Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Eigenschaften'

Es gibt keine schlechten Eigenschaften

Die Sehnsucht des Menschen nach spiritueller Verwirklichung hängt von einer Gruppe ab, denn sie kann ihn erniedrigen oder erhöhen. Dementsprechend schreibt Rabash, dass es nichts Schrecklicheres gibt als Vernachlässigung, Nachlässigkeit bei der Arbeit, wenn ein Mensch sich denkt: „Nicht schlimm. Es ist alles in Ordnung, es geht alles.“

Die Kontrolle eines Menschen über sich selbst wird nur durch die Wahl seines Umfelds hergestellt; wie sehr die Gruppe ihn beeinflusst, ist das Maß, in dem er sich selbst kontrollieren kann. Deshalb muss die Gruppe ihn lenken, motivieren und ermutigen, damit er das Gefühl bekommt, dass er nicht unter dieses Niveau fallen kann, sondern nur aufsteigen kann, immer weiter nach oben. Wenn die Gruppe richtig geführt wird, ist dies leicht.

Die Beziehung zu den Freunden muss sanft sein; wir müssen verstehen, dass jeder seine Eigenschaften hat. Wir sind keine Lehrer und auch keine Kritiker des Charakters des anderen in irgendeiner Weise. Für jeden gibt es Eigenschaften, die in ihm bleiben müssen, aber in einer korrigierten Form. Das heißt, einer ist geizig, ein anderer ist ein Narr, ein dritter ist faul, eifersüchtig und reizbar und so weiter. Es ist verboten, diese Eigenschaften in irgendeiner Weise zu unterdrücken! Es ist nur notwendig, sie zu transformieren. Das ist alles!

Es ist notwendig, die Wut gegen meine schlechten Eigenschaften zu richten; Neid ist eine wunderbare Eigenschaft, wenn sie richtig gelenkt wird. Wir sagen immer zu einem Kind: „Schau, wie er ist, lerne von ihm.“ So entfachen wir die Neid in ihm. Das heißt, wir müssen uns gegenseitig so ansehen, wie eine Mutter ihr Kind ansieht, und sehen, dass in allem, was zu einer Verbindung zwischen Menschen führt, nur Gutes steckt. Und das Gegenteil, alle scheinbar guten Eigenschaften können die Menschheit zerstören, wenn sie nicht auf Verbindung und Einheit ausgerichtet sind.

Schaut euch alle möglichen Quellen der Psychologie und Philosophie an, was immer ihr wollt, und ihr werdet sehen, was für ein Unsinn um die Eigenschaften einer Person herum erfunden wurde. Sie betrachten nämlich alles in Bezug auf die Eigenschaft selbst und nicht auf ihre Verwendung. Wenn wir aber diese Eigenschaft richtig auf die Verbindung und Einheit zwischen den Menschen ausrichten, dann kann man davon überzeugt sein, dass nichts Schlechtes in uns ist. Alles hängt nur von der Absicht ab!

Dies sollte sich natürlich auch in unseren Beziehungen zueinander widerspiegeln. Es gibt keine schlechten Menschen, sie sind noch nicht korrigiert. Deshalb sind wir zusammen. Deshalb lieben wir einander.

Wenn ich bei jemandem eine scheinbar unerträgliche Eigenschaft entdecke und spüre, dass ich damit nicht zurechtkomme, halte ich sofort inne und beginne, eine andere Seite in mir zu entwickeln (in mir selbst und nicht in ihm), und daraus erhalte ich dann spirituelle Kräfte. Ich empfehle euch, euch das zu merken! Ich sage euch das aus meiner eigenen Erfahrung. Probiert es aus!

Plötzlich erscheinen neue Kräfte in dir. Du beginnst zu spüren, wie der Schöpfer dir neue Quellen für dein Vorankommen gibt. Anstatt es zu „biegen“, öffne dich ganz einfach. Entspanne dich, dahinter steht der Schöpfer. Stimme zu und das ist alles! Du erschaffst in dir einen neuen, offenen Raum voller spiritueller Energie, weil du dich verändert hast.

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Kongressunterricht „St. Petersburg“

Das 50. Tor von Bina

Viele verborgene Schätze liegen in diesem Palast, einer auf dem anderen. In diesem Palast gibt es Tore, die extra zum Verhüllen gemacht wurden, um die Lichter am Eintritt zu hindern. Fünfzig sind es.„(Einführung in Das Buch Sohar, Kapitel „ Schloss und Schlüssel“)

Kommentar: Wenn man das Buch Sohar studiert, muss man glauben, dass dieses Buch der Vermittler zwischen uns, den Niederen und dem Schöpfer, dem Höheren, ist und dass diese Verbindung durch die Gruppe von Rabbi Shimon stattfindet.

Die Tore sind die Bedingungen, die wir erfüllen müssen. Um das Tor zu durchschreiten, müssen wir uns ihm nähern und uns auf bestimmte Eigenschaften einstellen. Dann öffnet sich ein Teil des Tores, ein Teil hebt sich auf und einen Teil müssen wir korrigieren, indem wir uns in das Tor einfügen.

Mit jedem Tor, das wir öffnen, werden wir zunehmend bereit sein, zu geben, dem Schöpfer näher zu kommen und das ganze System, das die Schöpfung mit dem Schöpfer verbindet, besser zu verstehen. Mit jedem Tor, das wir passieren, gelangen wir weiter in den Palast des Schöpfers.

Jenseits des letzten, fünfzigsten Tores wird absolut alles offenbart – die Gesamtheit von Malchut, vollständig mit der höheren Kraft verschmolzen.

Aus einer Lektion über das Buch Sohar.

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Bedingungen für das Gebet

Baal HaSulam, Shamati 209. Drei Bedingungen beim Gebet

Es gibt drei Bedingungen für das Gebet: 

1. Die erste Bedingung ist der Glaube daran, dass der Schöpfer einen Menschen trotz seiner schlimmsten Eigenschaften, Gewohnheiten und Umstände die er hat, retten kann.

Frage: Was bedeutet es, zu glauben?

Antwort: Der Mensch hat alle möglichen Eigenschaften und Wünsche. Unser Studium versetzt uns in die Lage, aus all unseren Wünschen, Eigenschaften und Absichten diejenigen auszuwählen, die alle Menschen zum Guten führen werden.

Zu glauben bedeutet, sicher zu sein, dass, wenn man dies tut, die höhere Kraft den richtigen Einfluss auf uns ausübt und uns korrigieren wird. Daher die erste Bedingung: Man muss sicher sein, dass der Schöpfer uns helfen kann.

2. Zweite Bedingung: Man hat schon alles getan und die Rettung ist noch nicht gekommen.

Man hat noch längst nicht alles getan. Es gibt keine andere Möglichkeit als zu fragen. Wendet euch mit eurer Bitte immer wieder an den Schöpfer. Es ist die einzige, innere Kraft der Natur, die uns alle zu heilen vermag. Daher gibt es praktisch nichts anderes als das Gebet, der Bitte um Korrektur.

3. Die dritte Bedingung: Wenn der Schöpfer uns nicht rettet, ist der Tod besser als ein solches Leben.

Wir müssen zu folgendem Resultat kommen: Ich möchte mich so ändern und wie der Schöpfer sein, dass es sich nicht lohnt, für etwas anderes zu leben.

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Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“ vom 25.09.2022

Wer wird uns über den Machsom führen?

Frage: Wenn ein Schüler den Machsom zu Lebzeiten des Lehrers nicht überquert hat, wie stehen die Chancen, ihn später zu überschreiten? Sollte er es zur Lebzeiten des Lehrers schaffen?

Antwort: Natürlich wäre das wünschenswert. Das kann nur durch die Übereinstimmung der Eigenschaften geschehen, d.h. durch die Hingabe für den Weg, die „Anhaftung“ an den Lehrer, die Befolgung all seiner Ratschläge und dadurch, dass der Lehrer in seinen Augen wichtiger ist als er selbst. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine Ausbildung in Bezug auf den Schöpfer.

Es gibt viele Schüler, die sehr fähig sind, sehr begierig darauf die Spiritualität zu erlangen. Es überwiegt für sie häufig die Wichtigkeit eigener Interessen gegenüber der Wichtigkeit dessen, was der Lehrer verlangt oder was in seinen Augen notwendig wäre.

Angenommen, man hätte etwas Unschmeichelhaftes über Sie und ihren Lehrer geschrieben, was würde Sie mehr schmerzen? Würden Sie ihre eigene oder seine Ehre verteidigen? Wie würden Sie sich, mit welchem Engagement einsetzen?

Kommentar: Das hängt von der Entwicklung des Menschen ab.

Antwort: Ja, natürlich! Sie fragen aber, ob es möglich wäre, den Machsom vor dem Tod des Lehrers zu überschreiten. Ich weiß es nicht. Das ist ein Problem des Schülers.

Wie auch immer dauert es nach dem Tod um vieles länger.

Frage: Wer wird dann durch den Machsom führen, wenn nicht der Lehrer?

Antwort: Derselbe Lehrer, nur in einer anderen Form. Wenn der Schüler die Anwesenheit des Lehrers in seiner unmittelbaren Nähe nicht nutzen konnte, muss er ihn in einer anderen Form um sich herum suchen. So wie man nach einer Form des Schöpfers sucht.

Frage: Kann es auch jemand anderen außer dem Lehrer geben?

Antwort: Nein, niemanden! Nichts Materielles. Derselbe Lehrer, nur in einer anderen Form, nicht als Mensch.

Kommentar: Wenn es, wie Sie sagen, eine Kette gibt: Sie folgen Rabash…

Antwort: Es muss ein Mensch sein, der bereits den höheren Weg zurückgelegt hat. Wie kann man jemanden, der sich auf der gleichen Stufe wie die Schüler befindet, über sie stellen? Stellt man einen von ihnen über sie? Auf welcher Grundlage?

Frage: Sie sind die Stufe, an die wir uns festhalten müssen. Wie können wir das umsetzen, wenn Sie nicht mehr da sind?

Antwort: Wenn ihr diese Form nicht entdeckt, dann ist es natürlich schlecht. Dann werdet ihr auf einem sehr langen Weg vorankommen, indem ihr die Methode „Versuch und Irrtum“ anwendet.

Wenn ein Schüler unter meiner Anleitung fünfzehn oder zwanzig Jahre lang nicht in die spirituelle Welt eingetreten ist, dann wird er noch einmal so viele Jahre brauchen, um ohne mich in sie einzutreten.

Frage: Wie war das bei Ihnen und Rabash?

Antwort: Ich habe alles, was notwendig war, von Rabash bekommen. Ich habe mich ausschließlich darauf gestützt, in seiner Nähe zu sein. Danach gab es eine langwierige Methode, um tiefer in die gleichen gegenseitigen Verbindungen einzudringen, die wir vor seinem Tod gemeinsam hergestellt hatten.

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Aus dem Gespräch „bei mir klingelte das Telefon. Spiritualität zu Lebzeiten des Lehrers“

Wie kann man die Güte des Schöpfers spüren?

Kommentar: Es steht geschrieben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut. Das ist es, was die Kabbalisten offenbart haben. Das heißt, sie wissen nicht, wer Er im Verhältnis zu anderen Schöpfungen ist. Nur sein Handeln ist in Bezug auf uns so definiert.

Antwort: Die Kabbalisten, die den Schöpfer bereits offenbart haben, beschreiben ihn als gut, der Gutes tut. Das sind die Kabbalisten. Menschen, die das zu erforschen beginnen, fühlen natürlich noch nichts und kommen allmählich in diesen Zustand auf der entgegengesetzten Seite.

Kommentar: Wir können also sagen, dass Er das Endziel, die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu bringen, gut und Gutes tuend ist. Es gibt verschiedene Situationen auf dem Weg dorthin.

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Zustände auf dem Weg, die entgegengesetzt und manchmal unangenehm sind. Die Schöpfung muss sich zum Einen verändern, um in ihren Veränderungen zu spüren wer der Schöpfer ist. Zum Anderen, Ihn in all seinen Veränderungen und Metamorphosen zu spüren. All dies wird in der Kabbala erforscht und macht einen großen Teil der Kabbala aus.

Frage: Können wir sagen, dass der Schöpfer verborgen ist und wir ihn deshalb nicht als gut und Gutes tuend erleben können?

Antwort: Ja. Wenn wir Ihn wahrnehmen wollen – bitte – korrigiere dich von einem bösen Wesen zu einem guten Wesen. In dem Maß, wie man dem Schöpfer ähnelt, wenn man so gut wird wie Er, wird man Ihn wahrnehmen. Die Ähnlichkeit der Eigenschaften ist das Grundgesetz der Kabbala.

Kommentar: Natürlich ist es schwer, all das zu rechtfertigen, wenn man sich die Welt ansieht.

Antwort: Unmöglich! Man kann das nur in dem Maße rechtfertigen, wie man die Eigenschaft des Gebens erwirbt. Dann wird man in dieser Eigenschaft allmählich erkennen, dass der Schöpfer gut ist.

Aus einer Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“

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Energie des Höheren Lichts

Wisse, dass, bevor die ausgeströmten Wesen ausgeströmt und die Geschöpfe erschaffen wurden, ein einfaches Höheres Licht die ganze Wirklichkeit erfüllte. Es ist das Licht, welches sich aus der Essenz (Azmut) des Schöpfers ausdehnt. Wisse, dass alle Namen und Bezeichnungen, die in der Weisheit der Kabbala auftauchen, sich nicht im Geringsten auf das Wesen des Schöpfers beziehen, sondern nur auf das Licht, das aus Seinem Wesen austritt.  (Baal HaSulam, Talmud Esser HaSfirot, Band. 1, Teil 1, Kapitel 1, „Einschränkung und Linie“).

Der Schöpfer ist die Quelle aller Dinge. Was von Ihm ausgeht, wird als Licht bezeichnet.

Es geht nicht um unser physisches Licht, sondern um die Emanation, die vom Schöpfer ausgeht. Wenn ein Mensch beginnt, den Einfluss des Lichts an sich zu spüren, wird er durch das auf ihn wirkende Licht nach und nach dem Schöpfer angeglichen. Das heißt, das Licht trägt eine besondere Energie, eine besondere Eigenschaft in sich und denjenigen, den es beeinflusst, verwandelt sich in eine Art Abbild des Schöpfers.

Das drückt sich in den Eigenschaften aus, die ein Mensch plötzlich zu erleben beginnt: wie er sich verändert, wie er sich seine Umgebung, unsere Welt, die Höhere Welt usw. vorstellt.

Dies sind die Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die er durch den Einfluss des Höheren Lichts erhält.

Frage: Bedeutet das, dass er langsam beginnt, alle zu lieben?

Antwort: Ja. Er beginnt das ganze Universum um sich herum im vollen Umfang wahrzunehmen und fühlt, dass er dazugehört, da all dies von einem Licht geschaffen wurde. Ein Mensch, der das Höhere Licht erlangt, offenbart alles als ein einziges Werk des Lichts.

Seine Liebe richtet sich in erster Linie auf die Quelle des Lichts, den Schöpfer.

Frage: Wird sich in einem Mensch die Eigenschaft der Liebe zum Schöpfer offenbaren wenn er TES studiert?

Antwort: Möglicherweise. So sollte es sein, aber nicht sofort.

Aus der Fernsehsendung  „Das Studium der Zehn Sefirot“ (TES), 14.08.2022

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Wie können wir aus diesem Albtraum erwachen?

Frage: Wie kommt man aus der zerstrittenen, krisengeschüttelten Realität zu einer guten und geeinten Realität?

Antwort: Es ist, als ob man aus einem Traum erwacht, die schlechte Welt vor sich sieht, dann wieder die Augen schließt, um in einer guten, realen Welt aufzuwachen.

Die böse Welt, die man zuerst gesehen hat, war nur ein Traum, den man nicht wahrhaben will.

Wenn man das zweite Mal aufwacht, dann wird man die wirkliche Welt sehen, nicht die, die man sich vorher vorgestellt hat. Über die spirituelle Offenbarung steht geschrieben: „Wir waren wie im Traum“.

Wie kann man aus diesem schrecklichen Traum aufwachen und in einer guten Welt erwachen? Dagegen gibt es ein Mittel: Man muss seine kranke Wahrnehmung heilen. Schließlich befindet man sich immer noch in einer wunderbaren Welt, im Paradies indem es kein Leid, keinen Schmerz und nichts Böses gibt – nur absolute Güte. Das Einzige, was man braucht, ist eine Änderung der Wahrnehmung.

Wir befinden uns in einer Sphäre, in der alles Gute eine vollständige Umkehrung erfährt und zum Bösen wird. Deshalb sehen wir alles Gute als Böses an. Die schöne Welt der Unendlichkeit gibt es nur außerhalb von uns, wir nehmen sie entsprechend unserer schlechten Eigenschaften wahr. Wenn wir unsere Eigenschaften ändern, werden wir die gute Welt sehen.

Wir werden uns inmitten von Engeln wiederfinden, die einander nur mit Liebe behandeln. Es gibt nicht den geringsten bösen Gedanken in irgendeinem von ihnen – es wird eine Welt absoluter Güte sein. Wir dürfen es uns nur nicht selbst verderben und es falsch auffassen.

Wenn man sich schlecht fühlt, dann braucht man nur auf sich schauen. Wir haben großes Verständnis für das eigene Leiden, es gibt ein Medikament, das einen wieder gesund macht. Dieses Medikament ist weder ein Trick noch ein Schmerzmittel. Im Gegenteil wenn man mit seiner Einnahme beginnt, seine Wahrnehmung, seine Vision verändert, dann wird man sehen, dass man vorher wie in einem Traum war.

Die ganze Welt wird sich verändern, nicht nur Teile von ihr: erst 10 % besser, dann 20 %, dann 30 % und so weiter bis zu   100 %. Die Welt wird sich in dem Maß verbessern, wie man seine Eigenschaften verändert: um 10 %, um 20 %.

In dem Maß, in dem man es schafft, sich über seinen Hass auf andere zu erheben, wird man sehen, wie sich deren Einstellung einem gegenüber ändert. Man braucht nicht die Welt zu verbessern und auch niemanden in der Welt zu ändern. Man muss nur sich selbst in Ordnung bringen.

Aus Begegnung der Welten, Teil 2, 16.06.2014

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Jom Kippur – Bewusstsein des Egoismus

Frage: Während Rosh HaShana beschließt ein Mensch, ein neues Leben zu beginnen, und obwohl er sich über seine Natur erheben muss, möchte er dennoch innerhalb von zehn Tagen vor Jom Kippur alle seine Eigenschaften überprüfen.

Wenn er sie mit den Eigenschaften des Schöpfers vergleicht, sieht er, dass er in keiner von ihnen sich dem Schöpfer angleichen kann, und beschließt am Jom Kippur, sie unter Einschränkung zu setzen, die sich in unserer Welt durch fünf Einschränkungen äußern.

Danach, fünf Tage später, die die fünf Sefirot symbolisieren, beginnt das Sukkot-Fest. Was ist der Sinn dieser Feiertage?

Antwort: Vor dem Neuen Jahr (Rosh HaShana) gibt es eine ganze Reihe von Tagen, an denen die Menschen um Vergebung bitten. Sie bewerten sozusagen ihre Taten, was sie Gutes und Schlechtes getan haben, und im Allgemeinen erkennen sie, dass sie nicht wirklich etwas Gutes vollbracht haben.

So prüft der Mensch seine Handlungen und kommt zum Schluss, dass er dem oberen Willen des Schöpfers zu gehorchen hat, weil „es nichts außer Ihm gibt.“ Er akzeptiert den höheren Willen als die einzige Kraft, die in der Welt herrscht. Aus diesem Zustand heraus beginnt er, sich selbst zu bewerten. Er unterzieht seine Handlungen und Taten einer sehr ernsten Analyse, die bis Jom Kippur andauert.

Jom Kippur ist der innere Zustand eines Menschen, wenn er erkennt, dass die handelnde Kraft in ihm ausschließlich der große Egoismus ist und er sich über sich selbst erheben muss. Schließlich lautet das Hauptgebot der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und davon ist er Lichtjahre entfernt und befindet sich sogar im Gegenteil davon. Deshalb bittet er um Vergebung.

Das ist das Prinzip von Jom Kippur, wenn er bereit ist, auf sein egoistisches Verlangen zu verzichten. Es gibt insgesamt fünf von ihnen im Menschen. Deshalb werden sie durch fünf Einschränkungen in unserer Welt repräsentiert: ein Verbot zu essen, zu trinken und so weiter.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände, Rosh HaShana und Jom Kippur“

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Das Fundament meines Hauses

„Wenn der Schöpfer das Haus nicht baut, haben seine Bauleute vergeblich daran gearbeitet.“

Der Schöpfer und nicht wir erbaut die Struktur unserer Seele. Wenn das so ist, wie können wir dieses vom Schöpfer erbaute Haus betreten? Auf welchem Fundament steht es?

Mein Zehner bildet das gesamte Fundament dieses Hauses.

Ich muss dieses Fundament stärken, sodass es tief im Boden verankert ist, und mit Bodenplatten und Betonpfeilern stützen.

Sobald ich die Stützen, wie berechnet, erbaut habe, kann ich bereits Wände, Bodenplatten usw. dazwischen errichten. Das ist unsere Arbeit – sowohl im spirituellen als auch im materiellen Aufbau. In allen Welten gelten die gleichen Grundsätze.

Unsere Verbindung bildet die Säulen, auf der unser Gebäude steht. Wir sollten uns durch alle möglichen Arten von Beziehungen verbinden: das erste Mal gemäß den Eigenschaften eines Freundes, das zweite Mal gemäß den Eigenschaften eines anderen Freundes, das dritte Mal gemäß den Eigenschaften eines Dritten. So bauen wir das Gebäude aus den grundlegenden Zehn Sefirot auf.

Danach beginnen wir, innerhalb dieses Gerüstes Stockwerke zu bauen und Decken zwischen den Pfosten zu verlegen. Dies geschieht bereits durch eine einfache Verbindung zwischen uns, auf einer einfachen Stufe auf der jeder den anderen vervollständigt, indem er sich annulliert.

Darin sind viele Details enthalten, die aufgrund der Wirkung der spirituellen Wurzeln auch in unserer materiellen Welt vorhanden sind. Die Verbindung findet hauptsächlich durch verschiedene Formen unserer gegenseitigen Annullierung statt.

Eine Verbindung zwischen uns herzustellen, bedeutet den Tempel zu bauen: das Gebäude unserer Seele. Beim Versuch, diese Verbindung aufzubauen, stellen wir fest, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Doch wir fangen jedes Mal von vorne an – mit einer neuen Ablehnung und Verzweiflung. Wir erkennen dann, dass die Kraft des Schöpfers nicht ausreicht, um uns zusammenzuhalten und das Gebäude zu stützen.

Wir verbinden das eine mit dem anderen, aber der Schöpfer muss diese Verbindung aufrechthalten. Wir brauchen Ihn als die Kraft, die uns zusammenhält, wenn wir versuchen, einander näher zu kommen.

Wir brauchen den Schöpfer als Grundlage für unsere Arbeit – dass Er uns organisiert, die erreichten Erfolge sichert und unsere Fehler korrigiert. Wir brauchen Ihn bei jedem Schritt auf dem Weg. Wir legen unsere Verlangen hinein, und der Schöpfer korrigiert sie, fügt alle Teile zu einem Ganzen und hält es zusammen.

Es ist unmöglich, etwas ohne Hilfe des Schöpfers zu tun; und ohne die Arbeit des Schöpfers wird nichts in der richtigen Form erbaut.

Aus dem Unterricht „Wenn der Schöpfer das Haus nicht baut, so arbeiteten seine Bauleute vergeblich daran.“, vom 30.08.2022

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Der es verdorben hat, wird es korrigieren

Kommentar: Das Böse das wir in der Welt sehen, ist eine Projektion unserer Eigenschaften. Wenn man von diesem Übel stark beeindruckt ist, ist es hilfreich, denn im gleichen Maße wird man eine größere Bereitschaft haben, sich davon zu befreien.

Man muss erkennen, dass alles Böse aus einem Verlangen nach Genuss, dem Egoismus, herrührt. Wenn wir diesen Egoismus mit Hilfe des Höheren Lichts überwinden, dann wird das ganze Leben besser.

Wir sehen, dass die Welt von äußeren Problemen zerrissen ist: Krieg, Epidemien, Inflation. Wir können es in Ordnung bringen, wenn wir uns innerlich verändern – nicht in uns, sondern in der Beziehung zwischen uns. Niemand muss etwas in sich korrigieren, wir müssen nur unsere Verbindung in Ordnung bringen.

Ein Gerechter ist derjenige, der andere liebt, sich mit ihnen verbindet. Er ist nicht einer, der dasitzt und an sich selbst nagt – das ist Dummheit. Wenn wir das Band zwischen uns festigen, wird sich die ganze Realität verändern: die Welt, der Krieg, wir selbst – alles wird anders werden.

Unsere Verbindung kann nur mit Hilfe des Höheren Lichts, das zur Quelle zurückführt korrigiert werden nicht durch unsere eigenen Anstrengungen.  

Uns selbst zu korrigieren bedeutet zu erkennen, dass mein Verhalten gegenüber den anderen korrigiert werden muss und man nicht in der Lage ist, es selbst zu korrigieren, da der Schöpfer es von Anfang an verdorben hat, wie es heißt: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen“.

Alles, was wir tun müssen, ist, uns an den Schöpfer zu wenden: Er hat es verdorben, er wird es korrigieren, das nennt man das Werk des Schöpfers. Wir lernen nur daraus, so wie es sein sollte und finden den Unterschied zwischen dem, was wir wollen und dem, was wirklich ist, heraus. Das ist unser Gewinn.

Aus einer Lektion über „Es gibt niemanden außer Ihm“, 

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