Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Kabbala befasst sich ausschließlich mit der Erreichung des Schöpfers

Michael LaitmanFrage: Sie sagen, dass der Schöpfer die Eigenschaft und Handlung des Gebens oder Schenkens ist. Wenn wir jedoch fähig sind, diese Eigenschaft zu erlangen, den Schöpfer zu erreichen, macht dies uns nicht größer als Ihn? Wir sind in der Lage, nicht nur den Egoismus sondern auch seinen Gegensatz zu integrieren, doch der Schöpfer ist nur ein Teil dieses Widerspruches. Wie kann Er uns dann überlegen sein? Vielleicht ist es so, dass wir Ihn nicht als überlegen ansehen können, sondern mehr als anders?

Meine Antwort: Man enthüllt den Zustand des Schöpfers erst, wenn man die Eigenschaft des Schöpfers erlangt hat. Dann ist man in der Lage, zu sehen, wo seine Eigenschaften in Beziehung zum Schöpfer tatsächlich stehen und was der Zweck der Schöpfung ist. Bis dies geschieht, sind alle unsere Worte inhaltslos, weil wir nicht wissen, was hinter ihnen steht.

Darum hasst Kabbala die Philosophie und hält sie für leeres Geschwätz über Dinge, welche die Philosophen nicht erreichen. Die Philosophie ist das Gegenteil der Kabbala – lesen Sie auch den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“. Die Kabbala beschäftigt sich lieber mit dem wirklichen Erlangen und spricht ausschließlich von dem Grad des Erlangens aus. Dies ist auch die Bedeutung der Worte „Der Richter sieht nicht mehr als seine Augen sehen“ und „Wenn wir etwas nicht sehen, sprechen wir nicht darüber“.

Frage: Ist die Hauptabsicht hinter der Mizwa von Yirat Hashem (Gott fürchten), Gott wahrzunehmen? Danke, Rabbi Jose.

Meine Antwort: Unbedingt, denn es ist die Wahrnehmung des Schöpfers, die es dem Menschen ermöglicht, sich über seine egoistische Natur zu erheben und sie (Aviut) im entgegengesetzen Sinne zu verwenden – als Schenken und Liebe, je nachdem wie der Schöpfer ihm dies enthüllt.

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