Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'das Geben'

Innere und äußere Gebote

Frage: Warum gibt es Gebote, die als äußere Handlungen ausgeführt werden können, wie z. B. das Anlegen von Tefillin und es gibt Gebote, die nur als innere Kategorien ausgeführt werden, wie z. B. „Du sollst dir kein Götzenbild machen“, “ du sollst den Schöpfer ehren“ usw.?

Antwort: Das zeigt, dass es Gebote gibt, bei denen wir uns innerlich auf eine bestimmte Haltung gegenüber einem Menschen oder einer Handlung ausrichten müssen. Das Wichtigste beim Erfüllen dieser Gebote ist unsere Einstellung.

Es gibt auch Gebote, bei denen es nicht auf die Einstellung gegenüber einem Menschen oder einer Sache ankommt, sondern nur auf die physische Ausführung. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Gebote voneinander. Das heißt aber nicht, dass ein Gebot wichtiger als das andere ist, sondern dass man sie nach solchen Kriterien analysieren kann.

Frage: Warum sagt Baal HaSulam, dass es nur zwei Gebote in der Welt gibt: Empfangen und Geben?

Antwort: Das bezieht sich auf die Handlungen des Menschen. Deshalb nennt Baal HaSulam sie auch so: die Gebote des Empfangens und die Gebote des Gebens. Das heißt, wir sollen von jedem Menschen, der Welt, der Natur lernen zu empfangen und entsprechend zu geben. Wir tun praktisch nichts anderes.

Frage: Hängt das irgendwie mit der Einteilung der 613 Gebote in das, was man tun darf und was nicht, zusammen?

Antwort: Nein. Das ist eine völlig eigenständige Einteilung.

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Aus der Fernsehsendung „die spirituellen Zustände“, 21.11.2023.

Zerbruch des einheitlichen Systems „Adam HaRishon“

Vor dem Zerbruch gab es im Universum ein System – „Adam HaRishon“.

Dieser Organismus befand sich in absoluter Übereinstimmung mit dem Schöpfer – mit dem positiven Wunsch nach Geben, zu befriedigen und zu lieben.

Um etwas Gegensätzliches zu schaffen und aus den Gegensätzen unsere Welt zu formen, erfuhr das System einen Zerbruch, der als Adams Sünde bezeichnet wird.

Genauer gesagt waren es nicht die Verlangen selbst, die zerbrachen, sondern die Verbindungen, d.h. die Absichten. So wurde die ganze Natur in winzige Teile zerbrochen, die sich dann wieder zusammensetzten, aber nicht nach dem Gesetz des gegenseitigen Gebens, der Anziehung, der Liebe, sondern im Gegenteil, zu gegenseitigen vorteilhaften Bedingungen. So ist die egoistische Natur unserer Welt entstanden.

Anders ausgedrückt: Der Zerbruch der altruistischen Verbindungen zwischen allen Kräften führt zum Entstehen von egoistischen Verbindungen. All dies geschah, wie die Kabbala beschreibt, schon vor dem Urknall, in der Welt der Kräfte. Durch die allmähliche Vergröberung dieser Kräfte ist dann unsere irdische Natur und wir entstanden.

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Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Weisheit der Kabbala“, 10.10.2023

Das Wesen des Schöpfers erfassen

Es ist alles eins, denn Er und Sein Name sind Eins, wie geschrieben steht: „So werden sie erkennen, dass Du allein Ewiger heißt.“ (Baal HaSulam, Sohar, Der Eseltreiber, Punkt 122)

Es geht darum, dass man selbst durch die entgegengesetzten Eigenschaften – egoistische, scheinbar unangenehme – immer noch die Einheit des Schöpfers und seine Größe erfasst.

Frage: Was bedeutet „Er und Sein Name sind Eins“?

Antwort: Er ist der Schöpfer und sein Name ist seine Manifestation in allen Geschöpfen. Alles, was wir sehen, ist lediglich eine Manifestation des Schöpfers in uns.

Daher erkennen wir durch alles, was in uns ist, egal wie negativ und entgegengesetzt unsere Eigenschaften sein mögen, den Schöpfer und offenbaren, dass seine Manifestation die Manifestation von Liebe und Geben ist.

Frage: Wird am Ende die gesamte Menschheit und jeder von uns zu jedem Zeitpunkt – in der Vergangenheit, in der Zukunft, in allen Zuständen, die die Menschheit durchlaufen hat – feststellen, dass in Seinen, selbst negativsten Handlungen, die Manifestation der Liebe und des Gebens war?

Antwort: Ja. Ausschließlich, ununterbrochen, der Einzige und der Eine! Was uns negativ erschien, war, dass unsere Eigenschaften Ihm entgegengesetzt waren.

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Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“, 06.08.2023

Fragen zur spirituellen Arbeit-12

Frage: Wenn wir uns nun an Sie wenden, um von uns aus allen Zehnen der Welt dafür zu danken, dass sie uns umgeben, machen wir Ihnen persönlich damit ein Geschenk?

Antwort: Selbstverständlich. Die Tatsache, dass ihr miteinander kommuniziert und die Verbindung zwischen euch kontinuierlich zunimmt, ist ein großes Geschenk für mich.

Frage: Können wir dem Schöpfer Geschenke machen, wenn wir uns selbst mangelhaft und unzufrieden fühlen?

Antwort: Euch fehlt es an Liebe, die ihr euren Freunden geben und von ihnen empfangen könnt. Es wird kein Gefühl des Mangels geben, wenn ihr beginnt, dieses Gefühl in euch zu entwickeln.

Frage: Sie sagten, dass bevor man ein Geschenk macht, herausfinden sollte, was für den Freund wichtig ist. Ist es möglich, dasselbe in Bezug auf den Schöpfer zu tun: im Zehner zu klären was der Schöpfer für ein Geschenk von uns braucht?

Antwort: Ja. Außerdem kann man sich dem Schöpfer gegenüber unterschiedlich verhalten: Man kann sich den Zehner und den Schöpfer in der Mitte des Zehners vorstellen, oder man kann sich den Zehner als ein gemeinsames Ganzes innerhalb des Schöpfers vorstellen. Probiert alle Möglichkeiten aus.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Dem Schöpfer ein Geschenk machen“, 13.08.2023

Wie man zu einer wahren Schöpfung wird

Frage: In „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ schreibt Baal HaSulam, dass man den wahren Unterschied zwischen der Spiritualität und dem Materiellen verstehen muss. Alles, worin es das vollkommen vollendete Verlangen zu empfangen in allen seinen Eigenschaften gibt, d.h. Bina Dalet (die vierte Stufe), wird als materiell bezeichnet. Alles, was sich darüber befindet, wird spirituell genannt.

Was ist damit gemeint?

Antwort: Es bedeutet: Alles, was vom Schöpfer kommt und die vorangegangenen Stufen bis hin zu Malchut durchläuft, ist immer noch wie im Schöpfer selbst. Dort herrscht das eine Licht. Wenn das Verlangen erscheint, dann kann man schon von der Schöpfung sprechen.

Die Schöpfung beginnt Möglichkeiten zu entwickeln um das Licht des Schöpfers zu empfangen und zu studieren, bis sie sich in ihren Handlungen dem Schöpfer angleicht.

Frage: Wie stellt man fest, dass es sich um die Spiritualität handelt?

Antwort: Die Spiritualität ist das, was uns befähigt, dem Schöpfer ähnlich zu werden.

Bemerkung: Aber niemand weiß, wer der Schöpfer ist.

Antwort: Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Fürsorge für andere. Es ist seine Liebe, die das gesamte Universum und unsere Existenz erschaffen hat. Wenn wir also Handlungen so wie Er ausführen, dann werden wir als wahre Geschöpfe bezeichnet.

Frage: Wenn ich also ein spiritueller Mensch werden will muss ich die Eigenschaft der Liebe zu den Geschöpfen entwickeln?

Antwort: Ja. Den anderen zu lieben wie sich selbst ist das Grundgesetz der Natur, denn auf diese Weise wird man dem Schöpfer ähnlich. Die materielle Welt ist das Gegenteil davon, sie entfernt dich vom Schöpfer.

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Aus der TV Sendung „Einführung in die Weisheit der Kabbala“, 16.07.2023

Wir werden kommen und sehen

Es wird gesagt, dass der Mensch den Schöpfer bittet, ihm das Verlangen nach Geben zu schenken, da es ein Gefäß ist, in dem er den Schöpfer offenbaren und wahrnehmen kann. Denn das Verlangen zu geben funktioniert auf der gleichen Wellenlänge wie der Schöpfer.

Es ist, als ob wir den Regler eines Radioempfängers drehen, und uns auf die richtige Welle einstellen. Wenn die Welle im Inneren des Radios und die Welle draußen gleich sind, in der Frequenz übereinstimmen, dann fangen wir an, den Ton zu empfangen, ihn aus der Luft aufzunehmen. Dies wird in der Kabbala als das Gesetz der Übereinstimmung der Eigenschaften bezeichnet.

Wenn wir uns so verbinden wollen das wir uns gegenseitig näher kommen, uns alle verbinden, dann bauen wir auf diese Weise einen Detektor, ein Gerät, um den Schöpfer wahrzunehmen. Die höhere Kraft offenbart sich in uns und wird der „Schöpfer“ (Bo-Re) genannt, was „komm und sieh“ bedeutet.  „Kommen“ (Bo), weil wir uns Ihm angenähert haben und „sehen“ (Re), weil wir Ihn offenbaren und so nennen wir Ihn Schöpfer.

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Aus der Lektion „Empfangen und Geben eines Geschenks“, 27.06.2023

Leben nach den Gesetzen des Gebens

Frage: Wie kommt es, dass Phänomene, die als „spirituelle Entwicklung“ bezeichnet werden, aus gegensätzlichen Dingen bestehen? Wie kann es in der Wahrnehmung eines Kabbalisten einen Sinn ergeben, während es in der Wahrnehmung eines normalen Menschen völlig unvereinbar ist?

Antwort: Da der gewöhnliche Mensch einen kleinen tierischen Verstand hat. Es existiert nur in ihm und er sieht nur die Ereignisse die sein tierischer Zustand beobachtet, mehr nicht. Der Kabbalist entwickelt in sich zusätzliche Sichtweisen, Gefühle und „Kelim“- Verlangen.

Unsere tierischen Verlangen geben uns körperliche Empfindungen von unserer Welt. Mit Hilfe der Kabbala und der Einbindung in die Gruppe der Freunde, werden äußere Verlangen in uns entwickelt, in denen wir alles empfinden. So beginnen wir die Freunde, wie sich selbst zu spüren.

Natürlich geschieht dies allmählich, von einem kleinen, zu einem großen Prozentsatz. Es gibt 125 Stufen in der Empfindung von Freunden. Wenn wir auf diese Weise aus uns herausgehen, beginnen wir die Höhere Welt zu spüren. Dort herrschen ganz andere Gesetze als in unserer Welt – die Gesetze des Gebens. So heißt es: „Und ich sah die andere Welt“.

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Aus dem Gespräch: „Mein Telefon hat geklingelt.“ “ Was ist Logik?“

Der Weg zur Endkorrektur

Wir Menschen wurden wie kleine nicht korrigierte Kinder erschaffen, damit wir hart daran arbeiten, uns zu korrigieren und durch unsere Bemühungen einen Zustand erreichen, der dem des Schöpfers gleich ist, damit wir ihm ähnlich werden und seine Gedanken und seinen Plan in Bezug auf uns verstehen.

Dies geschieht, damit wir uns auf den Weg zur endgültigen Korrektur begeben und herausfinden, warum der Schöpfer uns so sehr verdorben hat, warum wir es selbst korrigieren müssen, in welchem Zustand wir uns zu jedem Moment befinden sollten und was wir daraus lernen können. Wenn wir diesen Weg zu Ende gehen, werden wir verständnisvoll und bereit für etwas sein, wir wissen aber noch nicht für was.

Wir haben erst jetzt das Verständnis erlangt, dass es in unserer Welt eine Gelegenheit gibt zu entdecken, dass wir unkorrigiert sind, eine Möglichkeit, uns mit Hilfe der Kabbala zu korrigieren und einen Zustand der endgültigen Korrektur zu erreichen. Was danach mit uns geschieht, ist unbekannt.

Schließlich ist der korrigierte vollkommene Zustand der gesamten Schöpfung erst dann erreicht, wenn sie zu einem  Ganzen und zu einem einzigen Organismus gegenüber dem Schöpfer wird. Der Schöpfer und die Schöpfung werden entgegengesetzt in ihren natürlichen Eigenschaften und absolut identisch in ihren äußeren Zuständen der Liebe und des Gebens. Was dann mit ihnen geschieht, wissen wir nicht. Wir können es nicht verstehen.

Wenn alles zu einem einzigen Ganzen verschmilzt, ist es ein ganz anderer Verstand, ein anderes Gefühl. Das ist der wahre Zustand dieser einen Kraft, die man Schöpfer nennt.

Eines Tages werden wir dort ankommen. Ich hoffe bald. Dann, wenn wir wieder vollständig verbunden sind, und ein einziges Ganzes und ein einziger Organismus sind, wird die nächste Stufe kommen.

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Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon. Wie ist es, nicht in seinem Körpers zu sein?“

Die Angst kommt aus einem bestimmten Grund zu uns


Anmerkung: Tanja Mararu fragt: „Wie überwindet man die Angst, dass es morgen kein Geld und nichts zu essen gibt? Gleichzeitig sind alle gesund und munter. Ich bin im Mutterschutz und nur mein Mann verdient Geld. Ich habe Angst“.

Antwort: Es ist ein natürliches Gefühl und ich verstehe es. Wie kann man die Angst überwinden? – Seien Sie stärker mit den Menschen verbunden, die an die Zukunft denken. Versuchen Sie sich in aller Ruhe und Gelassenheit miteinander zu verbinden und eine Verknüpfung zu einer höheren Macht zu finden, welche Gegenwart und Zukunft bestimmt.

Frage: Warum kommt die Angst, wenn alles in Ordnung ist?

Antwort: Das ist alles Absicht, es ist sehr gut. Ohne Angst wäre der Mensch ein wildes Tier.

Angst begrenzt unseren Egoismus. Angst ist ein sehr gutes Gefühl, das uns schützt, sonst wären wir ja verrückt. Wir müssen lernen, sie richtig zu nutzen. Dann werden wir sie nicht fürchten, sondern segnen.

Frage: Was ist der Sinn der Angst?

Antwort: Der Sinn der Angst ist es, uns auf den wahren Weg der Entwicklung zu führen: die höhere Kraft des Gebens, der Liebe, der Verbindung in unserer Beziehung zueinander zu finden. Dann werden wir uns vor nichts mehr fürchten.

Frage: Und es bezieht sich auf den einfachen Menschen?

Antwort: Es ist heute für den einfachen Menschen. Wir sehen, dass die ganze Welt in Angst lebt. Nur ein Mensch, der nicht weiß, wo er sich befindet, kann sich brüsten und behaupten, er habe vor nichts Angst. Das alles zeugt nicht von einem großen Verstand. So müssen wir die Angst segnen, da sie uns zum richtigen Ziel führt.

Frage: Also zueinander?

Antwort: Ja. Wir müssen verstehen, dass uns die Angst absichtlich gegeben wird. Sie ist eine sehr gute Eigenschaft.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Leitman“, 12.08.2021

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Sich dem Schöpfer angleichen


Frage: Stimmt es, dass die Offenbarung des Schöpfers die Erschaffung von etwas Neuem aus dem Nichts ist? Schließlich hat es vorher keine derartige Form gegeben.

Antwort: Tatsächlich ist die Enthüllung des Schöpfers in jedem von uns so, wie die Erschaffung des Menschen. Das bedeutet, dass ich beginne, mich innerhalb meines egoistischen Verlangens zu verwandeln, und so erreiche ich nach und nach die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer. Ich beginne, in mir selbst den Menschen, d.h. ein System namens „Adam“ (vom hebr. Wort “Adomeh”,  ähnlich dem Schöpfer) aufzubauen.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich sollte verstehen, wer der Schöpfer ist und auch anderen dabei helfen, einen entsprechenden Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich lerne verstehen, wer der Schöpfer ist und helfe auch anderen dabei diesen Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Frage: Angenommen, dass ich einen Mitmenschen vor mir habe. Was kann ich ihm geben?

Antwort: Sie können ihm eine Methode an die Hand geben, die es ihm ermöglicht, allmählich eine Ähnlichkeit der Form mit dem Schöpfer zu erlangen. 

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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