Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Korrektur'

Licht führt uns zur Genesung

Das Gefühl eine Null zu sein, ist ein großartiges und ehrenvolles Gefühl, denn man verneigt sich vor einer höheren Macht. Natürlich kommt es darauf an, zu welchem Zweck und mit welchen Mitteln man dies tut.

Es steht geschrieben: „Das Herz des Menschen soll stolz werden auf den Wegen des Schöpfers“, man soll stolz sein, seine Wünsche, Möglichkeiten und Mittel für das Vorankommen zu steigern. Wie passen diese beiden Richtungen zusammen?

Es führen uns in der Tat beide zum gleichen Ziel. Es gibt keine Eigenschaft des Menschen, die der Erreichung des Ziels entgegensteht. Wir kommen schließlich aus einem perfekten Zustand, der Verschmelzung mit dem Schöpfer, in dem wir uns zum allerersten Zeitpunkt der Schöpfung befanden.

Der Schöpfer hat uns als schwarzen Punkt geschaffen, der in ein unendliches höheres Licht getaucht ist. Von diesem Punkt aus begannen wir uns zu entwickeln, indem Licht in diesen dunklen Punkt eindrang- das Gegenteil von Licht, das „aus dem Nichts geschaffen“ wurde.

Alle uns gegebenen Eigenschaften sind aus der Kollision von Licht und egoistischem Verlangen entstanden. So gibt es in der gesamten Wirklichkeit nichts anderes als diese Konfrontation zwischen Egoismus und Geben, Licht und Dunkelheit, den Eigenschaften des Schöpfers und den Eigenschaften der Schöpfung.

Alles was wir tun müssen, ist unsere Einstellung zu korrigieren und zu unserem ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Um das umzusetzen, müssen wir herausfinden, dass wir zerbrochen sind- das ist das Gegenteil des Lichts, daher fühlen wir uns von Ihm entfernt und sind verwirrt. Wir haben damit alle Daten, um sie wie ein Kinderspiel aus Lego zusammenzusetzen und jedes Teil an seinen Platz zu legen.

Darüber hinaus haben wir eine höhere Macht, die uns beeinflusst und all die Kabbalisten der Vergangenheit um uns herum, die uns bei dem helfen, was wir noch zu enthüllen haben. Innerhalb dieses Kreises befindet sich unsere Weltgruppe Bnei Baruch und darin unsere kleinen Zehner… All dies geschieht innerhalb eines Systems, das funktioniert, heilt und sich selbst wiederherstellt.

Aus dem Unterricht Artikel “ Shamati „ Nr.230, 27.12.2021

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Alle Probleme in den spirituellen Bereich verlagern

Wenn ich keinen Widerstand gegen das Spirituelle spüre, dann befinde ich mich nicht im Spirituellen. Wenn ich im Auto sitze muss ich den Motor starten und Kraftstoff und Energie verbrennen, um voranzukommen.

Im Spirituellen ist es dasselbe – ich kann nicht nur daliegen und darauf warten, dass ich zusammen mit meinem Bett zur Endkorrektur (Gmar Tikun) emporgehoben werde.

So funktioniert das nicht. Die Korrektur erfolgt nur durch unsere Bemühungen. Die Anstrengung wird an dem Gefühl des Leidens, an der Stärke des Widerstands gemessen. Es handelt sich also um zwei Zerstörer: materielle Hindernisse und spirituelle Hindernisse, die unser Vorankommen behindern.

Materielle Hindernisse sind Probleme dieser Welt: Familie, Arbeitsplatz, Gesundheit. Hinter ihnen stecken spirituelle Hindernisse. Man darf nicht tief in diese Hindernisse eindringen, wir müssen sie aber klären, um zu sehen, inwieweit sie uns zum Ziel führen.

Wenn ich mich innerlich mehr auf das Ziel konzentriere, werde ich sehen, wie sich die Hindernisse zu verändern beginnen, denn sie kommen vom Schöpfer. Wenn ich früher materielle Hindernisse gespürt habe und scheinbar nichts dagegen tun konnte, kann ich jetzt diese Hindernisse aufgrund meiner Einstellung zum Ziel beseitigen. Probleme in der Familie, mit den Kindern, bei der Arbeit werden wegfallen und alles wird sich in spirituelle Probleme verwandeln.

Aus dem Unterricht aus dem Artikel Shamati 104, 21.12.2021

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Das Zeichen der Korrektur

Frage: Woran kann ich erkennen, dass wir etwas korrigiert haben? Woher kommen das Gefühl und der Verstand? Ist eine Korrektur messbar?

Antwort: Wir wissen noch nicht, wie man Verhüllung oder Enthüllung messen kann. Wir befinden uns nur in vorläufigen Empfindungen. Diese haben noch nicht jene Kräfte, deren Stärke von uns als gebend oder empfangend erfasst wird. Dazu sind wir noch nicht in der Lage.

Es hängt alles von der Intensität unserer Arbeit untereinander ab. Im Allgemeinen müssen wir unsere Handlungen verstärken, um einen Zustand zu erreichen, in dem wir die Qualität der Verbindung oder die Qualität der Distanz zwischen uns wirklich erkennen.

Frage: Wie hören wir auf, uns mit unserem Egoismus zu identifizieren und wie distanzieren wir uns von ihm?

Antwort: Dazu brauchen wir Übung. Daran, wie wir uns untereinander verhalten, können wir erkennen, ob wir uns mit dem Egoismus oder mit der Eigenschaft des Gebens identifizieren und in welchem Ausmaß. Erst dann wird es uns möglich sein, es zu messen. In der Zwischenzeit messen wir nicht, aber wir beginnen zumindest, mehr oder weniger zu empfinden.

Es hängt alles von uns ab. Wenn du die Wissenschaft der Kabbala auf die Beziehungen zwischen Freunden überträgst, dann wirst du alles in einer praktischen Form sehen und in der Lage sein, zu messen, zu empfinden und dann zu wiederholen. Und um das zu tun, muss man damit beginnen, es in der Verbindung mit allen anderen in der Gruppe umzusetzen.

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Aus dem Internationalen Kongress „Rising Above Ourselves“ 6/1/22, „Annäherung an den Schöpfer durch das Netzwerk der Verbindungen zwischen uns“, Lektion 1

Was sind Gedanken?

Gedanken sind die größte Kraft in der Natur. Sie wirken über Zeit und Raum.

Der Gedanke ist die höchste Kraft der menschlichen Natur. In kabbalistischen Texten heißt es; „Alles wird im Gedanken geklärt“.

Gedanken kommen aus dem Gedanken der Schöpfung, wo wir alle allgegenwärtig sind, und der Gedanke ist alles, was es in der Natur gibt.

Auch wir existieren in Gedanken. Wir spüren, dass wir Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinne haben und dass wir in einem Universum mit Galaxien, Sternen, Planeten und so weiter leben.

Aber all das sind Gedanken.

Es gibt nichts anderes als den Gedanken. Es gibt keine Materie, nur Gedanken. Alles was wir kontrollieren können, sind unsere Gedanken, und nichts anderes. Die belebten, pflanzlichen und unbelebten Ebenen der Natur entziehen sich unserer Kontrolle.

Was bedeutet es, dass wir unsere Gedanken kontrollieren können? Das heißt, dass wir unsere Einstellung zur Natur durch den Einfluss anderer Menschen, durch alle möglichen Impulse, die wir von ihnen erhalten, verändern können. So erlangen wir das, was in der Weisheit der Kabbala „Korrektur“ genannt wird, d.h. einen Zustand des Gleichgewichts mit der Natur, der sich aus der Änderung der Gedankenrichtung ergibt – vom Eigennutzen zum Wohle der anderen und der Natur.

Basierend auf dem Video “ Den menschlichen Gedanken von einer höheren Ebene aus verstehen“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben/editiert von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman

Wie kann die Liebe zum Nächsten zur Liebe zum Schöpfer führen?

Wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir von einer Seele abstammen, von Adam HaRishon. Der Schöpfer schuf Adam, erfüllte ihn und organisierte alles in ihm.

Alle Vorgänge und Zustände sind in dieses Kli (Gefäß) eingebettet. Wir haben allerdings noch Informationen aus dem Zerbruch, die der Vollkommenheit und der Verbindung entgegengesetzt sind. Wir müssen vom unvollkommenen Zustand zum einem vollkommenen gelangen um den beabsichtigten Zweck zu erreichen.

Alle Daten aus den früheren Phasen sind in Adam HaRishon vorhanden; wir entdecken nichts Neues. Wie es heißt: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Unsere Aufgabe besteht nur darin, alles in Ordnung zu bringen, uns vorzubereiten, alle Stufen der Verbindung mit der spirituellen Welt, die sich uns offenbart, anzunehmen.

Nach dem Zerbruch wurden wir von der Nächstenliebe abgetrennt. Dies geschah absichtlich, um uns mit Licht- Dunkelheit, Hass- Liebe, Verbindung- Trennung zu konfrontieren, denn nur aus den Gegensätzen heraus sind wir in der Lage zu empfinden, was Geschöpf und Schöpfer bedeutet. Es kann keinen Schöpfer ohne Geschöpf geben.

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Feinde dürfen nicht vernichtet werden

„Es ist traurig, keine Freunde zu haben, aber noch trauriger ist es, keine Feinde zu haben“. Che Guevara.

„Es ist traurig, keine Freunde zu haben“  Es ist lebenswichtig, Freunde zu haben, denn ohne sie ist es unmöglich, das Ziel zu erreichen. Nur in dem Maße, in dem man sich anderen Menschen nähert, kann man sich dem Ziel nähern, denn das Ziel befindet sich zwischen allen: zwischen Menschen, zwischen Freunden.

„Und noch trauriger ist es, keine Feinde zu haben“, – ich würde es so ausdrücken: Wenn ich keine Feinde spüre, bedeutet das, dass der Schöpfer mich nicht zum Ziel drängt. Deshalb macht es mich auch traurig. Es muss zwangsläufig Gegner geben – starke, harte Gegner. Das hängt davon ab, wie fähig Sie sind.

Frage: Und was machen Sie mit diesen Gegnern? Wie kann man sie besiegen?

Antwort: Ich besiege sie nicht. Ich berücksichtige sie, ich  gehe weiterhin meinen Weg. Meine Gegner leiten mich.

Frage: Es handelt sich also um einen Aspekt der Korrektur, der nicht entfernt werden kann?

Antwort: Auf keinen Fall. Im Gegenteil – ich bin meinen Gegnern sehr dankbar.

Frage: Und wenn man, wie es jetzt oft geschieht, seine Gegner vernichtet – ist das ein falscher Weg?

Antwort: Es ist ein inneres Elend, ich kann es nicht anders beschreiben. Man sollte Feinde respektieren. Denn dies ist die nächste Linie – die linke Linie, neben der rechten Linie. Nur durch die richtige Verbindung dieser beiden Linien kann man sich dem Ziel nähern.

Daher darfst du deine Feinde auf keinen Fall verachten, zerstören oder beseitigen. Respektieren Sie sie immer, genauso wie die Kräfte, die Ihnen helfen, das Ziel zu erreichen. Ihre Feinde helfen Ihnen dabei- sogar noch besser, Sie sehen es nur nicht.

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 04.10.2021

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Wir sind alle unterschiedlich und das ist gut so

Die „Wahrheit“ ist immer gefragt, aber in der Praxis wird sie von der Gesellschaft nicht akzeptiert. Die Wahrheit ist in der Praxis zu schwer umzusetzen, denn sie zwingt dazu, jeden in der Gesellschaft gleichzustellen, so dass jeder seinen Teil entsprechend seiner Anstrengung erhält.

Hier werden wir mit dem Egoismus eines jeden konfrontiert und seiner Unfähigkeit, etwas zum Wohle eines anderen zu tun. Dazu ist er nur aus Verzweiflung bereit, wenn er sich davon mehr für sich selbst verspricht. Es ist daher unmöglich, menschliche Beziehungen auf Wahrheit zu gründen.

Die Menschen sind alle unterschiedlich: Einige haben starke Eigenschaften, andere sind stark in ihrer Anzahl. Es gibt immer wieder Spannungen und Missverständnisse zwischen ihnen, die auf die Unterschiede in der menschlichen Natur zurückzuführen sind. Es gibt kluge und tatkräftige Menschen, es gibt faule und mittelmäßige Menschen. Natürlich werden die Tatkräftigen und Hartnäckigen schließlich als Anführer hervorgehen, während die Masse bereit ist, passiv zu bleiben und den Anführern zu folgen.

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Die Eigenschaft des Gebens und der Liebe beherrschen

Frage: Ich habe mit vielen Psychologen gesprochen und versucht zu verstehen, was das Problem der Psychologie ist. Sie sagen, dass es sehr schwierig ist, Methoden zu finden, um den Egoismus in den Griff zu bekommen, da er ständig zunimmt, vor allem jetzt.

Wie gehen die Kabbalisten mit der Tatsache um, dass der Egoismus ständig wächst? Wie kann man das ausgleichen?

Antwort: Kabbalisten sagen, dass man den Egoismus nicht ausgleichen muss, es ist nicht notwendig, überhaupt etwas dagegen zu tun. Man muss einfach die ganze Zeit daran arbeiten, die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zu meistern, sich über das Ego zu erheben und nicht auf dieser Stufe zu bleiben. Dies ist der Ansatz der Kabbala.

Indem wir uns über das Ego erheben und die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbindung, der Zusammenarbeit und der Kommunikation miteinander erlangen, beginnen wir zu erkennen, wie vielfältig das Ego ist, wie stark es in uns ist und wie schwierig es für uns ist, es zu bekämpfen.

Gleichzeitig zeigen wir in uns Eigenschaften, die das Gegenteil von Egoismus sind. Dann können wir über die Kombination von egoistischen und altruistischen Eigenschaften sowohl in der Psychologie als auch in der Wissenschaft der Kabbala lernen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 15.10.2021

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Drei Vektoren der Evolution

Die Kabbala erforscht zwei parallele Wege zum Verständnis der höchsten lenkenden Kraft. Sie sind gleichwertig wie zwei Tropfen Wasser und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Der eine Weg führt von oben nach unten bis zu dieser Welt und der zweite Weg beginnt in dieser Welt und steigt von unten nach oben auf. Es ist wie beim ersten Weg der während seines Abstieges, seine Wurzeln von oben nach unten gebildet hat. (Baal HaSulam „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Wir untersuchen drei Achsen, drei Linien, drei Vektoren: absteigend von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, dann die Entwicklung in unserer Welt, und schließlich der Aufstieg von unten nach oben in die Welt der Unendlichkeit, d.h. die Korrektur.

Frage: Die Evolution ist also vorbei?

Antwort: Die Evolution ist nicht nur beendet, sondern wird gerade neu geboren. Wenn wir uns nicht nach oben bewegen, sehen wir ihre Miasmen, wie eine Frucht, die verdirbt, wenn sie nicht rechtzeitig verzehrt wird.

Wir sehen, dass die Menschheit praktisch verdorben ist. Wenn man die Zeitachse betrachtet, haben wir im 16. Jahrhundert einen richtigen, guten Zustand erreicht. Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir schon längst hätten aufsteigen sollen. Leider sind wir immer noch dabei, uns darauf vorzubereiten.

Vor uns liegt ein ziemlich ernster Weg von unten nach oben, alles ist dafür längst vorbereitet: die Kabbala, Lehrbücher, Handbücher, die erklären, wie man sich entwickelt, wie man eine Gruppe bildet, sich verbindet und schrittweise den Schöpfer offenbart.

Frage: Was aus der Welt der Unendlichkeit ausgeht, führt zu Bruch und Verderben. Was hingegen aus unserer niederen Welt kommt, sollte zur Vollkommenheit führen. Welche Logik wendet der Schöpfer an?

Antwort: Der Punkt ist, dass dieser ganze Kreislauf von Anfang an so geplant war. Die höhere Kraft dringt zwischen uns ein und zerbricht uns.

Deshalb entsteht der Egoismus. Danach findet die Evolution fast 15 Milliarden Jahre lang statt. Erst dann beginnt ihre Korrektur, auch mit Hilfe der höheren Kraft.

Die Korrektur erfolgt, wenn man diese höhere Kraft auf eine intelligente Weise zu sich heranzieht – indem man MAN erhebt. Wenn wir unser Verlangen nach Korrektur, nach Verbindung erheben, kommt das Licht der Korrektur auf uns herab.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Werden wir unsere Individualität behalten?

Frage: Werden wir unsere Individualität behalten, wenn wir uns untereinander annullieren?

Antwort: Wir behalten nichts. Ich möchte einfach dem Schöpfer ähneln. Was auch immer sich dabei in mir verändert, macht keinen Unterschied. Das ist das einzige, was ich anstrebe.

Frage: Dabei verliert der Mensch aber seine Individualität.

Antwort: Ja: Wir haben keine Individualität. Welche Individualität steckt in mir? In welcher Hinsicht bin ich was besonderes? In den Enthüllungen meines Egos?! Daran gibt es nichts Besonderes.

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Aus der Sendung „Grundlagen der Kabbala“ 15.09.2019