nachkriegssituation gleichkommt.

Der Kapitalismus von Reagan und Thatcher, der sich in den 80ern etablierte, brachte sich selbst zu Fall. Wir brauchen nun eine grundlegende Änderung unseres wirtschaftlichen und sozialen Verhaltens. Die Wirtschaft muss die Menschen mit dem Notwendigsten versorgen und darf keine Sackgasse sein.

Mein Kommentar: Entweder geschieht es durch die derzeitige oder durch die folgenden Krisen (es hängt von uns ab, wieviel Krisen es noch geben wird), doch wir werden läutern. In einigen Ländern werden Hunderte Arten von Marken und Gütern von den Ladentischen verschwinden, weil einige Menschen sich damit nicht begnügen können, „nur“ Geld zu verdienen – sie wollen auch ihre Kleider damit füttern. Gleichzeitig werden notwenige Produkte anderswo erscheinen. In einer vereinten globalen Welt muss es andere Arrangements geben: alles auf der Welt, alles was in der Natur existiert, ist als Gemeingut zu betrachten und gehört daher auch allen.
Alles, was erzeugt wird, soll unter allen Menschen verteilt werden – durch eine globale Autorität – entsprechend den Bedürfnissen der Menschen, ähnlich wie in einer Familie.

Bis wir so ein System der Gegenseitigkeit schaffen, werden wir weiter gegenteilig zu dem abgeschlossenen System der Natur sein, in dem wir uns befinden. Daher ist unser freier Fall kein „normaler“ freier Fall, wie wenn man mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug spränge. Doch wenn wir den Sicherheitsschirm der Kabbala über uns öffnen, werden wir gerettet! (Im obigen Bild sieht man die Aufschrift „Kabbala“ auf dem Fallschirm).

 

Wird Amerika sozialistisch?

Nachrichtenbericht (übersetzt von K2Kapital.com): „Das Wort Sozialismus wird in den USA nicht mehr geringgeschätzt“. Die Wall Street Krise, der Verlust der Ersparnisse, der Zusammenbruch des Immobilienmarktes und die Arbeitslosigkeit haben das Thema des wirtschaftlichen Überlebens zur Sprache gebracht. Die Krise erfordert mehr gesetzliche Regulierungen und man sollte liberale Methoden für den finanziellen Bereich ablehnen. Das Wort „Sozialismus“, welches bis vor kurzem noch Furcht einflößend für das amerikanische Ohr war, klingt nun weniger beängstigend. Wie schlimm ist der Sozialismus wirklich? Sollen sich die Regierungen lieber um die Bürger kümmern, anstelle die Interessen der Millionäre zu schützen.

Mein Kommentar: Im Moment ist der Trend in Richtung Sozialismus noch selbstsüchtig und egoistisch, doch kann es nicht anders sein. Die Menschen merken langsam, dass die Globalisierung die neue Wirklichkeit ist, in der wir leben müssen; die Welt ist ein kleines Dorf oder ähnlich einer Familie. Sie sprechen bereits über dieses Konzept, begreifen es jedoch noch nicht ganz. Wir haben noch nicht akzeptiert, dass es eine Tatsache ist, ein Phänomen, das sich plötzlich der Welt zeigte, dem wir nicht entkommen können und das uns zwingt, unser Leben völlig zu ändern.

Dies ähnelt dem, was ein Mensch fühlt, wenn er zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde: er bemerkt nur allmählich, wie sehr sein Leben sich verändert hat und dass diese Veränderung ihn nun zwingt, seine Einstellung und sein Verhalten zu ändern. Wenn die Menschen nun die Globalisierung fühlen, die globale Verbindung untereinander und die gegenseitige Abhängigkeit, ist es folglich nur natürlich für sie, den Sozialismus für erwünscht und besser zu halten.

Wir müssen jedoch unsere Vorstellungen über Sozialismus richtigstellen. Wenn wir spüren, dass alle in unserer Welt eine Familie sind, werden wir das Höhere Licht – das Gefühl von Harmonie, Freude und ewigem Leben – enthüllen. Aber bevor dies geschieht, müssen die Menschen den Weg der Zurückweisung des Egoismus durchlaufen. Und damit sie das wollen, müssen sie zuerst realisieren, dass der Egoismus schlecht ist. Und dies kann hierdurch geschehen:

• Aktuelle Leiden, verursacht durch den Egoismus (bekannt als „die zehn Plagen Ägyptens, wobei die erste Plage die finanzielle Krise ist, die dabei ist sich zu entwickeln, während wir sprechen); oder
• durch theoretisches Erkennen und das Studium der Kabbala

Wie dem auch sei, die Menschheit muß bewußt zu dem Verständnis gelangen, dass wir alle eine Familie sind, wo jeder auf jedes Familienmitglied Rücksicht nimmt. Mehr darüber im Artikel Die Freiheit und in der Zeitung Ha Uma – Die Nation.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Finanzkrise hat Karl Marx in Europa modern gemacht
Blog-post: Gedanken der Einheit liegen in der Luft