Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine brillante Lösung für jedwedes Problem

RavEine brillante Lösung für jedwede Art von Problemen

Frage: Einer Gruppe von drei Personen wird eine Aufgabe gestellt. Jeder von ihnen hat sein eigenes Wissen, Aufgabengebiet, eigene Erfahrung und Berechnungen. Entweder können  sie die ihnen gestellte Aufgabe nun so gut es geht bewerkstelligen, oder aber sie bilden eine Gruppen-Intelligenz. Indem sie die ganze Zeit die emotionellen Verbindungen erhöhen, steigern sie ihre Fähigkeit zu denken. Gibt es in diesem Prozess irgendeine Einschränkung?

Antwort: Ja. Und es ist hier besonders wichtig zu prüfen, welche Art  Hindernisse es sind, über die die Menschen sich verbinden. Wenn es für sie aufgrund unliebsamer Verhaltensweisen zwischen den Gruppenmitgliedern, innerer Konflikte und  Ablehnungen schwierig ist, einander näherzukommen, es ihnen trotz allem aber gelingt, sich darüber zu verbinden, dann gibt  ihnen der Unterschied zwischen der Stufe, in der das Ego unter Kontrolle ist und die Größe, dass sie sich darüber erheben, um Einheit zu erlangen, eine intensive emotionelle Verbindung.

Frage: Um eine brillante Lösung zu bekommen, muss man also die selbstsüchtigsten Leute in einem einzigen Kollektiv versammeln? Was müssen sie tun, um sich zu vereinigen?

Antwort: Sie müssen sich nach einem einzigen gegenseitigen Empfinden sehnen. Dies bedeutet, dass jeder positiv über die anderen denkt, sich selbst beugt und zurücknimmt, sich über seine persönlichen Empfindungen erhebt und beginnt, den anderen so zu lieben, als ob er der näheste Mensch für ihn wäre.

Er sieht im Anderen die wunderbarste und idealste Person und will ihm in jeder nur denkbaren Weise Gutes tun. Gleichzeitig löscht er jedoch das Gefühl des Hasses nicht aus; vielmehr erschafft er eine Verbindung der Liebe darüber.

Hierfür führen wir eine Reihe von speziellen Treffen durch, in denen wir näher erläutern, wie jeder sich über sich selbst erheben, sein Ego – ohne es auszulöschen –   lediglich seine Wirksamkeit einschränken muss. Es geht hier darum, wie man sich selbst annullieren muss, um in andere eingeschlossen zu sein und sie so zu fühlen wie sie sind, und nicht wie es einem erscheint, dass sie sind. Ich möchte ein Bestandteil eines anderen sein, so als ob ich ihm bezüglich nichts fühle – keine Liebe und keinen Hass. Was will er? Was liebt, was hasst er,  wovon fühlt er sich angezogen? Welche Neigungen, Vorlieben und Pläne hat er? Ich will ihn wertschätzen; das ist die Hauptsache.

Frage: Den Umgang mit einem oder zwei Kollegen zu erlernen ist nicht schwierig. Heißt das aber, dass man, wenn es zehn Personen sind, jeden von ihnen wertschätzen muss?

Antwort: Ja. Das ist völlig richtig! Jeder annulliert sich, um die anderen zu fühlen. Und bei der nächsten Aufgabe braucht man sich nicht annullieren, sondern fühlt sich selbst sogar größer als alle anderen, bereit, alle zu erfüllen.

Von diesem Moment an ist es nun erforderlich zu prüfen, was dem anderen fehlt – man muss sich selbst zurücknehmen und ohne eignes Ego in ihm eingeschlossen sein. Man muss wie ein unauffindbarer Sensor, der keinerlei Störung verursacht, sein, und alle eigenen Fähigkeiten nutzen, um ihn zu erfüllen. Dies bedeutet, dass man, in seiner Fähigkeit zu erfüllen, bereits größer als alle anderen ist.  Man ist nicht der Kleinste, sondern wohl eher der Größte in einer Gruppe. Und dann hat man positiven Einfluss auf sie.

Frage: Wie kommt es, dass wir dank einer Atmosphäre guter Gesinnungen zwischen uns die besten Lösungen erreichen?

Antwort: Es geht hier nicht um die Atmosphäre. Vielmehr liegt die Wichtigkeit in der Fähigkeit, ein neues, integrales Gefühl und eine neue integrale Intelligenz oberhalb der Natur, die uns alle trennt,  zu erschaffen! Erschafft etwas – ähnlich der kollektiven Natur – das es einem ermöglicht, eine Lösung auf einer höheren Stufe zu finden als auf jener, auf der jeder von uns, sogar Einstein, ist.

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Auszug aus der TV-Reihe „Ein neues Leben“ vom 26. Jänner 2014

Das Gesetz der Liebe

RavFrage: Sie sagten, dass wir unter dem Einfluss des Or Makif (Umgebendes Licht) anfangen, an ein Vakuum zu geben, das wir gar nicht fühlen. Was bedeutet es, „an ein Vakuum zu geben“?

Antwort: Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir geben, ohne uns dafür eine Belohnung zu erwarten; der Akt des Gebens selbst wird zu unserer Erfüllung bzw. Belohnung.

Frage: Wie ist das zu verstehen, eine „Handlung des Gebens“ zu vollziehen?

Antwort: Angenommen vor dir steht eine berühmte anerkannte Persönlichkeit. Du spürst großen Respekt dieser Person gegenüber und würdest ihr gerne ein Geschenk zu geben. Du fühlst dich selber zufrieden, denn auf gewisse Weise erhältst du selber ein Geschenk bzw. fühlt es sich wie ein Geschenk an, da du eine solch berühmte Persönlichkeit beschenkt hast. So müsstest du mit allen arbeiten, die du liebst und respektierst, denn Liebe drückt sich durch das Geschenk aus. Ich möchte etwas Nettes für einen anderen tun, da es mir Freude macht, wenn ich ihm etwas geben kann und er von mir empfängt. Die Kabbala dreht sich um dieses Prinzip. Ich gebe oder schenke dem Schöpfer, doch eigentlich bekomme ich Freude von Ihm.

Frage: Geht es hier nicht eher um Beziehungen als um materielle Geschenke?

Antwort: Versuche es auch mit materiellen Geschenken. Aber natürlich sind die Beziehungen das Wichtigste. Wenn du einen Menschen liebst, suchst du nach Möglichkeiten, ihm irgendetwas zu geben. Nicht weil du ihm Freude machen willst, sondern weil es dir selber gefällt. Du verhältst dich zu ihm wie eine Mutter sich zu ihrem Kind verhält. Sie will es mit einer Decke zudecken und später wieder abdecken. Sie prüft dies und das. Sie beobachtet ihr Kind und wenn es nicht lächelt, spielt sie mit ihm, damit es lächelt. Das ist das Gesetz der Liebe. Das Gesetz der Liebe ist das Gesetz des Gebens! Wenn man einen Menschen liebt, dann erfüllt es einen, wenn man ihn beschenkt. Er nimmt und mir gefällt es.

Frage: Aber ich muss doch wissen, was er sich wünscht?

Antwort: Richtig, du musst diesen Menschen spüren können. Kein Problem! Spüre! Angenommen dieser Mensch, den du liebst, hat morgen Geburtstag. Du denkst: „Was soll ich ihm/ihr schenken? Was wünscht er/sie sich? Wie kann ich ihm/ihr Freude machen?“ Du würdest berechnen: Soll ich es so oder so machen? Wie könnte ich mehr über ihn/sie erfahren? Wie übergebe ich ihm/ihr es am besten? Was soll ich ihm/ihr geben?“

Diese Überlegungen basieren auf der Erlangung des Schöpfers. Andernfalls sind sie egoistisch. Denn in der Zeit des spirituellen Gebens gebe ich und erfreue mich. Ich gebe mehr, und freue mich mehr. Doch jedes Mal muss ich klären, was der andere wünscht und was ich ihm noch geben könnte.

Frage: Wie weiß man das? Kann man schätzen?

Antwort: Nein, bitte ihn, es dir zu sagen, damit du in die Lage kommst, ihn zu erfüllen. Und damit wirst auch du selbst in seinem Licht erfüllt.

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Aus dem Kongress in Sotchi, Tag Zwei, 14.7.2014, Lektion 3