Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wege zu der Frage nach dem Sinn des Lebens

Frage: Warum gehen Juden und Völker der Welt unterschiedlich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens um? Die Völker der Welt – mehr von einem friedlichen Leben, in dem sie alles Gute haben, und die Juden – vom Leid?

Antwort: Es kommt daher, dass die Völker der Welt eine gewisse Sättigung erreichen und die Leere in sich spüren.

So entwickelt sich der gewöhnliche Egoismus: Man versucht ständig, sich zu füllen und kommt am Ende nach tausenden von Jahren der Anstrengung zu dem Schluss, dass man nicht erfüllt werden kann. Was ist also als nächstes zu tun? Es gibt keinen Grund zu leben. Das Ergebnis ist das Vergessen durch z.B. Drogen, Selbstmord, Scheidung usw. Außerdem werden sie von der bloßen Neugierde, von der Krise aller Wissenschaften angetrieben.

Für Juden ist es sehr schwierig, mit ihrer komplexen inneren hierarchischen Struktur, die sie übernommen haben und in der sie seit dreitausend Jahren leben, wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Diese spirituelle Mauer, die sie in sich aufgebaut haben, indem sie nach den Gesetzen der Liebe lebten und die Spiritualität erlebten, hat sich nun in ihnen umgekehrt.

Als Folge des spirituellen Verständnisses, der Wahrnehmung, des Gefühls, wurde alles zur Religion, zum Dogma, zur mechanischen Ausführung von Geboten, so wie in anderen Religionen, die ihre Grundlagen vom Judentum übernommen haben. Wenn man sagt, dass man für die rein physische Befolgung von Traditionen eine zukünftige Welt nach dem Tod bekommt, braucht man nichts anderes.

Aber am Ende sehen wir, dass die Nationen der Welt Israel unter Druck setzen werden. Sie werden sie zwingen, sich der Kabbala zuzuwenden, sie zu offenbaren, der Welt ein Beispiel geben und sie dann zu lehren.

Aus der Fernsehsendung “ Nahaufnahme. Exil“

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Eine universelle Methode

Frage: Warum akzeptieren Sie nur die Kabbala als das Wissen des Universums? Das Universum ist eins, der Schöpfer ist eins. Warum sind Sie so kategorisch?

Antwort: Je mehr man die Kabbala studiert, desto mehr erkennt man, dass sie alle anderen Methoden einschließt. Sie lehnt nichts ab, sondern erklärt, wie die Menschheit sie auf den verschiedenen Stufen ihrer Entwicklung durchläuft.

Sie alle finden statt, bis der Mensch in einen Zustand kommt, in dem er das umfassende Bild des Universums, der Welt, der Menschheit und der Entwicklung über seinen Egoismus hinaus aufnehmen kann und dann zur Kabbala kommt.

Das ist der Grund, warum die Kabbala bis zu unserer Zeit verborgen war. Erst jetzt entwickelt sie sich allmählich. Die Menschheit soll als Ergebnis ihrer Suche von vielen verschiedenen anderen persönlichen Methoden, die sie innerhalb des Egoismus studiert hat, zu der Schlussfolgerung kommen, dass es im Egoismus nichts zu suchen gibt. Man muss dort rauskommen und sich über ihn erheben.

Nachdem ich alle diese Stadien durchlaufen und studiert habe, sehe ich die Wurzeln aller möglichen Methoden und Theorien und unterrichte deshalb nur die Kabbala. Ich bestehe darauf, dass sie das universelle System ist, um den Menschen in dieser Welt zu verändern und ihn auf die höchste Stufe zu erheben.

Es gibt zwei Kräfte in der Natur: Empfangen und Geben. Die Kabbala befasst sich damit, dass der Mensch, der mit dem Egoismus arbeitet, sich über die Kraft des Empfangens erheben und die nächste Stufe der Natur, die Kraft des Gebens erreichen kann.

Aus einem Videokonferenzgespräch von MAK

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Das Bild der Welt ist das Resultat der Einstellung zu ihr

Frage: Baal HaSulam schreibt in seinen Artikeln, dass der Egoismus nicht für alle gleich ist. So gibt es einen groben Egoismus, wenn jemand ihn ohne Scheu anwendet, und es gibt einen versteckten, entwickelteren Egoismus, wenn jemand erkennt, dass dieser schlecht ist und ihn eher heimlich einsetzt. Worin besteht der hauptsächliche Unterschied? 

Antwort: Wenn ein Mensch seinen Egoismus wahrnimmt, dann ist das gut, man kann mit ihm reden, darüber diskutieren; er kann zu einer Art Entscheidung kommen: ist es richtig oder nicht, sollte er in dieser Eigenschaft sein oder nicht? 

Er kann feststellen, dass diese Eigenschaft schädlich ist und sich bemühen, sie auf irgendeine Weise loszuwerden. Er erkennt, wie diese Eigenschaft ihm schadet und wie er sich über andere stellt. Und das betrifft sein ganzes Leben. 

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Kabbalistisches Haiku „Was tun mit den hinterlistigen Gedanken?“

Bemerkung: Es gibt ein solches Haiku von Ihnen: „Hinterlistige Gedanken haben sich in das Gehirn geschlichen, um zu sehen, was sie in die Finger bekommen können; ganz leise…“

Was meinen Sie damit? Was sind das für Gedanken, die in meinem Gehirn auftauchen, um zu sehen welchen Vorteil sie haben können, und trotzdem so leise sind?

Antwort: Ja, das fühle ich manchmal auch. Spüren sie nicht, dass etwas in ihnen zu entstehen beginnt – gewisse Gedanken, die in ihnen nach etwas suchen, aus dem sie einen Vorteil ziehen können, etwas das für sie spannend ist und an dem sie sich gütlich tun können?

Frage: Können Sie ein Beispiel geben? Welche Gedanken keimen in mir auf, um sich an mir gütlich zu tun?

Antwort: Wir haben viele solcher Gedanken in unserer spirituellen Arbeit! Es sind Gedanken gegen meine Freunde. Ich lebe ganz normal, und plötzlich tauchen solche Gedanken auf.

Frage: Habe ich etwas, von dem sie sich „ernähren“ können?

Antwort: Ja! Das hat jeder in sich! In mir entstehen auch solche Gedanken und finden ein großes Betätigungsfeld.

Frage: Entstehen bei gewöhnlichen Menschen auch diese Hassgedanken gegen andere?

Antwort: Ja, es ist unser großer egoistischer Wunsch. Er kann leicht erregt werden und ist sehr leicht auf andere zu übertragen und wirkt dort.

Frage: Gehört meine Kritik und mein Hass gegen andere zu diesen Gedanken, die in mir einen Boden gefunden haben und Wurzeln schlagen?

Antwort: Genau.

Frage: Wie kann ich sie davon abhalten, in mir Wurzeln zu schlagen?

Antwort: Sie müssen sie als ihre Feinde betrachten. Installieren sie in sich ein Gefühl der Ablehnung gegenüber dieser Empfindungen, so dass sie Angst davor bekommen, dass sie in ihnen auftauchen.

Frage: All diese Auseinandersetzungen, all dieser Hass sind Gedanken, die in uns auf fruchtbaren Boden fallen?

Antwort: Natürlich! Sie kommen in Form eines Embryos, wir nähren sie in uns und ziehen sie groß. Dann beginnen sie aufzuflammen und verbrennen alles in uns!

Frage: Wie kann man verhindern, dass sie kommen und reifen?

Antwort: Zerstöre jede schlechte Meinung, jeden Gedanken, jedes Verlangen, jeden egoistischen Impuls zu anderen. Dann wird es nichts geben, worauf sie fallen und aufgehen können.

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 29.07.2021

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Lasst uns die Balance finden

Wenn es um die Nichteinmischung in die unbelebte, pflanzliche und tierische Ebenen der Natur geht, sagen wir: „Aus der Natur sollst Du deine Pfoten raushalten; Wälder, Vögel, Tiere usw. dürfen wir nicht ausrotten. Alles muss mit Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt werden.“

Und was die menschliche Natur angeht, da sind wir schwach. Denn wir sollten immer an uns selbst arbeiten, aber das will niemand. Das ist das Problem. 

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von Ökologie, sondern davon, wie wir selbst ein Gleichgewicht mit der Natur herstellen. Wir sind es, die der allgemeinen, globalen Homöostase einen besonderen Schaden zufügen. Denn das schädlichste Subjekt der Natur ist der Mensch.

Aber wie kann ein Mensch, der nur an sich selbst denkt, ein integraler Bestandteil der Natur werden?

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Die Wahrnehmung der Welt verändern

Frage: In unserer Welt sehen wir nicht mit unseren Augen, sondern mit unserem Gehirn. Die Augen nehmen Licht auf und leiten es über die Sehnerven an das Gehirn weiter, das dann alle Bilder für uns zeichnet. Das ist zumindest die Meinung der Wissenschaftler. Wie funktioniert das im Spirituellen?

Antwort: Im Spirituellen funktioniert es nicht im Gehirn sondern in unseren Verlangen. Die Wünsche sind praktisch über den ganzen physischen Körper verteilt und werden von unseren Sinnen (hören, sehen, schmecken, riechen, tasten) gesteuert.

Darüber hinaus können sich Wünsche entwickeln, sie sind vom Menschen abhängig und können kontrolliert werden. Auf diese Weise können wir uns selbst und andere beeinflussen.

In unserer Welt nehmen wir Informationen über unsere Augen auf, sie gelangen ins Gehirn hinter dem eine egozentrische Wahrnehmung der Welt steht. Deshalb sehen wir nur Bilder, die unsere egoistischen Wünsche hinterlassen.

Die spirituelle Welt ist die Welt der umgekehrten, altruistischen Wünsche. Dort erhält man ein ganz anderes Bild- im reflektierten Licht, d.h. in dem Maß in dem wir im Gegenteil zu unserem Egoismus sein können. Das verändert das Bild der Wahrnehmung völlig.

Frage: Wird man, solange man in einem physischen Körper lebt, selbst wenn man eine altruistische Sicht der Welt erwirbt, weiterhin alles mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen?

Antwort: Ja, das Spirituelle ist eine zusätzliche Empfindung zum Materiellen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 10.09.2021

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Kommt das ganze Chaos aus der Welt der Wurzeln?

S. Vinokur: Aus dem Brief: „Sind die Gesetzlosigkeit, die Verkommenheit und die Lasten der Existenz in der materiellen Welt eine Manifestation der spirituellen Wurzel?“

Alles hat seinen Ursprung in den Wurzeln, in der geistigen Welt, und kommt über die Zweige in unsere Welt.
Somit hätte das, was jetzt auf der Erde geschieht, seinen Ursprung in der spirituellen Welt. Sind alle Schandtaten und Belastungen des Daseins in der materiellen Welt eine Manifestation der spirituellen Welt? Begann die Gesetzlosigkeit auf de Erde auch in der Welt der Wurzel?

M. Laitman: Nein, es geht darum, dass es einen Abstieg der spirituellen Wurzeln in unsere Welt gibt, und auf dem Weg dieses Abstiegs, (versuchen Sie, dieses Wort zu verstehen) gibt es einen moralischen Abstieg, eine Degradierung aller spirituellen Kräfte, bis sie sogar den Zustand passieren, der „das Zerbrechen“ genannt wird, wenn sie sich alle in ihr Gegenteil verwandeln – in die grausamen, egoistischen Kräfte, die wir in unserer Welt sehen. Dies ist unsere Welt.
Die Niedrigste, die Grausamste.

S. Vinokur: Anders als die spirituelle Welt, ihr entgegengesetzt?

M. Laitman: Entgegengesetzt.

S. Vinokur: Können wir die spirituellen Wurzeln irgendwie danach beurteilen, was in unserer Welt vor sich geht?

M. Laitman: Dreh alles in die umgekehrte Richtung, verwandle Hass in Liebe.

Wie öffnet man sein Herz?


Frage: Wie kann man sein Herz öffnen?

Antwort: Man kann sein Herz nur durch Gespräche innerhalb der richtigen Umgebung öffnen. Anders geht es nicht.

Es geht, wenn ihr anfangt, auf richtige Weise mit den Freunden zu sprechen, wenn ihr versucht, einander näher zu sein, einander zu lieben, und das unabhängig von äußeren Eigenschaften, die einem als gut oder schlecht erscheinen. Dann werdet ihr spüren, inwieweit eure Einstellung gegenüber dem Umfeld einzig von deinem Egoismus bestimmt wird.

Sich jedoch über dem Egoismus zu erheben, um die Freunde zu lieben, bedeutet eine große Aufgabe. Das ist es, woran wir arbeiten. Das Herz zu öffnen meint jedoch nicht, dass man seinen Egoismus öffnet, sondern man erlangt ein Verlangen nach Verbindung mit dem anderen.

Zunächst sollten wir nur daran denken, uns zu erheben, um über unserem Herzen zu sein, um aus unserer Selbstliebe herauszukommen, anzufangen, das darüberliegende wahrzunehmen.

Versucht das zu tun. Der Weg führt immer nur über die Umgebung. Viel Erfolg!

Aus einem Gespräch bei der IAC-Videokonferenz

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Zwei Wege, um Einsicht zu erlangen


Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung der Kabbala in naher Zukunft?

Antwort: Im Moment findet eine Akkumulation, ein Prozess der Sammlung statt, und die Folge wird sein, das die Welt anfängt zu erkennen, dass wir uns in einem Teufelskreis befinden, dass sich in unserer Entwicklung überhaupt nichts Neues ereignet, außer einer voranschreitenden Verschlimmerung aller Abläufe.

Es gibt keinen Ausweg aus diesem Zustand, da wir von der egoistischen Natur geleitet werden, wodurch alle Errungenschaften der Menschheit umgekehrt werden und eine bösartige Verwendung finden.

Das alles geschieht , weil wir Menschen letztendlich erkennen müssen, dass dieser Prozess auf unserem Egoismus basiert, und mit unserer Konsumeinstellung einfach allem gegenüber zu tun hat. 

Wir müssen unsere naturgegebene Veranlagung ändern, sonst werden wir unseren Zustand selbst ständig weiter verschlimmern. Sogar dann, wenn wir gezwungen wären, uns zu ändern, beispielsweise durch einen Weltkrieg. Wir blieben gefangen im Kreislauf unseres Egoismus, wir weiter köcheln im Hass gegeneinander, wie kleine Jungs die sich im Hof einander beschimpfen und miteinander raufen. So ist es, und das müssen wir uns bewusst machen. 

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt den gesamten Prozess, das ganze Programm der Natur, deshalb muss sie der ganzen Menschheit offengelegt werden. So wird die Menschheit noch die richtige Einsicht erlangen. Das geschieht einerseits unter dem Einfluss von Schicksalsschlägen und andererseits durch unsere Erklärungen, wie es allen gelingen kann, eine freundliche Welt und ein wahrhaft vollkommenes Leben zu erreichen.

Ich würde uns eine solche Entwicklung wünschen. Wie Baal HaSulam in seinem Artikel „Die letzte Generation“ und in anderen Schriften dargelegt hat, hängt im Prinzip alles von unserer Entscheidung, von der Entscheidung der Menschheit als Ganzes ab. 

Ich hoffe sehr, dass ihr euch noch aktiver einbringen werdet, dieses Wissen im Internet zu verbreiten, auch indem ihr alle sonstigen Möglichkeiten nutzt, um jedem Menschen in der Welt zu erklären, worin die Aufgabe besteht, um zu einer guten Zukunft zu kommen. 

Aus einem Gespräch während der Videokonferenz der Internationalen Akademie der Kabbala

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Die Zerstörung der Einheit der Gesellschaft


Frage: Eine Frau ist von Natur aus familienorientiert und möchte ihre Familie zusammen halten. Sie braucht ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Mann, zu ihrer Familie, dann ist sie bereit, viel dafür zu opfern. Warum kann der Mann von heute einer Frau nicht dieses Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln?

Antwort: Der Egoismus lässt es nicht zu: „Ich will mit niemandem verbunden sein!“

Das heißt, ich kann mit jemandem zusammen sein, aber nur wenn es bequem, wenn es angenehm ist, wenn ich bedient und zufrieden sein möchte. Der Moment in dem er es nicht braucht, soll keine Frau, keine Familie, niemand und nichts an seiner Seite sein. So verhält sich der Egoismus.

In einem solchen Zustand, in dem er keine Verpflichtung duldet, niemandem gegenüber verantwortlich sein möchte, ist es unmöglich, eine Familie aufrechtzuerhalten, denn eine Familie ist eine Partnerschaft und in erster Linie ein gegenseitiges Entgegenkommen.

Einander nachgeben heißt, sich selbst zu zwingen. Das will ich nicht! Ich kann es nicht tun, mein Egoismus erlaubt es nicht. Das ist der Grund, warum die Familie von heute auseinanderfällt. Es liegen noch schrecklichere Zeiten vor uns.

Die Menschen werden versuchen, eine Art Ersatz zu finden, um zusammenzukommen, bzw. um sich zu trennen. Die Kinder werden ihre Eltern früher verlassen und früher selbstständig werden. Der Staat und die Gesellschaft werden einige zusätzliche Funktionen übernehmen.

Wir werden allmählich eine Zerstörung der Grundlage- der Keimzelle der Menschheit, der Keimzelle unserer Gesellschaft erleben – etwas, das nicht einmal Tiere haben. Bei den Tieren bleibt die Familie schließlich so lange erhalten, wie es für das Fortbestehen der Art notwendig ist.

Wenn der Staat heute alleinerziehenden Müttern oder Vätern hilft, sehen sie keinen Sinn darin, eine Familie zu erhalten.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Emanzipation

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