Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Freiheit vom Engel des Todes

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie folgendes Zitat aus Baal HaSulams Artikel „Die Freiheit“ erklären würden:

„Wohingegen, wenn kein solcher Funken im Menschen weilt, sondern alle Funken seiner Essenz darin gekleidet sind, dem Schöpfer Wohlgefallen zu erweisen, dann ist er weder abwesend noch tot. Denn selbst wenn der Körper sich auflöst, löst er sich nur hinsichtlich des Aspektes des Empfangens für Eigennutzen auf, in den das ‚Verlangen zu Empfangen‘ gekleidet ist und er hat nur das Recht, durch dieses zu existieren.“

Ich verstehe das nicht. Wie ist es möglich, dass wenn der Körper stirbt (was Ihrer Ansicht nach mit dem Wechseln eines Hemdes verglichen werden kann), das ‚Verlangen zu schenken‘ nicht mit ihm stirbt? Wenn ich sterbe, werde ich nicht mehr in der Lage sein, zu schenken, selbst wenn ich noch das ‚Verlangen zu schenken‘ verspüre – ich werde mein Verlangen nicht verwirklichen können!

Oder nehmen wir anstatt des Todes an, ich würde einen Autounfall oder eine schwere Krankheit überleben, mit dem Verlust von Gliedmaßen und einem Gehirnschaden. Obwohl ich dann noch am Leben wäre, wäre ich nicht fähig zu geben! Ohne Körper können Sie Ihren Freunden nicht schenken oder an der Verbreitung teilnehmen. Wie kann also das Verlangen eines Menschen weiterbestehen und wahrgenommen werden, wenn der Körper nicht länger existiert?

Meine Antwort: Hier eine Erklärung des von Ihnen angeführten Zitats von Baal HaSulam:
„Wohingegen, wenn kein solcher Funken im Menschen weilt, sondern alle Funken seiner Essenz darin gekleidet sind, dem Schöpfer Wohlgefallen zu erweisen, dann ist er weder abwesend noch tot. Denn selbst wenn der Körper (der Egoismus) sich auflöst, löst er sich nur hinsichtlich des Aspektes des Empfangens (des Verlangens) für Eigennutzen auf, in den das ‚Verlangen zu Empfangen‘ gekleidet ist und er hat nur das Recht, durch dieses zu existieren.“

Die Verlangen bleiben. Was sich verändert, sind deren Absichten oder „Gewänder/Kleider“. Wir leben innerhalb dieser Verlangen, und wir nehmen auch unseren Körper bzw. seine Präsenz innerhalb eines bestimmten Verlangens wahr, welches sich in unserem „Ich“ in einem bestimmten Zeitraum (unserem Leben) offenbart, und danach wieder abnimmt und verschwindet. Dies gibt uns das Gefühl für das Leben und den schrittweisen Tod des Körpers.

Lesen Sie das Vorwort zum Buch Sohar und Sie werden sehen, was die Kabbala meint, wenn sie sagt:

  • Der Tod des Körpers – der Tod der egoistischen Absicht
  • Die Wiederbelebung des Körpers – die Geburt der altruistischen Absicht

Wir nehmen nur unseren tierischen Körper wahr, bis wir unsere gesamte Seele korrigieren, was bedeutet, bis wir all unsere Verlangen von „für mich selbst“ zu „für andere und für den Schöpfer“ korrigieren. Danach wird die Wahrnehmung des Körpers verschwinden, weil das Verlangen, worin wir den Körper wahrnehmen, in eine Absicht des Schenkens korrigiert sein wird. Und dies wird für ewig sein, weil es uns hilft, auch all die anderen Verlangen zu korrigieren.

Nehmen Sie folgendes als Grundlage: Es gibt nur das Licht und das Verlangen, und Sie fühlen alles (diese Welt oder die kommende Welt) innerhalb dieses Verlangens. Alles hängt von den Verlangen ab – von ihrem Ausmaß, ihrer Qualität und ihrer Angleichung zum Licht.

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