Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was geschah mit dem König von Ägypten?

Aus dem Artikel: “Und es geschah während jener vielen Tage“ („Shamati“ N°159): Was tat der Schöpfer also? „Der König von Ägypten starb“, das heißt, sie verloren diese Knechtschaft. Natürlich konnten sie dann nicht länger arbeiten.

Der König von Ägypten starb in uns – die Macht, welche die Selbstsucht bisher über uns ausübte, verschwand. Aus diesem Grund können wir nicht mehr funktionieren. Wir haben immer egoistisch gehandelt, für unseren Selbstgenuss haben wir gegeben. Und plötzlich gibt es niemanden mehr, für den wir arbeiten könnten – das Verlangen zu genießen ist verschwunden. Und wenn es kein Verlangen mehr gibt, bleibt auch nichts mehr zu tun: Wir wollen weder geben noch empfangen.

Unser Egoismus ist wie verschwunden, wir sind verzweifelt und wissen nicht, was wir machen, oder wohin wir gehen sollten. Wir wollen uns nicht mehr bewegen, fühlen uns plötzlich leer, empfinden keine Freude. Doch ist dies ist nur ein Übergang auf die nächste Stufe. Dass wir jetzt erschöpft sind, zeigt nur unsere Abhängigkeit von der Stärke des Egoismus, und wie sehr er uns in seiner Macht hielt.

Der König von Ägypten starb – das heißt, unsere Selbstsucht ist für uns nicht mehr wichtig. Unser Selbstgenuss erfüllt uns nicht mehr, da wir daraus keine Lebenskraft mehr beziehen.

Aus dem alltäglichen Leben wissen wir, dass wenn irgendein Spiel einen nicht länger ausfüllt und man dem keine Wichtigkeit mehr beimisst, dass dies bedeutet, dass der König von Ägypten – unser Egoismus – uns nicht mehr erfüllt. Deswegen suchen wir dann nach weiteren Veränderungen im Leben, nach Erfüllung.

Aber in der spirituellen Arbeit wissen wir nicht, wie wir von einem Zustand in den nächsten gelangen können, und das ist das Problem. Im gewöhnlichen Leben haben wir das Fernsehen, Internet, Werbung – wir können jederzeit eine neue Wahl treffen. Wenn wir im Supermarkt einkaufen gehen und sehen in den Regalen unzählige Sorten Wein, Käse, Fleisch usw.: Spricht uns das eine nicht an, entscheiden wir uns für etwas anderes.

Das verwirrt die Menschen sehr, denn die Illusion der Wahl, ständig etwas für den Selbstgenuss zu finden, beruhigt zunächst. Dann fällt jedoch auf, dass bei all diesem Mühen eine große Anzahl von Menschen zu Depressionen neigt, dass viele völlig verzweifelt sind, sogar Drogen nehmen.

Da wir uns auf dem spirituellen Weg befinden, können wir auch keinen Genuss mehr im normalen Leben finden. Wir wissen nicht, was mit dem König von Ägypten passiert ist, der uns bisher immer dazu inspiriert hat, in diesem und jenem Erfüllung zu finden. Jetzt aber gelingt uns dies nicht mehr – und das ist ein Problem.

Wir können nicht ständig die Richtung wechseln, uns andere Aufgaben suchen oder vor uns selbst weglaufen; es gibt keinen Ort, an den man davor fliehen könnte. Wir müssen uns darauf ausrichten, einen neuen König zu finden. Das heißt, wir nehmen die Kraft des Gebens an, ohne dafür irgendwas zu erwarten. Wir nutzen die Höhere Kraft, führen bestimmte Handlungen aus und verbreiten in der Außenwelt.

Wir müssen um solch eine Trennung von jeglichem Selbstgenuss bitten, ob gut oder schlecht.

„Und später, als sie durch die Wüste gingen und in den Zustand von Katnut (Kleinheit) gelangten, sehnten sie sich zurück nach dem Dienst, den sie vor dem Tod des Königs von Ägypten verrichteten“.

Wenn der Mensch von seinem Ego getrennt ist, wird ihm immer wieder vorgeführt, wie gut er es früher hatte: welche Wünsche, Genüsse, Absichten, welche Freuden! Doch nun ist es die Aufgabe des Menschen, über seinem Ego genau den gleichen Zustand zu entwickeln, jetzt aber auf der spirituellen Ebene. [133046]

Auszug aus dem Unterricht aus dem Buch „Shamati“ 18/04/14

Spiele mit dem Pharao

Frage: Wie erlangt man die Kraft des Glaubens?

Antwort: Den Glauben empfindet man entsprechend der Bitte. Die Bitte soll maximal an die Kraft des Glaubens angenäht sein. Das heißt, ich soll klären: wofür ich den Glauben brauche, wie formuliere ich in mir diese Forderung? Mit meiner Forderung soll ich die Kraft des Glaubens an mich heranziehen, um zu erzwingen, dass sie in mir offenbar wird.

Die Schwierigkeit besteht darin, dass es unmöglich ist, die Kraft des Glaubens zu verlangen, ohne sie gefunden zu haben. Eine ausweglose Lage – das eine verneint das andere. Wenn ich es jedoch in meinem materiellen Zustand künstlich vorspiele, dass ich die Kraft des Glaubens und die altruistischen Handlungen brauche, dann leuchtet mir diese Kraft von weitem zu.

Sie kommt noch nicht zu mir, da ich darin kein wahres Bedürfnis verspüre. Ich spiele sie vor „als ob ich sie hätte“, und dieses „als ob“ zieht das Licht, das zur Quelle zurückführt und mich korrigiert, zu mir heran.

Nach solchen Übungen ziehe ich jedes Mal immer mehr umgebendes Licht heran und beginne, mir die Eigenschaft des Gebens an zueignen. Ich beginne sogar in der Dunkelheit zu unterscheiden, welche Handlungen mehr und welche weniger gebend sind. Ich lerne, mich in der Finsternis zu orientieren, sogar mit dem Pharao zu arbeiten, mit ihm zu spielen.

Im Laufe dieses Spieles leuchtet mir die Kraft des Glaubens immer mehr entgegen, aber nur unter der Bedingung, dass ich mich bemühe, ihr gleich zu werden, ich ziehe sie heran, sauge sie in mir auf und ändere mich. Diese Periode der Verhüllung heißt die Arbeit „lo lischma“, wonach man zu „lischma“ kommt.

Wir brauchen die Kraft des Glaubens. Dazu müssen wir die physischen Handlungen erfüllen, da wir noch nichts in der Spiritualität machen können, da wir die Kraft des Gebens noch nicht besitzen. Deshalb spielen wir es vor: in der Gruppe, bei der Verbreitung, wir bilden spirituelle Systeme nach, so wie Kinder die die Erwachsenen nachahmen.

In den Kindern und sogar in den Jungtieren ist der natürliche Instinkt zu solchem Spiel vorprogrammiert, wir haben ihn nicht, und sollen deshalb absichtlich spielen. Auch Kinder ziehen das Licht, das zur Quelle zurückführt heran und entwickeln sich dadurch. Die Entwicklung jedes beliebigen Wesens erfolgt nach diesem Prinzip.

Darin besteht der Unterschied zwischen dem unbelebten Material und dem höheren ausbaufähigen Niveau: dem pflanzlichen, tierischen und menschlichen Niveau. Sie besitzen die Fähigkeit, die nächste Stufe vorzuspielen, und das Licht, das zur Quelle zurückführt, an sich heranzuziehen.

Darin besteht das Wesen des Spieles, mit dessen Hilfe die Pflanzen, die Tiere und die Menschen wachsen und sich entwickeln. Innerhalb ihrer Zellen existiert ein Mechanismus, der die erwachsene Form vorspielt und danach strebt, diese zu erreichen. Diese Form streben wir auch in der Gruppe an. Aus diesem Grund zieht die Pflanze oder das Tier das zusätzliche Licht an sich heran und wächst dadurch. Überall gilt dieses Prinzip.

Wir müssen diese Form bewusst erlangen, in der Natur passiert es spontan und natürlich. Jede Kreatur: Pflanze, Tier, Mensch – sie alle ziehen das umgebende Licht heran. Bei den Menschen ist das am meisten sichtbar: sie versuchen ständig, etwas Neues zu bauen, neue Spitzenwerte zu erreichen. Die neuen Reshimot von der nächsten Stufe werden auf diese Weise offenbart und wir ziehen das Licht heran, das uns zur Quelle zurückführt.

Das Wichtigste ist, nicht zu vergessen, dass die Arbeit nicht auf die Enthüllung gerichtet sein soll, sondern darauf das umgebende Licht heranzuziehen und die Stärke des Glaubens zu festigen. Man sollte weniger über eigene schlechte Gedanken, Wünsche, Eigenschaften nachdenken, da „der Mensch sich dort befindet, wo seine Gedanken sind“. Wir sollten nur darüber nachdenken, wie man die Handlungen „simuliert“, die dem Licht gleichen. Folglich wird das Licht auf uns einwirken. [133224]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash 22/04/14

Ort der Opfergabe

Frage: Wo gibt es, im Stadium der Umschaltung der fünf Sinnesorgane dieser Welt, auf die fünf Organe der Empfindung der Spiritualität, einen Ort für „die Opfergabe“?

Antwort: Zunächst besitzt der Mensch nichts. Die Opfergaben beginnen mit dem Auszug aus Ägypten, wenn der Schöpfer quasi darüber spricht, welche Opfer dar zu bringen sind: das Zelt des Vermächtnisses zu bauen usw..

Wenn der Mensch über das Begreifen verfügt, dann sagt man ihm: „Dieses Verlangen ist in dem Maß, und dieses – in dem anderen Maß egoistisch. Von hier aus muss man so viel abschneiden“. Das heißt, man zeigt dem Menschen, in welchem Maß und in welcher Übereinstimmung er mit den übrigen Verlangen, jedes Verlangen für das Geben benutzen kann.

Wenn der Mensch sinnlich und klar von einer Welt in die andere übergeht, dann wird zuerst eine Entfremdung in dieser Welt empfunden. Sie ist teilweise schon bei Menschen sichtbar, die das Studium der Kabbala beginnen.

Später entsteht das deutliche Streben zum folgenden Zustand, zur Offenbarung des Schöpfers. Der Mensch versteht nur noch nicht, wer der Schöpfer ist, was die Eigenschaft des Gebens und der Liebe bedeutet, was er aufopfern soll, um den Schöpfer zu offenbaren.

Natürlich braucht er die Gruppe, um sich richtig zu entwickeln, um in sich den Neid, die Eifersucht, die Bestrebung zum Schöpfer zu gelangen, entdecken kann. Er soll spüren, dass er nicht alleine ist.Er begeht die Beschränkung und richtet sich auf jeder Stufe auf und jedes Mal entstehen die Probleme, die ihn angeblich nach hinten ziehen: Faulheit, Gleichgültigkeit, Ausreden. Anschließend macht er einen Sprung, leidet während der ägyptischen Plagen, zieht aus Ägypten aus, kommt zum Roten Meer, in die Wüste usw..

Das Wichtigste ist, dass er erst dann die Instruktion und den Hinweis, was er tun soll, bekommtl. Er bekommt nicht sofort den Hinweis, wie die Opfergabe zu realisieren ist.

Zunächst erreichen wir die Wichtigkeit der Loslösung von dieser Welt, in der nur unser vergänglicher Körper existiert. Wir gehen mit unseren Verlangen, Absichten und Erwartungen ins Begreifen der Höheren Welt, der Eigenschaft des Gebens und der gegenseitigen Verbindung ein.

Wir wünschen uns, wie ernste Forscher zu offenbaren, wie die unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Niveaus der Natur untereinander verbunden sind, wo sich die Kräfte befinden, die zwischen ihnen existieren.

Das alles offenbaren wir allmählich, in zwei Etappen. Auf der ersten Etappe wünschen wir nichts für uns, wir versuchen, von der Eigenschaft des Empfangens abgerissen zu sein, und erlangen auf diese Weise die so genannte Eigenschaft „Chassadim“ (Barmherzigkeit).

Auf der zweiten Etappe steigen wir vollständig auf die Stufe der Barmherzigkeit, die Stufe Bina, auf und erlangen die Korrektur, nach der sich alle unsere Verlangen in der vollen Abschaltung vom Erhalten und den Füllungen befinden. Anschließend beginnen wir die selben Wünsche in die Eigenschaften des Gebens und der Liebe umzuwandeln. Hier erscheint der Ort für die Opfergabe. Das heißt wir sollen klären, wie jedes unserer Verlangen zu korrigieren ist: unbelebtes, pflanzliches, tierisches und menschliches. [133260]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 20/11/13

Genesungsmethode

Es existieren verschiedene Depressionsarten. Dabei unterscheidet man die persönliche und die allgemeine, kollektive Depression.

Die persönliche Depression – ist passiv, während die kollektive Depression – aktiv ist. Sie lässt sich dadurch charakterisieren, dass die Menschen gemeinsam auf die Barrikaden steigen. Sie bleiben nicht leise liegen und warten nicht auf bessere Zeiten, sondern protestieren und zerstören alles, nur um zusammen zu bleiben.

Darauf gründet ihre Kraft und ihre gegenseitige Unterstützung. Es ist eine furchtbare Erscheinung, weil solch eine Depression den Faschismus und den Nationalismus heranzüchten kann.

Deshalb ist es sehr wichtig, die Masse rechtzeitig auf die Methode der Integralen Erziehung aufmerksam zu machen. [133263]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 20/11/13