Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Über die Liebe

Das wunderbarste Zeichen der Liebe ist das Geben. Wenn ich jemanden liebe, dann gebe ich. Ich genieße, weil ich dem anderen Genuss schenke. Wie kann ich es tun? Womit erfülle ich ihn? Mit meiner Zuwendung zu ihm. Wie kann er Genuss an meinen Handlungen empfinden? Nur, wenn er mich liebt; in diesem Fall genießt auch er durch meine Liebe zu ihm. Es beruht auf Gegenseitigkeit. Und wenn ich ihn nicht liebe, dann nehme ich all seine gute Zuwendung als negativ wahr und empfinde sogar Hass; und das stößt mich von ihm ab.

Der Schöpfer liebt uns seit unserer Erschaffung; darum zeigen wir Ihm unsere Liebe, wollen nur Gutes tun und Ihn erfüllen, weil ER uns liebt. Zwischen den Menschen ist dies schwierig. Nur wenn wir zwischen uns den Schöpfer offenbaren, wenn wir verbunden sein wollen, damit wir tatsächlich die Liebe zu Ihm fühlen können, entstehen Verbindung und Liebe zwischen uns.

Denn so eine Verbindung wird mit Seiner Liebe erfüllt, dass heißt, es müssen drei Kräfte vorhanden sein: Der Mitmensch – ich – der Schöpfer; ansonsten gibt es keine Grundlage für die Liebe. Es muss die dritte Kraft vorhanden sein, die uns mit Liebe erfüllt! Ohne die Einbeziehung des Schöpfers zwischen uns werden wir die Liebe nicht erreichen. 

Die Liebe kann nicht einseitig sein. Lieben bedeutet, dem anderen Genuss zu schenken, und dies ist möglich, wenn er mich auch liebt und aus meiner Beziehung zu ihm Genuss schöpft. Das heißt, die Liebe zwischen dem Schöpfer und dem Menschen existiert natürlich, weil der Schöpfer seine Geschöpfe liebt. Aber die Liebe zwischen den Menschen ist nur dann möglich, wenn der Schöpfer zwischen  ihnen existiert. Deshalb ist die Liebe zu Tieren, Menschen, Kindern ein Ausdruck unserer Beziehung zu ihnen. Ich erfülle die Verlangen des anderen nach etwas –  aber ich erfülle ihn nicht mit Liebe zu mir, weil die Liebe nicht da ist. Darum kann die Liebe nur dann entstehen, wenn der Schöpfer zwischen uns existiert, als Quelle der Liebe.

Darum verleiht die gegenseitige Bürgschaft (Arvut) jedem das Gefühl des Vertrauens, dass man mit Hilfe des Schöpfers zur gegenseitigen, alles verbindenden Liebe gelangt. Wenn es dem Menschen an nichts mangelt, kann man ihn mit Zuneigung erfüllen und ihm die Möglichkeit geben, seine Liebe zu zeigen. Wenn jeder Mensch das Gefühl der Unabhängigkeit und des Vertrauens in die Zukunft bekommt (Arvut), entsteht auch die Möglichkeit, die Liebe zum Nächten wachsen zu lassen und sie zum Ausdruck zu bringen.

Spirituelles Vergnügen

Frage: Baal Ha Sulam schreibt in einem seiner Briefe: „Sobald die Menschen das geringste Spirituelle Vergnügen enthüllen würden, wären sie einverstanden, sich ihre Hände und Beine sieben Mal am Tag abhacken lassen, nur um es nochmal zu fühlen.“ Warum?

Antwort: Dies ist ein bildlicher Ausdruck. Er meint, dass der geringste spirituelle Genuss nicht mit dem stärksten materiellen Genuss dieser Welt verglichen werden darf, da alle irdischen Zustände begrenzt sind. Spirituelles Vergnügen jedoch kennt keine Grenzen.

Dies ist keine quantitative Freude, die wir in unserer Welt bekommen. Es sind Genüsse unbegrenzten Umfangs und deshalb können sie nicht nach Methoden, Rahmen, Maßeinheiten unserer Welt bemessen werden. Man kann sie jedoch nach wenigen Jahren Kabbala Studium spüren.

Aus dem Unterricht auf Russisch, 28.08.2016.

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Wie wird das Höhere Licht angelockt?

Frage: Wie kann ich das Höhere Licht auf eine andere Person anziehen, wenn sie mir gleichgültig ist?

Antwort: Nach und nach, im Laufe des gemeinsamen Studiums beginnen Sie zu erkennen, dass wenn Sie mit ihr nicht verbunden sind, Sie das höhere Licht zwischen Ihnen daran hindern, zu erscheinen. Und so werden Sie keine andere Wahl haben, um eine Verbindung herzustellen und ein System anschaffen, in dem das höhere  Licht sich offenbart. Es erscheint nicht bei der einzelnen Person, sondern nur in der Verbindung zwischen uns.

Von der Lektion in Russisch, 28.08.2016

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Warum hört der Schöpfer unsere Klagen nicht?

Frage: Warum hört der Schöpfer nicht, wenn ein Mensch schreit und ihn um Hilfe bittet?

Antwort: Der Schöpfer hört nichts. Der Schöpfer ist ein System, er hat keine Gefühle für uns. Wenn wir uns richtig auf das System beziehen und unsere Anfrage korrekt ist, dann erhalten wir das, was wir brauchen. Wenn wir uns nicht richtig auf das System beziehen, erhalten wir eine Antwort, welche unsere Auswirkungen auf das System korrigiert. Wir empfinden dies als eine negative Antwort, welche in die entgegengesetzte Richtung wirkt.

Es gibt daher keinen Raum für weinen, betteln, beten usw., denn hier ist alles leer und bedeutungslos. Ein Gebet schafft in euch das rechte Verlangen; dann kann das höhere Licht, welches uns umgibt, eintreten. Wir können es nur durch unseren richtigen Wunsch entdecken. Der Schöpfer ändert sich nicht. Er bleibt Der, der Er immer gewesen ist und die ganze Wirklichkeit füllt. Erst wenn wir den richtigen Wunsch haben, entdecken wir Ihn in uns.

Aus dem russischen Kabbala- Unterricht 19/6/16

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Das schwierige Leben eines Kabbalisten

Frage: Wie kann ein Kabbalist trotz aller Probleme immer in guter Stimmung sein?

Antwort: Ich werde meine Erfahrungen mit Ihnen teilen. Ich bin sehr beschäftigt und ich versuche auch, immer beschäftigt zu sein. Ich stehe früh auf, manchmal um Mitternacht. Morgens gebe ich von 3 bis 6 Uhr Kabbala-Unterrichte. Nach der Lektion gehe ich mit meiner Frau spazieren, frühstücke und schlafe für eine Stunde.

Wenn ich aufstehe, arbeite ich am Computer. Anschließend werden von 10- 11 Uhr Videofilme gedreht, es geht weiter bis zum Abend mit Pausen und Treffen zwischendurch. Des Weiteren muss ich Artikel schreiben, meinen Blog verwalten und Präsentationen vorbereiten. Genauso habe ich auch meine eigenen Studien von Talmud Eser Sefirot, von Baal HaSulam und anderen Büchern, manchmal sehe ich mir auch noch andere Quellen durch.

Auf jeden Fall sehe ich mir die neuesten Nachrichten und einige Kommentare an. Ab und zu sehe ich mir Programme über die Natur an. Mein Zeitplan ist voll.

Frage: Waren Sie jemals traurig? Haben Sie schon einmal geweint?

Antwort: So seltsam es klingen mag, ich bin auch ein Mensch. Ich habe Gefühle, Gedanken, Schwächen und Erfolge, etc..

Ich bin mit vielen Menschen auf der ganzen Welt verbunden, ich mache mir Sorgen um das Schicksal der Welt, obwohl ich es eher als Weg sehe, die höhere Welt zu entdecken. Ich habe die gleichen Gefühle, die Sie haben; glauben Sie nicht, dass ich eine Puppe bin. Sie können nicht sehen, was in mir vor sich geht.

Ich wunderte mich zunächst auch über meinen Lehrer, bis ich ihm näher kam und erkannte, was hinter seiner äußeren Gleichgültigkeit oder Heiterkeit verborgen war. Kabbalisten erleben sehr intensive Auf- und Abstiege. Sie haben sehr emotionale Zeiten, Perioden der Loslösung, das Abreißen von der Welt und den Menschen. Sie offenbaren solch eine Leere des Universums, die sonst kein gewöhnlicher Mensch fühlen kann.

Das bedeutet, dass es Momente gibt, in denen man Verzweiflung empfindet, depressiv wird, als wäre man vom Leben abgetrennt; dies fühlt ein Kabbalist tausendmal stärker und tiefer als die gewöhnlichen Menschen. Er hat jedoch die richtigen Werkzeuge, die ihm helfen, mit diesen Zuständen fertig zu werden, obwohl er sie immer noch hat und fühlt.

Der Egoismus eines Kabbalisten ist viel größer als der des gewöhnlichen Menschen. Es steht geschrieben: „Er, der größer als sein Freund ist, dessen Verlangen ist größer als er“, das bedeutet, je größer ein Mensch ist, um so größer ist sein Egoismus. In der Tat ist ein Kabbalist ein großer Mensch mit großen Unzulänglichkeiten, aber gleichzeitig mit entsprechend großen Vorteilen, was heißt, dass er alles hat.

Aus der russischen Kabbala- Lektion, 9/6/16

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Und ihr sollt euch über alle eure Bestrebungen freuen

In der Tora steht geschrieben: „Und ihr sollt euch über alles, was eure Hände geschafft haben, freuen…“ (Deuteronomium, 12:7).

Die Hände repräsentieren die egoistischen Wünsche eines Menschen, die die ganze Welt besitzen wollen. Wenn wir aber mit unseren egoistischen Händen altruistisch handeln, indem wir altruistische Absichten für unser Handeln schaffen, dann können wir in Heiligkeit den Schöpfer aufnehmen. Wir können Ihn dann wahrnehmen, Ihn offenbaren, uns Ihm annähern, mit Ihm in Kontakt treten, uns anheften und in die Qualität des Gebens eintreten.

Es steht geschrieben: „Freut euch in all euren Anstrengungen“, denn „freuen“ ist die Offenbarung des Schöpfers. Wir enthüllen Ihn in unseren korrigierten, richtig angesammelten Wünschen. Der Schöpfer kommt aus dem, was wir zwischen uns und unseren zerbrochenen Teilen zusammensetzen können.

Mit anderen Worten gibt uns die gewisse Beschaffenheit der Verbindung zwischen uns ein entsprechendes Bild des Gebens und der Liebe. Das wird „der Schöpfer“ genannt. Eine andere Beschaffenheit gibt uns ein anderes Bild von Ihm. Daher wird im Buch Sohar und anderen Quellen geschrieben, dass der Schöpfer zwischen uns in unterschiedlicher Gestalt aufgedeckt wird. Diese Bilder sind nicht materiell.

Aus Kab TV „Geheimnisse des ewigen Buches“ 30/6/16

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Kabbala Blitz Tipps

Frage: Wie lernt man, in der Gegenwart zu leben und zu bleiben? Wie kann man den Verstand von dem Schmerz und den Erinnerungen an die Vergangenheit und von der Angst vor der Zukunft befreien?

Meine Antwort: Es bedeutet, dass Sie noch nicht das Höhere Licht durch Ihre Gruppe erhalten haben, sodass Sie keine Verbindung mit dem Schöpfer haben. Sobald Sie einen kleinen Verbindungspunkt mit dem Schöpfer einrichten, werden sofort alle Zweifel verschwinden und keine Fragen über Sie selbst auftauchen. Denn wenn Sie mit der höheren Macht, die alles bestimmt und Sie völlig unter Kontrolle hat, verbunden sind, müssen Sie sie nur mehr wahrnehmen. Sie werden sofort von Ihrem Egoismus befreit. Wir möchten diesen Zustand zuerst erreichen.

Frage: Ist unser Wissen eine Täuschung des Verstandes?

Meine Antwort: Es hängt davon ab, was Sie mit „Wissen“ meinen. Wissen ist, was wir in unsere Welt erkunden und auf den Ergebnissen dieser Forschung basiert, damit wir darin existieren können. Das ist kein Irrtum. Kabbalah begrüßt es.

Frage: Was passiert, wenn man ein Déjà-vu erlebt?

Meine Antwort: Es existieren viele verschiedene Ereignisse, die geschahen, passieren und noch geschehen werden, die auch vorhergesagt werden können. Es gibt nichts in einem Menschen, das umsonst passiert und ohne eigene Reschimot (Spirituelle Gene) bleibt. Deshalb existieren solche Phänomene wie Déjà-vu. Es hängt alles davon ab, in welchen Eigenschaften sie von uns wahrgenommen werden. Es kann sein, dass die spirituellen Gene noch nicht zum Ausdruck gebracht wurden, ihre Form noch nicht gefunden haben, weil der  Schirm fehlt und die Aviut (Stärke des Verlangens), das reflektierte Licht und so weiter genauso fehlen.

Frage: Selbstmitleid – kommt es auch aus dem Egoismus?

Meine Antwort: Selbstmitleid ist der Höhepunkt des Egoismus.

Frage: Was werden Sie tun, wenn Millionen Menschen zur Kabbalah kommen und hunderttausende Fragen gestellt werden?

Meine Antwort: Ich werde genauso vor der Kamera sitzen und in die ganze Welt übertragen. Anstatt zehntausend Studenten hören dann eine Million oder 100 Millionen zu. Das ist nichts Erschreckendes, ich habe keine Angst.

Frage: Warum ist die Gruppe so wichtig?

Meine Antwort: Weil wir in einer Etappe sind, wo wir das Höhere Licht durch die Arbeit der verbundenen Zehner heranziehen können, die zur Vereinigung streben. Das höhere Licht fängt an, durch sie zu leuchten und wird weiter an die ganze Welt übertragen.

Frage: Wie empfindet man das Licht?

Meine Antwort: Das Beste ist ein Gefühl der Verbindung mit dem höheren Sinn und mit der Kraft, die alles abdeckt.

Frage: Nur ewig Lebende können die höhere Welt erreichen. Wenn wir wüssten, dass wir ewig leben würden,  gäbe es dann keine Depression?

Meine Antwort: Was hat es mit dem ewigen Leben zu tun? Was ist die Dimension der Zeit? Der Herzschlag? So was gibt es nicht. Ihr Körper lebt 70-100 Jahre, aber das Leben ist eigentlich ewig, stellt jedoch einen Übergang von einem Zustand zu einem anderen dar. Also, keine Sorge. Es gibt hier keine Wahl.

Aus der Lektion auf  Russisch, 15.05.2016

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Blitz Antworten vom Kabbalisten

Frage: Was ist der Preis für den Weg zum Schöpfer? Was wird gebraucht: Zeit, Fähigkeiten, persönliche Qualitäten?

Meine Antwort: Der Preis dafür ist die Erkenntnis über die notwendige Befreiung von eigenem Egoismus.

Frage: Ich bin in einer schwierigen Situation gelandet: Ich kann das Studium der Kabbala nicht aufgeben, aber es ist auch sehr schwer, es fortzusetzen.

Meine Antwort: Weil Sie keine richtige Umgebung haben! Sobald Sie diese finden und anfangen, sich mit einer Gruppe voran zu bewegen, wird sich eine Erleichterung einstellen.

Frage: Wenn wir aus der Materie rausgehen und über ihr stehen, können wir dann unser Verlangen kontrollieren bis hin zur tierischen Welt?

Meine Antwort: Wir werden über alles regieren können, nicht nur über die eigenen Verlangen in den unbelebten, pflanzlichen, belebten Welten, sondern auch über Galaxien! Wir werden Macht über alles bekommen.

Frage: Gibt es eine Grenze im Verlangen zu empfangen? Oder wächst es bis zur Größe des Schöpfers?

Meine Antwort: Das Verlangen zu empfangen muss konstant enthüllt werden, bis es das Volumen des Schöpfers erreicht. Dies ist das Ende unserer Entwicklung, und der letzte Zustand der Menschheit besteht darin, mit dem Schöpfer zu verschmelzen.

Frage: Warum sind wir von der Natur so geschaffen, dass wir nur nette Menschen mögen?

Meine Antwort: Der Mensch will genießen. Und er wird davon angezogen.

Frage: Warum und wofür benötigt der Schöpfer den perfekten Begleiter? Schließlich ist Er selbst perfekt!

Meine Antwort: Um seine Vollkommenheit zu offenbaren, muss Er etwas Perfektes erschaffen.

Frage: Was ist der Kontrollmechanismus, durch welchen man das Universum auf der physischen, menschlichen Ebene managen kann. Was muss man persönlich dafür tun? Bedeutet es, dass es nicht schwer ist, wie der Schöpfer zu sein?

Meine Antwort: Es ist nicht schwer, wie der Schöpfer zu sein. Wenn Sie Seine Eigenschaften zu geben und zu lieben für alle Arten auf allen Ebenen der Schöpfung übernehmen, wird alles andere einfach werden. Sie werden dem Schöpfer ebenbürtig, werden zu seinem Partner.

Frage: Sie sagen, dass der Schöpfer gut ist. Warum leiden wir dann? Wo ist hier die Güte?

Meine Antwort: Wer sagt, dass der Schöpfer gut ist? Der Schöpfer ist erst am Ende der Korrektur „gut“, jetzt noch nicht. Die Eltern, die ein Kind zum lernen zwingen, scheinen ihm auch als böse und ungerecht. So erkennen wir den Schöpfer.

Frage: Gibt es einen Abstieg, aus welchem man nicht mehr aufsteigen kann?

Meine Antwort: Manchmal gibt es Abstiege, aus welchen sich ein Mensch nicht selbst befreien kann – doch der Schöpfer wird ihm helfen.

Von der Lektion auf Russisch, 13.03.2016

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