Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Mann und Frau'

Die Frau führt Regie, der Mann setzt es um

Frage: Eine Frau kann ihren Wunsch innerlich an einen Mann weitergeben. Viele Frauen träumen davon, dass ihre Männer dem Schöpfer näher kommen. Was bedeutet es, diesen Wunsche zu vermitteln?

Antwort: Wenn eine Frau etwas von ihrem Mann will, wird sie es immer bekommen. So funktioniert die Welt. 
Der Wunsch einer Frau wird nicht laut ausgesprochen. Sie wissen ja, wie sie ganz leise, ohne den Mund zu öffnen, auf den Mann einwirken kann. Er wird dabei das Gefühl haben, als wäre er auf den Kopf geschlagen worden. Das ist seitens der Frauen die richtige Handlung. In der Natur ist alles absichtlich auf diese Weise gestaltet. Wir Männer sollten dem zustimmen und uns sogar darüber freuen, dass die Frauen die Möglichkeit haben, uns auf den richtigen Weg zu bringen.
Wenn eine Frau will, dass ihr Mann den Sinn des Lebens versteht, ist sie natürlich eine besondere Persönlichkeit und eine großartige Frau. Wir müssen solche Frauen schätzen und ein Beispiel für andere geben. Zweifellos sollten die Frauen ihre Männer unterstützen. Sie sollten sie schätzen und ihnen folgen. Für diejenigen, die nicht verheiratet sind, wünsche ich solche Ehefrauen.
Frage: Kann es dazu kommen, dass eine Frau dabei übertreibt?
Antwort: Nein. Eine Frau hat eine sehr klare mütterliche Einstellung. Sie weiß, wie sie sich gegenüber ihrem Mann verhalten soll. Wenn sie nach dem Zweck der Schöpfung strebt, kann sie den Mann tatsächlich lenken. Es stellt sich heraus, dass der Mann umsetzt und die Frau lenkt. 
Ich kann aus meiner vierzigjährigen Erfahrung sagen, dass, wenn eine Frau in der Familie die Größe des Ziels und die Tätigkeiten in der Gruppe erkennt, der Mann definitiv weitermachen und nie abspringen wird. Wenn die Frau dagegen ist, wird er früher oder später mit dem Studium aufhören.
Es hängt alles von der Frau ab. Der Wunsch einer Frau in der Welt ist viel stärker und prägender als der eines Mannes.

Aus dem Unterricht, 14.04.2019

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Jahrhundert des industriellen Fortschritts – Jahrhundert des Zusammenbruchs der Familie

Der Zusammenbruch der Ehe Institution begann aus rein pragmatischen, egoistischen Gründen der Industriellen. Welche das freie Leben zu propagandieren begannen. In der Tat, wenn zum Beispiel in Europa 300 Millionen Haushalte zu zählen sind, wird das Ergebnis durch die Scheidung auf 600 Millionen steigen. Es ist vorteilhaft für Produzenten, weil sie doppelt so viele Kühlschränke, Waschmaschinen, Wohnungen, etc. verkaufen können.

Allmählich schalteten sich die Medien dazu, die auch von den gleichen Leuten beeinflusst werden. Schließlich arbeitet alles für: Filme, Hollywood und den Rest.

Das ganze soziale System hat sich unbewusst  darauf eingestellt, so dass diese Lebensweise angenommen wurde. Natürlich hat der menschliche Egoismus dabei eine Rolle gespielt, weil alles aus egoistischen Gründen hervorging.

Und heute ist es sehr schwierig, die Menschen in das Familienleben zurückzuführen. Um dies möglich zu machen,  muss ein Umfeld geschaffen werden, welches es unterstützen, anregen, gut heißen würde und welches den Unverheirateten nicht als etwas Seltsames ansieht.

Ich habe die Erinnerung aus meiner Kindheit, dass es früher so war: Wenn jemand unverheiratet oder geschieden war – sah man das als einen Alptraum, als eine echte Tragödie an. Wie schnell sich alle veränderten.  Aber ich hoffe zum Besten, genauso schnell.

Auszug aus dem Programm „Aufbau des sozialen Umfeldes“, 24.09.2012

Kabbala Akademie

Sind Träume das Leben der Seele?

LaitmanZwei Fragen, die ich über Träume erhielt:

Frage: Haben unsere Träume eine spirituelle Wurzel?

Meine Antwort: Träume sind alle unsere täglichen Eindrücke, die unkontrollierbar durch unseren Verstand rauschen und in ihm auf- und abtauchen während wir schlafen. Deshalb verursachen sie verschiedene Verbindungen und Szenen.

Frage: Was passiert mit der Seele eines Menschen in folgenden Zuständen: Verlust des Bewusstseins, Koma, ein „Dahinvegetierender“ zu sein und Halluzinationen? Realisiert jemand, wo er ist? Gibt es eine andere Realität, in der ein Mensch eine Wirklichkeit wie unsere wahrnimmt, während er bewusstlos ist?

Meine Antwort: Diese Zustände sind rein physisch und haben keinen Bezug zu spirituellen Zuständen, weil man sie nicht durch den Masach (Schirm) wahrnimmt, durch Eigenschaften, die dem Schöpfer ähnlich sind.

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Kabbala Akademie 

Die Gesetze für die Verbindung der Seelen

Alles, was wir in der Kabbala studieren, sind die Gesetze für die Vereinigung der Seelen. Weil wir die Seele noch nicht sehen können, nehmen wir sie in Form der materiellen Menschen wahr. Und in diesen Gesetzen der Vereinigung kann einer höher als der andere, niedriger oder gleich dem anderen sein. Aber alle diese drei Bedingungen sollen in jedem von uns anwesend sein. Wenn diese drei nicht zusammen vereint werden, dann wird zwischen uns keine richtige Verbindung entstehen.

Denn jeder soll von anderen empfangen sowie ihnen geben und mit ihnen auf der gleichen Ebene verbunden sein. Solche Verbindung soll sich in jedem beliebigen Menschen verwirklichen.

Nach dem Zerbrechen hat keiner von uns die Kraft für die Handlung des Geben. Und wenn ein Mensch das wahre Verlangen des Geben empfindet, dann beginnt er folglich zu begreifen, dass er sich mit den anderen Menschen verbinden muss. Und wenn er nicht nach der Vereinigung strebt, dann hat er noch kein wahres Verlangen des Geben. Das eine ist eben ohne das andere nicht möglich.

Und nachdem sich der Mensch mit den anderen Menschen verbindet, bekommt er um so mehr Kräfte, je größer die Anzahl seiner gelungenen Beziehungen ist. Keiner von uns hat die Kraft für das Geben, aber dank der Verbindung mit den anderen Menschen findet er die eigene Kraft dazu.

Und diese persönliche Kraft wird schon zur allgemeinen. Aber sie wird jenem Menschen angerechnet, der die Vereinigung angestrebt hat. In dem Maß, in welchem er vorankommt, verbindet er sich immer stärker mit seinen Freunden, um ihnen zu geben, weil er eben fühlt, dass er in einigen Fragen erfahrener, stärker als sie ist. Und es gibt auch solche Fragen, in denen er sich schwächer, niedriger als sie fühlt und deshalb von ihnen die Kraft und die Unterstützung bekommt; er ist von ihrem Verlangen begeistert.

Aber zugleich sollen sie sich als gleichberechtigte Freunde fühlen, denn die Liebe ist nur unter den Gleichgesinnten möglich. Auf diese Weise kommt der Mensch voran und schafft sich dank dieser Vereinigung das spirituelle Gefäß. Wenn sich zehn Freunde verbinden, dann bekommt er zehn Mal mehr Kräfte, und wenn sich 100 Freunde verbinden, dann bekommt er 100 Mal mehr Kräfte für die Verbindung. Wobei dies sogar eine noch kompliziertere und größere Rechnung ist.

So arbeitet der Mensch innerhalb einer kleinen Gruppe, und genauso muss man alles in den Maßstäben der ganzen Menschheit organisieren. In dieser „großen Gruppe“ gelten dieselben Gesetze. Auf diese Weise erreichen wir das Ziel der Schöpfung.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.02.2012

 

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Das lichtvolle Fest Purim

Wir befinden uns innerhalb eines Schirms, auf dem unsere Eigenschaften dargestellt werden. Und wenn sie egoistisch sind, werden dementsprechend auch unsere Verlangen zu genießen auf den Stufen (in den Größen 0-1-2-3-4) unbelebt, pflanzlich, tierisch und „menschlich“ vor uns dargestellt – und so sehen wir sie als unsere uns umgebende Welt.

Also ist die sichtbare und von mir wahrgenommene Realität, in der ich lebe, ein Abdruck, ein Spiegelbild dessen (der Verlangen und der Gedanken), was sich in meinem Inneren befindet.

Und wenn ich zusätzlich zu meiner allgemeinen Natur – der Eigenschaft des Verlangens – die spirituelle Natur – die Eigenschaft des Gebens – erlange, dann eröffnet sich mir wie auf einem Computerbildschirm ein weiteres Fenster, in dem ich die höhere Welt – die Kräfte meiner Seele – sehen kann. Und nun erkenne ich, dass das, was ich im ersten Fenster sehe, eine Projektion meiner empfangenden Kräfte ist, und im zweiten Fenster zeichne ich die Form meiner Verbindung mit den anderen Menschen um des Gebens willen.

In dem gleichen Maße, in dem ich fähig bin, mich mit den anderen zu verbinden, selbst wenn es auf der Stufe „füge einem anderen nicht zu, was du nicht willst, dass man dir zufüge“ ist, kann ich die spirituelle Welt erkennen.

Und mein vollkommener spiritueller Zustand ist „Purim“, von „Pur“/Los, in diesem Zustand sind meine Verlangen korrigiert, ich habe mich mit allen Seelen vereint und habe meine Seele mit dem höheren Licht entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften erfüllt.

Purim ist das Fest der Endkorrektur. Und während wir dieses Fest feiern, ziehen wir quasi aus jenem korrigierten Zustand, in den wir uns einordnen wollen, die Kraft an, die uns korrigiert und verbindet.

Der Brauch, an diesem Tag Masken aufzusetzen und sich zu verkleiden, ist entstanden, weil Haman (das egoistische Verlangen) sich in die Kleider von Mordechai (des altruistischen Verlangens) kleidet – und wir können in große Verlangen von Haman das Licht in die Eigenschaft von Mordechai empfangen.

Deshalb existiert ein Brauch, am Purim-Fest dreieckige Gebäckstücke, genannt „Haman-Taschen“, zu essen, weil die Tasche das Verlangen zu empfangen symbolisiert.

Wir müssen diese Verlangen von Haman erhalten und sie mit Hilfe von Mordechai durch das Licht Chassadim, die Eigenschaft des Gebens, mit der Absicht um des Gebens willen korrigieren. Dann werden wir das Licht Chochma empfangen können – die Enthüllung des Schöpfers, d.h. den Zustand der Endkorrektur.

 

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Auszug aus dem öffentlichen Vortrag „Kabbala für alle“, 15.03.2011

Purim bezeichnet die Geburt einer korrigierten Welt

Jeder neue Zustand wird nur unter der Bedingung geboren, dass sich der vorherige vollständig erschöpft hat, gleich wie bei einem Getreidekorn, welches in die Erde gepflanzt wurde, um vollständig zu verotten, damit ein ein neuer Lebensabschnitt aus dem vorherigen geboren wird, der dann als unnötig und nutzlos wahrgenommen wird. Darum steht über die Feiertage von Purim geschrieben, dass Seir Anpin schläft, während Malchut in der Dunkelheit versinkt. Nur aus diesem Zustand der Dunkelheit erlangen wir das größte Licht, den Zustand, der Purim genannt wird, welcher sich auf das Ende der Korrektur bezieht.

Wenn Seir Anpin kein Licht zu Malchut bringt, fühlen wir uns im Exil und können uns nicht auf Malchut abstimmen und uns verbinden. Allerdings zwingen uns Leid und Dunkelheit, dass wir Kraft von Seir Anpin anfordern, um unsere Vereinigung durchzuführen, damit wir mit Malchut, der gemeinsamen Seele, im Einklang sind. So erreichen wir den Aufstieg zu unserer nächsten Stufe.

 

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Du bist für sieben Milliarden Kinder verantwortlich

Frage: Wie sollen die Menschen als Gesamtheit ein Verlangen nach Vereinigung aufbauen? Kann es außer dem Leiden etwas geben, das sie wachrüttelt?

Antwort: Wir befinden uns in einer absoluten und untrennbaren Verbindung untereinander, in einer vollkommenen gegenseitigen Bürgschaft. Dies ist ein natürlicher Zustand, der ohne unsere Zustimmung existiert, und wir haben auch keine Wahl.

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Wohnung in einem Gebäude mit 50 weiteren Nachbarn gekauft und als Sie den Vertrag unterzeichneten, war Ihnen nicht bewusst, dass Sie sich in eine gegenseitige Bürgschaft zu Ihren Nachbarn begeben. Nun sind Sie für alles verantwortlich, was in diesen 50 weiteren Familien geschieht.

Dies bedeutet, dass wenn einer von ihnen ein Vergehen begeht, Sie dafür haftbar gemacht werden können und sogar an seiner statt ins Gefängnis geworfen werden. Sie werden für jeden Einzelnen verantwortlich gemacht. Das ist die Realität einer gegenseitigen Bürgschaft.

Die Menschheit muss sich bewusst werden, dass diese Vereinbarung einer absoluten, gegenseitigen Bürgschaft zurzeit Druck auf uns ausübt und dass jeder Mensch für den gesamten Planeten verantwortlich ist. Was aber können wir gegen dieses äußerst schwierige und unwiderrufliche Einverständnis tun? Für alle verantwortlich zu sein, ist schließlich unerträglich! Die Leute werden fühlen, dass es keine andere Wahl gibt, außer sich durch ihren eigenen Willen auf korrekte Art und Weise mit den anderen zu verbinden. Das Problem liegt jedoch darin, dass es uns nicht erlaubt sein wird , dies zu tun.

Selbst wenn wir ein Verständnis für die Notwendigkeit erkennen und den Willen zur Vereinigung haben und alle Regierungen auf ihren Treffen (wie den G-20) zustimmen, selbst dann wird jede einzelne Person, wie auch ganze Nationen feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, sich zu vereinigen. Auch wenn jeder die Hoffnungslosigkeit des gegenwärtigen Zustandes erkennen wird, werden sie im gleichen Moment keine Möglichkeit haben, sich zu verbinden. Dies ist die Offenbarung einer über uns stehenden höheren Kraft.

Es scheint, als würde von oben jemand absichtlich Hindernisse erschaffen, um uns ins straucheln zu bringen und uns nicht erlauben, unsere Verlangen zu erfüllen, entgegen all unseren Anstrengungen und bar jeder Logik.

Und dann werden „sie aus ihrer Arbeit aufschreien“. Wenn dies der Fall ist, wird sich uns eine dritte Kraft enthüllen: Jemand der danach strebt, aus diesem Zustand herauszukommen, muss das Licht von der Quelle verwenden, um den Hass in sich durch Liebe zu ersetzen und beginne, das zu lieben, was er zuvor gehasst hat.

Wir sind uns nicht einmal bewusst, wie sehr wir momentan den Schöpfer hassen, wie getrennt wir von Ihm bezüglich unserer Eigenschaften sind! Es ist schwer vorstellbar, dass Liebe zu Ihm überhaupt möglich ist, nachdem Er es ist, der alles Schlechte in dieser Welt geschaffen und uns in diesen niederen Zustand versetzt hat.

Wir hassen ganz speziell Ihn und niemand anderen, denn „Es gibt nichts außer Ihn“. Und genau aus diesem Grund muss jede Person die Notwendigkeit in ihrer persönlichen Entwicklung erkennen. Wir müssen beginnen, alles in die komplett andere Richtung zu lenken und beginnen zu lieben.

 

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Stufen der spirituellen Arbeit

Die Arbeit muss so weit wie möglich vom Körper entfernt stattfinden. Man kann in ihr verschiedene Stufen hervorheben:

Zuerst strebt der Mensch nur nach Erfüllung – in dieser oder in der zukünftigen Welt.

Danach fängt er an, außer an die Erfüllung, auch daran zu denken, „mit wem er es zu tun hat“, von wem diese Erfüllung abhängt. Dann beginnt er, die Erfüllung mit der Quelle der Erfüllung, dem Gebenden, zu verbinden. Es entsteht eine Beziehung zum Gebenden, weil von ihm die Erfüllung abhängt.

In der nächsten Phase fängt der Mensch an, den Gebenden zu achten, weil Er der Gebende ist, für Seine Eigenschaft an sich der Gebende zu sein, und nicht für den Genuss, den er von Ihm bekommt.
Hier kommt es zu einer gewissen inneren Zwiespalt in ihm – einerseits ist die Erfüllung wichtig, andererseits kommt ein Bestreben, sich an den Gebenden anzugleichen, auf. Ist die Erfüllung als Energie für die Arbeit wichtig oder um der Erfüllung selbst willen? Wovon genau bekommt er die Energie, was ist sein Ziel – die Erfüllung oder die Verbindung mit dem Gebenden?
Auf diese Weise kommt er nach und nach in einen Zustand, in dem er nur an die Übereinstimmung seiner Eigenschaft und der des Schöpfer denkt.
Doch auch hier ist nicht alles so einfach. Es sind verschiedene Sachen:  die Übereinstimmung der Eigenschaften einerseits und andererseits das Verlangen, Genuss dem Gebenden zu bereiten.
Bei dem Bestreben nach der Übereinstimmung der Eigenschaften denke ich dennoch an mich. Obwohl ich geben, Genuss bereiten, lieben will, will ich das für mich selbst, dabei bin ich präsent.
Auch was das Bereiten des Genusses betrifft – werde ich ihn bereiten oder gibt es jemanden, der es besser kann als ich? Wie werde ich es so anstellen, dass ich keine Belohnung dafür bekomme?
Das heißt, wir sehen, dass es hier eine Menge Stufen, ganze fünf Welten gibt, wo der Mensch seine Motivation, seine Prinzipien überdenkt: wofür ist er bereit, sich anzustrengen, worin besteht seine Erfüllung, wie ist seine Haltung dem Gebenden gegenüber?
Dadurch verändert sich sein Zustand und er steigt von einer Welt zur nächsten auf.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 05.07.2010.

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Ein Wunsch – zwei Absichten

„Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leibe“ (Tora, Bereschit, 25:22).

Man spricht hier über die Absichten. Der Schöpfer hat den Wunsch zu genießen geschaffen, wobei in diesem Wunsch in Wirklichkeit keinerlei Veränderungen geschehen.

Um uns zu helfen, sich selbständig zu behaupten, bleibt der Wunsch der Genüsse von uns verborgen. Er wird „in uns“ nur in jenem Maß gezeigt (obwohl wir ihn „vor uns“ empfinden), in welchem wir ihn beherrschen können.

Mit dem Wunsch zurechtzukommen – bedeutet, den „Esau“, d.h. die egoistische Absicht, die von der schlechten Umgebung herbeigerufen wird, durch den „Jakob“, durch die altruistische Absicht, die von der guten Umgebung herbeigerufen wird, zu ersetzen. Unsere Wahl ist die Wahl der Umgebung. Und der Wunsch bleibt derselbe.

Um, sagen wir, 10 Gramm des egoistischen, in mir aufwachenden Wunsches zu korrigieren, benutze ich alle Mitteln, die mir von oben geschickt werden: ich komme aus der schlechten Umgebung heraus in die gute, und stelle mich unter die Einwirkung der Gruppe, der Bücher und des Lehrers, bis sie für mich zum Schöpfer werden.
Mit anderen Worten, ich sehe dahinter die Höhere Kraft und beginne zu verstehen, dass es niemanden, außer dem Schöpfer gibt.

Und dank dieser Umgebung, wenn ich darin den Schöpfer enthülle, korrigiere ich die Absicht. Früher bekam ich etwas, oder gab etwas für das Erhalten zurück.

Jetzt mache ich die Beschränkung (Zimzum) auf die Absicht, und auf den Wunsch, der unter dieser Absicht gilt. Mit Hilfe des Lichtes beginne ich, für das Geben zu geben, und dann für das Geben zu erhalten.

Somit fallen auf einen Wunsch zwei Absichten an: entweder für sich zu bekommen, oder dem Nächsten zu geben. Gerade deshalb wird der Kampf geführt, worin die Umgebung alles entscheidet.

Wer wird in mir aufwachen: Esau oder Jakob? Die Absicht des Erhaltens oder die Absicht des Gebens? Sie kämpfen für einen Wunsch, für einen Menschen, „stoßen sich miteinander“.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 01.11.2010

 

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Ein Filter zum Reinigen von Absichten

Jeder Schritt in unserer Arbeit wird an der Absicht gemessen. Jede neue Handlung verlangt von uns eine neue, schärfere Absicht.

Die Handlungen selbst können unterschiedliche Formen annehmen, das Wichtigste ist, was ich „am Ausgang“, am Ende meiner Anstrengungen bekommen will.

Hier ist es notwendig, sich selbst einzuschätzen: wie sehr kümmert mich die Belohnung und um welche Art der Belohnung handelt es sich? Die Rede ist nicht von materiellen Belohnungen, sondern von höheren Werten spiritueller Natur, obwohl sie unterschiedliche Richtung haben können: um des Empfangens willen und um des Gebens willen.

Wenn der Mensch eine Belohnung in seinem Kli verlangt, dann ist seine Absicht um des Empfangens willen. Er will spüren, verstehen, erlangen, sich erheben usw.

Mit anderen Worten, es ist unwichtig, was genau ich will – wenn das Ziel in mir ist, wenn die Überprüfung in meinen Verlangen stattfindet, dann ist meine Berechnung zwar spirituell, aber egoistisch.

Selbst wenn ich die Bruderliebe, die Nächstenliebe, die Liebe zum Schöpfer erreichen will, muss ich tiefer graben und meine Deutung dieser Phrasen überprüfen – was ist dort: Unreinheit oder Heiligkeit?

Also hängt alles davon ab, wo der Mensch die Resultate seiner Arbeit prüft: im eigenen Kli oder im Schöpfer.

Kann ich etwa einen Sensor im Schöpfer installieren und tatsächlich überprüfen, ob ich Ihm Genuss bereitet habe?

Und weiter? Wenn das Resultat positiv ist, wird es für mich selbst angenehm und warm ums Herz sein? Oder ist meine Absicht wirklich allein auf Ihn gerichtet, ohne jeglichen Bezug zu mir selbst?

Diese ganzen Überprüfungen können nur erfolgen, wenn wir eine wirkliche Arbeit leisten, sprich den Schöpfer in der Gruppe enthüllen.

Die Liebe zwischen den Freunden dient als eine Art Filter zum Reinigen von Absichten und Verlangen, mit dessen Hilfe ich mich von der egoistischen Berechnung befreie und fehlerfrei überprüfe, wer ich bin, was die Gruppe ist und wie sehr ich ihr und nicht mir selbst ergeben bin.

Dann sehe ich, dass ich selbst zur kleinsten Handlung des Gebens nicht in der Lage bin. Das liegt nicht in meiner Kraft. Und ich wende mich an die Gruppe, weil die Freunde mir das Gefühl der Bürgschaft gegeben haben und mir auch die Kraft zum Geben verleihen können.

Die Größe der Freunde, die Größe der Gruppe liefert mir den Kraftstoff – bis zu einem bestimmten Level, bis ich mein Kli aufgebaut habe.

Wenn ich seine Korrektur abgeschlossen habe, will ich es anwenden – und dann entdecke ich den Schöpfer, den ich von Anfang an angestrebt habe, in der Gruppe.

Doch jetzt wende ich mich an Ihn zusammen mit den Freunden, aus dem gemeinsamen Verlangen heraus – mit der Bitte um die Kraft des Glaubens. Auf diese Weise kommen wir zu der Verschmelzung mit Ihm.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash vom 11.10.2010

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