Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Liebe zu anderen durch die Eigenliebe begreifen

Frage: Sie sagen, dass man, um „seinen Nächsten wie sich selbst lieben zu können“, zunächst einmal sich selbst lieben muss. Was bedeutet das?

Antwort: Bevor du an der Liebe zu anderen arbeitest, musst du erst spüren, wie sehr du dich selbst liebst, ständig an dich denkst und keine Zugeständnisse gegenüber den anderen machst. Für dich geht es um deine Befriedigung, es soll dir gut gehen. Du bist überhaupt nicht in der Lage, an andere zu denken.

Wenn du das ausprobierst und merkst, wie egoistisch du bist, dann verstehst du, dass du nichts Anderes brauchst, als deine Einstellung auf andere zu übertragen.

Wer dieses Gefühl, dass er sich am meisten liebt, noch nicht hat, kann nicht mit der Arbeit an der Nächstenliebe beginnen. Er versteht nicht, was Liebe ist.

Die Liebe, aus Liebe zu sich selbst bedeutet, dass ich die ganze Zeit nur mit mir selbst beschäftigt bin – alles dreht sich um mich. Du sitzt zum Beispiel gerade in der bequemsten Position, dabei denkst du gleichzeitig darüber nach, wie du bald nach Hause kommst, dich auf das Sofa legst und deine Ruhe hast. „Wo sind meine Hausschuhe, wo ist mein Fernseher, wo ist mein Abendessen?“ Du suchst ständig nach Komfort. Du willst dich nur unterhalten, es dir gemütlich machen, dich in ein warmes Bett legen.

Man muss das sehr genau für sich erkennen, man kann das in einer Zehner-Gruppe tun.

Wenn du im Zehner danach strebst über andere nachzudenken, dann spürst du genau, wie sehr du dich selbst liebst. Du brauchst keine Freunde, niemanden. Du bist nicht in der Lage, an jemand anderen zu denken, außer an dich selbst.

Ausgehend von der Erkenntnis des Bösen kannst du darüber sprechen, wie du andere lieben solltest. Du hast ein Beispiel der Selbstliebe. Jetzt gehst du so vor, dass du andere genauso wie dich selbst behandelst. Das ist nicht leicht.

Aus dem Unterricht, 29.12.2019.

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