Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Kräfte'

Sukkot-Feiertag: Der zweite Tag von Sukkot – Isaak, Überwindung

Die Tage des Sukkot-Festes symbolisieren die Etappen des Aufbaus des spirituellen Gefäßes (Kli), das heißt der Seele, die sieben Sefirot umfasst.

Die drei oberen von zehn Sefirot : Keter, Chochma und Bina kommen von oben zu uns. Es handelt sich dabei um die Eigenschaften des Schöpfers, die Er uns zeigen will. Aus diesen Qualitäten bauen wir bereits eine besondere Eigenschaft, die  Verbindung zwischen uns auf. Sie existiert im Inneren der geschaffenen Wesen und gleicht dem Schöpfer, da sie reines Geben ist.

Die sieben Tage von Sukkot sind sieben Stufen des Aufbaus des vollständigen Klis unserer Seele. Es ist die Zeit, in der etwas, das dem Schöpfer ähnelt, innerhalb der Materie der Schöpfung aufgebaut wird. Das ist die innere Bedeutung des Feiertages Sukkot und im Allgemeinen von unserem Leben und unserer Existenz. Wir müssen lernen, wie wir unsere Verbindung, unsere Einheit aus verschiedenen, gegensätzlichen Kräften aufbauen können.

Der erste Tag von Sukkot ist mit der ersten Eigenschaft, die wir vom Schöpfer erhalten haben, verbunden und wird Abraham genannt. Das ist die Qualität der rechten Linie, die Korrektur, die Qualität der Barmherzigkeit, der Wunsch nach unbegrenztem Geben.

Der zweite Tag, die zweite Qualität in der linken Linie ist Isaak. Es ist die Überwindung, in der Arbeit mit dem Willen zu empfangen, um zu geben. Dies ist eine andere Qualität, die im Gegensatz zu Abraham steht. Der Mensch überwindet seinen Egoismus und will seinen Willen zu empfangen der Qualität Abrahams annähern, der sich im Geben befindet. Dann erhält er von der rechten Linie das Leben, die Kraft der Barmherzigkeit.

Wie können wir diese Stufen von Abraham, Isaak und so weiter aufbauen? Wir versuchen in unserer Verbindung voranzukommen, damit sie von Tag zu Tag stärker wird. Dann spürt jeder, welche Bereicherung er durch eine stärkere Verbindung erhalten hat. So enthüllen wir allmählich, was die spirituellen Sefirot und ihre gegenseitige Verbindung bedeutet und was ein spiritueller Parzuf ist. Der Parzuf ist das Ergebnis der aus der richtigen Kombination dieser Sefirot entstanden ist.

Im Wesentlichen ist der spirituelle Parzuf der Schnittpunkt der Qualitäten des Schöpfers und der Qualitäten der Schöpfung, des Willens zu empfangen und des Willens zu geben, die beiden Kräfte Keter und Malchut. In der Lücke zwischen Keter und Malchut entstehen Eigenschaften, Kräfte und ihre Verbindungen, aus denen alle Eigenschaften hervorgehen, die in der Natur existieren.

Die Menschen wollen die Natur kennen, verstehen und fühlen, sind dazu aber noch nicht in der Lage. Die gesamte Natur besteht aus Kräften des Empfangens, Kräften des Gebens und deren Verbindungen miteinander.

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Aus der täglichen Kabbala Lektion, 11.10.2022, „Ushpizin Isaac – Sefirat Gwura“

Das Verlangen, durch die Wand zu gehen

Die negative Kraft muss man als ein notwendiges Element für die richtige Ausrichtung auf das Ziel betrachten. In diesem Ziel kommen die positiven und negativen Kräfte zusammen, und durch ihre Vereinigung wird das Ziel für uns sichtbar.

In der materiellen Welt sehen wir zuerst das Ziel und müssen dann versuchen, es anzusteuern. Aber in der spirituellen Welt ist es ganz anders: Wenn ich das Ziel richtig anvisiere, dann werde ich sehen, dass es vor mir liegt.

In der Spiritualität stehen wir zuerst immer vor einer Wand, und erst wenn wir eine Lösung finden, erkennen wir, dass es eine Tür in der Wand gibt. Dabei liegt die Lösung nicht darin, herauszufinden, was uns hindert oder hilft, sondern darin, alle Voraussetzungen so miteinander zu verbinden, dass sie sich gegenseitig vervollständigen und es nichts Überflüssiges gibt.

Jede Entscheidung ist also eine Verwirklichung der Vollkommenheit. Und in der Vollkommenheit gibt es weder gute noch schlechte Komponenten, weder negativ noch positiv, sondern alles ergänzt sich gegenseitig.

In der materiellen Welt kann man eine geschlossene Tür sehen, aber in der spirituellen Welt kann man eine Tür erst sehen, wenn sie offen ist. Und eine offene Tür kann ausschließlich mit den Augen des vollkommenen Glaubens gesehen werden. In dem Augenblick, in dem wir den vollkommenen Glauben erlangen, öffnet sich der Durchgang.

Wenn ich eine blinde Mauer vor mir habe, an der ich keine Tür erkennen kann, ich aber unbedingt will, dass eine Tür aufgeht, dann geht sie auf.

In der materiellen Welt sehen wir vorher eine verschlossene Tür und versuchen dann, sie zu öffnen. Aber in der spirituellen Welt gibt es keine geschlossene Tür: Entweder ist die Tür offen oder es gibt eine blinde Mauer. Und wenn ich den vollkommenen Glauben erreiche, sehe ich sofort eine offene Tür.

Der vollkommene Glaube bedeutet, dass mich nichts von dem trennt, was sich auf der anderen Seite der Mauer befindet. Wenn ich solche Eigenschaften in mir erreiche, verschwindet die trennende Barriere.

Aus dem Unterricht zum Thema „Pesach“ von 12.04.2022

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Der Krieg von Gog und Magog. Teil 3

„Damit die Völker mich erkennen“.

Frage: Die Propheten sagen: „Damit die Völker Mich erkennen, wenn ich allen meine Kraft zeige, indem ich dich bezwinge. An dem Tag, an dem Gog in das Land Israel kommt, wird mein Zorn gegen ihn entfacht werden.“

Das klingt seltsam. Bedeutet das, dass der Schöpfer diese Kraft bringt, damit jeder Ihn erkennt?

Antwort M. Laitman: Wenn wir vom Standpunkt unserer egoistischen Natur aus argumentieren, sieht es sicherlich nach einer Art von Kindlichkeit aus.

Aber in Wirklichkeit ist das nicht so. Wir wissen aus der Wissenschaft der Kabbala und aus unserer eigenen persönlichen Erfahrung, die jeder Kabbalist hat, wie es geht. Schließlich durchläuft jeder von uns mehr oder weniger in relativer Weise diese Form des Kampfes zwischen der rechten und der linken Seite der Natur – Empfangen und Geben. 

Deshalb verbringen wir unser ganzes Leben damit, diese gegensätzlichen Eigenschaften zu studieren und sie in einer Mittellinie zu vereinen, die „Israel“ genannt wird, denn indem sie beide Seiten einschließt, führt sie ihren Besitzer direkt zum Schöpfer.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 30.04.2021

Der Krieg von Gog und Magog. Teil 2

„Ich werde euch in Mein Land führen.“

Frage: Im Buch der Propheten heißt es: „Wenn mein Volk Israel in Sicherheit sei, wirst du, Gog, aus dem Norden kommen und viele Völker mit dir, ein großes Heer. Du wirst über mein Volk kommen wie eine Wolke. Ich bin es, der dich, Gog, in Mein Land bringen wird, damit die Völker Mich erkennen.“

Es scheint, als ob der Schöpfer sagt: „Ich Selbst werde dich bringen“. Wovon reden wir hier?

Antwort M. Laitman: Es bedeutet, dass die Kraft des Schöpfers über allen Mächten steht. Sie allein beherrscht alle anderen Kräfte in der Welt, die sich in positiv und negativ, plus und minus, d.h. in Opposition zueinander auf allen Ebenen einteilen lassen. 

Dadurch, dass die höhere Kraft diese beiden gegensätzlichen Kräfte gegeneinander aufhetzt, entwickelt sie sie. Nur wenn sie im Konflikt, im Krieg miteinander stehen, können sie sich richtig entwickeln.

Und dann können wir sagen, dass es einen Krieg von Gog und Magog gibt. In der Tat findet dieser Krieg in der gesamten Geschichte, in der gesamten Entwicklung, in jeder Sekunde, in jedem Augenblick statt, aber wir beziehen den Krieg von „Gog und Magog“ auf die Ebene, auf der er bereits zwischen den grundlegenden, den erhabensten Kräften der Natur stattfindet.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 30.04.2021

Der Krieg von Gog und Magog. Teil 1

Die Konfrontation der beiden Eigenschaften der Natur

Replik: „Der Krieg von Gog und Magog“ ist eine Vorhersage des Propheten Ezechiel aus dem fünften Jahrhundert v. Chr. und somit zweieinhalbtausend Jahre alt. Aber die Ereignisse, die im Buch des Propheten beschrieben werden, und die Zeichen, die dort erwähnt werden, weisen auf unsere Zeit hin.

Wir wissen, dass es in allen Primärquellen, die vor vielen tausend  Jahren geschrieben wurden, nicht um materielle, sondern um spirituelle Ereignisse ging.

Außerdem sind Gog und Magog nicht zwei verschiedene Personen, denn Gog ist der König und Magog ist der Ort, aus dem er stammt.

Antwort M. Laitman: Tatsache ist, dass unsere gesamte Welt eine Reihe von Korrekturen erfährt, die aus dem Gegensatz zwischen dem Wunsch zu empfangen und dem Wunsch zu geben, den egoistischen und altruistischen Kräften, dem Plus und dem Minus bestehen. Die gesamte Natur auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Ebene ist so aufgebaut.

Auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene gibt es ein Wechselspiel von Plus und Minus, Absorption und Ausdehnung –  in der ganzen Natur, in allen Kräften sei es physikalisch, chemisch usw. Das wird in unseren irdischen Wissenschaften geklärt. 

Aber die gleichen Kräfte sind auch auf der Ebene vorhanden, auf der die Eigenschaften des Menschen zu finden sind: die Ebene des Gebens und des Nehmens. Diese sogenannten Seeleneigenschaften werden erst in der Wissenschaft der Kabbala geklärt. Wir können sie nicht genau definieren, denn diese Kräfte sind uns nur zum Teil bekannt, und zum größten Teil sind sie verborgen.

Darüber hinaus manifestieren sie sich nur in der Art und Weise, wie die positiven und negativen Eigenschaften in uns zum Ausdruck kommen. Und da der Mensch sie in und an sich selbst erforscht, ist es für ihn sehr schwierig, sie zu studieren, weil er sich dabei von sich selbst trennen muss.

Wenn sich die Wissenschaft der Kabbala mit der Beziehung des Menschen zu sich selbst und zur Welt beschäftigt, mit unseren Eigenschaften des Gebens und Empfangens – was in der Natur Plus und Minus, Anziehung und Abstoßung genannt wird -, dann reicht unser Wissen über die physische Welt nicht mehr aus, wir müssen unsere inneren Eigenschaften erforschen.

Aber weil sie uns verborgen sind, wir sie nicht vor uns sehen, sondern nur in uns selbst, sind wir dabei nicht unparteiisch, und so können wir uns nicht objektiv untersuchen.

Infolgedessen hat sich die Wissenschaft der Kabbala nur in dem Maße entwickelt und entwickelt sich weiter, indem der Mensch sich über sich selbst erheben kann. So kann er, wenn er sich sozusagen von sich selbst entfernt, über sich selbst hinausgeht, was man „im Glauben über den Verstand“ nennt, sich selbst objektiv erforschen, unabhängig von seiner Einstellung zu dem, was er untersucht. Und er kann nur die Eigenschaften selbst untersuchen.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 30.04.2021

Prophezeiungen der Kabbalisten

Durch das Studium der Kräfte, die unsere Welt beeinflussen, versteht der Kabbalist, wohin uns die Auswirkungen dieser Kräfte führen können.

Der Kabbalist Baal HaSulam sagte zwei Kriege in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts voraus.

Die Struktur der höheren Welt, des Systems, das unsere Welt regiert, was hinter unserer Welt ist, hinter diesen Mauern, hinter den Sternen, hinter den Planeten, hinter der ganzen Welt, dem Universum, zeigt uns Kräfte, die unsere Welt durchdringen, die uns von oben bis unten und in allen Zuständen wie auf einem Gitter halten.

Wenn man diese Kräfte studiert, beginnt man zu verstehen, wohin uns die Auswirkungen dieser Kräfte führen können. Es gibt den Einfluss dieser Kräfte auf uns von außen und es gibt unseren Einfluss auf uns selbst und auf diese Kräfte. Und das Zusammentreffen, Verschmelzen, Zusammenfügen unserer inneren Kräfte, die von uns abhängen, wenn sie richtig gelenkt und mit höheren Kräften verbunden sind, und diese höheren Kräfte der Natur bilden sozusagen unser Schicksal, unsere Zukunft, unsere Bestimmung.

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Wo ist Gott?

Wo ist Gott? Wo immer man ihn hereinlässt. (Menachem Mendel von Kotzk) 

Das ist wahr.

Frage: Lassen wir Ihn nicht herein?

Antwort: Ja: Wir weisen Ihn zurück, wir distanzieren Ihn von uns selbst. Deshalb bleiben wir innerhalb der kargen physikalischen Gesetze.

Aber wenn wir versuchen, den Schöpfer – die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbundenheit und der Einheit – in unsere Welt zu bringen, wenn wir diesen Kräften erlauben, auf uns zu wirken, dann offenbaren wir Ihn wirklich.

Frage: Was bedeutet es, Ihn zu offenbaren? Kann ich Ihn hören, sehen oder fühlen?

Antwort: Ja: In sich selbst. Ich spüre, wie ich nach den Gesetzen der universellen Verbindung und Liebe handle.

Frage: Bedeutet das, dass ich den Schöpfer enthülle?

Antwort: Ja.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 04.10.21

Beruht die Evolution auf purem Zufall?

Sollte die Evolution nur ein zufälliges Geschehen sein? Die Evolution ist alles andere als reiner Zufall. Wenn wir Naturerscheinungen als zufällig wahrnehmen, so scheint uns dies nur so, da uns das tiefere Verständnis dafür fehlt wie die Natur tatsächlich funktioniert.

Nichts was sich je ereignete geschah zufällig. Ebenso entwickelt sich unser Leben heute keineswegs willkürlich, sondern vielmehr im Rahmen festgelegter Naturgesetze.

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Die Mittlere Linie innerhalb des Menschen und der Gesellschaft


Frage: Was ist die mittlere Linie innerhalb eines Menschen?

Antwort: Die mittlere Linie in einem Menschen ist seine Seele. Wenn ein Mensch die rechte und die linke Linie in sich kurzschließen würde, würde er damit die Ansätze seiner Seele verbrennen, die für seine Entwicklung bestimmt sind.

Frage: Und was ist die mittlere Linie in einer Gesellschaft?

Antwort: Es sollte Gesetze in der Gesellschaft geben, die helfen können, einen Menschen so zu erziehen, dass er nur an seine Mitmenschen denkt und nicht an sich selbst. In diesem Fall wären all seine Handlungen wohlwollend und würden von der Gesellschaft gefördert, und er würde angemessen belohnt werden.

Wenn er aber nicht zum Wohle aller, sondern nur für sich selbst handeln würde, würde er bestraft werden. Dann würde er durch Belohnung und Bestrafung von der richtigen Gesellschaft erzogen werden.

Das heißt, die mittlere Linie innerhalb des Menschen ist sein Schirm, eine anti-egoistische Kraft, die es ihm ermöglicht, sowohl seine natürliche egoistische Eigenschaft des Empfangens um seiner selbst willen, als auch die in uns manifestierte altruistische Eigenschaft, die einen Teil des Schöpfers darstellt, aufzunehmen.

Und in einer korrigierten Gesellschaft werden unter der mittleren Linie die Gesetze verstanden, die diese beiden Kräfte ausgleichen.

Aus dem TV-Programm „Spirituelle Zustände“, 23.07.2021

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Was ist ein Traum?

Seit dem Altertum ist die Menschheit sehr neugierig auf Träume. Forscher sagen, dass wir jede Nacht mehrere Träume haben und dass jeder von ihnen zwischen fünf und 20 Minuten dauert. Manchmal haben wir gute Träume und wachen gut gelaunt auf, und manchmal haben wir Albträume.

Ich habe manchmal das Gefühl, wenn ich wach bin, dass das Leben wie ein Traum ist, dass es wie ein Film ist. Werde ich jemals aus diesem Film aufwachen?

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