Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Stufe'

Die „Grafik“ des gegenseitigen Durchdringens

Eine Frage, die ich erhielt: Was geschieht auf dem Kongress?

Meine Antwort: Es geschieht dort eine ganz einfache Sache. Stell dir vor, wir würden uns in einer Box befinden.

Dort sind unsere Verlangen enthalten, von denen jedes sich mit den Verlangen der Anderen verbindet, sich in sie einfügen muss. Sagen wir, es befinden sich insgesamt 24 Verlangen in dieser Box, dann würde jedes von ihnen eine 24fache Kraft besitzen.
Das ist die erste Stufe der Verbindung, die erste spirituelle Stufe. Wenn jeder jeden einmal in sich mit einschließt: 24 Verlangen, von denen jedes aus 24 Teilen besteht, ist genau das die Bürgschaft.
Wenn wir diesen Zustand erreicht haben, sind wir dem Licht Nefesh ähnlich geworden, das uns ausfüllt. Warum?
Wir haben einen Zustand erreicht, in dem jeder in jeden eingeschlossen ist, in dem jeder sich in allen verliert und jeder jeden in sich aufnimmt. Das ist die erste Stufe unserer Ähnlichkeit mit dem Licht.
Ich habe mich in Bezug auf die Anderen annulliert und habe ihre Verlangen wie meine eigenen angenommen. Das bedeutet „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Dann werde ich dem Licht Nefesh gleich, und es füllt mich aus.
Nun, wenn wir den Grad unseres gegenseitigen Durchdringens verstärken, es noch mehr vertiefen, schließe ich alle Anderen, von denen jeder 24 Verlangen (24X24) in sich enthält, in mich ein.
Mit anderen Worten: Ich gehe von einem kleinen System des gegenseitigen Durchdringens zu einem tieferen, qualitativeren, komplizierteren System über. Und dann erfüllt mich statt dem Licht Nefesh das Licht Ruach. Ich steige zu einer höheren spirituellen Stufe auf.
Und so, in dem Maße unseres gegenseitigen Eindringens ineinander, enthüllen sich uns vollkommen andere Formen des gegenseitigen Durchdringens.

Wenn es für das Empfangen des Lichtes Nefesh auf einer Ebene (zweidimensional) geschah, dann nimmt unsere gegenseitige Durchdringung bei der Erfüllung mit dem Licht Ruach die Form eines dreidimensionalen Raumes an. Und hier habe ich bereits eine ganz andere Erkenntnis – in die Tiefe gerichtet.
Nach und nach verwandelt sich unsere gegenseitige Durchdringung in ein mehrdimensionales System, das sich in seiner Form den Bienenwaben ähnelt.
Man kommt nicht zum Kongress um zu lernen, man kommt dorthin, um sich mit den Seelen ineinander einzufügen. Das geschieht auf der inneren Ebene und der Mensch weiß nicht wie. Drei Tage lang befindest du dich unter einer riesigen Anzahl von Menschen, und diese Verbindung arbeitet ständig in deinem Inneren.
Aus einem Punkt verwandelt sie sich in eine Linie, aus einer Linie in ein Quadrat, aus einem Quadrat in alle möglichen anderen Formen, bis sich eine Sphäre – das Vollkommenheitssymbol – gebildet hat.

Zur Kabbala Akademie

Ein Programm mit einem guten Ende


Frage: Ist der Schöpfer eine gute Kraft?

Antwort: Was die Schöpfung betrifft, so ist es gut. Ohne Bezug zur Schöpfung können wir nichts über Ihn sagen. Wir sprechen von Ihm als Azmuto – Er ist Er selbst, d.h. er handelt weder positiv noch negativ.

Anmerkung: Wie in einem guten Märchen gewinnt natürlich immer die gute Kraft.

Antwort: In der Tat, dieses Märchen ist gut und es ist kein Märchen. Es handelt sich um ein geplantes Programm der Schöpfung. In der spirituellen Welt kann ihr Ende gesehen werden. Wenn wir uns von der Stufe unserer Welt, von dem was in den irdischen Sinnen geschieht, erheben – auf eine Stufe über unserer Erkenntnis, was „lishma“ genannt wird („um der anderen willen“) – dann sehen wir die Zukunft.

Jetzt beginnen wir zu verstehen, dass die Gegenwart und die Zukunft sowohl vorwärts als auch rückwärts fließen. Deshalb können wir, nachdem wir in die Höhere Welt aufgestiegen sind, ihre zukünftigen Zustände klar erkennen. Kabbalisten sehen dies.

Frage: Sie sehen das alles in Kräften, nicht so, wie es sich in unserer Welt zeigt?

Antwort: Natürlich, es liegt an den Kräften. Aber sie sehen es und erzählen uns davon. Woher haben sie es also? Wie konnten sie das alles beschreiben? Aus der Tatsache heraus, dass sie das alles entdeckt haben.

Aus dem Fernsehprogramm „ Spirituelle Zustände“, Purim – die innere Bedeutung des Feiertags“

(282925)

Spiritueller Sex


Michael LaitemanEine Frage, die ich erhielt: Ursprünglich hatte Adam nur eine Frau – Eva. Werden wir zur Monogamie zurückkehren, wenn wir korrigiert sind? Oder werden wir uns darum nicht mehr kümmern, wenn wir korrigiert sind?

Meine Antwort: Sexuelle Einheit in unserer Welt kommt von der spirituellen Einheit zwischen dem Höheren Licht und der Seele mittels des Schirms, was „Siwug de Haka’a“ genannt wird. In dieser spirituellen Einheit zwischen der Seele und dem Schöpfer (dem Kli und dem Licht), ist der Schöpfer oder das Licht der männliche Teil, welcher beschenkt und die Seele oder das Kli ist der weibliche Teil, welcher empfängt. Im Prozess der Korrektur erhält die Seele (Kli) die Eigenschaft des Schenkens, um das Verlangen des Schöpfers (des Lichts), „zu geben“, zu befriedigen.

Der Prozess der Einheit (Verschmelzung, Siwug – spirituelle Verbindung) geschieht in den allgemeinen Verlangen von beiden, „den anderen mit Genuss zu erfüllen“, den Genuss nur in dem Ausmaße zu spüren, wie es dem anderen Partner Genuss bringt. Was folglich geschieht ist ein ständiger Vergleich der allgemeinen Verlangen und der Absichten (im Rosh des Parzuf, vor dem Empfang innerhalb seines Toch), was in der Physiologie als Bewegungen des sexuellen Verkehrs ausgedrückt wird, das vor der Ausschüttung des Lichts von Chochma (Or Pnimi, Samen) in die Seele (in das Kli, vom Rosh in den Toch des Parzuf) geschieht.

Diese abwechselnden, und schrittweise erfolgenden, gegenseitigen Bewegungen sind dazu gedacht, um mittels der Unterbrechung und Wiederaufnahme des Kontakts, ein vollständiges Verlangen in jedem Partner zu erschaffen. Dies erschafft die Möglichkeit von förderlichem Genuss: Wenn diese Stufe erreicht wird, dann wandert das Licht vom Pe zum Toch, d.h. der Genuss tritt in das Verlangen ein, wie es in der Tora geschrieben steht: „Wie ein Pfeil das gewünschte Ziel zur gewünschten Zeit trifft, in der gewünschten Frau und im gewünschten Ort.“

Wenn folglich die Seele des Menschen die vollständige Korrektur erreicht, dann sieht ein Mensch den Sex als den physiologischen Ausdruck der spirituellen Verbindung. Und wenn es keine spirituelle Verbindung gibt, dann gibt es keinen Anreiz oder Grund für körperliche Verbindung.

 
 
Kabbala Akademie

Die Seele ist der Teil unseres Verlangens, der dem Schöpfer ähnlich ist


LaitmanIch erhielt Fragen über Tod, Wiedergeburt, den Körper und die Seele:

Frage: Was ist die spirituelle Arbeit mit einem verstorbenen Freund?

Meine Antwort: Die gleiche, wie mit den Seelen deiner anderen Freunde. Verbinde die Bestrebung dieser Seele in Richtung des Schöpfers genauso mit deinen Bestrebungen, wie mit denen der Gruppe.

Frage: In einer Ihrer Lektionen sagten Sie: „Die Seele eines Menschen ist ewig, weil sie ein Teil des Schöpfers ist. Deswegen stellt man sich vor, dass man mit seiner Seele ewig lebt. Jedoch verändert der Schöpfer die Seele, und das ist die Bedeutung der Reinkarnation der Seelen – wenn die vorherige Stufe stirbt und „ein neuer Mensch geboren wird“. Meine Frage ist: Wenn die Seele wiedergeboren wird, behält man dann den gleichen physischen Körper (passiert das in einer physischen Reinkarnation), oder wird auch der Körper ausgetauscht?

Meine Antwort: Immer wenn wir unsere spirituelle Stufe ändern, ändern wir unsere Seele oder unseren Grad der Gleichheit mit dem Schöpfer. Wenn ein Mensch auf den Level ansteigt, gleich dem Schöpfer zu sein, dann wird er während seines Lebens im gleichen Körper wiedergeboren. Wenn er jedoch die Korrektur seiner Seele noch nicht abgeschlossen hat, dann wird sein Körper mit einem anderen ausgewechselt.

Frage: Wenn die Seele eines Menschen abgelöst wird und ihm eine neue Seele gegeben wird, wo geht die vorherige hin? Wird sie in einem anderen Körper wiedergeboren?

Meine Antwort: Eine Seele ist jene Stufe die aufgrund der Realisierung der Reshimot in den Verlangen erscheint. Die Seele ist ein Teil des gesamten Verlangens – sie ist der Teil der dem Schöpfer gleicht.

Frage: Wenn sich die Seele eines Menschen verändert, dann würde ich denken, dass ihre Eigenschaften nicht sehr anders als die Eigenschaften der vorherigen Seele sein sollten. Ist das richtig?

Meine Antwort: Die Seele wird jedes Mal stärker und größer.

Frage: Merkt ein Mensch, wenn sich seine Seele ändert?

Meine Antwort: Ein Mensch verändert seine Seele durch seine eigenen Anstrengungen in eine vollkommenere.

Frage: Neulich las ich eine Zeitung, in der es häufig um Kabbala ging und dort gab es ein Interview mit Ihnen, indem Sie über das „Ich“ eines Menschen sprachen. Sie sagten, dass der Körper nur eine Schale für das „Ich“ sei und dass sich ein Mensch nicht verändern wird, wenn irgendeines seiner physischen Organe ausgetauscht wird – sogar sein Gehirn. Ich möchte gerne wissen: Was passiert mit dem „Ich“ nachdem der Körper stirbt?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch während der Existenz seines Körpers seinen „Punkt im Herzen“ durch die Vereinigung mit anderen (durch das Ausbrechen aus dem Egoismus und die Überquerung des Machsom) vergrößert hat, dann hat er bereits die Höhere Welt enthüllt. Aber wenn er das noch nicht erreicht hat, dann bleibt er ein Punkt und wird noch einmal wiedergeboren, um den Machsom zu überqueren.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Was ist die Seele?
Blog-Post: Die Formel der Seele
Blog-Post: Was wird mit der Welt geschehen, wenn ich sterbe?
Blog-Post: Was bedeutet der Tod? Wie kann man den Tod nicht fürchten?
 
Kabbala Akademie Grundkurs
 

Wir bilden unsere Seele, indem wir die zu uns kommenden Reshimot korrigieren (fortgeschritten)


LaitmanFragen, die ich über Reshimot erhielt

Frage: Ich möchte etwas über Reshimot fragen: Der Punkt im Herzen ist ein Reshimo und auch Klipot sind Reshimot, allerdings zerbrochene. Welche anderen Reshimot-Arten sind in der Kabbala „registriert“? Es gibt wohl mehr von ihnen als es Elemente im Periodensystem gibt!

Meine Antwort: Die Reshimot haben sich angesammelt, während die gemeinsame Seele von ihrer spirituellen Stufe „Liebe und Schenken“ zur Stufe „Empfangen und Selbstliebe“ abgestiegen ist. Insgesamt gibt es Reshimot von 125 Abstiegsstufen und wir müssen sie in umgekehrter Reihenfolge korrigieren. Indem wir diese Reshimot in dieser Reihenfolge erfassen, steigen wir entlang ihrer Stufen auf und enthüllen unsere spirituellen Sinne, die das Höhere Licht, den Schöpfer, verspüren.

Frage: Wie kann ein Mensch erkennen, von welcher Stufe – den besonderen Eigenschaften seiner individuellen Seele entsprechend – die Reshimot stammen? Kommen die Reshimot immer, um uns in unserem Wachstum und unserer Entwicklung zu helfen? Und was ist mit den Reshimot der Klipot – warum kommen sie zu einem Menschen?

Meine Antwort: Die Reshimot treten eine nach der anderen in uns in Erscheinung, von unten nach oben, und sie stellen sich immer in Form von zerbrochenen Stufen dar (Klipot, das Ego). Indem wir sie korrigieren, bilden wir unsere Seele – das Gefäß, in dem wir uns selbst wahrnehmen, unser spirituelles Leben.

Kabbala Akademie

 

Die Kunst, sich zu annullieren


Frage: Wie kann ich prüfen, inwieweit ich mich annulliere?

Meine Antwort: Die Selbstannullierung kann innerlich und äußerlich sein. Und ich muss mich selbst überprüfen, ob ich meinen Egoismus nur äußerlich annullieren kann, d.h. ob ich bereit bin, dem anderen entgegen zukommen, zu helfen, das zu tun, was er sagt, obwohl ich es anders machen würde.

Das wird als äußere Selbstannullierung bezeichnet, wenn ich mein inneres Verlangen, meinen eigenen Verstand und die Sicht der Situation stoppe und zurückhalte und das tue, was der andere sagt – wie ein treuer Diener, der die Wünsche seines Herrn erfüllt. Obwohl er es selbst anders, vielleicht sogar hundertmal besser machen würde, annulliert er sein Verlangen vor dem Verlangen des Herrn. Diese Selbstannullierung betrifft jedoch nur die Handlung selbst – er führt einfach den Befehl aus, wie beim Militär.

Es gibt jedoch eine noch höhere Stufe, wenn du dich auch innerlich, im Verstand, annullierst und den fremden Verstand höher als deinen eigenen annimmst. Das heißt, du hältst seine Gedanken und Entscheidungen für besser und richtiger als deine eigenen. Und das – nachdem du sie überprüft und deine Berechnungen mit seinen verglichen und gesehen hast, dass er unrecht hat und viel schlimmer in seinen Berechnungen und Vorhaben ist, als du es bist. Doch du nimmst seine Entscheidungen an, weil sie für dich am wichtigsten sind. Du schätzt ihn mehr als dich selbst und wählst bewusst seine Entscheidungen.

Denn du verstehst, dass du deine Berechnungen in deinem Egoismus durchgeführt hast. Deshalb entscheidest du nach all dem, dass er wichtiger ist, und nimmst seine Entscheidungen durch den Glauben über dem Verstand an. Von nun an dienen seine Verlangen, Berechnungen und Handlungen als Beispiel für dich, und du schließt dich ihnen mit Herz und Seele an.

Du hast keine Beweise dafür, keine Unterstützung, doch du machst es so, weil, nachdem du dich auf diese Weise an die Gruppe, an den Freund, an den Lehrer angeheftet hast, du ein Verlangen erhältst, an dem du um des Gebens willen arbeiten kannst. Du wirst bereits sowohl über das Verlangen zu geben als auch über die Handlung und über den Gedanken verfügen.

Doch das alles bezieht sich nicht auf unsere Verbreitungsarbeit – sie muss ein für alle Mal vollkommen von der Arbeit in der Gruppe getrennt werden. Verbreitung ist mit der Arbeit in einem Betrieb zu vergleichen und hat nichts mit der inneren Arbeit zu tun.

Als ich an der Seite meines Lehrers Rabash war, habe ich ihm oft Ratschläge gegeben, die das normale Leben betrafen: wohin und wie wir fahren sollten. In einem solchen Fall unterhalten wir uns wie zwei normale Menschen, die eine einfache, alltägliche Handlung besprechen. Wenn aber die Rede von der Selbstannullierung ist, dann ist die Anordnung auf den spirituellen Stufen und die Einstellung dieser gegenüber gemeint.

[#48401]

 

Jeder von uns kann die Welt mit seinen Gedanken verändern


Frage: Sie sagen, wenn wir nicht die Korrektur erreichen, wird es eine Hungersnot geben. Auf globaler Ebene ist das offensichtlich. Was aber kann ein normaler Mensch tun? Was kann er in die Praxis umsetzen, wenn er keine besonderen Gelegenheiten hat, die Welt zu beeinflussen?

Antwort: Am allermeisten beeinflusst er die Welt mit seinen Gedanken, denn „alles klärt sich im Gedanken“. Unsere Verbindung geschieht nicht durch die Elektrokabel des Internet, den Schallwellen unserer Stimmen, den Bildern auf dem Computer Bildschirm oder gar dem direkten Kontakt miteinander. Die gesamte Verbindung zwischen uns findet in unseren Verlangen statt.

Der Schöpfer erschuf nichts außer dem Verlangen. Wir nehmen unterschiedliche Entwicklungsstufen des Verlangens als Materie dieser Welt wahr – die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe in Form von Gasen, Flüssigkeiten, festen Körper und Plasma. Doch all dies befindet sich nur in unserer Vorstellung. Wir stellen uns vor, dass wir in Zeit, Bewegung und Raum existieren.

Diese Dinge sind jedoch nicht real – es ist nur die Art, wie sich die Realität in unseren unkorrigierten Eigenschaften darstellt. Außerhalb des sichtbaren Bildes der Realität ist die treibende Kraft das Verlangen. Daher existiert jeder Mensch, egal wie entfernt er von anderen ist, in diesem System und beeinflusst jeden darin durch sein Verlangen.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Wirklichkeit, die wir spüren, ist wie ein Traum
 

Verbindung  >  Kabbala Akademie

Wurzeln und Zweige – Ursachen und Folgen


Die Worte des Lehrers können niemals das höhere Wissen vermitteln. Es befindet sich außerhalb von Zeit, Raum und Bewegung. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Es handelt sich um die Höhere Welt, die außerhalb von unserer Wahrnehmung liegt, und deshalb können wir keinen geeigneten Gegenwert zu dem finden, was sich darin befindet. Schließlich gibt es in unserer Welt keine entsprechenden Worte, Ausdrücke, Kräfte, Handlungen, Beziehungen wie in der Spiritualität.

Es gibt dann ein Problem: Wie kann man die spirituelle Welt mit unseren Worten einem Menschen erklären, der gerade erst mit seinem Weg beginnt? Deshalb sagt Baal HaSulam, dass wir versuchen sollten, es in der Sprache der Zweige darzustellen. Was bedeutet aber „die Sprache der Zweige“?

Trotz der Tatsache, dass die höhere Welt mit unseren gegenwärtigen Eigenschaften völlig unbegreiflich ist, steigt alles, was sich in ihr befindet, in unsere Welt herab und bildet hier Zweige – die Folgen daraus.

Wenn wir die Sprache der Zweige richtig verwenden, das heißt, wir benennen die Eigenschaften der Höheren Welt mit Wörtern, Bildern und Begriffen unserer Welt, können wir alles, was dort existiert, richtig ausdrücken und unser Wissen vom Lehrer zum Schüler oder zwischen den Menschen übertragen, ohne Verwirrung zu verursachen.

Angenommen es gibt in der Höheren Welt einige Wechselwirkungen zwischen den Punkten „A“ und „B“ (Wurzeln). Und in unserer Welt sehen wir ihre Folge als „a“ und „b“ (Zweige).

Folglich können wir dann sagen, dass von der Höheren Welt in unsere Welt eine Eigenschaft herabgestiegen ist und in ihr eine bestimmte Folge gebildet hat, das heißt, wir können über das Zusammenspiel von Wurzeln und Zweigen sprechen.

Frage: Kann man etwas über ein großes „A“ anhand des kleinen „a“ sagen?

Antwort: Wir können nur eines sagen: das kleine „a“ und das große „A“ stehen zueinander als Ursache und Wirkung. Das große „A“ ist die Ursache, das kleine „a“ ist die Folge. Gleiches gilt für das große und kleine „B“. Deshalb werden sie als „Wurzel“ (Ursache) und „Zweig“ (Folge) bezeichnet.

Auf diese Weise besteht ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Höchsten und unserer Welt. Und wenn wir Wahrnehmungen der Höheren Welt haben, dann können wir bereits sagen, dass wir uns von den Zweigen zu den Wurzeln bewegen. Wir verstehen dann unter den Zweigen unserer Welt das Zusammenspiel der Wurzeln.

Aus dem Unterricht von 27.10.2019

[#255242]

“Liebe deinen Nächsten” ist die Bedingung, die uns die Natur stellt


Frage: Es gibt Menschen, Gruppen und Organisationen, die sich selbst als ein Ganzes und der Natur nahe ansehen. Sie sagen, sie würden einander, die Pflanzen und die Tiere lieben. Bedeutet dies „liebe deinen Nächsten“?

Antwort: „Liebe deinen Nächsten“ ist ein Gesetz der Natur, eine Bedingung der uns umgebenden Welt. Diese Bedingung wird uns nun plötzlich enthüllt, weil wir uns zu ihr hin entwickelt haben, ähnlich einem Kind, das zu einem Erwachsenen heranreift, und so fortan die Gesetze der Gesellschaft befolgen muss.

Man stelle sich vor, alle Medien würden plötzlich ankündigen, dass jeder bis Jahresende nach dem Gesetz „liebe Deinen Nächsten“ leben müsste und jeder, der dazu nicht in der Lage sei, würde hingerichtet werden. Das ist überhaupt nicht lustig – das ist die Bedingung, die die Natur uns gestellt hat. Wir sind jedoch unfähig dies zu sehen.

Was sollen wir also tun? Wir müssen lernen, wie wir “ liebe deinen Nächsten“ erreichen können. Wir müssen herausfinden, was dieses Gesetz bedeutet und was die Natur von uns will. Wir können dieses Gesetz nicht umgehen – wir müssen es lernen. Aber wie?

Indem wir lernen. Das ist das einzige Mittel, um die Menschen begreifen zu lassen, dass ein Weglaufen unmöglich ist und die einzige Lösung, die eigene Korrektur mittels einer besonderen Kraft der Natur ist. Diese besondere Kraft nimmt Einfluss auf eine Person, die den Wunsch nach Korrektur hegt, damit sie die Stufe des „liebe deinen Nächsten“ erreichen kann.

Es ist so wie eine Wellenfrequenz unter Millionen von Frequenzen. Du wirst sie nur erfahren, wenn Du den Wunsch nach ihr hast. Die Natur verlangt von dir, dass du dich auf diese Frequenz einstellst, in der du fühlen wirst, dass „liebe deinen Nächsten“ das einzige ist, was du möchtest! Dann wird diese Kraft kommen und dich korrigieren.

Alle anderen Versuche werden uns in Krisen führen, damit wir diesen Weg zum Ziel finden. Andere Wege um uns herum, verschwinden gerade nach und nach. Das wird die „ägyptischen Plagen“ genannt, und sie werden uns schließlich erkennen lassen, dass wir keine andere Wahl haben. Wenn wir uns in völliger Dunkelheit wiederfinden, werden wir mehr als bereit sein wegzulaufen, um nur eines zu erreichen – „liebe deinen Nächsten“. Wo sind die Menschen von Ägypten aus hin gelaufen? Nur zur Liebe, wie die Verbindung bewies, die später auf dem Berge Sinai stattfand.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wir werden uns entwickeln, um Macht über die ganze Natur zu erlangen
Blog-post: Der Schöpfer und die Natur sind dasselbe
 
Verbindung  >  Kabbala Akademie 

Kabbalisten über Kabbala heute, T.9


Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.
Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

            Möglichkeit der Befreiung

Die Erlösung Israels (Umsetzung des Strebens zum Schöpfer) und seine ganze Größe (Erfüllung mit dem Licht) sind nur vom Studium des Buches Sohar und des inneren Teils der Tora abhängig.

Und umgekehrt geschehen alle Zerstörungen und der Fall der Söhne Israels nur deswegen, weil sie den inneren Teil der Tora verließen, seinen Wert bis zur niedrigsten Stufe herabsetzten, und ihn zu einer Sache machten, an der es – Gott behüte – überhaupt keinen Bedarf gibt (und dа die Völker der Welt unterbewusst gerade diesen Teil von uns erwarten, halten sie uns für überflüssig in dieser Welt, wenn wir ihnen nicht das Mittel das Höhere zu erreichen bieten).

Baal HaSulam. Vorwort zum Buch Sohar. P.69.

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >  Kabbala Akademie