Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wenn wir wie Menschen leben wollen

Um mit dem Schöpfer zu verschmelzen, ist ein starker Wunsch, den wir nicht haben, erforderlich. Unsere Verlangen werden aus einer Verbindung von zerbrochenen Seelen geboren. Sie können nicht stark sein, da sie zerbrochen sind. Hier und da wird ein kleiner Teil der Gesamtseele erweckt, durch den man selbst erweckt werden kann.

Dieses allgemeine Erwachen wird durch das umgebende Licht hervorgerufen. Es wartet darauf, dass wir ihm einen Platz schaffen an dem es sich enthüllen kann. Durch dieses umgebende Licht sind wir miteinander verbunden und haben die Möglichkeit in einer Gruppe zusammenzukommen und die Kabbala zu studieren. Das ist notwendig um unser gemeinsames Verlangen zu steigern.

Schließlich sind unsere Wünsche sehr oberflächlich und nicht richtig ausgerichtet: Wir wissen nicht, wo und wozu wir existieren. Es ist wie bei einem kleinen Kind das nicht weiß, wo es ist. Es hat Eltern die genau wissen was mit ihm geschieht und wie man mit ihm umgehen muss, wie man es pflegt, damit es gesund aufwächst.

Wenn wir spirituell wachsen wollen, kommen wir in eine Gruppe und werden durch alle möglichen Zustände geführt. Wenn wir die genauen Beziehungen in der Gruppe aufbauen, werden wir in die richtige Richtung geführt und kommen voran.

Wir befinden uns in einem so fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung, dass es nicht mehr individuell ist. Wir treten in die Phase der so genannten „letzten Generation“ ein, dort muss die gesamte Menschheit erwachen. Heute reicht es nicht mehr, wie in früheren Generationen aus, eine kleine Gruppe oder einen einzelnen Kabbalisten zu erwecken.

Wir müssen begreifen, dass wir alle zu demselben Wunsch von Adam Ha Rishon gehören. Wir haben die Verpflichtung uns ihm anzunähern und in ihn einbezogen zu werden. Wir werden dann sehen, dass der Schöpfer uns noch mehr, noch greifbarer hilft.

Es ist kein Zufall, dass sich in der Welt ein enormer Hass entwickelt, der von Tag zu Tag größer wird. Es scheint, dass dies überhaupt nicht mit dem hohen Entwicklungsstand der Menschheit, die bereits alle Kriege beendet hat und sich um erhabenere Dinge kümmern sollte, vereinbar ist.

Das Gegenteil wird der Fall sein. Wir werden nicht mehr an die Raumfahrt oder an die hohe Materie denken, wenn wir nicht anfangen, an unserer Verbindung zu arbeiten. Wir werden mitbekommen, wie die Menschen jeden Tag tiefer sinken, da sie sich mit niederen Dingen beschäftigen. Das Wichtigste was wir zu tun haben ist, alle im System von Adam Ha Rishon zu verbinden. Wenn die Menschheit diese Methode kennen lernt und versteht warum sie sich ständig irrt und in schwierige Situationen gerät, wird sie der Korrektur näherkommen.

Das Erstaunliche ist, dass je weiter die Menschheit in der Technik, Wissenschaft, Kultur, Bildung vorankommt und Fortschritte macht, als könne sie die Sterne erreichen – ihr Leben gleichzeitig elender, verächtlicher, düsterer wird. Wir werden wie Käfer sein, die in der Gülle wühlen.

Wenn wir der Verbindung nicht näherkommen, werden sich unsere Errungenschaften zu unserem Nachteil entwickeln, sie werden uns daran hindern, uns richtig zu entfalten und unser Leben wird schlechter werden.

Die Korrektur des Egoismus kann nicht durch dessen Überwindung erfolgen. Wir sind verpflichtet, uns über unserem Egoismus zu verbinden. Es ist nicht sinnvoll, gegen den eigenen Egoismus anzukämpfen, wie es in früheren Generationen, als sich jeder Mensch individuell entwickelte, der Fall war.

In unserer Zeit gibt es nur einen Weg, den Egoismus zu besiegen – zusammen, alle gemeinsam. Dieser Bereich der Einheit, der Liebe, der gegenseitigen Beteiligung und der Bürgschaft den wir zwischen uns schaffen, muss uns retten und zu einem neuen Zustand führen, andernfalls werden wir keinen Erfolg sehen.

Aus einer Lektion über das Buch Shamati, 24.06.2022

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Das verborgene Potenzial des Menschen

Jeder von uns trägt tief im Innern all die Wünsche in sich, die auf dem Weg der persönlichen Entwicklung ab jetzt bis zum Ende der Korrektur nach und nach zum Vorschein kommen. Die Frage ist, wie bringt man sie ans Licht und setzt es in die Praxis um, um unsere Entwicklung zu beschleunigen.

Jeder Mensch ist wie ein Kind in dem große Wachstumskräfte verborgen sind. Unsere Aufgabe ist es, diese Kräfte und die inneren Reserven durch das Studium der Kabbala, der Verbindung in der Gruppe und das Gebet zu entfalten. Wir müssen uns anstrengen um diese Kräfte in die Tat umzusetzen, vom Verborgenen in die Entfaltung.

Der effektivste Weg ist die Arbeit in der Gruppe, denn aus ihr sind diese verborgenen Kräfte entstanden. Am Anfang existierten wir alle als ein Adam-HaRishon-System. Es ist zerbrochen. Jeder verlor das riesige Arsenal an Kräften, Eigenschaften, Wissen, Empfindungen, die zum vollständigem System der gemeinsamen Seele gehören.

Jeder blieb als eine kleine, getrennte Zelle des Körpers, in der er sein eigenes, von anderen getrenntes, vorübergehendes Leben fühlt, übrig. Diese Art der Existenz wird „der Mensch dieser Welt“ genannt.

Ein solches Leben bringt kein Glück. Wir sind verpflichtet zum gemeinsamen System von Adam HaRishon zurückkehren und uns darin mit aller Kraft zu verwirklichen, d.h. uns mit allen zu verbinden. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns mit unseren Freunden im Zehner zu verbinden und zur Gruppenarbeit zurückzukehren. Das ist der erste Schritt um uns wieder mit dem gemeinsamen System von Adam zu verbinden.

In jedem von uns sind Informationsgene (Reschimot) verborgen, die unsere gesamte Reise von heute bis zum Ende der Korrektur bis zur Enthüllung des vollständigen Systems von Adam HaRishon bestimmen. Es liegt in unserer Verantwortung sie zu verwirklichen. Das höhere Licht wirkt weiter und legt, wenn wir das System nicht rechtzeitig offenbaren, immer mehr Zusammenbrüche offen. Es wird deutlich, dass wir in dieser Welt zunehmend schwierigere Zustände der Zerrissenheit erleben.

Wenn wir nach der Verbindung streben, werden wir feststellen, dass sich unser Zustand verbessert. Das Ziel der Evolution ist es, uns in einen Zustand der Korrektur zurückzubringen.

Aus der Lektion zum Artikel „Freiheit“ von Baal HaSulam, 22.06.2022

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Was es bedeutet „den Weg des Schöpfers zu gehen“

Artikel Nr. 1 aus „Shamati“ (ich hörte): „Es gibt niemanden außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist. Dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. 

Man kann das Leben eines Menschen in zwei Teile unterteilen: die Zeit, in der er sich sicher ist, dass alles vom Schöpfer, von einer Kraft, von der Natur, zu ihm kommt und die Zeit, in der er sich dessen nicht sicher ist, wenn er vergisst, sich irrt, bezweifelt, dass es vom Schöpfer, von der einen Kraft, die das ganze Universum lenkt, kommt.

Dem Menschen werden absichtlich solche Gedanken und Gefühle gegeben, um seine Haltung gegenüber dem Schöpfer aufzubauen. Der Schöpfer verwirrt den Menschen absichtlich, als ob andere Kräfte am Werk wären oder er verhüllt sich, um uns erkennen zu lassen, dass wir uns unter der vollständigen Kontrolle des Schöpfers befinden und es niemanden sonst gibt.

Deswegen schickt uns der Schöpfer alle Arten von Zweifel und führt uns in totale Finsternis. Aus all den schwierigsten Zuständen, der tiefsten Verhüllung und Unklarheit, müssen wir die einzige Schlussfolgerung ziehen und entscheiden, dass wir in Kontakt und unter der Macht der einzigen höchsten Kraft stehen, die in der Welt existiert.

Trotz all der Verwirrung, der Aufruhr der Gedanken und Wünsche, die mich in verschiedene Richtungen reißen, muss ich sie alle zusammenbringen, um die Quelle, den Grund zu verstehen, warum ich so denke und fühle!

Ich muss mein ganzes Selbst, meine Weltanschauung, einer einzigen Kraft, von der das Gefühl, dass ich lebe, dass ich existiere, zuordnen. Die gesamte Realität erscheint mir so, da dieser höchste Wunsch, diese höchste Kraft möchte, dass ich so empfinde. Meine Wahrnehmung ist komplett abhängig von ihr.

Das nennt man „den Weg des Schöpfers gehen“ – das heißt, an Ihn anzuhaften und sich vorzustellen, dass es niemanden außer Ihm gibt. Diese einzige Kraft lenkt sowohl mich als auch die ganze Wirklichkeit.

Jetzt beginnt die Menschheit dies zu spüren, es zu entdecken und sich an den Gedanken zu gewöhnen. Wir fangen an zu verstehen, dass die Welt ein globales und integrales System ist. Dies führt uns allmählich zu der Vorstellung, dass es nur eine höhere Kraft gibt, in deren Einflussbereich wir uns befinden – ganz gleich, wie wir sie nennen: Natur, Gott, Schöpfer.

Diese Kraft verwirrt uns immer wieder, schickt Hindernisse und Hemmnisse und führt uns in die Irre, indem sie in uns alle möglichen, vermeintlich „eigenen“ Gedanken und Wünsche weckt, die diese höchste Einheit verneint. Für wenige Augenblicke sind wir in der Lage, den Gedanken und sogar das Gefühl zu haben, dass „es niemanden außer Ihm gibt“ festzuhalten, es nur diese eine höchste Kraft, die gemeinsame Kraft der Natur, die alles erschaffen hat und alles nach ihrem Programm, ihrem Ziel und ihrem Willen lenkt, existiert.

Im nächsten Moment ist das Bild weg und wir bekommen es nicht einmal mit. Nach einer Weile finden wir uns mit völlig anderen Gedanken und Wünschen wieder. So wirkt unsere Umgebung auf uns ein- der Schöpfer stürzt uns in Verwirrung – er zwingt uns nach Wegen zu suchen, die uns stärken können, damit uns kein Hindernis vom Weg abbringen kann und wir mit all unseren Verlangen an Ihm festhalten.

Aus dem Unterricht ,„Shamati“, 26.04.2011

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Spirituelle Beschneidung (Brit Milah)

Frage: Was ist die Brit Milah oder Beschneidung aus spiritueller Sicht?

Antwort: Wenn ich die Korrektur meiner inneren Zustände erreiche, erreiche ich den Zustand der „Haut“. Dies ist der äußerste Teil des Körpers. Der Körper besteht aus Knochen, Fleisch, Sehnen und Haut. Wenn ich also meine Wünsche korrigiere, wie wir sagen, von innen nach außen, erreiche ich allmählich den Zustand der Korrektur der Haut.

Im menschlichen Körper gibt es die äußere Vorhaut, d.h. das extreme egoistische Verlangen, das ich nicht selbst korrigieren kann. Das was ich mit ihr machen kann, ist, sie abzuschneiden.

Dann kann alles was in mir bleibt, korrigiert, geheiligt werden und ich werfe die Vorhaut in den Sand, ins Nichts. Das ist der Teil des Egoismus, den ich nicht korrigieren kann. Aus diesem Grund, wird die Beschneidung (Brit Milah) durchgeführt.

Da wir über innere Wünsche sprechen, handle ich durch meinen eigenen Willen, aber mit Hilfe der höheren Kraft. Das nennt man einen Vertrag (Bund).

Frage: Wir verwenden die letzte Sefira Malchut nicht. Die Beschneidung der Vorhaut findet in der Sefira Yesod statt. Warum eigentlich? Bedeutet das, dass es neben Malchut noch andere Wünsche gibt, die wir nicht benutzen?

Antwort: Nein. Wir schneiden die letzte Phase des Verlangens ab, die sich auf Yesod befindet und bereits nach außen geht, deshalb haben wir keine anderen Verlangen mehr.

Frage: Warum muss Brit nur an einem Mann durchgeführt werden? In der Spiritualität gibt es doch keinen Unterschied. Sollte es dann auch eine Frau tun?

Antwort: Nein, denn der Mann ist der gebende Teil der Menschheit und die Frau ist der empfangende Teil.

Frage: Wenn eine Frau den Schöpfer erlangt, kann sie es dann tun?

Antwort: Ja. Die spirituelle Beschneidung findet für jeden statt, unabhängig vom Geschlecht in unserer Welt. Im Prinzip kann nur ein Mensch der nach dem Geben strebt, diese Handlung durchführen.

Aus Fernsehsendung – “ Spirituelle Zustände „, 28.12.21

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Zum Kongress gehen wie in den Kampf

Wir bereiten uns auf den Kongress vor, als ob wir mit unserem Egoismus, der zwischen meinen Freunden und mir steht, in die Schlacht ziehen würden. Ich bin verpflichtet, die Mauer in meinem Herzen niederzureißen, die mich von allen anderen trennt. Ich muss eine Verbindung mit meinen Freunden herstellen, die kein Hindernis für das höhere Licht darstellt.

Das höhere Licht konzentriert sich in den Räumen, die der Schöpfer zwischen uns geschaffen hat. Wir müssen, diese Zwischenräume überbrücken, damit das Licht darüber gelangen kann. Wir müssen das Licht um die Höhe der trennenden Mauer vergrößern.

Die Barriere trennt uns zunehmend, ich spüre, wie mein Egoismus wächst und mich von meinen Freunden entfernt, gleichzeitig wächst mein Wunsch, die Barriere zu überwinden und mich mit allen zu verbinden.

Durch unsere Verbindung und Überwindung der Ablehnung vergrößern wir das Höhere Licht, das bis zur Größe der Mauer angewachsen ist. Das anfänglich minimale Licht von Nefesh, das in Adam HaRishon enthalten war, steigt bis zur Höhe des Schöpfers auf. Wir vergrößern es durch unsere Kraft, in unserem Verstand und Gefühl und machen eine genaue Berechnung, wie viel Licht wir zu empfangen imstande sind.

Die Korrektur der Sünder, die sich uns offenbaren, ermöglicht es uns, die Macht des Schöpfers zu erreichen, seine Kraft und seinen Charakter zu gewinnen. Das alles geschieht dank des Widerstands gegen unser Verlangen zu genießen und dank dem Zerbruch, der uns die wahre Distanz zwischen uns offenbart. In diesem Maß werden wir in der Lage sein, die Verbindungen zwischen uns zu offenbaren, bis wir den Schöpfer in seiner ganzen Macht enthüllen.

Aus dem Unterricht, „Wir bitten den Schöpfer, den Raum zwischen uns zu füllen“, 03.01.2022

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Was verbirgt die Zukunft vor uns?

Wir sind von Natur aus so geschaffen, unsere eigene Zukunft zu gestalten, und zwar entsprechend unserer Fähigkeit uns in richtiger Art und Weise auf unsere Gegenwart zu beziehen. Deswegen sollten wir uns hinsichtlich unserer Zukunft nicht auf andere Quellen stützen und einfach nur passiv abwarten was geschieht.

Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir uns auch in unserer gegenwärtigen Lebenssituation stets darum bemühen, uns selbst zu entwerfen. Wenn wir nur dasitzen und darauf warten, dass die Zukunft sich ereignet, so willigen wir darin ein, unsere Zukunft von unseren Lebensumständen bestimmen zu lassen. Wir werden von unseren inneren Verlangen und denen unserer Umgebung geformt. Um unsere Zukunft selbst zu bestimmen, sollten wir deshalb darüber nachdenken, wie wir uns miteinander und mit der Natur in idealer Weise verbinden können.

Wir alle sind Teile eines geschlossenen Systems, in welchem wir uns in ausgewogenen Schritten bewegen müssen, um es nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es sollte uns deshalb wichtig sein, unsere Beziehungen zu verbessern. Nur so können wir zu einer Balance gelangen und in Einklang mit der Natur leben. Sollten wir unser Verhalten einander und der Natur gegenüber nicht verändern, werden wir dieses geschlossene System durch vielfältige Bedrängnisse und Katastrophen in allein negativer Form wahrnehmen.

Geschrieben und herausgegeben von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman

Der Punkt, von dem das Leben beginnt

„Wisse, dass es vor dem Beginn der Schöpfung nur ein höchstes, allumfassendes Licht gab…“. Wenn ein Mensch zum ersten Mal ein kabbalistisches Buch öffnet, durchdringt es sein Herz.

Endlich findet er die Antwort auf seine lange Suche, die stummen Schreie eines weinenden Herzens: „Warum lebe ich?“ Alles scheint da zu sein, aber es fehlt das Wesentliche: ein Sinn im Leben, für den es sich zu leben lohnt.

Die Wissenschaft der Kabbala zu finden, bedeutet also, das Leben zu finden. Und dann kann es sich herausstellen, dass man Jahre, vielleicht ein ganzes Leben braucht, um dieses Leben wirklich zu entdecken, um den Weg, die Verbindung mit der höheren Kraft zu finden, den Schöpfer zu offenbaren. Aber die Hauptsache ist, dass er bereits weiß, es gibt! Dieses Leben wird für ihn sinnvoll.

Deswegen, als ich dann die Wissenschaft der Kabbala entdeckte, begann ich Bücher darüber zu schreiben und jedem, der es hören wollte, davon zu erzählen, wo immer sich die Gelegenheit bot. So geht es bis heute weiter, und es wird bis zum Ende meines Lebens weitergehen. Heute habe ich viele Tausende Schülern.

Was ist der „Punkt im Herzen“, der Sie zum Weinen bringt, wenn Sie die Geschichte der ersten Begegnung eines Menschen mit der Spiritualität hören? Diese Geschichte berührt die tiefste innere Sehnsucht eines Menschen.

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Der Nullpunkt, an dem das Spirituelle beginnt

Der Mensch tritt in die spirituelle Welt ein und beginnt den Schöpfer zu erfahren, nachdem er den Nullpunkt erreicht hat.

Er arbeitet daran, sein Verlangen zu genießen, immer mehr einzudämmen und so erreicht er den Nullpunkt. Wenn er diesen Punkt überschreitet, wird er in die spirituelle Welt geboren, in die Eigenschaft des Gebens.

Natürlich ist es kein einfacher oder leichter Weg, es ist eine Realität, die wir noch nicht verstehen. Es wird erreicht, indem man den Egoismus in Bezug zu allen Hindernissen die sich in den Weg stellen, beugt.

Der Beginn der Arbeit wird also durch den Nullpunkt markiert. Es ist, als ob der Mensch nicht existiert und keinen eigenen Wunsch hat, da er ihn vor dem Verlangen nach Spiritualität und Geben aufhebt.

Wir können uns einen solchen Nullzustand, bei dem unsere Wünsche ausgelöscht werden, als ob es sie nicht gäbe, nicht vorstellen. Sie sind da, wachsen und erscheinen dem Menschen immer wichtiger. Er erinnert sich an sein ganzes Leben mit den verschiedenen Ereignissen, die stattgefunden haben. Alles nur, um ihm das ganze Verlangen zu offenbaren, das in ihm steckt.

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In Verbindung zwischen uns

Frage: Findet die Offenbarung des Schöpfers individuell oder in der Gruppe statt?

Antwort: Sie findet sowohl individuell als auch in der Gruppe statt. Wenn wir ineinander eingeschlossen, miteinander verbunden sein wollen, dann sind es unsere individuellen Verlangen, Bestrebungen. Wenn wir uns jedoch in einer Gruppe befinden und nach gegenseitiger Verbindung streben, dann schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass der Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die schon vor unserer Zeit existierte, sich in uns zu manifestieren beginnt. Deshalb ist die Verbindung zwischen uns die Grundlage (Kli, Gefäß), die für die Offenbarung des Schöpfers notwendig ist.

Frage: Erbauen wir den Schöpfer oder offenbaren wir ihn?

Antwort: Das ist dasselbe. Den Schöpfer zu offenbaren, das heißt, ihn aus den eigenen Eigenschaften, Gefühlen, Bestrebungen und Absichten zu erschaffen, indem man das höhere Licht in das eigene Verlangen nach Geben und Liebe anzieht, ist eine und dieselbe Sache.

Aus der Lektion 1 vom Internationalen Kongress „Über uns selbst hinauswachsen“ von 06.01.2022

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Das Wort „Liebe“ ist in allen Sprachen verständlich

Frage: Warum ist es wichtig, sich selbst zu annullieren, um zur Liebe zwischen uns zu gelangen?

Antwort: Ich denke, wir können das auch aus dem heraus verstehen, was wir in unserer Welt, in unseren Beziehungen zueinander spüren. Wie kann ich einen anderen lieben, wenn ich mich selbst liebe? Das ist unmöglich. Liebe kommt nur dann zum Ausdruck, wenn man die Eigenschaften des anderen, sein Verlangen, sein Leben, über sich selbst stellt und existiert, um alles zu tun, was er wünscht.

Es gibt keine andere Definition von „Liebe“ als die, sich in das Verlangen des anderen zu integrieren, um es zu erfüllen. Alles andere ist eine absolut unrealistische Formulierung: „Ich liebe dich.“ Nein! Gib mir eine konkrete, materielle Definition.

Unsere Welt ist auf Verlangen aufgebaut. Was soll ich mit meinem Verlangen und mit dem Verlangen des anderen machen? Welche Zustände soll ich zwischen uns schaffen, die als „Liebe“ bezeichnet werden können? Nur wenn ich alle meine Eigenschaften darauf ausrichte, den anderen zu erfüllen und zu erfreuen, heißt das, dass ich ihn liebe.

Dies ist eine klare Manifestation, ein Ausdruck meiner Haltung ihm gegenüber. Deshalb sind wir alle mit dem Willen zu Empfangen geschaffen. Wenn ich den Willen zu Empfangen eines anderen Menschen über meinen eigenen stelle, um ihn zu erfüllen, dann heißt das, dass „ich ihn liebe“.

Es gibt keine andere materielle, klare, reine Definition, die im Laufe der Zeit sogar festgehalten werden kann, um zu messen, inwieweit wir uns um des anderen willen aufopfern. Es gibt Stufen in dieser Selbstaufopferung, wo ich dann nicht nur etwas um des anderen willen tue, sondern mich über mich selbst erhebe, und alles, was ich für mich selbst tun würde, tue ich für ihn.

Diese Haltung, wenn man den anderen über sich selbst stellt, nennt man Liebe. Man kann auch andere Wörter finden: Inklusion, Konjugation, Kommutation, aber das einfachste zwischen Menschen und in allen Sprachen ist Liebe.

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Aus dem Internationalen Kongress „Über sich selbst hinauswachsen“ vom 6/1/2022, „Annäherung an den Schöpfer durch das Netzwerk der Verbindungen zwischen uns“, Lektion 1