Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Krieg von Gog und Magog. Teil 1

Die Konfrontation der beiden Eigenschaften der Natur

Replik: „Der Krieg von Gog und Magog“ ist eine Vorhersage des Propheten Ezechiel aus dem fünften Jahrhundert v. Chr. und somit zweieinhalbtausend Jahre alt. Aber die Ereignisse, die im Buch des Propheten beschrieben werden, und die Zeichen, die dort erwähnt werden, weisen auf unsere Zeit hin.

Wir wissen, dass es in allen Primärquellen, die vor vielen tausend  Jahren geschrieben wurden, nicht um materielle, sondern um spirituelle Ereignisse ging.

Außerdem sind Gog und Magog nicht zwei verschiedene Personen, denn Gog ist der König und Magog ist der Ort, aus dem er stammt.

Antwort M. Laitman: Tatsache ist, dass unsere gesamte Welt eine Reihe von Korrekturen erfährt, die aus dem Gegensatz zwischen dem Wunsch zu empfangen und dem Wunsch zu geben, den egoistischen und altruistischen Kräften, dem Plus und dem Minus bestehen. Die gesamte Natur auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Ebene ist so aufgebaut.

Auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene gibt es ein Wechselspiel von Plus und Minus, Absorption und Ausdehnung –  in der ganzen Natur, in allen Kräften sei es physikalisch, chemisch usw. Das wird in unseren irdischen Wissenschaften geklärt. 

Aber die gleichen Kräfte sind auch auf der Ebene vorhanden, auf der die Eigenschaften des Menschen zu finden sind: die Ebene des Gebens und des Nehmens. Diese sogenannten Seeleneigenschaften werden erst in der Wissenschaft der Kabbala geklärt. Wir können sie nicht genau definieren, denn diese Kräfte sind uns nur zum Teil bekannt, und zum größten Teil sind sie verborgen.

Darüber hinaus manifestieren sie sich nur in der Art und Weise, wie die positiven und negativen Eigenschaften in uns zum Ausdruck kommen. Und da der Mensch sie in und an sich selbst erforscht, ist es für ihn sehr schwierig, sie zu studieren, weil er sich dabei von sich selbst trennen muss.

Wenn sich die Wissenschaft der Kabbala mit der Beziehung des Menschen zu sich selbst und zur Welt beschäftigt, mit unseren Eigenschaften des Gebens und Empfangens – was in der Natur Plus und Minus, Anziehung und Abstoßung genannt wird -, dann reicht unser Wissen über die physische Welt nicht mehr aus, wir müssen unsere inneren Eigenschaften erforschen.

Aber weil sie uns verborgen sind, wir sie nicht vor uns sehen, sondern nur in uns selbst, sind wir dabei nicht unparteiisch, und so können wir uns nicht objektiv untersuchen.

Infolgedessen hat sich die Wissenschaft der Kabbala nur in dem Maße entwickelt und entwickelt sich weiter, indem der Mensch sich über sich selbst erheben kann. So kann er, wenn er sich sozusagen von sich selbst entfernt, über sich selbst hinausgeht, was man „im Glauben über den Verstand“ nennt, sich selbst objektiv erforschen, unabhängig von seiner Einstellung zu dem, was er untersucht. Und er kann nur die Eigenschaften selbst untersuchen.

Fortsetzung folgt…

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Aus der TV Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 30.04.2021


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