Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Verbindung'

Es gibt keine schlechten Eigenschaften

Die Sehnsucht des Menschen nach spiritueller Verwirklichung hängt von einer Gruppe ab, denn sie kann ihn erniedrigen oder erhöhen. Dementsprechend schreibt Rabash, dass es nichts Schrecklicheres gibt als Vernachlässigung, Nachlässigkeit bei der Arbeit, wenn ein Mensch sich denkt: „Nicht schlimm. Es ist alles in Ordnung, es geht alles.“

Die Kontrolle eines Menschen über sich selbst wird nur durch die Wahl seines Umfelds hergestellt; wie sehr die Gruppe ihn beeinflusst, ist das Maß, in dem er sich selbst kontrollieren kann. Deshalb muss die Gruppe ihn lenken, motivieren und ermutigen, damit er das Gefühl bekommt, dass er nicht unter dieses Niveau fallen kann, sondern nur aufsteigen kann, immer weiter nach oben. Wenn die Gruppe richtig geführt wird, ist dies leicht.

Die Beziehung zu den Freunden muss sanft sein; wir müssen verstehen, dass jeder seine Eigenschaften hat. Wir sind keine Lehrer und auch keine Kritiker des Charakters des anderen in irgendeiner Weise. Für jeden gibt es Eigenschaften, die in ihm bleiben müssen, aber in einer korrigierten Form. Das heißt, einer ist geizig, ein anderer ist ein Narr, ein dritter ist faul, eifersüchtig und reizbar und so weiter. Es ist verboten, diese Eigenschaften in irgendeiner Weise zu unterdrücken! Es ist nur notwendig, sie zu transformieren. Das ist alles!

Es ist notwendig, die Wut gegen meine schlechten Eigenschaften zu richten; Neid ist eine wunderbare Eigenschaft, wenn sie richtig gelenkt wird. Wir sagen immer zu einem Kind: „Schau, wie er ist, lerne von ihm.“ So entfachen wir die Neid in ihm. Das heißt, wir müssen uns gegenseitig so ansehen, wie eine Mutter ihr Kind ansieht, und sehen, dass in allem, was zu einer Verbindung zwischen Menschen führt, nur Gutes steckt. Und das Gegenteil, alle scheinbar guten Eigenschaften können die Menschheit zerstören, wenn sie nicht auf Verbindung und Einheit ausgerichtet sind.

Schaut euch alle möglichen Quellen der Psychologie und Philosophie an, was immer ihr wollt, und ihr werdet sehen, was für ein Unsinn um die Eigenschaften einer Person herum erfunden wurde. Sie betrachten nämlich alles in Bezug auf die Eigenschaft selbst und nicht auf ihre Verwendung. Wenn wir aber diese Eigenschaft richtig auf die Verbindung und Einheit zwischen den Menschen ausrichten, dann kann man davon überzeugt sein, dass nichts Schlechtes in uns ist. Alles hängt nur von der Absicht ab!

Dies sollte sich natürlich auch in unseren Beziehungen zueinander widerspiegeln. Es gibt keine schlechten Menschen, sie sind noch nicht korrigiert. Deshalb sind wir zusammen. Deshalb lieben wir einander.

Wenn ich bei jemandem eine scheinbar unerträgliche Eigenschaft entdecke und spüre, dass ich damit nicht zurechtkomme, halte ich sofort inne und beginne, eine andere Seite in mir zu entwickeln (in mir selbst und nicht in ihm), und daraus erhalte ich dann spirituelle Kräfte. Ich empfehle euch, euch das zu merken! Ich sage euch das aus meiner eigenen Erfahrung. Probiert es aus!

Plötzlich erscheinen neue Kräfte in dir. Du beginnst zu spüren, wie der Schöpfer dir neue Quellen für dein Vorankommen gibt. Anstatt es zu „biegen“, öffne dich ganz einfach. Entspanne dich, dahinter steht der Schöpfer. Stimme zu und das ist alles! Du erschaffst in dir einen neuen, offenen Raum voller spiritueller Energie, weil du dich verändert hast.

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Kongressunterricht „St. Petersburg“

Wie man Urteile in Barmherzigkeit verwandelt

Kann ein starker, vereinter Zehner von  Kabbalisten alle Probleme des Lebens überwinden? Probleme zu überwinden bedeutet, sie als vom Schöpfer gesandt zu akzeptieren, da es keine andere Kraft in der Welt gibt. Dann versucht man, durch die immer stärker werdende Verbindung, diese Schwierigkeiten von Problemen in Barmherzigkeit zu verwandeln.

Das heißt, wir müssen sehen, dass diese Probleme nur dazu dienen, um uns zu verbinden und noch mehr voranzukommen. Auf diese Weise gibt uns der Schöpfer die Möglichkeit uns zu vereinen und Ihm näher zu kommen.

Der starke Zehner schließt sich zusammen, um zu einer mächtigen Kraft zu werden, die alle Urteile aufhebt und mehr noch, diese Urteile in Barmherzigkeit verwandelt. Indem wir das tun, verbinden wir uns noch mehr miteinander und steigen auf.

Wenn der Schöpfer einen Menschen eine schwere Krankheit auferlegt, ist es richtig, sich mit allen Freunden, mit dem ganzen Zehner so weit wie möglich an den Schöpfer zu klammern. Betet ständig und bittet darum, euch noch fester an eure Freunde zu klammern, bis ihr euch völlig in ihnen auflöst, als ob ihr gar nicht existiert, sondern in der Gruppe aufgelöst seid. Dadurch verschwinden alle Krankheiten und Probleme.

Aus einer Lektion aus dem Buch Sohar über „Liebe“.

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Das 50. Tor von Bina

Viele verborgene Schätze liegen in diesem Palast, einer auf dem anderen. In diesem Palast gibt es Tore, die extra zum Verhüllen gemacht wurden, um die Lichter am Eintritt zu hindern. Fünfzig sind es.„(Einführung in Das Buch Sohar, Kapitel „ Schloss und Schlüssel“)

Kommentar: Wenn man das Buch Sohar studiert, muss man glauben, dass dieses Buch der Vermittler zwischen uns, den Niederen und dem Schöpfer, dem Höheren, ist und dass diese Verbindung durch die Gruppe von Rabbi Shimon stattfindet.

Die Tore sind die Bedingungen, die wir erfüllen müssen. Um das Tor zu durchschreiten, müssen wir uns ihm nähern und uns auf bestimmte Eigenschaften einstellen. Dann öffnet sich ein Teil des Tores, ein Teil hebt sich auf und einen Teil müssen wir korrigieren, indem wir uns in das Tor einfügen.

Mit jedem Tor, das wir öffnen, werden wir zunehmend bereit sein, zu geben, dem Schöpfer näher zu kommen und das ganze System, das die Schöpfung mit dem Schöpfer verbindet, besser zu verstehen. Mit jedem Tor, das wir passieren, gelangen wir weiter in den Palast des Schöpfers.

Jenseits des letzten, fünfzigsten Tores wird absolut alles offenbart – die Gesamtheit von Malchut, vollständig mit der höheren Kraft verschmolzen.

Aus einer Lektion über das Buch Sohar.

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Der Schlüssel, der den Zugang zum Schöpfer öffnet

Kommentar: Was bedeutet ein enges Schlüsselloch, in das man in der spirituellen Arbeit einen Schlüssel stecken kann?

Die Definition von „eng“ bezieht sich auf einen Mangel an Chasadim (Barmherzigkeit). Wenn es mir gelungen ist diesen Mangel auszugleichen, dann bin ich bereit, dieses Schloss zu öffnen.

Der ganze Weg vor uns ist wie eine verschlossene Burg. Bei jedem Schritt müssen wir den richtigen Schlüssel finden. Mit der Qualität des Gebens wird die Burg zunehmend geöffnet, so kommen wir dem Ziel näher und offenbaren die Eigenschaft des Gebens und nähern uns dem Schöpfer an. Wir müssen dafür den Schlüssel wählen, der genau zum Schloss passt.

Das Schloss, welches die Eigenschaft des Gebens vor uns verbirgt, ist die Gruppe und der Schlüssel ist die Beziehung, der Zusammenhalt und die Liebe in dieser Gruppe. Man muss sich von sich lösen und sich an den zehn Freunden festhalten. Der Zehner ist für mich ein spirituelles Kli. Wenn man sich richtig formatiert, um sich in dieses Kli einzubringen, wird man das Schloss mit dem Schlüssel öffnen und zum Schöpfer kommen.

Man muss den Schlüssel finden, ihn studieren und versuchen ihn an das Schloss anzupassen. Man muss lernen, wie man den Schlüssel in das Schlüsselloch steckt und wie man ihn umdreht. Wenn man stark genug ist den Schlüssel im Schloss zu drehen wird man es aufschließen können.

Man muss daran denken, eine starke Verbindung zu seinen Freunden zu haben, wenn man den Schlüssel ins Schloss steckt. Wenn man sich mit seinen Freunden verbindet und sich selbst zunehmend annulliert, wird man schließlich in der Lage sein, den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken und es aufzuschließen.

Um den Schlüssel im Schloss zu drehen muss man sich an den Schöpfer wenden und ihn um die Kraft bitten das Schloss öffnen zu können.

Die Arbeit besteht aus drei Schritten: Den richtigen Schlüssel für das Schloss finden, ihn in das Schloss stecken und das Schloss aufschließen.

Aus einer Lektion über das Buch Sohar. 

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Ist das jüdische Volk immer noch im Exil?

Ein Jude, eine Jüdin zu sein, hat nichts mit der Nationalität zu tun. Stattdessen bedeutet es, das Gefühl für die zwei gegensätzlichen Kräfte in der Natur zu erlangen: die egoistische Kraft, die die menschliche Natur ist, und ihre entgegengesetzte altruistische Kraft, die die Kraft der Natur selbst ist.

Das Erreichen dieser beiden Kräfte definiert das “Volk“, das erstmals zur Zeit Abrahams durch ihn dieses Gefühl für die Realität entwickelte. Diese Menschen wurden das “Volk Israel“ und später entwickelte sich daraus die jüdische Bevölkerung.

An einem bestimmten Punkt, vor etwa 2.000 Jahren, verloren sie das Gefühl für diese beiden Kräfte und lebten nur noch in der egoistischen Kraft. Das ist die Bedeutung von “Exil“.

Das “Exil“ hat nichts mit dem Verlassen eines geographischen Ortes oder eines Landes zu tun. Es geht vielmehr um ein inneres Exil. Der Mensch merkt, dass das Gefühl der altruistischen Natur – die Eigenschaft der Liebe, des Gebens und der Verbindung – in seinen Beziehungen fehlt. Ist man von diesem Gefühl entfernt, ist man in die “Zeit des Exils“ eingetreten und hat aufgehört, als “Volk Israel“ zu existieren.

Basierend auf dem Video „Was ist das Exil der Juden?“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman

Worum sollten wir den Schöpfer bitten?

Die Weisen sagen, wenn ein Mensch den Schöpfer bittet, seine Seele mit Glauben zu beleben, wird seine Bitte sofort angenommen. Außer dem Glauben haben wir nichts, worum wir bitten können, wir bekommen nichts anderes.

Es hat keinen Sinn, dem Schöpfer weitere Fragen zu stellen, denn es wird keine Antwort geben. Das heißt, wir werden indirekte Antworten erhalten, die uns nach und nach in die Richtung des richtigen Gebets lenken werden. Das ist es, was uns bisher zuteilgeworden ist.

Wir sollten deshalb herausfinden, was wir wirklich wollen, nicht Geld, Ruhm oder kleine, momentane Vergnügungen. Um was sollten wir den Schöpfer in diesem kurzen Leben bitten? Das heißt, das Hauptproblem ist nicht, wie man sich an den Schöpfer wendet, sondern womit man sich an Ihn wendet: Man muss herausfinden was wirklich wichtig im Leben ist und es egal mit welchen Worten ansprechen.

Wir sehen Milliarden von Menschen, die nichts anderes tun, als den Schöpfer zu fragen. In jeder Sekunde gibt es im Herzen eines jeden Menschen eine Bitte an den Schöpfer, die Er vielleicht gar nicht wahrnimmt. All diese Anfragen sind nicht unbegründet. Man kann nicht sagen, dass der Schöpfer ihnen überhaupt nicht antwortet – Er antwortet, aber nur wenig. Auf diese Weise haben wir uns seit Tausenden von Jahren um eine Korrektur bemüht.

Deshalb lehrt uns die Kabbala, wie man richtig bittet, um den Prozess der Korrektur zu beschleunigen: um die Kraft des Glaubens zu bitten, um die Fähigkeit, zur Kraft des Gebens zu erlangen, anstatt der Kraft des egoistischen Empfangens ausgeliefert zu sein.  Auf eine solche Bitte werden wir garantiert eine Antwort erhalten, denn das ist der Zweck der Schöpfung. Alles, was der Mensch in dieser Welt hat, ist nur gegeben, damit er um die Kraft des Gebens und der Verbindung mit dem Schöpfer bitten kann.

Aus einer Lektion zu Rabashs Artikel

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Nicht um die Welt neu zu erschaffen, sondern um zu verstehen, wie sie aufgebaut ist

Durch all die Ereignisse in der Welt macht uns der Schöpfer allmählich bewusst, dass wir uns in die falsche Richtung entwickeln, von Schlag zu Schlag und jeder persönlich und alle im Allgemeinen. Wir müssen endlich die Gesetze des Systems verstehen, in dem wir uns befinden.

Es ist naiv zu glauben, dass wir diese Systeme selbst aufbauen. Wir sehen, dass unser Universum und die gesamte Realität nach bestimmten Gesetzen existieren, die Physik, Chemie, Biologie und Astronomie offenbaren. Alles funktioniert nach Gesetzen, und auch wir Menschen sind ihnen unterworfen. Warum glauben wir, dass wir nach Belieben neue Gesetze erfinden können?

Wenn jeder seine eigenen Gesetze machen will, um die Welt so zu gestalten, wie es ihm gefällt, dann führt das zu Kriegen und Konflikten zwischen den Menschen. Niemand versteht was ein richtiges System zur Lenkung der Welt ist. Bei Wahlen schreien sich alle gegenseitig zu, dass sie besser wissen, wie man die Welt gestaltet. Die Welt muss nicht aufgebaut werden, man muss verstehen, wie sie bereits aufgebaut ist und wie man sie besser in das bestehende System einbinden kann.

Es heißt: „Die Welt funktioniert so wie sie ist“ und es gibt keinen Grund etwas an ihr zu ändern. Man muss nur sich selbst ändern, um es mit dem in der Realität angelegten System in Einklang zu bringen. Die Aufgabe besteht darin, den Einzelnen, nicht die Welt zu verändern.

Das ist es, was die Kabbala uns zu verstehen gibt. Wenn wir anfangen zu begreifen, wie sehr wir den Gesetzen der gesamten Realität widersprechen und die Ursache dieses Widerspruchs in uns finden – unseren Egoismus – können wir ihn korrigieren, indem wir uns dem System der Schöpfung anschließen, indem wir uns über die gesamte Schöpfung erheben, so als wären wir selbst der Schöpfer. So heißt es: “ Ihr werdet wie Götter werden und das Gesetz von Gut und Böse kennen“.

Dann haben wir unbegrenzte Möglichkeiten in der gesamten Schöpfung. Nicht nur in unserer materiellen Welt, die wir mit unseren fünf physischen Sinnen wahrnehmen und in der wir uns frei von einem Ende zum anderen Ende der Realität bewegen können sondern auch in der spirituellen Realität.

All dies kann erreicht werden, aber es ist ein langer Prozess, in dem wir uns und unsere Kinder erziehen müssen. Es kann sich über mehrere Generationen erstrecken, bis die gesamte menschliche Gesellschaft im Einklang mit der Natur ist.

Die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere brauchen keine Korrekturen, da sie nach ihren natürlichen Instinkten handeln. Nur wir Menschen sind die Umkehrung der Natur und schaden uns daher selbst und der gesamten Natur. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Naturgesetze zu lernen und uns nach diesen Gesetzen, die wir entdeckt haben, zu verändern.

Es gibt viele Fragen, die Verwirrung und Schmerz verursachen: Warum gibt es Kriege und Leiden in der Welt?

Jetzt studieren wir nur die Naturgesetze und dann beginnen wir sie nach und nach umzusetzen, d.h. der Verbindung und sogar der Liebe zwischen allen Menschen, der höchsten Stufe der Verbindung, immer näher zu kommen.  Wir werden dann verstehen, wie wir uns selbst verändern können. Im Einklang mit unseren Veränderungen wird sich die Natur ändern, sie wird sich uns zuzuwenden, freundlich und wohlwollend werden.

Die Kabbala lehrt uns, wie wir uns verändern müssen, um die wahren Gesetze der Natur zu erkennen.

Aus einem Unterricht, „Frieden in der Welt“, 02.11.22

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Der kürzeste Weg zur Wahrheit

Unsere ganze Aufmerksamkeit sollte sich auf unsere Verpflichtung richten, uns auf die Einheit hinzuarbeiten. Darin liegt die Korrektur der Sünde durch den Baum der Erkenntnis. Wir können uns nicht davor verstecken. Wenn wir genau hinsehen, werden wir erkennen, dass sich bei jedem Mensch, jeder Nation, der gesamten Menschheit alles nur um diese Korrektur dreht.

Wenn ein Mensch erfolgreich sein möchte, wird es bald klar werden, dass jede Anstrengung und Handlung zur Korrektur des Baumes der Erkenntnis beitragen muss.

Wir werden unweigerlich zum Zustand der Endkorrektur kommen. Die Frage ist nur, wie wir das erreichen können. Entweder werden wir bei jedem Schritt von der Peitsche angetrieben, oder wir finden die richtigen Formen des Fortschritts, jeden Schritt und jedes Detail heraus und schreiten mit Hilfe von Gebet und Freunden selbst auf das gleiche Ziel zu.

Man kann sich fragen, warum diese vom Schöpfer unerwünschte Alternative geschaffen wurde. Das ist notwendig, um die Freiheit der Wahl zu haben. Wir müssen mit dem Schöpfer in Übereinstimmung sein und freiwillig unseren Egoismus einschränken und die Arbeit um zu geben (Lishma) aufnehmen. Wir machen Fortschritte, indem wir uns anstrengen und beten, anstatt immer wieder zu flüchten und auf den egoistischen Weg zurückkehren.

Letzten Endes werden wir das gleiche Ziel erreichen, aber statt durch einen dunklen Wald zu stapfen, in der Angst durch Räuber geschlagen und getötet zu werden, können wir schnell und bequem in einem Mercedes über eine schöne Autobahn fahren. Wenn wir nicht durch Schläge dorthin getrieben werden, werden wir das Ziel anders wahrnehmen. Wenn wir auf dem für uns vorgesehenen Weg gehen, korrigieren wir uns immer mehr und kommen dem Ziel näher.

Mit jedem Meter des guten Weges bringen wir uns allmählich in Übereinstimmung mit dem Ziel, das heißt, wir verändern uns. Auf dem schlechten Weg widersetzen wir uns zunehmend, bis wir so sehr leiden, dass das Leben schlimmer wird als der Tod. Wenn wir diesen Tod bevorzugen, wird uns unser egoistisches Verlangen töten, das bringt uns dazu, eine Korrektur vorzunehmen.

Die Quantität und Qualität des Leidens auf dem Weg der Beschleunigung der Zeit (Achishena) ist mit dem natürlichen Weg der Entwicklung in seiner Zeit (Beito) nicht vergleichbar. Denn, wenn ich bereit bin zu leiden, um zur Wahrheit zu kommen, dann ist es kein Leiden mehr!

Aus dem Unterricht „Frieden in der Welt“,  01.11.2022

[304792]

Ein Gebet des gesamten Universums

Wenn wir unser inneres Bestreben, unser Wehklagen in einer Ansprache durch unsere Freunde an den Schöpfer übertragen, wird daraus ein Gebet. Das Gebet sollte von mehreren Personen gemeinsam gesprochen werden, mindestens von zwei, vorzugsweise aber von zehn (aus dem Minjan). Dann wird der Schöpfer das Gebet hören und beantworten.

Das Gebet des Zehners bedeutet, dass wir alle dieses Bedürfnis spüren, jeder auf seine Weise. Wir wollen uns verbinden, denn in dieser Verbindung erreichen wir die Eigenschaft von Lishma und offenbaren den Schöpfer. Durch unsere Vereinigung verbinden wir uns mit dem Schöpfer. Er kann uns in dieser Verbindung die Kraft der Einheit geben.

All dies wird in der Verbindung erfasst, deshalb sollte dieses Wort wie ein Leitfaden für uns sein.

Jeder von uns hat sein eigenes Gebet in seinem eigenen Zustand, denn keiner ist wie der andere. Unsere Gebete vereinen sich daher im Schöpfer. Er ist die Quelle für uns alle. Er versteht was uns verbindet und uns erfüllt. Alles wird vom Schöpfer gemacht- es ist sein Werk. Deshalb wird unsere Arbeit als das Werk des Schöpfers bezeichnet.

Wir verbinden unsere Gebete, da wir verstehen, dass niemand von uns etwas ohne die Hilfe des Schöpfers erreichen kann. Deshalb wenden wir uns an Ihn und bitten Ihn, uns zu verbinden und uns auf eine höhere Stufe zu bringen, damit wir gebend werden wie Er. Wenn alle daran beteiligt sind, erreichen wir ein vollkommenes Geben, das dem Schöpfer zugute kommt.

Wir beginnen mit dem gemeinsamen Gebet in unserem Zehner und spüren wie weit wir voneinander entfernt sind, dann nähern wir uns an, entfernen uns und kommen uns wieder näher, als würden Wellen über uns hinwegrollen.

Der Zehner ist unsere Basis, um uns herum beginnen wir viele andere Systeme, die sich zusammenschließen, zu spüren. Es ähnelt einem Sternensystem das sich zu einer Galaxie zusammenschließt. Galaxien fügen sich zu einer Metagalaxie zusammen, so verschmelzen wir mehr und mehr miteinander, wobei jedes Mal weitere Details innerhalb der gemeinsamen Einheit enthüllt werden.

Auf diese Weise enthüllen wir das Werk des Schöpfers, indem wir tiefer in das Persönliche, Innere eindringen. Wir spüren sein Wesen und seine Größe im Gemeinsamen, wir spüren, wie Er alles erfüllt und regiert.

Wir suchen die Verbindung, indem wir sie uns in allen möglichen Formen vorstellen und darum bitten wir den Schöpfer. Wir möchten alle umarmen und einbeziehen, alle verstehen und fühlen, sich mit allen verbinden. Dadurch spüren wir, dass wir das ganze Universum ausfüllen. Das bedeutet, dass wir nach und nach die gemeinsame Malchut begreifen.

Aus einem Unterricht „Auf der Schwelle von Lishma“, 21.10.2022

(304496)

Eine Frau des 21. Jahrhunderts, Teil 2

Was ist der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Führungsstilen und wie können wir beide miteinander verbinden?

Wenn eine Führungspersönlichkeit, egal ob Mann oder Frau, nicht über den Zweck und das Programm der Schöpfung Bescheid weiß und nicht weiß, wie sie führen muss, um das zu erreichen, was die Natur von uns verlangt, dann wird nichts Gutes dabei herauskommen. Zuallererst ist eine ganzheitliche Bildung notwendig, und als Folge davon werden Frauen mehr wichtige Positionen in der Gesellschaft einnehmen.

Das ist der Ruf der Zeit. Bis zum Beginn der letzten Periode, als die Menschheit noch nicht in das Stadium der endgültigen Korrektur durch Verbindung, Studium der Wissenschaft der Kabbala und Organisation in Zehnergruppen eingetreten war, wurde die Gesellschaft von Männern beherrscht. Aber sobald wir beginnen, die Methodik der integralen Erziehung zu verbreiten und in Zehnergruppen zu arbeiten, um die gemeinsame große Seele von Adam HaRishon wiederherzustellen, werden die Frauen hervortreten.

Männer werden mehr in die Organisation der Zehner und die internen Strukturen der Gesellschaft involviert sein, und Frauen werden mehr äußere Führung übernehmen. Deshalb wiederhole ich immer wieder, dass die Verbreitung hauptsächlich Frauenarbeit ist.

Dieselbe Frau, die immer im Schatten geblieben ist, muss jetzt plötzlich in den Vordergrund treten und sich am Wiederaufbau der Gesellschaft beteiligen. Und es ist interessant, dass die Männer dem zustimmen. Die Natur lässt eine Frau vorgehen, und niemand protestiert. Das ist ein Wunder, das es in der Geschichte noch nie gegeben hat. Und dieser Prozess hat sich in den letzten hundert Jahren vollzogen.

Die Frau hatte schon immer eine Vorliebe für Führung, aber früher war das nur im kleinen Rahmen und ging nicht über das Haus hinaus. Ein Mann ist nicht in der Lage, das Haus zu führen; er weiß nie, wo alles ist. Seine Denkweise ist für eine solche Arbeit nicht geeignet, und die Frau war immer für das Haus zuständig.

Aber im Laufe der Zeit hat es eine Veränderung gegeben. Und das ist eine Folge der inneren Organisation der Seele, die sich allmählich der Korrektur nähert. Infolgedessen gelangte das Licht von oben durch die Sefirot Keter, Chochma usw. nach Malchut und begann mehr und mehr die Frau zu erreichen. Deshalb haben die Frauen das Gefühl, dass sie die Veränderungen in der Welt besser verstehen und bereit sind, ihre Meinung zu wichtigen Themen zu äußern.

Das beschränkt sich nicht mehr darauf, zu wissen, wo Salz und Pfeffer in der Küche stehen. Eine Frau ist bereit, Männern – ihrem Ehemann, der Regierung und dem Parlament – Ratschläge zu erteilen und eine Lösung anzubieten. Es geht nicht mehr darum, wie man eine Suppe kocht, sondern wie man Politik macht. Und das alles, weil die Zeit gekommen ist, in der sich das Höhere Licht Malchut genähert und ihr die Erleuchtung geschenkt hat.

Deshalb ist die Frau imstande, daran zu arbeiten. Sie ist in der Lage, die Ordnung in der Welt besser wiederherzustellen als ein Mann, weil sie der letzten Sefira angehört, und indem sie das reflektierte Licht erhebt, verbindet sie alle vor ihr befindlichen Sefirot. Daher ist sie fähig, sie alle zu verwalten.

Der Mann bleibt bei seiner spezifischen Rolle, und die Frau erhält die Macht, alles zu kontrollieren, wie sie es mit Kindern im Kindergarten tut. Sie kümmert sich um alle Angelegenheiten.

Nicht jeder kann wie Margaret Thatcher oder Golda Meir sein, aber dennoch hat jede Frau besondere Fähigkeiten im Management. Ich denke, dass es in unserer Zeit notwendig ist, Männer durch Frauen in den Parlamenten zu ersetzen. Wir wissen, dass überall dort, wo eine Frau arbeitet, Ordnung herrschen wird. Die Welt braucht nicht die explosive Kraft eines Mannes, sondern die gemäßigte, ausgewogene Führung einer Frau, frei von allen kleinlichen Berechnungen, die manchmal für Frauen charakteristisch sind.

Eine Frau, die alles gut und richtig abwägen kann und ihr Land als ihre Heimat empfindet, die ihr wichtig und lieb ist, ist in der Lage, alle widersprüchlichen Strömungen und Parteien miteinander zu versöhnen und alles ins Gleichgewicht zu bringen. Nur eine Frau kann das tun.
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Aus dem Programm „Frauen in der Neuen Welt“