Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der wahre Altruismus und die Hilfe für den Nächsten

Eine Frage, die ich erhielt: Baal HaSulam schreibt, dass man den Nächsten so sehr lieben muss, dass man ihm sogar das letzten Kissen geben sollte. Bedeutet das, dass wir die materiellen Verlangen voneinander erfüllen sollen?

Meine Antwort: Ich habe aber nichts, womit ich diese Verlangen erfüllen könnte! Wo soll ich sieben Milliarden Kissen für die ganze Menschheit hernehmen?

Wenn jeder sich nur um das Geben sorgt, wird er von nichts zu viel haben – nur das Nötigste, um ein normales Leben für sich zu sichern. Was kann er dann an die Anderen geben?

Es gibt ein Gesetz, nach dem ich nichts Notwendiges, ohne das ich selbst nicht existieren kann, weggeben darf. Das bezieht sich auf die Existenz des tierischen Körpers, der nicht vernachlässigt werden darf.

Also habe ich gar nichts, was ich an die Anderen geben kann. Das wird von mir auch nicht verlangt! Wenn ich mich in Bezug auf den Korrekturprozess richtig organisiere, habe ich kein Gramm, keinen Groschen zu viel – ich lebe nur um des Gebens willen und nehme für mich selbst nicht zu viel.

Wir vergessen aber, dass wir nichts selbst tun müssen – alles wird vom Licht geregelt. Wir müssen nur die Verbindung erschaffen, damit das Licht durch uns wirkt.

Wenn ich daran denke, dass der Andere etwas haben soll, dann wird er es auch haben. Ich habe das für ihn arrangiert, dadurch bin ich dem Schöpfer ähnlich geworden, denn ich habe eine Handlung des Gebens ausgelöst.

Ich kann nichts Größeres tun, als das Licht zum Handeln zu erwecken. Das bedeutet, dass ich ein MaN, eine Bitte erhebe. Und mein MaN (meine Bitte) aus Malchut funktioniert so, wie MaD (eine Antwort) aus Bina. Ich erhebe mein gesamtes Verlangen zu Bina, von der gleichen Stärke wie SaT de Bina.

Alles wird in Gedanken geregelt, von mir geht das Verlangen, den Nächsten zu erfüllen, aus, erfüllt wird er aber vom Schöpfer. Ich bin nur ein Bindeglied zwischen einem anderen Menschen und dem Schöpfer. Die Welt ist in dieser Form in meiner Vorstellung erschaffen worden, damit ich mich korrigieren kann.

Ich spüre, dass ich selbst nichts außer dem Geben an den Nächsten brauche. Ich fühle mein Verlangen über seinem und noch höher das Verlangen des Schöpfers, die Möglichkeit, Ihn zu erfüllen und Ihm Genuss zu bereiten.

Wenn ich meine Verlangen auf diese Weise organisiere, bedeutet das, dass ich meine Handlungen vollziehe. Der Schöpfer wird diese Handlungen vollziehen, und wir werden die Einheit erlangen. Ich habe Ihn darum gebeten, uns verschmelzen zu lassen, und es ist geschehen. Ich muss nur darum bitten.

Der Schöpfer macht es absichtlich, dass dem Nächsten an etwas fehlt – damit ich Ihn darum bitten will, das auszugleichen, damit ich mich mit Ihm verbinden und Ihm ähnlich werden will.

Er hat das ganze Übel in der Welt erschaffen und will, dass ich als Beschützer eines jeden auftrete und mich um alle kümmere. Er füllt die Welt mit dem Licht der Unendlichkeit aus und verschwindet anschließend und gibt mir die Möglichkeit, das Licht in diese Welt zurückzuholen.

Ich muss aber begreifen, dass die Welt sich mir in meiner „Matrix“, in meiner Einbildung auf diese Weise vorstellt, damit ich korrigiert werde.

Wenn ich aber versuche, etwas zu geben, d.h. nicht mich, sondern die Welt zu korrigieren, dann lasse ich die Welt noch schlechter werden – um mir später meines Fehlers bewusst zu werden und anzufangen, doch mich selbst zu korrigieren.

Wir sehen deutlich, dass jegliche „humanitäre Hilfe“ nur Schaden anrichtet und Terrorismus, Diebstahl und Faulheit zur Folge hat.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 04.10.2010




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