Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Alle Teile des Puzzles

Am Anfang des spirituellen Weges, den gegebenen Anstrengungen entsprechend, klärt der Mensch allmählich, was er braucht, um das Ziel zu erreichen .

Ich ändere mich und das Ziel ändert sich in meinen Augen; die Vorstellungen über die Mittel und eigenen Potentiale in Bezug auf den Schöpfer ändern sich.

Jedes Mal sehe ich die Sachen neu: was , worum, von wem, wozu soll ich bitten? Warum hat Er dies so gemacht, dass ich bitten muss? Was fehlt Ihm und was erreiche ich durch meine Bitte?

All diese Fragen und Antworten (Wünsche und Erfüllungen) müssen im Endeffekt ein richtiges Verlangen (Kli) für die Enthüllung des Schöpfers und Verschmelzung mit Ihm formen.

Hier darf man nichts „für später“ lassen; jede Kleinigkeit muss vervollständigt werden und ein Teil des gesamten Bildes werden.

Sonst bleibt das „Kli“ unvollständig. Sogar der kleinste Mangel führt zur Unvollständigkeit des spirituellen Verlangens, und deshalb kann sich das Licht (die Erscheinung des Schöpfers) in dem Verlangen (Kli, Gefäss) nicht zeigen.

Aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 04.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das Pendel der höheren Welten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn das Gesetz gilt, dass das Licht die Wünsche (Kelim) bildet, warum befinden wir uns dann in dem selben Zustand der Unendlichkeit und enthüllen ihn nur?

Meine Antwort: Infolge der Verbereitung und des Abstiegs von oben nach unten, hat das Licht alle Zustände des Abstieges, „die Stufen“ auf die Art und Weise geschaffen, dass jetzt die Entwicklung, der Aufstieg, von der Einwirkung der entsprechenden Stufe, und nicht vom Licht selbst abhängig ist.

Das Licht erfüllt die Handlungen, aber nur dann, wenn es gezwungen ist, sie zu verwirklichen.

Darin besteht das ganze Prinzip der Konstruktion des Systems der höheren Welten: das System zerbrach in die Teile, um jedes Mal die Hindernisse auf dem Weg der Einwirkung des Lichtes auf die Wünsche zu schaffen, damit gerade das Bedürfnis seitens des Wunsches den Weg der Handlung des Lichtes öffnet.

Im Anfangszustand befinden wir uns in der Unendlichkeit, aber empfinden einander nicht, weil unsere Eigenschaften verschieden sind.

Aus diesem Zustand wird der Abstieg in unsere Welt verwirklicht, um dann dem Menschen zuzulassen, selbständig hinaufzusteigen. Der ganze Sinn des Abstieges von oben nach unten besteht darin, dem Menschen den selbständigen Aufstieg von unten nach oben zu ermöglichen.

Dabei erzeugt der Mensch die Handlung nicht selbst, sondern ruft sie hervor, in dem er den Wunsch bildet. Nachdem der Wunsch zur Spiritualität gebildet ist, startet er den Aufstieg auf die nächste Stufe.

Dadurch öffnet der Mensch die Stufen, die sich in der Verhüllung befinden. Er sucht die Formen des Wunsches zu geben, die Formen des Gebens dem Schöpfer – und wenn die gefundene Form der höheren Stufe entspricht, werden die Kräfte der Korrektur hervorgerufen, und der Mensch steigt nach dem Prinzip „mache deinen Wunsch Seinem ähnlich, damit Er so handelt, wie du es wünschst“ hinauf. Folglich geschieht „die Verschmelzung“.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Aus dem Fleisch heraus werde ich den Schöpfer erschauen“, 01.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Kabbalisten – über die verborgene Tora und über die offene Tora, Teil 2

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Das erklärt die zwei Namen, bei welchen die Tora genannt wird: „enthüllt“ und „verhüllt“.

Man muss verstehen, wozu wir die verhüllte Tora brauchen? Und warum nicht die ganze Tora enthüllt (offenbart) ist? Hier ist aber eine tiefe innere Absicht vorhanden, da die „verhüllte“ Tora darauf andeutet, dass sich der Schöpfer „in der Tora verhüllt“. Deswegen wird sie als die „verhüllte Tora“ bezeichnet.

„Enthüllt“ oder „offenbart“ wird sie dagegen bezeichnet, weil sich der Schöpfer mittels der Tora offenbart.

Daher sagten die Kabbalisten, und das steht auch im Gebetsbuch des Vilner Gaon, dass die Reihenfolge der Erkenntnis der Tora beim Geheimnis beginnt, und beim einfachen Sinn (Pschat) endet.

Mit anderen Worten wird dem Menschen, wie es heißt, dank den erforderlichen Mühen, die der Mensch sich zu Beginn in der verhüllten Tora gibt, die Ehre der enthüllten Tora zuteil, die Pschat (der einfache/wörtliche Sinn) ist.

Somit beginnt der Mensch beim Verhüllten, welches Sod (Geheimnis) genannt wird, und wenn er gewürdigt wird, endet er beim einfachen Sinn (Pschat).

Baal HaSulam. Das Vorwort zum TES, Punkt 103

 



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wer bist du, Adam?

Adam ist die Gesamtseele, die durch das Licht, durch den Schöpfer, als der innere Teil innerhalb eines äußeren Teils der spirituellen Welt erschaffen wurde.

Der ursprüngliche Zustand der Seele ist G“E; die Enthüllung von ACHaP, des egoistischen Verlangens, hat zur Sünde, zum Empfangen für sich selbst, geführt.

Als Folge geschah das Zerbrechen, und in jedem Menschen gibt es einen Teil davon, der mit allen anderen Teilen im Bestreben „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ vereint werden soll – in der Gruppe, in der allgemeinen Eigenschaft des Gebens.

Adam hieß der erste Mensch, der vor 5770 Jahren den Schöpfer, die allgemeine Eigenschaft des Gebens, erkannt hat (mit ihm beginnt die Zeitrechnung nach dem jüdischen Kalender).

Nach ihm müssen alle anderen Menschen nach 6000 Jahren ebenfalls den Schöpfer erkannt haben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 29.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das Trugbild (Fata Morgana)

Eine Frage, die ich erhielt: Stimmt es, dass die Nächstenliebe nur bezüglich des Wunsches zur Spiritualität möglich ist, und ich soll die materiellen Wünsche eines Freundes nicht erfüllen?

Denn ich sehe jetzt, dass ich nicht mal bereit bin, das Fleischstück am Tisch zu teilen.

Meine Antwort: Anfangs reicht uns die Verbindung zum Nächsten in seinem Wunsch, den Schöpfer zu erreichen.

Und später wirst du dich so fühlen, als ob neben dir am Tisch dein kleiner Sohn sitzt – wirst du ihm dann das Stück Fleisch wegnehmen können, um es selbst aufzuessen? So wirst du dich zur ganzen Welt verhalten.

Es ist unverständlich, warum es notwendig ist und was du im Endeffekt bekommen wirst? – Die Antwort auf diese Frage, d.h. das Ziel des Gebens, wird oft vergessen, weshalb uns diese Handlung  als künstlich vorkommt: Du wirst fühlen, dass du dem Schöpfer ähnlich bist und Ihm dadurch den Genuss bereiten, wenn du solche Korrektur erreichst!

Jetzt hast du kein solches Bedürfnis, weshalb die Handlung des Gebens grundlos, gewaltsam aussieht. Es gibt kein anderes Ziel, außer der Ähnlichkeit zum Schöpfer.

Denn dir scheint es nur so zu sein, dass die ganze Welt leidet, und dass es die armen und unglücklichen Menschen gibt. Wenn du dich korrigieren wirst, dann wirst du sehen, dass sie alle reich und glücklich, klug und gesund sind. (Siehe den Artikel von Baal HaSulam „Die Verhüllung und die Enthüllung des Schöpfers“).

Wir verstehen nicht, welche Illusion es ist, in der Welt die Leiden zu sehen. Jedem Menschen wird absichtlich die hässliche Welt gezeigt, um ihm die Empfindung zu geben, wie viel  korrigiert werden soll, um die Vollkommenheit zu erreichen.

Wir sehen, dass jeder anders denkt und die eigene Meinung hat. Woher kommt es? – Weil jeder ein anderes Weltbild sieht. Denn die Welt hat in Wirklichkeit kein Bild, keine Form – alles wird innen, in den Eigenschaften des Menschen geöffnet!

Und wenn ich beginne, die Wahrheit zu öffnen, dann verstehe ich, dass sich hinter allen Bildern dieser Welt, die vor mir wie die Trugbilder in der Wüste entsteht, ein Gedanken verbirgt, der mir solche Realität bildet. Und diese Form ist so schwankend wie das Trugbild selbst, das in der Luft schwebt und sich die ganze Zeit verändert.

Und sich durch diese Gespenster und die Ungewissheit durchzukämpfen, ist nur in der Gruppe möglich, die dir die ganze Zeit den Fokus der Sehkraft auf die Wahrheit korrigiert.

Die Wahrheit ist das Begreifen der Kraft, die das ganze Trugbild verwaltet, damit es uns klar wird, wie und warum diese Kraft gerade diese Formen schafft, und damit wir uns mit dieser Kraft auf der anderen Seite des sichtbaren Bildes dieser Welt verbinden und zusammen arbeiten.

Wie es gesagt ist: „Der Mensch wird geben, um die Wahrheit zu finden“.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und zu den Geschöpfen“, 03.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das ewige Leben teilte sich in Tropfen…

Aus dem Artikel von Baal HaSulam „Vorwort zum Buch Panim Meirot“: Und so wird der Sinn der Bestrafung vom Baum der Erkenntnis klar, … wie der Schöpfer warnte: „An dem Tag, da du von ihm kosten wirst, wirst du des Todes sterben“…

Die Seele des ewigen Lebens wurde gezwungen, sich von dort zu entfernen, und dem Menschen blieb ein zeitbegrenztes Leben, das von einem Stück Brot abhängt.

Das gleicht dem Schweiß des Lebens, d.h. das Leben teilte sich in Tropfen und wird dem Menschen Tropfen für Tropfen zugeteilt, und jeder neue Tropfen ist ein Teil des vorausgegangenen Lebens.

Und das sind Funken des Lebens, die sich auf alle Menschen in allen Generationen bis einschließlich der letzten, das Schöpfungsziel abschließenden Generation aufteilten.

Das Licht des Lebens, welches Adam haRischon vollständig ausgefüllt hatte, hat sich einfach auf diese ganze lange Kette verteilt, die sich ununterbrochen auf das Rad der Veränderungen von Eigenschaften bis hin zur Endkorrektur spult.

Natürlich ist die Rede nicht vom gewöhnlichen Leben und Sterben eines Menschen in dieser Welt. Hier geht es um den Kreislauf des Verlangens zu genießen, das sich immer wieder aufs Neue in uns enthüllt. Und das wird als eine neue Inkarnation nach dem Verständnis der Wissenschaft der Kabbala bezeichnet.

Und wenn wir ein normales „tierisches“ Leben führen, korrigieren wir nichts und durchlaufen auch keine „Inkarnationen“.

Dank des Sündenfalls ist ein riesiger neuer Freiraum – die Scham – entstanden, und diesen müssen wir korrigieren, doch dafür bedarf es mehrerer Inkarnationen.

Und wenn der Mensch sich verändert, verändert sich die ganze Welt mit ihm zusammen, und es ist unmöglich, dass die Welt sich ohne den Menschen verändert.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 29.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Ein neuer Punkt in der Schöpfung – der „Mensch“

Zuerst war die Welt der Unendlichkeit vollständig von Genuss erfüllt.

Doch später enthüllt sich in diesem endlosen Genuss die Wahrnehmung des Gebenden, die endlose Scham, und diese zwei Gegensätze annullieren einander! Was soll man also tun?

Und die Scham wird stärker als der Genuss, darum kommt es zu einer Einschränkung (Zimzum). Hier wirkt ein einfaches Naturgesetz: „Genuss minus Leiden ist gleich …?“

Von dem Resultat hängt die Reaktion, die Handlung ab. Wenn der Genuss um auch nur ein Gramm überwiegen würde, würde die Schöpfung den Genuss wählen und sich für erfüllt halten.

Und wenn ich diese Scham korrigieren möchte, werde ich mit dem Verlangen und dem Genuss arbeiten müssen – denn außer diesen zwei Kräften habe ich nichts mehr!

Ich arbeite an der Scham, um mich über sie zu erheben, doch dafür muss ich Genuss empfangen…

Das heißt, mein Tier arbeitet und zieht mich, den Menschen, auf seinem Rücken die Leiter mit hoch. Ich muss das Licht, die Erfüllung empfangen!

Das Licht erfüllt das Verlangen – und das ist die tierische Stufe. Und nur die Absicht darüber, der anti-egoistische Schirm, bedeutet die menschliche Stufe.

Das heißt, ich benutze mein Tier, meine Natur, auf allen Stufen – der unbelebten, pflanzlichen und tierischen. Deshalb arbeiten wir ständig, ohne uns von der Natur loszureißen, d.h., mit dem Verlangen zu genießen und jenen Formen, die sich darin kleiden.

Wodurch kann ich meine Einstellung gegenüber dem Schöpfer, mein Verlangen, Ihm ähnlich (edame), Mensch (Adam) zu werden, ausdrücken? Nur dadurch, dass ich Sein Licht empfange!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Pamin Meirot“ vom 29.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wo verbirgt sich das wahre Übel

Eine Frage, die ich erhielt: Was versteht man unter der Verschmelzung mit dem Schöpfer?

Meine Antwort: Verschmelzung bedeutet eine große Korrektur, Verbindung durch die Ähnlichkeit der Eigenschaften, der „Form“.

Das Material des Verlangens zu genießen selbst müssen wir nicht korrigieren. Doch dieses Material hat eine egoistische Form (Absicht), die als dem Schöpfer entgegengesetztes „Übel“ bezeichnet wird.

Das Verlangen zu genießen selbst gilt nicht als schlecht oder dem Schöpfer entgegengesetzt – wie die ganze unbelebte, pflanzliche und tierische Natur.

Und solange der Mensch noch nicht erkannt hat, dass er dem Schöpfer entgegengesetzt ist, heißt es ebenfalls nicht, dass in ihm der „böse Trieb“ existiert.

Als erstes muss enthüllt werden, dass deine Absicht, die „Form“ des Verlangens, dem Schöpfer entgegengesetzt ist. Anderenfalls gibt es kein Übel im Menschen – er handelt einfach entsprechend seiner Natur.

Als Übel gilt in der Kabbala die dem Schöpfer, dem Guten, dem Licht entgegengesetzte Eigenschaft. Das Übel kann nur erkannt werden, wenn einem die Eigenschaft der Güte, der Verbindung, der Liebe enthüllt wird – dann sieht sich der Mensch als dieser entgegengesetzt.

Er wird zu einem „Menschen“, wenn auch erst zu einem schlechten. Und das kommt erst mit dem Studium der Wissenschaft der Kabbala.  Bis dahin gibt es in dem Menschen – in jedem Egoisten der Welt – nichts, was er korrigieren müsste. Das ist nicht die Form, die einer Korrektur bedarf.

Korrigiert werden muss nur der Bruch zwischen mir und dem Schöpfer. Genau jene, dem Schöpfer entgegengesetzte Form muss ich in eine gute, Ihm ähnliche verwandeln.

Und wenn wir, wie es heißt, im gegenseitigen Geben Ihm ähnlich werden, erreichen wir die Verbindung, die als „Verschmelzung“ (Dwekut) bezeichnet wird.

Diese innere Arbeit (die Enthüllung des Bösen/des Zerbrechens und dessen Korrektur) geschieht nur mit Hilfe des Lichts, welches während des Kabbala-Studiums in der Gruppe angezogen wird.

Der Mensch spürt in einem seiner Lebenszyklen plötzlich einen „Stich im Herzen“, einen „Funken“, der ihn zu einem neuen, nicht materiellen Leben hinzieht.

Er will sich über das alltägliche, irdische Dasein erheben und kommt zum Studium, in die Gruppe, und im Laufe der Zeit fängt er an, zu spüren, wie sehr er dem Geben nicht entspricht.

Von diesem Moment an begreift er, dass seine Natur dem Schöpfer entgegengesetzt ist. Dann kann auch gesagt werden, dass in ihm die „Erkenntnis seines Übels“ entstanden ist.

Die Menschen glauben aber für gewöhnlich, dass das „Böse“ bedeutet, sich einfach schlecht in der Gesellschaft zu benehmen und nicht gegen die Verbindung von allen mit dem Schöpfer zu sein.

Das irdische Böse – einer Oma nicht über die Straße zu helfen oder kein Almosen zu geben – wird von der Kabbala nicht korrigiert, …weil es überhaupt nicht korrigiert werden kann, es wird nur wachsen, bis wir das spirituelle Übel ausgerottet haben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 07.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die unversiegbare Quelle ist genau vor dir

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sprechen von der allgemeinen Korrektur. Doch in der Gruppe gibt es Menschen mit einer großen Erfahrung, die die Kabbala bereits seit 10-15 Jahren studieren, und es gibt diejenigen, die erst jetzt kommen und zu einem Teil der Gruppe werden wollen.

Wie können sie diese riesige Lücke füllen, die durch jahrelanges Studium entstanden ist, um sich mit denjenigen, die bereits fortgeschritten sind, zu einer Gruppe zu verbinden?

Meine Antwort: Jeder Mensch, der in die Gruppe kommt, bekommt von ihr so viel, wie viel er in sie hinein investiert. Wenn hier Rabbi Schimon und seine Schüler, die die Endkorrektur erreicht haben, sitzen würden, könntest du auch von ihnen nur im Maße der von dir investierten Anstrengungen empfangen.

Das hängt nicht von der Größe der Freunde in der Gruppe, sondern von deiner Einstellung ab. Du kannst nicht von einer Quelle der unendlichen Höhe trinken, du bekommst von ihr entsprechend der genauen Übereinstimmung deiner Ähnlichkeit der Eigenschaften!

Die Unendlichkeit ist immer vor dir, doch wie viel bekommst du von ihr? Tröpfchenweise, durch eine winzige Öffnung. Warum? Weil du nicht in der Lage bist, eine größere Öffnung (Nekew) zu machen, dir fehlt das Verlangen (Nekewa) dazu.

Deshalb spielt es keine Rolle, auf welcher Stufe sich die Gruppe befindet. Werden Menschen etwa in 200 Jahren näher an das Ende der Korrektur sein, und wird derjenige, der dann in die Gruppe kommt, es leichter haben? – Nein, der Schöpfer, das höhere Lenkungssystem, kann auf kein einziges Gramm Anstrengung eines Menschen verzichten, denn diese Anstrengung wird ihm bei dem korrigierten Endverlangen fehlen, und es wird unvollendet bleiben.

Jeder Mensch muss alle Korrekturen durchlaufen. Wann genau er erwacht, hängt von der Korrekturabfolge der Seelen im Gesamtsystem ab. Doch alle machen die gleiche Arbeit durch.

Später, aus der Unendlichkeit, wirst du erkennen, wie vollkommen alle Zustände für jede Seele durchgeplant wurden – in völliger Gleichheit zwischen allen, unabhängig davon, welchem Teil der Gesamtseele von Adam sie angehören. Weil jede Seele die gesamte Seele von Adam erkennt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 06.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Womit beginnt die Gruppe?

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet das uneigennützige Geben an den Nächsten? Was muss ich dem Freund geben, was losgelöst vom egoistischen Genuss wäre?

Meine Antwort: Du musst ihm nichts Materielles geben. In deinen Verlangen bietest du ihm deine Unterstützung an, damit er an das Vorankommen zum Schöpfer denkt. Genau das ist dein Geben.

Was können die Seelen einander geben, wenn sie getrennt sind? Sie können nur einander erwecken und einander Kraft spenden. Man braucht nicht die Taschen oder den Kühlschrank von dem Freund zu füllen. Nur eine richtige Verbindung ist nötig – und das höhere Licht wird alle Bedürfnisse stillen.

Versorge den Freund mit Lebensmut, Teilnahme, Freude am Ziel – das ist deine Pflicht. Ohne diese Verpflichtung und diesen Geist gibt es keine Gruppe.

Der Schöpfer hat es so arrangiert, dass wir uns alle an einem Ort – in einem spirituellen Raum, in einem für alle Freunde aus der ganzen Welt gemeinsamen Verlangen befinden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir eine Gruppe sind.

Die Gruppe beginnt mit der Verpflichtung, einander zu erwecken. Dabei ist die Rede nicht von äußeren Handlungen, sondern vom inneren Verlangen, in dem wir verbunden sind. Jeder gibt einen gemeinsamen Impuls, die Überzeugtheit vom Weg, an die anderen weiter – das bedeutet Bürgschaft.

Wenn ich aber die Fähigkeit verliere, die anderen zu entflammen, dann bohre ich ein Loch in unser Boot. Und wenn ich müde bin und Erholung brauche? – Dann kannst du dich von den anderen nicht begeistern lassen, du bohrst unter dir ein Loch im gemeinsamen Boot und alle gehen unter.

Entweder beteiligst du dich an der Bürgschaft oder nicht. Auf diese Weise müssen wir unsere Reihen zusammenschweißen. Jeder Einzelne und alle gemeinsam müssen erkennen, wie wir immer mehr voneinander abhängen.

Das ist die praktische Arbeit: der Mensch überprüft Tag für Tag seine Forderung an die Verbindung mit der Gruppe. Genau auf diesen Punkt der gegenseitigen Abhängigkeit müssen wir all unsere Hoffnung setzen.

Das Boot kommt an seinem Bestimmungsort an, unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es keine Löcher hat, damit sich unter allen die Sicherheit an der Erreichung des Ziels, die Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels breit macht. Denn es gibt nichts Wichtigeres, als uns zu verbinden und eine allgemeine Kraft des Gebens – den Schöpfer, das Licht – unter uns zu enthüllen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 06.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 670 671 672 673 674 ... 972 973 974 Weiter