Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Unterschied zwischen dem spirituellen und materiellen Verlangen

Kommentar: Der ganze Unterschied zwischen den höheren spirituellen Welten und dieser Welt besteht darin, dass das Verlangen das in Shefa (Fülle) enthalten ist, sich noch nicht in seiner endgültigen Form materialisiert hat. Es definiert sich dadurch, dass es sich noch in den spirituellen Welten befindet, die höher sind als diese Welt. (Baal HaSulam, „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“)

Frage: Nachdem sich ein Verlangen materialisiert hat, befindet es sich bereits in unserer Welt. Was ist der Unterschied zwischen einem Wunsch, der sich in der spirituellen Welt befindet und demselben Verlangen das sich in unserer Welt materialisiert hat?

Antwort: Der Unterschied liegt im Verlangen selbst, in seiner Qualität und seinem Niveau, d.h. in dem, womit es alles zu füllen sucht – entweder mit irdischen, egoistischen Wünschen, Vergnügungen, Absichten, Erfüllungen oder mit dem Spirituellen. Das ist der große Unterschied zwischen dem Verlangen, ihrer Abstufung, ihrer abgestuften Aufteilung.

Frage: In unserer Welt teilen die Psychologen die Verlangen in fünf Typen ein: die grundlegenden Verlangen und die Verlangen, den Sinn des Lebens zu verstehen: „Wer bin ich, was bin ich“? Stellt es sich heraus, dass es sich bei all diesen Verlangen um materielle Wünsche handelt?

Antwort: Ja, sie beziehen sich alle auf materielle Verlangen. Das heißt, es sind jene Wünsche, die ein Mensch empfinden kann der in unserer Welt geboren wurde, der in unserer Welt lebt und sie als einen Ort empfindet, an dem er existiert.

Frage: Die Wurzel dieser Wünsche liegen in der spirituellen Welt, die sich noch nicht materialisiert haben. Wie werden sie vom Menschen empfunden? Angenommen, das Verlangen nach Nahrung, existiert das Gleiche in der spirituellen Welt?

Antwort: Wenn man zum Beispiel eine chemische Formel oder eine physikalische Gleichung aufstellt, ist das der Ausdruck des Verlangens in der Materie oder sogar über der Materie.

Frage: Ich versuche nur zu verstehen, was der Zusatz ist, wenn dieses Verlangen spirituell wird. Das Materielle ist mir klar, hier ist alles klar: Man nimmt ein Stück Fleisch, schluckt es herunter und bekommt eine Art Genuss durch die Rezeptoren. Aber wie geschieht das im Spirituellen?

Antwort: Im Spirituellen geschieht es auf die gleiche Weise. Man nimmt die Füllung, taucht sie in das Verlangen ein und erhält die Empfindung des gefüllten Verlangens.

Frage: Wo ist der Schöpfer in dieser Formel? Wo manifestiert Er sich darin?

Antwort: Er ist nirgendwo manifestiert. Er ist in deinen Empfindungen.

Frage: Er ist also diese Freude, diese Fülle?

Antwort: Das Gefühl der Quelle des Genusses wird als der Schöpfer definiert.

Wenn ich ein Stück Fleisch genieße, weiß ich nicht, woher mein Genuss kommt. Ich weiß nur, dass ich Genuss empfinde wenn das Essen mit meinen Rezeptoren in Berührung kommt. So bin ich gebaut. Im Spirituellen gibt es eine zusätzliche Quelle dahinter das heißt ich spüre denjenigen der mir diese zusätzliche Freude schenkt.

[313149]

Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“.


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.