Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Meine Grüße zum internationalem Frauentag

Liebe Frauen!

Sie sind ein sehr wichtiger Teil der Menschheit! Durch die Verbindung zwischen Mann und Frau kann der Mann tatsächlich den Schöpfer entdecken. Wir wissen alle, dass wir ohne die Frauen nicht den Garten Eden verlassen hätten und in dieses vorläufige Leben gefallen wären. Dank dieses Daseins hier können wir erneut in den Garten Eden zurückkehren, und zwar auf einer viel höheren Stufe. Die Weisheit der Kabbala erzählt uns, was wir erlangen, wenn wir nach der Erbsünde durch das Kosten vom „Baum der Erkenntnis“ –  wofür die Frauen verantwortlich waren – in den Garten Eden aufsteigen. Alles erfüllt sich in Übereinstimmung mit einem vorherbestimmten Drehbuch: Wir steigen um 125 Stufen höher auf als in der Vergangenheit.

Wir müssen daher zuerst den Frauen danken. Sie haben uns zur Erde herunter gebracht, so dass wir tatsächlich imstande sind, eine größere, höhere Stufe zu erwerben. Als Abraham zum ersten Mal den Schöpfer entdeckte, sagte Dieser: „Höre auf das, was Sarah dir sagt.“ Wir haben noch drei Matriarchinnen: Rachel, Rebecca und Leah, sie alle waren große Prophetinnen. Durch die gesamte Geschichte hindurch, seit der Zerstörung des Zweiten Tempels bis heute, sind die Frauen die Basis, welche die Natur und die Menschheit erhalten. Die Tora sagt: „eine Frau ist ein Heim“, daher ist sie das Fundament und die Basis aller Menschen.

Heute gehen die Frauen in ihrer Sehnsucht nach dem Schöpfungsziel, nach der Weisheit der Kabbala und nach der Erkenntnis des Schöpfers den Männern voran. Sie sind bereit, alles heroisch und mit großer Hingabe zu tun, um die Menschen zur höheren Kenntnis zu bringen. Ich danke ihnen für ihre riesige, wertvolle Investition, die nicht nur an der Entwicklung der Menschheit und der Entwicklung der Weisheit der Kabbala gemessen werden kann. Danke, dass sie uns auf den spirituellen Aufstieg vorbereiten. Es ist ein besonderes Geschenk, welches sie uns Männer und allen Menschen jeden Tag geben. Wir sollten dafür andauernd dankbar sein, nicht nur am 8. März, dem Weltfrauentag.

Viel Glück, Gesundheit und höhere spirituelle Kenntnisse für uns alle!

Von KabTV „Neues von Michael Laitman 6/3/16

Erleuchtung durch Leid

Frage: Ist es möglich, Gott zu offenbaren, ohne dass man etwas über ihn liest, hört, oder an irgendwelche Erzählungen und Andeutungen glaubt?

Meine Antwort: Es ist möglich, aber schwierig. In der Geschichte gab es Kabbalisten, die sehr hohe spirituelle Stufen erlangt haben, ohne zu studieren. Ich weiß von einem Menschen, der in einem sowjetischen Konzentrationslager war und die Höhere Welt offenbart hatte. Dort begann er auf Hebräisch zu schreiben, ohne einen einzigen Buchstaben der Sprache zu kennen.

In Jahre 1980 zog er nach Israel und gab mir das Buch, das er im Lager schrieb und welches hier veröffentlicht wurde. Dieses Buch wurde auf Hebräisch geschrieben. Ich zeigte das Buch meinem Lehrer Rabash, und er sagte, dass dies eine sehr hohe spirituelle Errungenschaft sei. Aber es sei so individuell wie z. B. die Psalmen König Davids.

Ich fragte Rabash: „Wie konnte jemand, der die Sprache nicht kennt, so etwas schreiben?“. Er antwortete: „Es spielt keine Rolle. Gerade durch das große Leid, das er spürte, wurde ihm die Höhere Welt offenbart. Und seine Gefühle schrieb er auf Papier nieder“. So geschaht es. Wir existieren in der Höheren Welt, aber wir haben nicht das Verlangen danach! Doch dieser Mann erzielte den Durchbruch.

Das gleiche geschah mit einem Menschen Namens Vudka. Er war ebenfalls Insasse in einem Konzentrationslager und erlitt große Angst und Leiden. Er begann die Höhere Welt zu spüren, wenn auch nicht explizit, als würde er von einer Wolke umhüllt und gehalten. In der Tat ist es die erste Wahrnehmung der Höheren Welt, was er in seinem Buch beschrieb.

Ein paar Jahre später, als er nach Israel kam, trafen wir uns, aber zu dem Zeitpunkt verlor er jeglichen Bezug zur Spiritualität. Wenn er in der Haft geblieben wäre, hätte er vielleicht mehr erlangt. Er hatte die Erleuchtung und die Möglichkeit, gerade durch das Leid die Höhere Welt zu offenbaren.

Meinung: Viele Menschen leiden und kommen nicht zu solchen Offenbarungen.

Meine Antwort: Es hängt davon ab, woran sie leiden! Wenn ein Mensch leidet, weil er nach dem Sinn des Lebens sucht, und nicht, weil er eine Revolution, oder etwas anderes machen will, dann ist es möglich, zur Offenbarung zu gelangen. Schließlich befinden wir uns im Ozean des Höheren Lichts. Aber wir haben nicht das richtige Verlangen. Doch wenn das Verlangen wächst und die richtige Form annimmt, wird es auch mit Licht erfüllt. Es gibt keinen Gott, der oben sitzt und das Licht „verteilt“. Wir sind ja umgeben von dem Höheren Licht. Und wenn man ein starkes Verlangen nach dem Licht hat, spürt man es auch.

Frage: Wenn man die Erleuchtung durch Leid bekommt, bedeutet dies, wir werden geboren, um zu leiden?

Meine Antwort: Nein, wir werden geboren, um zur Ewigkeit, Vollkommenheit, Liebe und Harmonie zu gelangen. Leid ist der falsche Weg, um die Spiritualität zu erreichen. Außerdem birgt es nur einen vorübergehenden Kontakt mit der Höheren Welt. Dieser Zustand  dauert nicht lange, weil derjenige kein dauerhaftes Verlangen nach der Spiritualität hat, deswegen verschwindet so ein Zustand wieder.

Ich rate Ihnen, sich kein Beispiel daran zu nehmen. Zu so einer vorübergehenden Erleuchtung kommt man im Zustand vollkommener Frustration, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit – absoluter Dunkelheit! Die so genannte „leuchtende Malchut“ ist dann der Abgrund! Es ist ein Zustand, in welchem die ganze Materie einfriert. Das heißt, man kehrt zur Quelle der Schöpfung zurück. Immerhin bewegen wir uns alle wie auf einer Skala aufwärts.

Also man braucht nicht auf solche Zustände neidisch zu sein. Wenn man den richtigen und schnelleren Weg gehen möchte, um zur Spiritualität zu gelangen, ist es nur durch die Verbindung in einer kabbalistischen Gruppe möglich. Alles andere wäre nicht richtig.

In den Augenblicken großen Leides kann ein Mensch eine gewisse Trennung vom Egoismus erleben, weil die Qualen des Körpers ihn dazu zwingen. Sein ganzes Wesen leidet und er möchte einfach aus seinem Körper fliehen. In so einem Zustand kann man ein wenig diese Trennung fühlen. Und obwohl dies ein nicht materieller Zustand ist, ist es bei weitem kein spiritueller Zustand.

Aus der Lektion inrussischer Sprache, 20.12.2015

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