Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Evolution'

Zwei Wege, um Einsicht zu erlangen

Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung der Kabbala in naher Zukunft?

Antwort: Im Moment findet eine Akkumulation, ein Prozess der Sammlung statt, und die Folge wird sein, das die Welt anfängt zu erkennen, dass wir uns in einem Teufelskreis befinden, dass sich in unserer Entwicklung überhaupt nichts Neues ereignet, außer einer voranschreitenden Verschlimmerung aller Abläufe.

Es gibt keinen Ausweg aus diesem Zustand, da wir von der egoistischen Natur geleitet werden, wodurch alle Errungenschaften der Menschheit umgekehrt werden und eine bösartige Verwendung finden.

Das alles geschieht , weil wir Menschen letztendlich erkennen müssen, dass dieser Prozess auf unserem Egoismus basiert, und mit unserer Konsumeinstellung einfach allem gegenüber zu tun hat. 

Wir müssen unsere naturgegebene Veranlagung ändern, sonst werden wir unseren Zustand selbst ständig weiter verschlimmern. Sogar dann, wenn wir gezwungen wären, uns zu ändern, beispielsweise durch einen Weltkrieg. Wir blieben gefangen im Kreislauf unseres Egoismus, wir weiter köcheln im Hass gegeneinander, wie kleine Jungs die sich im Hof einander beschimpfen und miteinander raufen. So ist es, und das müssen wir uns bewusst machen. 

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt den gesamten Prozess, das ganze Programm der Natur, deshalb muss sie der ganzen Menschheit offengelegt werden. So wird die Menschheit noch die richtige Einsicht erlangen. Das geschieht einerseits unter dem Einfluss von Schicksalsschlägen und andererseits durch unsere Erklärungen, wie es allen gelingen kann, eine freundliche Welt und ein wahrhaft vollkommenes Leben zu erreichen.

Ich würde uns eine solche Entwicklung wünschen. Wie Baal HaSulam in seinem Artikel „Die letzte Generation“ und in anderen Schriften dargelegt hat, hängt im Prinzip alles von unserer Entscheidung, von der Entscheidung der Menschheit als Ganzes ab. 

Ich hoffe sehr, dass ihr euch noch aktiver einbringen werdet, dieses Wissen im Internet zu verbreiten, auch indem ihr alle sonstigen Möglichkeiten nutzt, um jedem Menschen in der Welt zu erklären, worin die Aufgabe besteht, um zu einer guten Zukunft zu kommen. 

Aus einem Gespräch während der Videokonferenz der Internationalen Akademie der Kabbala

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Die Unvermeidbarkeit der Offenbarung des Schöpfers

Das Gesetz des Gemeinsamen besagt, dass die ganze Menschheit am Ende ihrer Entwicklung unweigerlich zur Offenbarung der höchsten lenkenden Kraft kommen und einen langen Entwicklungsweg zum Abschluss bringen muss. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Kabbala“)

Das allgemeine Naturgesetz besagt, dass wir alle jetzt oder in einem der nächsten Leben gezwungen werden, den Schöpfer zu offenbaren, Ihn zu erfassen, sich vollständig mit Ihm zu vereinen und zu verschmelzen.

Dies ist das allgemeine Gesetz der ganzen Natur. Es gibt kein einziges kleines Element in der Natur, weder auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Stufe, welches sich nicht unbewusst, instinktiv oder bewusst auf dieses Ziel zubewegt oder – wie die Kabbalisten auf unterschiedlichen Wegen.

Das Gesetz besagt, dass es in jeder Generation Einzelne gibt, die diesen Zustand erreichen können, bevor die restliche Menschheit zu dieser Vollkommenheit kommt.

Es steht außer Zweifel, dass wir alle die höchste Entwicklungsstufe – den Schöpfer – erreichen werden. Es liegt an uns, dies in unserer Generation zu erreichen.

Das ist das Gesetz des Allgemeinen und des Besonderen.

Frage: Wie kann die Offenbarung des Schöpfers an die Geschöpfe unvermeidlich sein, wenn wir von einem freien Willen sprechen?

Antwort: Es ist der freie Wille, der die Schöpfung zur unausweichlichen Offenbarung des Schöpfers führt. Wenn der Mensch sie richtig nutzt, beginnt er zu erkennen, dass seine Freiheit darin besteht, die Stufe des Schöpfers zu erreichen. Dann wird er absolut frei sein. Das ist das ganze Paradoxon.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Neues Leben 1318 – Umgang mit aggressiver Kommunikation in der Familie

 

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Das Erziehungssystem muss Kindern vermitteln, wie sie sich in Beziehungen verhalten sollen. Kinder, die in Familien mit gewalttätiger Gesprächskultur aufwachsen, werden sich vermutlich unsicher fühlen und fliehen wollen. Sie sollten sich aus ihrem gewalttätigen familiären Umfeld zurückziehen, damit es ihnen gelingt, neue, korrigierte Verhaltensmuster aufzubauen. Sie brauchen positive Vorbilder, von denen sie lernen können. Der erste Grundsatz, der vermittelt werden sollte, ist der Grundsatz der Gleichheit. Wenn uns jemand mit verbaler Gewalt begegnet, spiegeln wir ihm dasselbe zurück, wie ein Spiegelbild, so dass er sein Bedürfnis nach Korrektur spürt. Hinter dem Prinzip der Gleichheit steht ein Bestreben, dass man einander gegenseitig entwickelt, um füreinander die richtigen Verhaltensmuster zu entwickeln.

Aus KabTVs „Neues Leben 1318 – Umgang mit gewalttätiger Kommunikation in der Familie“, 

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Beruht die Evolution auf purem Zufall?

Sollte die Evolution nur ein zufälliges Geschehen sein? Die Evolution ist alles andere als reiner Zufall. Wenn wir Naturerscheinungen als zufällig wahrnehmen, so scheint uns dies nur so, da uns das tiefere Verständnis dafür fehlt wie die Natur tatsächlich funktioniert.

Nichts was sich je ereignete geschah zufällig. Ebenso entwickelt sich unser Leben heute keineswegs willkürlich, sondern vielmehr im Rahmen festgelegter Naturgesetze.

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Neues Leben 1315 – Der Umgang mit erwachsenen Kindern, die das Elternhaus verlassen haben

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Noch lange bevor Kinder von zu Hause ausziehen, sollten sie daran gewöhnt sein, ihre Eltern einmal am Tag anzurufen und sie wöchentlich zu besuchen. Dabei ist es auch wichtig, dass die Eltern ihre Erfahrungen, die sie gemacht haben, weitergeben, ihr Fürsorge zeigen, Fragen stellen und mit gutem Beispiel vorangehen. Die Kinder sollten auf die Phase der Loslösung vom Elternhaus vorbereitet und zur Selbstständigkeit erzogen werden. Andernfalls werden sie sich schwach fühlen und es schwer haben, sich selbst zu entwickeln und eine Beziehung zu einem Lebenspartner aufzubauen. Eltern sollten ihren Kindern Sicherheit und Anleitung geben und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie immer für sie da sind.

Aus KabTVs „Neues Leben 1315 – Beziehungen zu erwachsenen Kindern, die das Elternhaus verlassen haben“, 

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Was können wir tun, um den Wunsch nach Korrektur zu erwecken?


laitman planeEine Frage, die ich erhalten habe: Sie sagen, dass all die Vortrag und Unterrichte an jeder beliebigen Straßenecke einem nichts anderes geben könnten als eine zeitweilige Erleichterung, was noch größere Enttäuschung nach sich ziehe. Und dass der Grund dafür darin liegt, weil der Egoismus durch physische Handlungen wie Meditation, Medikamente und sogar durch das Befolgen der Gebote nicht korrigiert werden kann. Im Gegenteil wächst der Egoismus und er wird von Tag zu Tag größer. Diese Entwicklung bringt dann eine Person letztlich zur Kabbala, die genau die passende Methode für die Korrektur des Egoismus darstellt. Aber bis eine Person zur Kabbala kommt, liegt ein langer und qualvoller Weg vor ihr.

Meine Frage ist: Was kann getan werden, um den Wunsch nach der Korrektur in den Herzen solcher Menschen zu erwecken? Was kann getan werden, damit solche Menschen begreifen, dass der Egoismus böse ist, und dass dieses Übel durch das Studium der Kabbala korrigiert werden kann?

Meine Antwort: Eine konsequente Verbreitung der Kabbala über einen langen Zeitraum hinweg, in dem alle anderen Methoden über „Beseitigung“ und „Korrektur“ langsam zu Bruch gehen.

Zeit für spirituellen Fortschritt


Frage: Wieviel Zeit braucht es, bis ein Mensch die Kraft des Schirms (Massach) erlangt?

Antwort: In unserer Zeit können wir nichts darüber sagen, wie lange es dauert, bis man den Schirm (Massach) erlangt. Denn es handelt sich um eine besondere Zeit, in der man seinen spirituellen Weg nicht allein geht, wie es in früheren Generationen der Fall war.

Zum ersten Mal streben jetzt buchstäblich Milliarden von Menschen einen spirituellen Weg an. Ohne sich dessen bewusst zu sein, streben sie zum Schöpfer. Deshalb können wir  nicht konkret sagen, wie die Korrektur in unserer Zeit, der sogenannten letzten Generation, ablaufen wird.

Frage: Kann ein Schirm (Massach) von mehreren Teilnehmern des Prozesses zugleich erlangt werden?

Antwort: Ich glaube, dass die parallele Entwicklung des Schirms (Massach) in vielen Teilnehmern gleichzeitig möglich ist, und sie werden einander gegenseitig helfen können.

Frage: Beim großen Kongress Ende September sind es Tausende von Teilnehmern. Wenn so viele Menschen zusammenkommen und gemeinsam bestimmte Materialien studieren, in denen es um den Aufbau des Schirms (Massach) geht, kann das dazu beitragen, dass sie ihn erlangen?

Antwort: Ja, dies kann dazu führen, dass der Schirm (Massach) in vielen Menschen gleichzeitig erscheint, und generell werden alle Teilnehmer im spirituellen Bereich noch weiter vorankommen.

Aus dem Fernsehprogramm  „Geistige Zustände“

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Der spirituelle Sinn der jüdischen Feiertage


Frage: Alle jüdischen Feiertage symbolisieren bestimmte spirituelle Zustände, die ein Mensch während seiner Arbeit erlangt, wenn er vorankommt. Andererseits gibt es, wie Sie erwähnt haben, an jedem bestimmten Datum eine Art Leuchten von Oben, das uns erweckt. Um welche spirituellen Zustände handelt es sich, wenn wir über die Feiertage sprechen?

Antwort: Nun, wir befinden uns in einem Feld von Licht. Und es handelt sich nicht um das herkömmliche physische Licht, sondern es ist ein spirituelles Licht, es ist die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, es bildet die Lebensgrundlage, die Energie für alle Arten von Existenz.

Dieses Licht emaniert, strahlt aus, verändert sich, beeinflusst  uns. Lässt uns aufgrund seiner veränderlichen Wirkung wachsen, erzieht uns. Es entwickelt uns ständig, treibt uns vorwärts, macht uns  zusammengesetzter und umfassender. Darin besteht unsere spirituelle Entwicklung.

 Die physische Evolution geht praktisch auch von diesem Licht aus, jedoch auf seiner niedrigsten Ebene.

Die physische und die spirituelle Ebenen entsprechen einander. Das Licht beeinflusst die gesamte Schöpfung, auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Ebenen. Die Wissenschaft der Kabbala untersucht den Einfluss des Lichts auf unsere spirituellen Eigenschaften und Zustände. Wir  studieren, untersuchen und verstehen wie wir sie uns aneignen können. Dann fangen wir an, sie wirklich zu fühlen und sie stufenweise zu erlangen. 

Alles ist voneinander abhängig und befindet sich in einer gewissen Wechselwirkung, die als „Jahr“ bezeichnet wird. Dementsprechend verändert sich die Wirkung des Lichts sowohl auf uns, als auch auf die uns umgebende Welt. Wir feiern daher bestimmte symbolische Daten, die der spirituellen Welt entsprechen, in der diese Zustände realisiert werden.

Der Monat entspricht dem Mondzyklus. Ein Jahr bedeutet den Umlauf der Erde um die Sonne. Die Woche gibt es jedoch gar nicht. Der Tag und alle anderen zeitlichen Markierungen entstehen somit durch den Einfluss einer höheren Kraft, des Lichts. Dadurch verändert sich unsere spirituelle Umgebung und zugleich auch die physische Welt.

Die Feiertage sind also eine Entsprechung der  Ereignisse im Spirituellen. In unserer Welt können wir reguläre, automatisch ablaufende Veränderungen, die mit den Bewegungen der Sonne, des Mondes, der Erde usw. einhergehen, wahrnehmen. In der spirituellen Welt jedoch werden diese Veränderungen vom Menschen bewirkt, und zwar abhängig davon, wie zielgerichtet er sie anstrebt, um in seinen Handlungen eine größere Ähnlichkeit im spirituellen Sinne mit der Erde, dem Mond, der Sonne usw. zu erlangen.

Dies ist die Bedeutung der Feiertage und Ereignisse in unserer Welt, die „Moadim*“ genannt werden. 

*Moadim (heilige Versammlungen), wenn durch eine größere Einheit (Versammlung) der Seelen, eine besondere Stufe der Annäherung an den Schöpfer (Korrektur) erreicht wird*

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände. Rosch Haschana und Jom Kippur“

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Im Gleichgewicht bleiben


Frage: Der Mensch sieht nicht, dass er Teil der Natur ist, er hat eine verschlossene Wahrnehmung von ihr. Er versteht nicht, dass er eins mit der Biosphäre ist und dass er durch die Verbesserung seiner körperlichen Form die gesamte Biosphäre verbessert. Daher sind die Menschen nicht motiviert, sich körperlich zu betätigen, und sie hören auf, überhaupt etwas zu tun.

Wie kann der Mensch seine Einstellung ändern und erkennen, dass er eins mit der Natur ist, dass er Teil dieser natürlichen Schöpfung ist, die sich selbst verbessern kann? Wie kann man ihm diese Motivation geben?

Antwort: Die Kabbala erklärt, dass wir Teil der Natur sind und zwar ihr höchstentwickelter, egoistischer Teil. Wir wollen uns die Natur unterwerfen und sie mit unserem großen egoistischen Wunsch ausnutzen. In der Regel kommt uns das nicht zugute, vor allem nicht auf lange Sicht, auch wenn wir manchmal sehen, dass wir scheinbar sofort von der egoistischen Nutzung der Natur profitieren.

Das Wichtigste für uns ist es, im Gleichgewicht mit der Natur zu leben. Wir versuchen alles was dem Körper zusteht und er braucht, ihm quantitativ und qualitativ zu geben. Wir verstehen, dass das, was darüber hinausgeht, den gleichen Schaden macht, wie wenn der Körper Mangel leiden würde. Das heißt, der Überschuss ist das gleiche Gift wie der Mangel an Nährstoffen. Wir müssen lernen, uns selbst im Gleichgewicht zu halten.

Frage: Leider gibt es in der Medizin keine Normen, die vorschreiben, wie viel man sich bewegen, wie viel und was man essen sollte – totale Freiheit. Wäre es Ihrer Meinung nach gut, eine kanonische Norm aus der Natur zu haben, an der sich die Menschen orientieren könnten?

Antwort: Eine solche Norm gibt es nicht. Die Kabbala sagt, wenn Menschen über ihre spirituelle und körperliche Entwicklung so nachdenken, dass sie sich gegenseitig ergänzen, dann werden sie die goldene Mitte finden.

Frage: Wir haben also einen bestimmten Navigator in uns, der im Moment schläft?

Antwort: Ja. Wenn wir vernünftig damit umgehen, werden wir es in der Regel zu spüren bekommen.

Aus der Fernsehsendung „Begegnungen mit der Kabbala“, 29.07.2021

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Sich dem Schöpfer angleichen


Frage: Stimmt es, dass die Offenbarung des Schöpfers die Erschaffung von etwas Neuem aus dem Nichts ist? Schließlich hat es vorher keine derartige Form gegeben.

Antwort: Tatsächlich ist die Enthüllung des Schöpfers in jedem von uns so, wie die Erschaffung des Menschen. Das bedeutet, dass ich beginne, mich innerhalb meines egoistischen Verlangens zu verwandeln, und so erreiche ich nach und nach die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer. Ich beginne, in mir selbst den Menschen, d.h. ein System namens „Adam“ (vom hebr. Wort “Adomeh”,  ähnlich dem Schöpfer) aufzubauen.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich sollte verstehen, wer der Schöpfer ist und auch anderen dabei helfen, einen entsprechenden Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich lerne verstehen, wer der Schöpfer ist und helfe auch anderen dabei diesen Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Frage: Angenommen, dass ich einen Mitmenschen vor mir habe. Was kann ich ihm geben?

Antwort: Sie können ihm eine Methode an die Hand geben, die es ihm ermöglicht, allmählich eine Ähnlichkeit der Form mit dem Schöpfer zu erlangen. 

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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