Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was sagt die Tora über rote Bänder?

LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich habe entdeckt, dass rote Bänder nicht nur dabei versagen, den Menschen zu helfen, sie sind von der Tora aus ebenfalls absolut verboten. Im Buch Bereshit, Kapitel Derech HaAretz wird gesagt: Rabbi Tsadok sagte: הקושר על ידו חוט אדום הרי זה מרדכי האמורי – „Jemand, der ein rotes Band um seine Hand bindet, ist wie eine unreine Kraft gegen Mordechai (Eigenschaft von Bina).“

Warum erwähnen Sie immer Tarot Karten, rote Bänder, Yoga usw., wenn Sie Fragen beantworten, bei denen es um Mythen und Kabbala geht? Warum erwähnen Sie nie „Channeling“, das gerade so populär ist? Zum Beispiel weiß jeder von den zahlreichen Auftritten Lee Carolls bei der UN und jeder kennt seine Bücher. Und es gibt eine Menge Leute, die andere Lehren praktizieren, die sich mit dem, was Sie lehren, überschneiden. Ich habe keine Zweifel, dass nichts den Aufbau des Universums so detailliert erklärt wie die Kabbala, aber die anderen Methoden helfen doch auch, die Menschheit zu „Erwecken“, die mit ihrer Korrektur spät dran ist.

Antwort: Ich bin nicht vertraut mit all den „spirituellen“ Lehren und ich habe nicht vor, sie kennenzulernen. Sie alle erscheinen und verschwinden wieder. Ich habe keine Zeit und auch kein Verlangen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn wir alles systematisieren würden, was unser egoistischer Verstand erfinden kann, dann würden wir sehen, wie erbärmlich das ist.

Ich ziehe die Lehre der Kabbala vor, die von dem durchführbaren Eintritt in die Höhere Welt spricht (ich habe das selbst erprobt). Das Studium gründet sich auf das Ausbrechen aus unserer egoistischen Natur und nicht auf all die verschiedenen Lehren und Religionen dieser Welt (dies kann ebenfalls von oben erkannt werden, von der Höheren Welt aus). Ich empfehle Ihnen, das gleiche zu tun.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Es gibt keine Wunder
Blog-Post: Alle Menschen auf der Welt leiden an der selben Krankheit
Was ist Kabbala ?
Mythen über Kabbala

Seine Unerreichbarkeit im Geist eines Kabbalisten

LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Sie sagten, dass die Kabbala eine Wissenschaft ohne Axiome/Grundsätze ist. Doch Rabash sagt in Shamati, dass es nur Azmuto (den Unerreichbaren), Ein Sof und die Seelen gibt. Sind dies nicht Grundsätze, auf denen die Kabbala basiert? Alles andere kann doch von diesen Axiomen abgeleitet werden.

Mein Antwort: Nein, diese sind keine Grundsätze, sondern Aufdeckungen von Kabbalisten. Man kann einfach nicht verstehen, dass man sagen kann, dass Azmuto existiert, wenn es nicht erreichbar ist. Doch die Tatsache ist – man kann Seine Unerreichbarkeit eindeutig erreichen. Den Rest muss man selbst aufdecken.

Es gibt eine Regel in der Kabbala: Wir sprechen nur darüber, was wir erreicht haben. Wenn dann ein Kabbalist sagt, dass etwas unerreichbar ist, bedeutet das ein bestimmtes Erreichen. Das gilt für alle kabbalistischen Vorstellungen – alle diese kommen aus klaren Erkenntnissen und wissenschaftlichen Forschungen. Sie wurden in Gefühlen wahrgenommen, die man kontrollieren kann, und darauf basieren, auf welche Weise der Kabbalist diese Verbindungen durch Analyse und mentale Synthese erfasst. Dies geschieht jedoch nicht mit dem normalen Verstand. Kabbalisten entwickeln einen „nichtirdischen“ Verstand oder Gehirn, weil sich unser Verstand Seite an Seite mit unseren Verlangen entwickelt, um sicher zu stellen, dass sie sich verwirklichen.

Wenn sich unsere Verlangen auf der Ebene unserer Welt befinden, dann kann unser Verstand nie aus seinen Begrenzungen heraustreten, weil er von unseren Verlangen geschaffen wird. Darum muss man sich erst selbst korrigieren und später, wenn sich die Eigenschaften verändert haben, wird man klüger und erreicht einen Verstand, der nicht körperlich ist, sondern anders, höher – ein Geist, der Gegensätze als Ganzes begreift, der versteht, dass Zeit nicht existiert und dass Bewegung bedeutet, wenn man seine Eigenschaften jenen des Schöpfers angleicht.

Man erreicht dann eine vollkommen andere Weltanschauung (siehe auch Blog-Beiträge über die Wahrnehmung der spirituellen Wirklichkeit). Man enthüllt die Seelen und die lenkenden Kräfte und auch den Grund und den Zweck dieser Welt. Zusätzlich sieht man alles als ein einziges Bild, welches zwar ruht, sich aber dennoch in Richtung Enthüllung dieses Ruhezustandes bewegt.

Verwandtes Material:
Artikel von Baal HaSulam: „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“
Aus dem Artikel „Die Massen und das Individuum“: Die Urheber der Leiden
Blog-Post: Fragen über den Pharao-unseren Egoismus (fortgeschritten)
Shamati 3: Das Wesen der spirituellen Erkenntnis

Der Golem von Prag – Wahrheit oder Fiktion?

LaitmanFrage: Ich möchte Sie nach der Geschichte des Golem von Prag fragen. Gibt es irgendetwas Wahres an der Geschichte? Schließlich gibt es dort noch immer das Grab des Rav, der angeblich den Golem geschaffen hat.

Meine Antwort: Dieser große gerechte Mann in Prag lebte tatsächlich. Was den Golem betrifft – den Humanoiden, den er angeblich erschuf – das ist ein Märchen. Es gibt keine Wunder in dieser Welt! Doch Menschen wollen an Wunder glauben und aus diesem Grund bleiben Märchen solange Zeit bestehen.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Es gibt keine Wunder